Einleitung
Der Name „ATARI“ steht wie kaum ein anderer für die Videospiele der 1970er und frühen 1980er Jahre und das Entstehen einer milliardenschweren Branche. Aus der Idee, ein Telespiel zu einer Arcadeversion umzubauen und das Spiel nebenbei noch zu verbessern, wurde ein international agierender Elektronikkonzern — und wenig später ein Scherbenhaufen. Heute gibt es zwar wieder ein Unternehmen mit dem Namen Atari, jedoch handelt es sich dabei um eine französische Computerspielschmiede, die bis 2009 unter dem Namen Infogrames Entertainment bekannt war und sich 2001 die Reste der ehemaligen Atari Corporation gesichert hat.
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1971 ·
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1998 ·
1999 ·
2000 + 2001
1947-1971: Vorgeschichte
1947
Videospiele bzw. Computerspiele gibt es schon länger, als die meisten vermutlich denken. Bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden auf den ersten elektronischen Rechenapparaten, den Nachfolgern von Konrad Zuses Rechenmaschinen, die ersten Spiele entwickelt und gespielt. Die Raketensimulation Cathode Ray Tube Amusement Device von 1947, entwickelt von Thomas T. Goldsmith Jr. auf analoger Hardware, gilt dabei als erstes Computerspiel der Welt. Es folgen Bertie the Brain (1950), das Nim-Game auf einem Nimrod (1951) – dieser elektronische Rechner besiegte den damaligen bundesdeutschen Wirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard auf der Berliner Industrieausstellung in diesem Spiel –, OXO (1952) und als erstes Videospiel Tennis For Two (1958).
1962
Steve Russell, Professor für Computerwissenschaften am Massachusetts Institute of Technology, und zwei seiner Studenten entwickeln auf dem 1959 erschienenen Minicomputer DEC PDP-1 das Videospiel Spacewar!. Nolan Bushnell, Student an der University of Utah, ist begeistert von Spacewar!. In den Semesterferien jobbt Bushnell in einer Spielhalle. Das bringt ihn auf die Idee, Space War als Münzspielautomat zu entwickeln. Allerdings fehlt es ihm an Geld und die benötigte Hardware braucht etwa so viel Platz wie ein Kleinwagen. Es sollten noch einige Jahre vergehen, bis Bushnell sein Vorhaben realisieren kann.
1968
Ralph Baer, 1938 aus Deutschland geflohen und seit 1955 beim Militärzulieferer Sanders Associates in New Hampshire angestellt, entwickelt seit 1966 die sogenannte Brown Box, ein einfaches Videospiel für den heimischen Fernseher, und stellt es nun seinem Arbeitgeber vor, der allerdings damit nur wenig anzufangen weiß. Baer schließt sich daraufhin mit Magnavox zusammen.
1970
Bushnell fertigt im Februar erste grobe Entwürfe für eine Minicomputer-basierte Spielemaschine an. Im Oktober treffen sich die Ampex-Ingenieure Bushnell, Ted Dabney und Larry Bryan, um sich über den Bau einer solchen Spielemaschine z. B. auf Basis des eben erschienenen Nova 800 Minicomputer zu verwirklichen. Bryan wird Namensgeber des Projekts Syzygy, zu dem jeder 100 Dollar beisteuern soll.
1971
Januar
Bryan hat das Projekt bereits wieder verlassen, ohne die 100 Dollar beigesteuert zu haben.
März
Bushnell wechselt als Chefentwickler zu Nutting Associates in Mountain View. Die Firma stellt Bushnell Räumlichkeiten für das zu entwickelnde Spiel
Spacewar! zur Verfügung und will die Herstellungskosten bezahlen. Syzygy soll die Rechte an dem Spiel behalten dürfen und Nutting eine Produktionslizenz ausstellen. Dabney, der an dem Projekt mitarbeitet, bleibt vorerst bei Ampex.
Juni
Der Ingenieur Allan „Al“ Alcorn, Absolvent der University of California in Berkeley im Jahrgang 1971, geht als Elektroingenieur zu Ampex und ersetzt dort Bushnell als Dabneys Büropartner. Alcorn hat bereits 1968/69 ein mehrwöchiges Praktikum bei Ampex absolviert.
Juli
Ted Dabney verlässt Ampex ebenfalls und geht zu Nutting Associates.
Oktober
Auf der Music & Amusement Machines Exposition (MAME) im Sherman House in Chicago wird das auf Spacewar! basierende Arcadespiel
Computer Space durch Nuttings Marketingleiter David Ralstin erstmals vorgestellt. Alle vier Prototypen (rot, blau, gelb, weiß) sind vertreten.
November
Syzygy sind jedoch nicht die einzigen, die sich an einer Automatenversion von Spacewar! versuchen: Im Tresidder Student Union Chess Room der Stanford University entwickeln die Studenten Bill Pitts und Hugh Tuck auf einem DEC PDP-11/20 und einem Hewlett-Packard 1300A Bildschirm ihre eigene Version und stellen sie am 29. November in der Studentenzeitung
The Stanford Daily vor.
Dezember
Computer Space wird unter der Modellnummer NA-2010 auf den Markt gebracht. Bushnell und Dabney steuern jeweils nochmal 250 Dollar zu Syzygy bei.
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1972
April
Bushnell trifft sich mit John Britz, Executive Vice President bei der Bally Manufacturing Corporation, zum Austausch über die mögliche Entwicklung eines weiteren Spiels. Unterdessen hat sich
Computer Space etwa eintausend Mal verkauft, bleibt aber hinter den Umsatzerwartungen von Nutting Associates zurück. Das Spiel ist ohne das Zurateziehen des dicken Handbuchs nicht zu bewältigen, was viele potentielle Kunden eher abschreckt.
Mai
Marketingleiter David Ralstin verlässt Nutting. Bushnell versucht mit Hilfe der Anwaltskanzlei Hopkins, Jordan, Mitchell & Sullivan das Projekt Syzygy Co. als eigenständige Firma zu etablieren. Da der Name jedoch bereits an eine örtliche Dachdeckerfirma vergeben ist, scheitert das Vorhaben vorerst. Am 24. Mai besucht Bushnell die Hausmesse der Firma Magnavox in Burlingame im kalifornischen San Mateo County, wo das Fernseh-Tennisspiel
Magnavox Odyssey 100 vorgestellt wird, das aus Ralph Baers
Brown Box entstand.
Juni

Bushnell und Dabney kündigen bei Nutting Associates. Wenige Tage später beziehen sie die Adresse 2962 Scott Boulevard im Cole Complex in Santa Clara. Am 9. Juni wird die Gründungsurkunde der neuen Firma im Haus 1425 Blackstone Avenue, San Jose, von Nolan Bushnell und Ted Dabney sowie deren Ehefrauen Paula Bushnell und Joan Dabney unterzeichnet und dann von der Kanzlei Hopkins, Jordan, Mitchell & Sullivan beim Staat Kalifornien eingereicht. Neben Syzygy stehen vier weitere Namen zur Auswahl:
B.D. (abgeleitet von Bushnell und Dabney; wird abgelehnt, da man Verwechslungen mit dem Werkzeughersteller Black & Decker aus Baltimore befürchtet),
Hanne,
Sente (先手) und
Atari (当たり). Die letzten beiden Begriffe stammen aus dem antiken chinesischen Brettspiel
Go (囲碁).
Sente bedeutet Vorhand und
Atari etwa Treffer oder Erfolg. Wenn bei Go Steine im Atari stehen, können sie geschlagen werden, ähnlich wie beim Ausruf
Schach im gleichnamigen Brettspiel. Schließlich einigt man sich auf Atari, wobei noch einige Zeit
Syzygy Engineering zusätzlich auf den Typenschildern stehen sollte. Al Alcorn wechselt zwischenzeitlich ebenfalls zur neuen Firma und wird Minderheits-Teilhaber, er erhält zugleich den Auftrag, aus dem Magnavox Odyssey-Spiel eine Arcade-Version zu entwickeln. Cynthia Villanueve wird am 26. Juni die erste Sekretärin und Rezeptionistin der Firma. Syzygy und Bally Manufacturing schließen am gleichen Tag einen Vertrag ab, wonach Syzygy innerhalb der nächsten sechs Monate zwei Prototypen für Bally entwickeln soll, darunter ein Arcadespiel (nach Bushnells Vorstellungen ein Autorennen) und einen Flipper für bis zu vier Spieler. Dafür soll Bushnell bis Dezember 1972 monatlich 4000 Dollar sowie danach drei Prozent des Verkaufserlöses erhalten. Am 27. Juni wird die Gründung vom Staat Kalifornien unter dem Namen
Atari, Inc. abgesegnet. Vorerst operiert die Firma jedoch weiterhin unter dem Namen Syzygy.
Juli
Bushnell hat seine Pläne geändert und stellt Bally am 10. Juli nun ein Hockeyspiel und den Flipper
Fireball vor.
August
Erneuter Besuch bei Bally und deren Tochtergesellschaft Midway Manufacturing Co. in Chicago, Bushnell stellt dort den Mock-Up einer weiteren Heimversion des Magnavox Odyssey-Tennisspiels vor. Gegen Ende des Monats stellt Atari den
Pong-Prototypen in Andy Capp's Tavern an der 157 West El Camino Real in der benachbarten Stadt Sunnyvale auf. Ein paar Tage darauf erhält die Firma einen Anruf vom Wirt, sie möchten das Ding doch wieder abholen, da es defekt sei. Wie sich herausstellte, war aber lediglich der Münzbehälter so voll, dass das Gerät keine weiteren Spiele mehr freischalten konnte. Angespornt von diesem Erfolg wird beschlossen, das Spiel in Serie zu fertigen.
September
Weitere
Pong-Prototypen werden aufgestellt, diese im Gegensatz zum ersten Modell bereits in mannshohen Gehäusen, welche durch Ted Dabneys Bruder Douglas in
dessen Schreinerei in San Jose produziert werden.
November

Per Direktmarketing wird
Pong an verschiedene lokale Händler beworben und innerhalb kürzester Zeit gehen bei Atari/Syzygy 300 Bestellungen ein. Die Firma
leiht sich daraufhin 3000 Dollar von der örtlichen Wells Fargo Bank und erweitert ihre Räumlichkeiten am Scott Boulevard um weitere 160 Quadratmeter. Der Techniker
Daniel Corona wird am 20. November Angestellter Nummer 9. Bushnell meldet am 24. November ein Patent des
Video Image Positioning Control System for Amusement Device beim
US-Patentamt an. Am 29. November ist es soweit und
Pong wird unter der Modellnummer
VP-1 erstmals ausgeliefert.
Dezember
Zum Ende des Jahres 1972 beschäftigt die Firma bereits 30 Angestellte.
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1973
Januar
Ein weiterer neuer Mitarbeiter wird Fred Marincic als Chief Financial Officer (CFO), der vormals bei Fairchild in Palo Alto sowie auch schon bei Hewlett-Packard arbeitete.
Nolan Bushnell ist Präsident der Firma, Ted Dabney ist Executive Vice President (EVP) und Al Alcorn Chefentwickler.
Februar
In der Orange Mall im südkalifornischen Orange eröffnet Syzygy/Atari eine Spielhalle, in der neben Pong auch das Spiel Computer Space zum Spielen bereitgestellt
wird, eine weitere Spielhalle soll in der Oakridge Mall in San Jose eröffnen. An der 1600 Martin Avenue in Santa Clara startet der Bau einer 2300 Quadratmeter
großen Produktionshalle. Die Arvin-Ingenieure Lawrence Emmons und Steven Mayer, früher auch schon bei Ampex angestellt, kündigen und gründen im ersten
Stock des Litton Buildings an der 1300 East Main Street in Grass Valley eine eigene Firma, die mit Atari/Syzygy eng zusammenarbeitet. Unterdessen liefert Bushnell die
fertigen Spiele
Asteroid (Arcadespiel, nicht zu verwechseln mit dem später erschienenen Spiel
Asteroids!) und
Fireball (Flipper) bei Bally ab, beide Spiele
werden jedoch nun doch abgelehnt. Bally stellt dafür ein Treffen mit der Tochter Midway in Aussicht. Diese erhält am 22. Februar eine Lizenz zum Bau eines Spiels
auf Basis von Ataris
Pong sowie eine weitere für Asteroid, Atari/Syzygy soll dafür auch Unterstützung bei der Produktion anbieten und Midway soll
31 Dollar pro verkauftem Pong-Clone sowie drei Prozent des Verkaufserlöses von Asteroid an Atari/Syzygy zahlen.
März
Ted Dabney gibt zu Monatsbeginn seinen Anteil an der Firma an Bushnell ab und wird nun Vice President Production Facilities (Leiter der Produktionsstätten), behält
aber seinen Sitz im Vorstand. Am 8. März findet die erste Jahreshauptversammlung statt. Midway kündigt in diesem Monat sein auf
Pong basierendes Spiel als
Midway Winner an, die Mitbewerber Allied Leisure und For-Play Manufacturing kündigen ihrerseits weitere, wenn auch unlizenzierte (aber legale) Versionen des
Spiels unter den Namen
Paddle Battle und
Rally an. George Faraco wird als Industriedesigner angestellt.
April
William White wechselt von Kennecott Copper als Director of Operations zu Syzygy/Atari. Mit der Multi-National Corporation aus Los Angeles wird eine Zusammenarbeit
vereinbart, um die Syzygy/Atari-Produkte international zu vermarkten. Ronald Gordon wird International Marketing Director. Midway bringt derweil
Winner auf den
Markt.
Mai
Am 4. Mai wird die Atari International durch die Multi-National Corporation gegründet, geleitet wird die Firma von Ruth Duncan, Mary Kinne und Mary Somers. Die
ersten internationalen Vertriebspartner für Syzygy/Atari-Produkte sind:
- Australien: Hunter Electronics Pty. Ltd., Sydney
- Frankreich: Sovoda S.A., Dijon
- Westdeutschland: Löwen Automaten GmbH, Bingen am Rhein
- Niederlande: Vale-Automaten-Import BV, Beldhoven
- Schweden: AB Roulettekonsult och Spelautomater (Cherry)
- Spanien: Segasa, Madrid
- Italien: F.lli Bertolino, Turin
In Großbritannien wird am 7. Mai mit Atari (UK) Limited durch Philip Smith die erste eigene Auslandsgesellschaft gegründet. Die Verwaltung von Syzygy/Atari
zieht unterdessen ins Cadre Building am 14600 Winchester Boulevard in Los Gatos um. Immer mehr unlizenzierte
Pong-Nachbauten gelangen auf den Markt, darunter auch einer
von Nutting Associates. Am 19. Mai veröffentlicht Syzygy/Atari daraufhin eine Werbeanzeige im Cash Box Magazin, in der sie die Hersteller dieser Arcadespiele ins
Lächerliche zieht
(We know what WE'RE doing! / The One and Only Atari Band Wagon).
Juni
Syzygy/Atari gibt den Umsatz im ersten Geschäftsjahr mit 3,2 Millionen Dollar an.
Pong soll verbessert werden, der Spielbetreiber soll von vorne in das
Gerät zugreifen können und das Gehäuse soll außerdem stabiler werden. Don Lang wird Director of Special Projects. Stephen Bristow, Absolvent der
University of California in Berkeley (Jahrgang 1973), wird Elektroingenieur bei Syzygy/Atari, er hat bereits bei Ampex und Nutting jeweils sechsmonatige Praktika absolviert.
Die Firma beschäftigt derzeit etwa 80 Mitarbeiter. Peter Takaichi wird als weiterer Industriedesigner angestellt.
Juli

Regan Cheng wird ein weiterer Industriedesigner. Die Spiele
Barrel Pong,
Space Race und eine Fiberglas-Version von
Pong werden am 7. Juli angekündigt. In London eröffnet eine erste Produktionsstätte der Atari UK und in Salt Lake City wird die Firma
Merlin Enterprises als Vertriebstochter
gegründet.
Space Race erscheint später im Monat unter der Modellnummer VP-2. Am 28. Juli ist im Cash Box Magazine erstmals das heute noch bekannte
Logo zu sehen, der Schriftzug hat dabei aber noch ein anderes Aussehen. Gestaltet wurde das Logo von George Opperman von der Opperman-Harrington, Inc. Atari beschäftigt
bereits etwa 180 Angestellte.
August

Bill White, der bisherige Director of Operations, wird Chief Financial Officer und ersetzt Fred Marincic, der die Firma bereits wieder verlässt. Atari kauft die von
Lawrence Emmons und Steven Mayer gegründete Beraterfirma auf und benennt sie in
Cyan Engineering um.
Space Race wird in einer limitierten Stückzahl
von 50 Stück im Fiberglas-Gehäuse ausgeliefert. John Wakefield, bislang Psychiater am Levinson Institute in Cambridge, Massachusetts, und zudem Bushnells
Schwager, wird Präsident von Atari, Bushnell bleibt Chief Executing Officer (CEO) der Firma. Kenichi Takumi gründet Atari Japan. Steve Jobs wird als Angestellter Nummer 40 von Al Alcorn als
Mitarbeiter im Electrical Engineering Departement unter Don Lang eingestellt.
September

Die Spiele
Pong Doubles und
Gotcha werden am 10. September angekündigt. Atari ist auf der IMA in Düsseldorf erstmals in Westdeutschland auf einer
Messe vertreten. Am 25. September wird
Kee Games, Inc. als „Mitbewerber“ gegründet, geleitet wird die Firma durch Joseph „Joe“ Keenan,
seinr Frau Patricia Keenan und Steve Bristow (Vice President Engineering). Atari erhält eine Mehrheitsbeteiligung an Kee Games. Joe Keenan war bisher Regionalmanager
für Applied Logic und davor Verkäufer bei IBM, er und Bushnell sind seit 1969 Nachbarn. Gil Williams, der bislang als Ingenieur bei Atari arbeitete, wechselt als
Vice President Operations und Bill White, der Atari-CFO, wird CFO bei Kee Games. Die Gründungsurkunde wird im Haus 1454 Luning Drive in San Jose unterschrieben, die
Firmenadresse ist 330 Mathew Street, Santa Clara. Zwei Tage später ist Atari erstmals auf der Japanese Trade Show in Tokyo vertreten. Midway bringt unterdessen
Asteroid auf den Markt.
Oktober
Kee Games eröffnet eine Produktionsstätte in Santa Clara. Die Spiele
Pong Doubles und
Gotcha kommen auf den Markt, ebenso das
Spiel
Elimination! von Kee Games. Richard „Dick“, bisher bei Hewlett-Packard, wird Marketingleiter bei Atari, Leslie „Les“ Oliver, auch bei
Hewlett-Packard, wird CFO. Der Vorstand von Kee Games wird von drei auf sieben Personen erweitert. William Rombach, bisher bei der Precision Instrument Company, wechselt als
Vice President Manufacturing zu Atari und ersetzt dort Dabney, der nur noch seinen Posten im Vorstand wahrnimmt. Dabney gründet unterdessen die Syzygy Game Company und
kauft die von Atari betriebenen Spielhallen in Orange und San Jose auf, außerdem mietet sie die Fabrikhalle an der 1600 Martin Avenue an. Hunter Electronics bringt in
Australien das Spiel
Barrel Pong auf den Markt.
November
Am 9. November werden auf der MAME im Conrad Hilton Hotel in Chicago die Spiele
World Cup Football und
Gran Trak 10 präsentiert. Zum 10. November
hält Bushnell 80 Prozent der Firma, die mittlerweile 250 Mitarbeiter beschäftigt.
Dezember
Harold Lee von Standard Microsystems wird Production Designer im Electrical Engineering Department. Ronald Wayne kommt als Chief Draftsman zu Atari und ersetzt George
Faraco, der die Firma verlässt. Am 5. Dezember wird Dan Van Elderen eingestellt. Kee Games vergibt eine Lizenz zur Produktion des Spiels
Elimination! unter dem
Namen
QuadraPong an Atari. Die Multi-National Corporation gründet am 20. Dezember Kee Games International unter der Leitung von Ruth Duncan, Mary Kinne,
Harvey Rosbrugh, Sandra Freiburger, Gerri Roe, Robert Finan und John Hopkins.
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1974
Januar
Der Name
Syzygy wird an Dabney verkauft, nachdem er nun schon einige Zeit nicht mehr auf Atari-Produkten genutzt wurde. Lyle Rains wird als Elektroingenieur und
Spielentwickler bei Kee Games eingestellt. Auf der Amusement Trade Exhibition (ATE) in London präsentiert Atari UK
World Cup Football, welches in Frankreich als
Coupe du Monde und in den USA als
Catch vermarktet werden soll. Hidejuki Nakajima, bisher bei der Japan Synthetic Paper Company, wird General Manager der
Atari Japan, Kenichi Takumi bleibt Präsident der Firma.
Februar
Die Spiele
Rebound und
Super Pong kommen auf den Markt. Lloyd Warman von der Advanced Technology Division von Ampex wechselt als Vice President Engineering zu Atari und
ersetzt dort Al Alcorn, der Vice President der Firma bleibt. Tony Seidel von Hewlett-Packard wird Director of Marketing Communications. Das Spiel
Elimination!-Plus
wird von Kee Games angekündigt. In Honolulu auf Hawaii wird die
Atari Pacific, Inc. als Vertriebsfirma für Hawaii und Guam gegründet, außerdem
die
Computer Games Limited in Südkorea. Das am 24. November 1972 eingereichte Patent auf das
Video Image Positioning Control System for Amusement Device
wird vom US-Patent Nolan Bushnell zugeteilt (Patentnummer 3.793.483).
März
Paul Pease Advertising wird als neue Werbeagentur verpflichtet. Die Spiele
Spike (Kee Games, = Atari
Rebound),
QuadraPong (Atari, = Kee Games
Elimination!) und
Gran Trak 10 (Atari) kommen auf den Markt. Ted Dabney verlässt Atari engültig und Steve Ritchie wird als Techniker eingestellt.
April
Die Tochter
Atari (Canada) Limited wird unter der Leitung von Theodore „T.C.“ Grunau (bislang bei Hewlett-Packard Canada) gegründet. Die Spiele
Formula K (Kee Games, = Atari
Gran Trak 10) und
World Cup Football (Upright- und Cocktail-Varianten, Vertrieb nur in Europa, in Frankreich:
Coupe du
Monde) kommen auf den Markt. Lloyd Warman, bisher Vice President Engineering, wird Vice President Operations für das Atari Leisure Time Game Center-Konzept, Al
Alcorn wird wieder Vice President Engineering. Am 15. April stellt Magnavox Strafantrag gegen Atari, Allied Leisure, Chicago Dynamic, Bally und Empire auf Grund von
Patentrechtsverletzungen wegen ihrer Arcade-Nachbauten des Magnavox Odyssey 100. Das Patent, um das es geht, wurde 1968 von Ralph Baer (seinerzeit bei Sanders
Associates) eingereicht. Die Merlin Enterprises wird an die Lagoon Corporation verkauft. In Japan beginnt Atari Japan eine Kooperation mit Nakamura Seisakusho Co. Ltd.
zum Vertrieb der Atari-Geräte in Japan. Die Auslandstochter Atari (UK) Limited wird geschlossen, den Vertrieb übernimmt ab sofort die Firma Ruffler and Deith
Limited aus London. Chas Grossman, bisher bei Ampex, wird weiterer Industriedesigner bei Atari.
Mai
Die von Dabney gegründete Syzygy Game Corporation wird geschlossen, das Vermögen wird von der Syzygy Company unter der Leitung von Nolan Bushnell und Ted Olson
aufgekauft. Die Cocktail-Variante von
Pong kommt auf den Markt und im BayFair Regional Shopping Center an der Ecke East 14
th Street / 155
th Avenue in San Leandro
eröffnet das Atari Family Game Center auf 150 Quadratmeter. Sechzehn Spiele werden in der Spielhalle aufgestellt, vier davon sind von Atari (
Pong,
Gotcha,
Rebound,
Gran Trak 10). Das Center ist das erste, das nach dem Atari Leisure Time Game Center-Konzept gestaltet wurde.
Juni
Präsident John Wakefield verlässt die Firma, Bushnell nimmt vorübergehend den Posten wieder ein. Das Arcadespiel
Touch Me erscheint und auf dem Annual
Meeting of the American Medical Association im McCormick Place in Chicago werden die Spiele
Dr. Pong und
Puppy Pong vorgestellt, mit denen sich Patienten in
Wartezimmern von Arztpraxen und Krankenhäusern die Zeit vertreiben können sollen. Ebenso wird eine Austauschplatine vorgestellt, die bei beiden Geräten
eingesetzt werden kann und sie zu einem Volleyball-Videospiel umfunktioniert, und ein aufsetzbares Bücherregal für Dr. Pong.
Juli
Das Vertriebsnetz im Ausland wurde stark erweitert, neu hinzugekommen sind die Firmen Dale Distributing, New Way Sales Company, Top Vending und Rowecanco Industries Limited
für Kanada, die London Coin Machines Limited für England, die Musikvertrieb AG für die Schweiz und die Seevend Automaten GmbH für Westdeutschland.
Gran
Trak 10 und
Formula K werden ab sofort mit einem Freispielmodus ausgeliefert, bei Formula K wird zudem das Gehäuse umgestaltet. Die Nakamura Seisakusho
Co. Ltd. kauft die japanische Produktion der Atari-Geräte für 296 Millionen Yen (ca. 1,2 Millionen Dollar), zahlbar im Oktober 1975, auf, Hidejuki Nakajima wird
neuer Leiter von Atari Japan und ersetzt Takumi, der die Firma verlassen hat. Die Tochter Atari Pacific wird wieder geschlossen. Production Designer Harold Lee verlässt
Atari. Kee Games ersetzt das erst kürzlich verbesserte Spiel Formula K durch
Twin Racer, Atari bringt das Spiel
Trak 10 auf den Markt (in den
Niederlanden:
Race-Circuit Automaten). Die Magnavox-Klage wird vom Gericht abgewiesen, da es sich um den falschen Gerichtsbezirk handle.
August
Die Kee Games-Fabrik an der 1280 Reamwood Avenue in Sunnyvale wird in Betrieb genommen. Atari bringt
Gran Trak 20 (= Kee Games'
Twin Racer) auf den Markt
und die Entwicklung von
Puppy Pong wird abgeschlossen. Eugene „Gene“ Lipkin wird in der Arcade Division
von Atari eingestellt.
September
Gary Bradley wird Promotion Director. Atari kauft die Kee Games Inc. vollständig auf, Joe Keenan wird neuer Präsident von Atari, Bushnell bleibt CEO. Gil Williams,
bisher Vice President Operation bei Kee Games) wird Präsident von Kee Games, Pat Karns wird National Director of Sales für Atari und Kee Games. Bill White (CFO
Kee Games) wird CFO bei Atari und ersetzt Les Oliver, der die Firma verlässt. Die Verwaltung wird in die Fabrik an der 1280 Reamwood Avenue verlegt, die Räme an
der 330 Mathew Street in Santa Clara geräumt. Atari verhandelt mit dem ehemaligen Angestellten Harold Lee, der inzwischen mit MOS Sorcery seine eigene Firma gegründet
hat, über die Entwicklung eines Chips, der für eine Heimversion von
Pong genutzt werden kann. Außerdem gibt es Verhandlungen mit Dr. Robert Brown
(Standard Microsystems) zur Entwicklung eines Testprogramms für den vorgenannten Chip. Die Projektleitung soll Al Alcorn übernehmen. Atari erwirbt 50 Prozent
der Anteile am französischen Musikboxvertreiber Socodimex (u.a. Seeburg Musikboxen). Die vormalige Produktionsstätte von Electro-Kicker, dem Hersteller der
Jupiter-Musikboxen, an der 12 Rue d'Helvétie in Baume-les-Dames wird reaktiviert. Socodimex wird zudem neuer Vertriebspartner für die Atari-Produkte in
Frankreich und löst damit den bisherigen Vertriebspartner Sovoda S.A. ab. Bill White gehört dem Socodimex-Vorstand an.
Oktober
Das Spiel
Pin-Pong kommt auf den Markt. John Burton Anderson von der Unicorp wird neuer Cash Manager und ersetzt Ted Olson, der die Firma verlässt. Olson will
sich der Syzygy Company widmen, deren übrigen Rechte er von Bushnell aufgekauft hat. Syzygy wird später als Spielhallenbetreiber Time Zone bekannt.
November
Auf der Amusement Machines Exposition im Conrad Hilton Hotel in Chicago werden die Spiele
Qwak! von Atari und
Tank von Kee Games erstmals vorgestellt. Al Alcorn
wird Vice President Research & Development, Steve Bristow, bislang VP Engineering bei Kee Games, wird neuer Vice President Engineering bei Atari.
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1975
Januar
Auf der Winter Consumer Electronics Show (CES) in Chicago wird erstmals die
Heimversion von
Pong präsentiert. Das Spiel
Pursuit von Kee Games kommt auf den Markt – das ist das letzte Spiel, welches von der Firma Kee Games veröffentlicht wird, alle nachfolgenden Kee Games-Titel werden direkt von
Atari unter der Marke Kee Games vertrieben. Atari geht mit Capital Management Services unter Donald Valentine eine finanzielle Partnerschaft ein. Capital Management sagt zu, 600.000 Dollar in
Atari zu investieren, dafür solle Valentine im Vorstand aufgenommen werden.
Februar
Gene Lipkin wird neuer Vice President Marketing und ersetzt Richard Mobilio, der die Firma verlässt. Auf der Messe Toy Fair in New York wird am 16. Februar die
Heimversion von
Pong
erneut vorgestellt.
März
Tom Quinn, Einkäufer der Kaufhauskette Sears, Roebuck & Co. bestellt am 17. März für das kommende Weihnachtsgeschäft 75.000
Pong-Spielkonsolen, die unter der neuen Sears-Eigenmarke
Tele-Games verkauft werden sollen. Pat Karns, National Manager for Sales, wechselt zu Fun Games.
April
Bill Arkush, Design Engineer for Color Video Games und Schulungsleiter, verlässt Atari. Auf der Hausmesse im Hyatt Regency Hotel in San Francisco werden die Arcadespiele
Indy 800
(Kee Games) und
Hi-Way in der Sitdown-Version präsentiert. Die Tochter Atari (Canada) Limited wird unterdessen geschlossen, den Vertrieb der Atari-Produkte in Kanada übernehmen wie bisher
Dale Distributing und New Way Sales sowie als neuer Vertriebspartner Fountainhead Amusement. Vice President Operations Lloyd Warman verlässt Atari, daraufhin wird das Atari Leisure Family
Time Center-Konzept eingestellt. Die ersten Vorbereitungen für einen eventuellen Verkauf Ataris werden getroffen.
Mai
Das Spiel
Crossfire (Kee Games) wird fertiggestellt und
Tank II unter der Marke Kee Games auf den Markt gebracht. Den Umsatz des Geschäftsjahres 1974/75 gibt Atari mit
19 Millionen Dollar an.
Juni
Die
Consumer Games Division wird als Vorbereitung der Massenproduktion der
Pong-Konsolen gegründet, geleitet wird die Abteilung von Al Alcorn. Bob Brown, bislang bei GTE
Sylvania, davor bei Standard Microsystems, wird in dieser Abteilung Director of Microelectronics, Jim Tubb wird Director of Operations. Die Fabrik an der 1280 Reamwood Avenue wird reaktiviert
und zum Produktionsstandort der Pong-Konsolen umfunktioniert. Das Spiel
Anti-Aircraft kommt auf den Markt.
Juli
Allen Rosenberg, bislang bei Rowe International, wird Marketing Administrator. Das weltweite Vertriebsnetz wurde abermals stark erweitert: Neu dabei sind Jet S.A. für Argentinien, die
Goodard Novelty Company aus Sydney für Australien, die Automaten- und Warenhandelsgesellschaft m.b.H. aus Wien für Österreich, die Belgium Amusement Company aus Antwerpen für
Belgien, Taito do Brasil aus São Paulo für Brasilien, die Firma Tagsa aus San Augustine für die Kanarischen Inseln, die R.H. Belam Company Inc. aus New York für Griechenland,
den Nahen Osten und die Philippinen, die Galilee Industries & Trade Company aus Safad für Israel, die F.I.N.E.S.A. aus Tijuana und Industrias F.D. SA aus Mexico City für Mexiko,
Brian Dowdle aus Auckland für Neuseeland, die Isthmian Amusement Corporation aus Curundu für Panama, die Bizzell Brothers (Durban), Prestige Electronics (Johannesburg), Serv-o-matic
(Johannesburg) und Space Age TV Games (Transvaal) für Südafrika und die AZ Trading Company für Taiwan. Atari reicht am 11. Juli vor dem U.S. District Court for the Northern
District of California Patentnichtigkeitsklage gegen Magnavox ein. Das Spiel
Goal/4 erscheint. Die Spielkonsole
Pong erhält von der FCC die Freigabe zum Betrieb.
August
Time Inc. und Mayfield Fund investieren jeweils 600.000 Dollar in Atari, beide Deals wurden mit Capital Management ausgehandelt. Atari will Fun Games gerichtlich verbieten lassen, die vom
ehemaligen Atari-Angestellten Lawrence Leppert mitgebrachten Handelsgeheimnisse für sich zu nutzen. Frank Ballouz von der A.B. Dick Company wird neuer National Sales Manager bei Atari.
Auf Seite 410 des Katalogs
Wish Book for the 1975 Christmas Season aus dem Hause Sears wird
Tele-Games Pong (Artikelnummer 25796) erstmals gezeigt, es soll für $98,95 inklusive vier D-Batterien zu haben sein, ein Netzteil wird unter Artikelnummer 25792 separat für $7,95 angeboten.
September
Das Spiel
Tank wird in der Cocktail-Version unter der Marke Kee Games veröffentlicht. Im Prozess Atari vs. Magnavox reicht Magnavox am 2. September Klage ein. Magnavox will es Atari gerichtlich
untersagen, die verletzten Magnavox-Patente weiter zu nutzen. Das Spiel
Shark JAWS wird unter dem Label
Horror Games veröffentlicht, es wird das einzige Spiel unter diesem
Label bleiben. Atari beschäftigt derzeit 371 Angestellte, unterhält Beziehungen zu 100 Vertriebspartnern weltweit (darunter 79 in den USA und drei in Kanada). Die Firma besitzt
Produktionsstätten in den USA, Frankreich, Japan und Brasilien. Am 22. September reicht Magnavox zusätzlich gegen die Kaufhauskette Sears Zivilklage im Northern District of Illinois
ein und will damit verhindern, dass
Tele-Games Pong auf den Markt kommt.
Oktober

Nichtsdestotrotz kann
Tele-Games Pong ab 1. Oktober für $99,95 bestellt werden. Auf der MOA 1975 International Music and Amusement Machines Exposition im Conrad Hilton Hotel in
Chicago werden die Spiele
Shark JAWS,
Jet Fighter (Kee Games),
Steeplechase und
Crash 'n' Score präsentiert. Geplant war auch die Vorstellung von
Computer
Portrait. Die Nakamura Seisakusho Company kauft Atari Japan für 500.050 Dollar auf, die Marke soll weiterhin genutzt werden Hidejuki Nakajima wird Executive Vice President der Atari
Japan Corporation. Mit Tom Hodd wird der erste Spieleprogrammierer eingestellt. Die Boston Fidelity Venture Associates investieren 300.000 Dollar in Atari, auch dieser Deal wurde von Capital
Management unter Valentine ausgehandelt.
November
Im Prozess Atari gegen Magnavox wird die von Magnavox eingereichte Klage an das zuständige Gericht in Illinois weitergegeben und dort mit der Klage gegen Sears zusammengefasst. Murray Ellis
von National Semiconductor wechselt als Director of Engineering zu Atari, er holt zudem die National Semiconductor-Ingenieure Wade Tuma und Niles Strohl zu Atari, Tuma wiederum bringt Frederick
„Rod“ Holt von The Hickok Electrical Instrument Co. zu Atari. Der Atari-Schriftzug und das Logo werden als Warenzeichen (Schriftzug/Name unter der Nummer 69.560, Logo unter der
Nummer 69.559) beim United States Patent Office eingereicht, ebenso die Marke Kee Games unter der Nummer 69.558). Cyan Engineering beginnt mit der Entwicklung von
Video Music.
Dezember

Jay Miner von der Firma Synertek beginnt für Atari im Auftrag von Al Alcorn mit der Entwicklung eines Grafikchips, die das Herz einer
neuen programmierbaren Spielkonsole werden soll, deren
Entwicklung bereits bei Cyan Engineering von Steve Mayer und Ron Milner gestartet wurde. Die Cockpit-Version des Spiels
Jet Fighter wird unterdessen fertiggestellt. Joseph „Joe“
Decuir, bisher Krankenhausforscher für die nationale Gesundheitsbehörde, wechselt als Entwickler zu Cyan Engineering und arbeitet mit Milner und Mayer an der Spielkonsole. Milner ist
dabei verantwortlich für die Hardware, Mayer für die Software, die ersten handverdrahteten Platinen werden von Bob Walker gefertigt und Decuir soll nun einen Prototypen bauen. Die
Atari-Europe S.A. wird mit einem Startkapital von FF600.000 unter Serge Lievoux, Président du Conseol d'administration, und Jean-Jacques Gaillard, Directeur Général
Administrateur, gegründet. Die Firma hat ihren Sitz an der selben Adresse wie die Socodimex-Fabrik: 12 Rue d'Helvétie, Baume-les-Dames.
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1976
Januar
Atari-Europe kauft am 5. Januar die Fabrik von Socodimex für FF700.000 auf, Socodimex bleibt weiterhin Vertriebspartner für Atari-Produkte in Frankreich. Zwei Tage später wird
auf der Winter CES in Chicago die
Pong-Spielkonsole unter der Modellnummer
C-100 erneut vorgestellt. Am 27. Januar werden auf der 32nd ATE in London durch die Cherry Group die Arcadespiele
Stunt Cycle (Atari) und
Tank 8 (Kee Games) vorgestellt. Das Gebäude am 155 Moffett Park Drive in Sunnyvale wird bezogen.
Februar
Dave Shepperd wird am 2. Februar als zweiter Programmierer überhaupt bei Atari eingestellt, Sheldon Ritter (bisher bei National Semiconductor) wird am gleichen Tag General Manager der
Atari Consumer Division. Die Division bezieht in diesem Monat das 2900 Quadratmeter große Gebäude an der 1195 Borregas Avenue in Sunnyvale, welches im Gewerbegebiet Moffett Park
liegt. Die Pinball Division wird unter der Leitung von Gil Williams (bisher Vice President Coin-Operated Games) gegründet, erster Angestellter wird Robert „Bob“ Jonesi, der bisher bei
Williams Electronics arbeitete. Der später als „Pinball Designer“ bekannt gewordene Steve Ritchie wird ebenfalls Angestellter der Division, die das 4650 Quadratmeter große
Gebäude 1173 Borregas Avenue in Sunnyvale bezieht.
März

Nachdem Sears seine
Tele-Games Pong-Konsolen erhalten hat, wird die Konsole am 5. März nun unter der Modellnummer
C100 unter der eigenen Marke für $99,95 in den Handel
gebracht, im Preis sind vier D-Batterien enthalten. Mike Albaugh wird dritter Programmierer der Coin-Op-Division. Joe Decuir (Cyan Engineering) wechselt als Systementwickler in die Atari Consumer
Microelectronics Group, wo er mit Synertek-Chipdesigner Jay Miner am Grafikchip
TIA der programmierbaren Spielkonsole arbeitet, die mittlerweile den Projektnamen
Stella nach der Marke des Fahrrads eines
Atari-Angestellten erhalten hat. Auf der IMA in West-Berlin stellt Löwen-Automaten den von Atari-Europe entwickelten
Theatre Kiosk vor, ein Arcade-System, das an örtliche Gegebenheiten
angepasst und in das verschiedene Spiele installiert werden können. Roger Hector, bislang Fahrraddesigner bei Huffy, wechselt als Industriedesigner zu Atari und das Arcadespiel
Outlaw
erscheint. Don Lang, Engineering Manager der Coin-Op-Division, wechselt am 15. März in gleicher Funktion in die Pinball Division, er wird durch Robert „Bob“ Skyles (bislang bei der
Calma Company) ersetzt. Richter John Banner hebt am 17. März die von Atari erwirkte einstweilige Verfügung gegen Fun Games auf. Auf der Hausmesse im Hyatt Regency Hotel in San Francisco
werden die Spiele
Quiz Show,
Tank 8 und
Indy 4 (alle unter der Marke Kee Games) vorgestellt, ebenfalls erstmals in Amerika der
Theatre Kiosk.
April
Dennis Koble, bislang bei der NASA, wechselt als vierter Programmierer in die Atari Coin-Op-Division. Steve Jobs, freier Mitarbeiter in der Electrical Engineering Division, gründet zusammen mit
Steve Wozniak (Hewlett-Packard) und Ron Wayne (International Field Service Engineer bei Atari) am 1. April die Apple Computer Company. Bereits am 12. April steigt Wayne wieder aus und bleibt
bei Atari. In diesem Monat erscheinen die Spiele
Tank 8,
Quiz Show (beide unter der Marke Kee Games) und das von Steve Wozniak im Auftrag von Steve Jobs entwickelte
Breakout.
Das Honorar für Breakout beträgt 5000 Dollar, Jobs gibt Wozniak davon jedoch nur 350 Dollar ab und behauptet, Atari hätte ihm nur 700 Dollar bezahlt. Quiz Show ist das erste Arcadespiel
von Atari, das statt auf Logikchips auf einen Mikroprozessor setzt.
Mai
Indy 4 kommt unter der Marke Kee Games auf den Markt. Eugene Jarvis, bisher bei Hewlett-Packard, wechselt als Mikroprozessor-Programmierer in die Pinball Division. Die Federal Communications
Commission, kurz FCC, die Zulassungsbehörde für Kommunikationsgeräte der Vereinigten Staaten, erteilt die Freigabe für die Spielkonsole
Super Pong Ten (Modellnr. C180).
Juni
Auch die Freigabe für die Spielkonsole
Hockey-Pong (Modellnr. C120) wird erteilt. Der Streit zwischen Atari und Magnavox wird beigelegt, Atari erhält eine nicht-exklusive Lizenz von
Magnavox. Am 13. Juni wird auf der Summer CES in Chicago die Spielkonsole
Super Pong (Modellnr. C140) vorgestellt. Michael „Mike“ Shea wird neuer Products Marketing Director und
Owen Rubin wird als Softwareentwickler angestellt. Atari gibt am 19. Juni bekannt, dass die Zentrale der Firma in das Gewerbegebiet Moffett Park in Sunnyvale umziehen wird, das noch in Bau befindliche
Gebäude hat eine Größe von 5570 Quadratmeter und befindet sich an der 1265 Borregas Avenue. Der Umzug ist für September geplant. Am Caribbean Drive, der ebenfalls zum
Gewerbegebiet Moffett Park gehört, entstehen drei weitere Gebäude. Die Marke Kee Games wird unter der Registrierungsnummer 1.041.687 beim US-Patentamt eingetragen, der Antrag wurde bereits am
19. November 1975 gestellt.
Juli
Loren Schof (Coherent Radiation) wechselt als Director of Consumer Operations zu Atari und ersetzt Jim Tubb, der die Firma verlässt. Howard Delman wird als Elektroingenieur eingestellt. George
Opperman (Opperman-Harrington Inc.) wechselt als Director of Industrial Design/Design Services zu Atari und ersetzt Chas Grossman, der die Firma verlässt. Grafikdesignerin Evelyn Lim (wechselt von
Hewlett-Packard zu Atari) wird Oppermans Assistentin. Das Arcadespiel
Breakout erscheint in der Cocktail-Variante, außerdem erscheinen die Spiele
Cops n' Robbers und
Flyball sowie die Spielkonsole
Super Pong. John Anderson (bisher als Controller in der Consumer Games Division) wird Assistant Treasurer. Das internationale Vertriebsnetz
wird weiterhin ausgebaut, derzeit sind als Vertriebspartner gelistet:
- Kanada: Dale Distributing (Rexdale/Richmond), Laniel Automatic (Mt. Royal), New Way Sales (Toronto), Rowe International of Canada (Dorval)
- Argentinien, Benelux und Naher Osten: R.H. Belam Company (New York)
- Australien: Leisure & Allied Industries (Perth)
- Brasilien: Taito do Brasil (São Paulo)
- Kanarische Inseln: Tagsa (San Augustine)
- Dänemark, Norwegen, Schweden: Cherryfortagen (Solna, Schweden)
- England: The Cherry Group (London)
- Frankreich: Socodimex (Paris)
- Westdeutschland: Löwen-Automaten (Bingen am Rhein), Seevend Automaten (Hamburg)
- Israel: Galilee Industries & Trade Company (Safad)
- Italien: F.lli Bertolino (Turin)
- Japan: Atari Japan (Ohta-ku, Tokyo; Tochter der Nakamura Seisakusho)
- Mexiko: F.I.N.E.S.A. (Tijuana), Operado Nacional
- Neuseeland: Brian Dowdle (Auckland)
- Panama: Isthmian Amusement Corporation (Albrook Field AFB, Kanalzone)
- Südafrika: Space Age TV Games (Transvaal), Presite Electronicy (Johannesburg), Serv-o-matic (Johannesburg)
- Spanien: Famaresa (Madrid), Sega Juegos Recreativos (Madrid)
- Schweiz: Musikvertrieb AG (Zürich)
August

Carol Kantor von der Clorox Company wechselt als Direktorin der Marktforschung in die Atari Consumer Division. Diese Division kauft beim Fernsehsender CBS Werbezeit für Werbespots für die
Spielkonsolen
Pong und
Super Pong, die während der NFL- und NFC-Übertragungen im November und Dezember ausgestrahlt werden sollen. Am 11. August läuft die 500.000ste
Spielkonsole in der 1280 Reamwood Avenue vom Band. Im diesjährigen Sears-Weihnachtskatalog werden die Spiele
Tele-Games Pong IV (Artikelnummer 99717, $64,95 inkl. Batterien,
entspicht der Konsole C160
Pong Doubles),
Tele-Games Hockey Pong (Artikel 99721, $69,95 inkl. 6 C-Batterien, entspricht der Konsole C121
Hockey Pong),
Tele-Games
Super Pong (Artikel 99736, $78,95 inkl. 4 D-Batterien, entspricht der Konsole C140
Super Pong) und
Tele-Games Super Pong IV (Artikel 99737, $98,95 inkl. 4 D-Batterien,
entspricht der Konsole C180
Super Pong Ten) vorgestellt. Die Netzteile werden wie üblich separat verkauft (Artikelnr. 25792 für alle außer Hockey Pong und 99703 für Hockey
Pong für je $7,95). Das Arcadespiel
LeMans erscheint. Terry Speizer von American Microsystems wechselt als Regionalmanager für die westlichen Bundesstaaten zu Atari, Barney Huang
wird als Industriedesigner eingestellt. Larry Kaplan, bisher bei Control Systems Industries, wechselt als erster Spieleentwickler für das Projekt
Stella zur Atari Consumer Division.
September
Steve Calfee wechselt als Mikroprozessor-Programmierer von National Semiconductor zu Atari. Am 7. September verkündet der Medienriese Warner Communications Inc. (WCI), dass die Firma eine
Mehrheitsbeteiligung an Atari erworben hat. Executive Vice President Emanuel „Manny“ Gerard sagt, dass WCI die gesamte Firma aufkaufen wolle. Die Spielkonsolen
Tele-Games Pong
(Re-Release unter der Artikelnummer 99176, $59,95, entspricht der Konsole C100
Pong),
Tele-Games Hockey Pong,
Tele-Games Super Pong und
Tele-Games Super Pong IV
kommen in den Handel. James Heller wird Operations Manager (Manufacturing) bei Atari und Jim Croke wechselt als Regionalmanager für die mittleren Bundesstaaten von Litronix zu Atari. Das Atari-Logo
wird am 28. September als Warenzeichen unter der Registrierungsnummer 1.049.118 beim US-Patentamt eingetragen.
Oktober
Die WCI Games Inc., Tochtergesellschaft von Warner Communications, erwirbt am 1. Oktober alle Anteile an Atari für 28 Millionen Dollar, davon 12 Millionen in bar. Die Firma Atari, Inc.
geht am 4. Oktober vollständig in der WCI Games, Inc. auf, die wiederum in Atari, Inc. umbenannt wird. Am 12. Oktober wird der Name Atari unter der Registrierungsnummer 1.050.153 beim
US-Patentamt eingetragen. Die Zentrale zieht vom 14600 Winchester Boulevard in Los Gatos in das fertiggestellte Gebäude an der 1265 Borregas Avenue in Sunnyvale um. Die Upright-Version von
Night
Driver kommt auf den Markt. Sue Elliott von der Multi-National Corporation wechselt als Leiterin der International Division zu Atari und ersetzt dort Ron Gordon, der die Firma verlassen hat. Edward
Boasberg wird Pinball Marketing Coordinator und David Stubben wird als Ingenieur bei Atari eingestellt. Die Spielkonsole
Pong Doubles (Modellnr. C160) erhält am 25. Oktober die
FCC-Freigabe. Wenig später wird die Restaurant Operation Division unter der Leitung von Gene Landrum (vormals bei Novus) gegründet.

1265 Borregas Avenue in Sunnyvale im Jahr 2018 – Bild mit freundlicher Genehmigung
von Evan Nixon
November
Auf der MOA International Exposition of Music and Games im Conrad Hilton Hotel in Chicago wird am 12. November das von Atari Japan und Nakamura Seisakusho entwickelte Spiel
F-1
präsentiert. Unterdessen erscheint das Spiel
Sprint 2 unter der Marke Kee Games und der Flipper
The Atarians sowie
Compugraph Foto werden angekündigt. Rod Holt, bisher
in der Consumer Engineering Division, wechselt zu Apple Computer. M. John Dellis, bisher Director of Engineering, wird Vice President Consumer Engineering. Wade Tuma, bisher Consumer Engineering Manager,
ersetzt Dellis. Douglas Hardy von Fairchild Electronics wechselt als leitender Industriedesigner für das Projekt
Stella zu Atari.
Dezember
Gil Williams wird zusätzlich General Manager der Pinball Division und ersetzt dort Don Lang, der die Firma verlässt. Die Spielkonsole
Super Pong Pro-Am (Modellnr. C200) erhält die
FCC-Freigabe am 13. Dezember. Jean Morrison wird Administrative Assistant von Gene Lipkin (Vice President Marketing der Coin-Op-Division). John Anderson wird Vice President Administration, John
Peterson von Arthur Young & Co. folgt Anderson auf dessen Posten als Assistant Treasurer nach.
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1977
Januar
Am 13. Januar werden auf der Winter CES in Chicago die Spielkonsole
Super Pong Ten und der Effektsynthesizer
Atari Video Music vorgestellt. Bob Whitehead wird der zweite
Spieleentwickler im Projekt
Stella. Don Osborne wird neuer Regionalmanager für die westlichen Bundesstaaten, er ersetzt Terry Speizer, der die Firma verlässt. Das Spiel
Dominos
erscheint. Am 17. Januar hält Atari im Marriott Hotel in Santa Clara ein Service-Seminar für den Flipper
The Atarians ab, 35 Techniker nehmen daran Teil. Am 25. Januar wird der
Flipper auf der ATE in London durch die Cherry Group und Atari-Europe erstmals vorgestellt. Atari-Europe präsentiert auf diese Messe auch den Jupiter Phonograph.
Februar

Die Consumer Division Engineering und die Microelectronics Group ziehen am 2. Februar in das Gebäude am 155 Moffett Park Drive in Sunnyvale um. Am 6. Februar wird
Dominos in der
4-Spieler Cocktail-Variante herausgebracht. Gary Palmer wird ein weiterer Spieleentwickler für
Stella. Am 18. Februar werden die ersten
The Atarians-Flipper ausgeliefert, zwei
Tage später kommt die Spielkonsole
Super Pong Ten in den Handel. Mit Alan Miller stößt ein weiterer Spieleentwickler zum Projekt
Stella. Atari beschäftigt
derzeit 840 Mitarbeiter und Cyan Engineering beginnt mit der Entwicklung des neuen Grafikchips
Stella A/N.
März
Gil Williams wird neuer Vice President und General Manager der Pinball Division. Noah Anglin II, bisher bei Memorex, wechselt als Manufacturing Manager zu Atari, er ersetzt dort neben Williams auch
Bob Skyles (Engineering Manager der Coin-Op Division), der die Firma verlässt. Auf der Hausmesse werden am 20. März die Spiele
Triple Hunt (Atari) und
Sprint 8 (Kee
Games) vorgestellt. Der Vertriebspartner Löwen-Automaten erhält einen Platin-Breakout für die hervorragenden
Breakout-Verkäufe in Westdeutschland und West-Berlin. Die Atari-Cafeteria
im Gebäude 1215 Borregas Avenue wird eröffnet.
April
Das Spiel
Triple Hunt (Ein-Spieler Cabinet) und die Sitdown-Version von
Night Driver kommen auf den Markt. C. Marshall Caras, bisher General Manager bei Rowe International, wechselt als
Marketingleiter zu Atari.
Mai

Auf der New York Premium Show werden am 2. Mai die Spielkonsole
Super Pong Pro-Am vorgestellt und die Konsole
Super Pong Pro-Am Ten angekündigt. Das Spiel
Sprint 8 kommt unter der Marke Kee Games in die Spielhallen. Am 15. Mai wird das neue 9290 Quadratmeter große Gebäude an der 1215 Borregas Avenue in Sunnyvale eingeweiht,
es soll die Fabrik an der 1280 Reamwood Avenue ersetzen. Brad Stewart kommt ebenfalls als Spieleprogrammierer zum Projekt
Stella. Am 16. Mai wird am 370 South Winchester Boulevard in San
Jose das erste
Pizza Time Theatre auf 465 Quadratmeter eröffnet. Das Konzept vereint eine Pizzeria und eine Arcade-Spielhalle, die Maskottchen sind
Chuck E. Cheese,
Crusty the Cat, der Hillbilly-Country-singende Hund
Jasper T. Jowls, der opernsingende italienische Koch
Pasqually und die drei soulsingenden Elstern
The Warblettes.
Juni

Die Spielkonsole
Super Pong Pro-Am Ten kommt zum Preis von $59,95 in den Handel. Sears nimmt die Konsole
Tele-Games Super Pong IV vom Markt und ersetzt
sie durch eine
gleichnamige Konsole unter der Artikelnummer 99789, die aber auf der Atari-Konsole
Super Pong Pro-Am Ten basiert. Große Vorstellung auf der diesjährigen Summer CES in Chicago:
Stella ist fertig und wird am 5. Juni als
Atari Video Computer System der Welt erstmals vorgestellt, dazu passend die Spiele
Air-Sea Battle,
Space Mission,
Indy 500,
Street Racer und
Video Olympics. Die Konsole soll zusammen mit
zwei Joysticks, einem Satz Paddles und dem Spiel
Combat demnächst für $189,95 zu haben sein. Drei weitere Spiele sollen zum Marktstart verfügbar sein, danach sollen ab 1978
monatlich zwei bis drei neue Spiele erscheinen. Außerdem werden die Spielkonsolen
Video Pinball,
Stunt Cycle,
Tank II,
Ultra Pong und
Ultra Pong Doubles vorgestellt. Am nächsten Tag erhält das mit
VCS abgekürzte
Video Computer System die FCC-Freigabe. Der Flipper
Time 2000 sowie die
Arcadespiele
Pool Shark und
Drag Race kommen auf den Markt. Howard „Howie“ Rubin von Betson Enterprises wird neuer Regionalmanager für die Ostküste. John Ray wird in
der Coin-Op-Division als Ingenieur eingestellt. Am 27. Juni wird die noch auf der CES präsentierte Konsole
Tank II noch vor Veröffentlichung eingestellt.
Juli

Die Nakamura Seisakusho Company, Eigentümer von Atari Japan, benennt sich in Namco Limited um. Mittlerweile sind zum internationalen Vertriebsnetz weitere Partner hinzugekommen: Den Vertrieb in
Argentinien übernimmt Jorge Mochkovsky aus Sarmiento. In Österreich werden die Atari-Produkte von ENV-Vertrieb im westdeutschen Frankfurt am Main vertrieben, weitere neue sind die Brabo
Corporation für Belgien, Alegrias und Plazalegre aus San Salvador für Mittelamerika, Vale Automaten Imports für die Niederlande, Coin & Vending Limited für Hong Kong (zu dieser Zeit noch
britische Kronkolonie), Bhagwan Ramnani aus Rizal für die Philippinen, Raymond Amusements aus Guaynabo für Puerto Rico, Plankomat aus Johannesburg für Südafrika sowie die R.H. Belam
Company aus New York sowie Pan American Amusements aus Hillside, New Jersey, die nun den Vertrieb in Skandinavien unterstützen. Steve Hendricks wird als Illustrator eingestellt und das Spiel
Starship 1 erscheint. John Vurich wechselt als New Product Manager von National Semiconductor in die neue Personal Computer-Abteilung Ataris.
August

Atari beginnt am 1. August mit der Auslieferung der ersten
VCS-Spielkonsolen, die ab September im Handel sein sollen. Am gleichen Tag erhält die Konsole
Video Pinball die FCC-Freigabe.
Am 9. August stellen Steve Mayer und Joe Decuir das bei Cyan Engineering begonnene Projekt
Stella A/N den Entscheidungsträgern bei Atari vor, unter diesen sind der Synertek-Chipdesigner
Jay Miner, der Director of Microelectronics (Consumer Division) Bob Brown, der Vice President Consumer Engineering M. John Ellis, der New Product Manager (Consumer/Personal Computer) John Vurich und
Vice President Research & Development Al Alcorn. Miner wird zum Projektmanager für das neue Projekt
Colleen ernannt, ein Heimcomputer, der auf Stella A/N aufbauen soll. Dazu gehören
auch die Projekte
Candy als VCS-Nachfolger ohne Tastatur und
Elizabeth als All-in-One-Gerät – letzteres wird aber schon bald wieder gestrichen. Im diesjährigen Sears-Weihnachtskatalog
werden vorgestellt:
Tele-Games
Video Arcade (99743, $178,95, entspricht dem Atari VCS) im Paket mit dem Spiel
Target Fun (=
Air-Sea Battle), zwei Joysticks und einem Satz Paddles. Weitere vorgestellte Spiele sind
Tank-Plus (
Combat),
Outer Space (
Star Ship, vormals Space Mission),
Speedway II (
Street Racer),
Pong Sports (
Video Olympics) und
Blackjack für je
$19,95 sowie
Race (
Indy 500) zusammen mit zwei Driving-Paddles für $34,95. Daneben werden die Konsolen
Tele-Games Speedway IV (99748, $98,95),
Tele-Games
Motocross Sports Center IV (99729, $83,95, = Atari
Stunt Cycle), Tele-Games Tank (99789, $58,95, = Atari
Tank II),
Tele-Games Pinball Breakaway (99713,
$79,99, = Atari
Video Pinball),
Tele-Games Super Pong (99788, $39,95, = Atari
Super Pong Pro-Am) und
Tele-Games Super Pong IV (99789, $49,95, = Atari
Super Pong Pro-Am Ten) vorgestellt. Auf Seite 391 des Katalogs findet sich außerdem
Atari Video Music (99761/C-240, $169,95). Am 22. August wird bekannt gegeben, dass die
Spielmodule in der neuen Fabrik an der 1215 Borregas Avenue produziert werden sollen. Atari hat mittlerweile in Amerika eine überdachte Gesamtfläche von 51.650 Quadratmeter angemietet oder im
Besitz.
September
Zeitgleich mit dem
Video Computer System samt dem Spiel
Combat kommen am 11. September die Spiele
Blackjack,
Surround,
Basic Math und
Street Racer in den Handel. Auch das
Tele-Games Pendant von Sears ist nun zum Preis von $179,95 erhältlich. David Crane, bisher bei National Semiconductor, wird VCS-Spieleentwickler bei Atari. Das
2 Game Module, ein
Arcadesystem zur Installation von zwei Spielen, kommt auf den Markt, ebenso der Flipper
Airborne Avenger und das Kee Games-Arcadespiel
Super Bug. Ab 24. September ist die Tele-Games
Konsole
Pinball Breakaway für $79,99 zu haben.
Oktober

Weitere Sears-Veröffentlichungen sind die Konsolen
Tele-Games Speedway IV (99748 für $99,99) und
Tele-Games Pong Sports IV (99708 für $49,99), letztere
ersetzt die Konsole
Super Pong IV (99789). Am 13. Oktober werden auf der National Automatic Merchandising Association (NAMA) in Chicago der
Vending Kiosk und das Spiel
Destroyer vorgestellt. Die Konsole
Ultra Pong Doubles kommt für $32,88 in den Handel. Steve Smith wird als Chipentwickler bei Atari eingestellt. Seit August wurden bereits
90.000
VCS-Spielkonsolen ausgeliefert. Auf der Amusement & Music Operators of America (AMOA) International Expisition of Games and Music in Chicago werden die Spiele
Destroyer,
Canyon
Bomber und
Sprint 4 vorgestellt. Am 30. Oktober kommt die Konsole
Tele-Games Pong Sports II unter der Nummer 99707 für $39,99 als Ersatz für
Tele-Games
Super Pong (99788) auf den Markt. Jim Huether wurd als Spieleprogrammierer, Douglas Neubauer als Chipdesigner eingestellt. John Hayashi ersetzt Fred Thompson als Director of Consumer Graphics.
Richard Simone, vormals bei National Semiconductor, wird Manager of LSI Test. Atari verkauft die Anteile an Atari-Europe S.A. samt der Fabrik in Baume-les-Dames. Atari-Europe wird in Europe Electronique
SA umbenannt. Die Musikbox
Atari Rustica 160 wird als
Europe Electronique 60R neu veröffentlicht. Europe Electronique bleibt Vertriebspartner für Atari-Produkte in
Frankreich.
November
Die Spielkonsole
Stunt Cycle kommt am 12. November für $68,88 in den Handel und das Arcadespiel
Canyon Bomber wird veröffentlicht. Warren Robinett wird ein weiterer
Spieleentwickler bei Atari. Am 17. November wird die Konsole
Ultra Pong Doubles für $39,99 auf den Markt gebracht. Auf der IAAPA Exposition in New Orleans werden am
19. November die Spiele
Ultra Tank und
Wolf Pack vorgestellt. Die Pinball Division und die Coin-Operated Division werden zusammengelegt, außerdem die Atari Electronic Board Game
Division unter der Leitung von Steve Bristow gegründet.
Dezember
Das Spiel
Sprint 4, eine Vier-Spieler-Variante des Spiels
Sprint 2, wird veröffentlicht. Im Jahr 1977 verkauft Atari 850.000 Spielkonsolen, davon bereits 340.000
VCS-Konsolen.
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1978
Januar

Auf der Winter CES in Las Vegas wird die
Game Brain Console samt den Spielen
Super Pong,
Video Pinball,
Stunt Cycle und
Ultra Pong sowie dem Modul
Video Music vorgestellt. Marktstart ist für Juni geplant, die Konsole soll alle bisherigen Ein-Spiel-Konsolen und das Video Music-System ersetzen. Vorgestellt werden auch die
Universal
Keyboards für das
VCS sowie passend dazu die Module
Concentration und
Code Breaker. Weitere vorgestellte Titel für das VCS sind
Hangman und
Starship II.
Am 44 Colonial Drive in Piscataway, New Jersey, wird ein Vertriebsbüro bezogen, hier befindet sich auch ein Servicecenter und ein Teilelager. Geleitet wird das Büro von Regionalmanager Howard
Rubin. Das Spiel
Sprint One erscheint unter der Marke Kee Games. Gene Wise wird Mechanical Engineer/Design Supervisor bei Cyan Engineering. Am 24. Januar werden auf der ATE in London die
Spiele
Sky Raider,
Tournament Table und
Competition 8 durch die Cherry Group vorgestellt.
Februar
Die Veröffentlichung der
Game Brain Console wird vorerst zurückgestellt. Der Flipper
Middle Earth und das Arcadespiel
Ultra Tank erscheinen. Ultra Tank ist das letzte Spiel, das
unter der Marke Kee Games erscheint. George „Ed“ Logg wird ein weiterer Spieleentwickler. Bill Bassett aus der Pinball Division wird International Field Service Manager und löst Ron
Wayne ab, der zu LDF Semiconductors wechselt. David Gjerdum wird als Softwareentwickler eingestellt, er soll Microsofts
BASIC M6502 auf das Projekt
Colleen portieren. Raymond „Ray“
Kassar, Gründer der R.E.Kassar Corporation und davor bei Abraham-Zumsteg und Burlington Industries, wird von Warner Communications als Senior Marketing- und Managementberater engagiert. Donald
„Don“ Thompson wird am 20. Februar neuer National Sales Manager, er löst Malcolm Kuhn ab, der zu Mattel Electronics wechselt.
März

Auf der Hausmesse in Pebble Beach, Kalifornien, wird die noch von Atari-Europe entwickelte
Consolette vorgestellt. Ray Kassar wird unterdessen General Manager der Consumerabteilung und ersetzt
hier Sheldon Ritter, der die Firma verlässt. Kassar erhält einen Halbjahresvertrag, der außerdem besagt, dass Kassar auf Wunsch jederzeit zu seiner eigenen Firma zurückkehren kann.
Außerdem erhält er eine Gewinnbeteiligung, ein Appartement in San Francisco und einen eigenen Chauffeur. Diese Bedingungen handelte Kassar mit Warner Communications aus, in der Hoffnung, dass die
Firma nicht darauf eingehen würde. Die Spiele
Sky Raider und
Tournament Table erscheinen. Atari ist zudem auf der Suche nach einem Video Games Marketing Manager, der die volle
Verantwortung über ein ungenanntes, aber bereits in der Entwicklung befindliches Projekt im Bereich Marketing und Entwicklung haben soll.
April
Das Spiel
Avalanche kommt in die Spielhallen. Im hauseigenen Spielekatalog sind erstmals die
VCS-Spiele
Home Run,
Outlaw,
Breakout,
Football und
Basketball zu sehen.
Steve Ritchie aus der Flipperabteilung wechselt zu Williams Electronics.
Mai
Gene Landrum, Leiter der Atari Restaurant Operating Division, wechselt als Präsident zur Atari-Tochter Pizza Time Theatre. Dennis Groth, vormals bei Arthur Young & Co., wechselt als Vice President
Finance / CFO zu Atari, er ersetzt Bill White, der die Firma verlässt. Der Kundenservice für die Arcadespiele zieht von der 2175 Martin Avenue in Santa Clara in das Gebäude am
1344 Bordeaux Drive in Sunnyvale um. Larry Kaplan wird Consumer Software Manager. Mit
Capture the Flag,
The Maze und
Wizard werden weitere
VCS-Spiele angekündigt.
Juni

Am 2. Juni werden die Tochtergesellschaften Atari Holdings Limited und Atari Ireland Limited in Irland gegründet, Atari möchte hier einen weiteren Produktionsstandort aufbauen. Am 8. Juni
wird die Namco-America gegründet, zeitgleich wird die Namco-Tochter Atari Japan geschlossen, alle Standorte und laufenden Entwicklungen gehen an Namco über. Der ehemalige Atari Japan-Präsident
Hideyuki Nakajima wird Präsident von Namco-America. Auf der Summer CES in Chicago werden ab 11. Juni die VCS-Spiele
Breakout,
Home Run,
Space War (vorher: Starship II),
Flag Capture (vorher: Capture the Flag),
Brain Games (vorher: Wizard) und
Slot Racers (vorher: Maze) vorgestellt. Die Arcadespiele
Fire Truck und
Skydiver werden
veröffentlicht. John Constantine wechselt als General Accounting Manager von Warner Communications in die Atari Consumer Division. Auf der National Restaurant Association werden die Prototypen
von
Wall Unit und
Game Booth vorgestellt. An der 1272 Borregas Avenue wird das neue 7150 Quadratmeter große Gebäude von den Entwicklungsabteilungen der Consumer Division
(vorher am 155 Moffett Park Drive) und der Coin-Operated Division (vorher 1265 Borregas Avenue) bezogen. Die von Nolan Bushnell gegründete Pizza Time Theatre Inc. kauft die Atari-Tochter Pizza
Time Theatre samt Restaurant und Rechten für 500.000 Dollar auf, Atari behält künftig nur noch eine Minderheitsbeteiligung an der Firma.
Juli

Änderungen gibt es im international Vertriebsnetz, so übernimmt die R.H.Belam Company aus New York nun den Vertrieb in Mittel- und Südamerika (außer Brasilien) und Leisure & Allies
Industries aus Perth übernimmt zusätzlich den Vertrieb in Südostasien. Das Spiel
Smokey Joe, eine Ein-Spieler-Variante des Spiels
Fire Truck, kommt auf den Markt. Rich Moore
und Henry Jenkins Junior werden Angestellte in der Coin-Operated Division und der Ingenieursstudent Rob Fulop beginnt in dieser Abteilung ein zehnwöchiges Praktikum. Das
Video Computer System wird
einem leichten Facelift unterzogen und neu auf den Markt gebracht, die Produktion der heute als sogenannter „Sunnyvale Heavy Sixer“ bekannten Version wird eingestellt. Die Ur-Joysticks vom
Typ CX10 werden durch die kostengünstiger zu produzierenden Modelle
CX40 ausgetauscht und die Umschaltbox wird gegen eine Box ausgetauscht, die die VHF-Kanäle 2 und 3 ansteuern kann. Die
gleichen Veränderungen erfärt das
Tele-Games Video Arcade-System, es kommt unter der Artikelnummer 99743 mit dem Spiel
Target Fun erneut auf den Markt und löst Artikel 99744 (mit
dem Spiel
Pong Sports) ab.
August
In der irischen Tipperary Town wird die neue Atari-Fabrik unter der Leitung von Kevin Hayes, Tommy Martinez und Phillip Stewart in Betrieb genommen. Die Schreinerei Murray Kitchens (Ardfinnan) Limited
wird die Arcadegehäuse für den europäischen Markt an der Mill Road in Youghal produzieren. Die Produktion im französischen Baume-les-Dames wird eingestellt. In den USA wird unterdessen
Carol Shaw als eine der ersten Videospielprogrammiererinnen überhaupt bei Atari eingestellt. Harry Stewart, vormals bei NEOTERIC, wechselt zu Atari und dokumentiert dort die Arbeiten am Projekt
Colleen.
September
Die Arcadespiele
Super Breakout und
Space Riders werden veröffentlicht. Kassar verlängert seinen auslaufenden Vertrag bis Jahresende. Bob Betters von Casper Instruments wechselt
als Manager of Customer Service in die Atari Coin-Operated Division, er ersetzt dort Don Smith, der die Firma verlässt.
Oktober
Atari Football kommt in die Spielhallen und via Zeitungsanzeige werden die Kommunikationsgeräte
VIDCOM I und VIDCOM II der Professional Products Division erstmals
vorgestellt. Die VCS-Spiele
Hangman,
Outlaw,
Space War,
Breakout,
Home Run,
Basketball,
Flag Capture und
Slot Racers kommen in den Handel, unter
der Sears-Marke Tele-Games werden die Spiele als
Spelling,
Gunslinger,
Space Combat,
Breakaway IV,
Baseball,
Basketball,
Capture und
Maze
vertrieben. Paul Malloy wechselt von der NCR Corporation als Vice President Manufacturing in die Atari Consumer Division, und löst dort Loren Schoof ab, der die Firma verlässt.
November
Auf der AMOA in Chicago werden am 10. November die Arcadespiele
Orbit,
Subs und
UFO sowie die Flipper
Hercules und
Monza erstmals vorgestellt. Atari Ireland vermeldet
bereits vollen Produktionslauf aller Arcadespiele und Flipper in Tipperary.
Orbit erscheint bereits wenige Tage nach der Vorstellung.
Colleen wird in
Atari 800 Personal Computer
System umbenannt,
Candy, welches nun doch eine Tastatur erhält, in
Atari 400. Cyan Engineering arbeitet derweil an einem Spielzeugroboter namens
Varmit.
Dezember

Am 9. Dezember wird das
VCS erstmals in Australien durch die Futuretronics Australia Limited vorgestellt, es soll für AU$339,00 zu haben sein. Passend zum Kinofilm Superman werden der
gleichnamige
Flipper und das dazugehörige
VCS-Spiel vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz in New York werden erstmals die Computer
400 und 800 präsentiert. Beide Computer sollen
ab dem kommenden Jahr mit 8 kB Arbeitsspeicher ausgeliefert, für beide Systeme sind 25 Programmmodule geplant. Gil Williams wechselt als Vice President Manufacturing nach Tipperary Town,
seine bisherige Stelle nimmt Steve Bristow ein. Die Atari Electronic Board Games Division wird in Electronic Toy and Game Division umbenannt. Die VCS-Spiele
Hunt & Score (vorher: Concentration,
Sears-Titel:
Memory Match),
Codebreaker und
Brain Games erscheinen, passend dazu auch die
Keyboard Controllers (vorher
Universal Keyboards). Zum Jahresende
wird der bisherige CEO Nolan Bushnell auf einen Beraterposten abgeschoben, der bisherige Präsident und Co-CEO Joe Keenan verbleibt im Vorstand. Ray Kassar wird Präsident und CEO von Atari. Das
Ganze wurde von Warner-Manager Manny Gerard eingefädelt. Allein im Jahr 1978 wurden bereits 800.000 VCS-Konsolen ausgeliefert, derzeit liegen noch 200.000 Konsolen auf Lager.
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1979
Januar

Donald Kingsborough, vormals bei D.K.Marketing, wird Director of Sales & Marketing, er ersetzt Don Thompson und Mike Shea, die beide die Firma verlassen.
Nach der Pressekonferenz in New York im Vormonat werden die Computer
400 und 800 nun ab dem 9. Januar auf der Winter CES in Las Vegas erstmals präsentiert, dazu
passend auch die Laufwerke
410 und
810, der Drucker
820 sowie bereits die ersten Softwaretitel. Für das
Video Computer System werden sieben neue Spiele gezeigt, außerdem das Handheldspiel
Touch Me aus der Electronic Toy & Game Division. Die Microelectrionics Division der Consumerabteilung wird in die Consumer Engineering Group integriert, der bisherige Leiter der Abteilung Bob Brown
sowie der Ingenieur Craig Nelson wechseln daraufhin zu Hitachi Micro Systems. Die Forschungsabteilung der Microelectronics Division wird aufgelöst, deren Leiter Larry Wagner wechselt zu Votan. Brown und
Nelson werden später die Firma Acorn gründen, die später zuerst in Arcadia und schließlich in Starpath umbenannt wird und Kassettenspiele für das Video Computer System liefert. Stephen Davis wird
Produkt-Marketingleiter für die Computerserie und ersetzt John Vurich, der die Firma verlässt. Vurich gründet später zusammen mit Bushnell die Firma Axlon. Peter Rosenthal wird Manager of
Software Planning in der Computersparte der Consumerabteilung. Neue Mitarbeiter der Coin-Operated Division werden Ed Rotberg als Spieleentwickler und Jed Margolin als Hardwareingenieur. Die Electronic Toy &
Game Division wird als Electronic Toys & Games in die Consumer Division integriert. Am 19. Januar zieht die Fertigung der Platinen für die Arcadespiele in das Gebäude am 1320 Bordeaux
Drive in Sunnyvale um, die Endfertigung der Geräte verbleibt weiterhin in Santa Clara. Bushnell will gerichtlich gegen die Versetzung auf einen Beraterposten durch Gerard vorgehen, entschließt sich
dann aber dazu, die von ihm gegründete Firma zu verlassen und alle Anteile zu verkaufen.
Februar

Statt dem Microsoft BASIC M6502 soll bei
400 und 800 das SMI BASIC zum Einsatz kommen. Der Programmierer David Gjerdrum, der das Microsoft BASIC auf die Computer portieren sollte, verlässt daraufhin die
Firma. Jay Miner beendet sein Engagement bei Atari, nachdem er erfolglos bei Kassar für die Entwicklung eines Computers auf Basis des gerade erschienenen Mikroprozessors Motorola 68000 geworben hatte
– erste Entwürfe wurden bereits angefertigt, sie werden sich später im Projekt
Lorraine und zuletzt im Commodore Amiga wiederfinden – und kündigt auch bei Synertek, er wechselt
zu Custom MOS. Die Spielkonsole
Video Pinball kommt auf den Markt. Auf der 76
th Annual
Toy Fair in New York stellt Atari am Stand der Knickerbocker Toy Company, einer weiteren Warner Communications-Tochter, das Handheldspiel
Touch Me vor und kündigt ein weiteres Spiel namens
Pro
Coach an.
März
Der Flipper
Superman wird am 5. März veröffentlicht, wenige Tage später die
VCS-Spiele
Football,
Human Cannonball,
Sky Diver,
Miniature Golf,
Slot Machine,
Canyon Bomber,
Bowling und
Casino.
April
Ingersoll Electronics Limited, Tochter der Heron Corporation, wird neuer Vertriebspartner für die Consumerprodukte im Vereinigten Königreich,
Cherry Leisure übernimmt weiterhin den Vertrieb der Arcade-Produkte. Atari geht gemeinsam mit Apple Computer, Interact, Mattel und Radio-Shack gegen die Entscheidung der FCC vor, dem Texas
Instruments-Computer TI-99/4 die Freigabe zu erteilen. Die Firmen legen der Kommission einen sechzigseitigen Bericht vor, in dem sie erläutern, dass der Betrieb des TI-Computers in Wohngebieten massive Störungen
verursachen könne. Roger Gerard, vormals bei Fairchild Semiconductor, wird Vice President Administration und ersetzt in dieser Funktion John Anderson, der zum Pizza Time Theatre wechselt. Die Fabrik an der
2175 Martin Avenue in Santa Clara wird stillgelegt, die Endmontage der Arcadespiele zieht in die 1215 Borregas Avenue nach Sunnyvale um. Die Produktion des
Video Computer System wird derweil ins Ausland verlagert. Darl
Davidson ersetzt Bob Betters als Manager of Customer Service. Der letzte Atari-Flipper
Hercules erscheint, ebenso wie das Arcadespiel
Atari Football in der Vier-Spieler-Version. Chiptechniker
Steve Smith wechselt zu Custom MOS und Rob Zdybel wird neuer VCS-Spieleentwickler. Die Pinball Division wird kurz nach Veröffentlichung von Hercules geschlossen.
Mai

Erste Vorstellung der Computer
400 und 800 für die Allgemeinheit auf der West Coast Computer Faire in San Francisco ab dem 11. Mai, hier werden auch bereits mehr Softwaretitel gezeigt
als auf der CES im Januar. Die Arcadespiele
Atari Basketball und
Subs in der 2-Spieler/2-Bildschirme-Version kommen auf den Markt. Für den Sommer werden die
VCS-Spiele
Superman,
BASIC Programming,
Backgammon und
Video Chess angekündigt. Im Streit gegen die FCC-Freigabe des TI-99/4 antwortet Texas Instruments auf die Vorwürfe, dass ihr hauseigener
Class I-Standard den allgemein gültigen CBEMA-Standard (Computer and Business Equipment Manufacturers Association) übertreffen würde. Atari antwortet hierauf, dass der CBEMA-Standard nur
für gewerblich genutzte Geräte gelte, die in dreißig Meter Entfernung zu einem Fernseher aufgestellt werden, nicht jedoch für Geräte im Heimgebrauch. Atari untermauert dies mit Fotos,
auf denen CBEMA-konforme Computer neben Fernsehern aufgestellt sind, die ein deutlich verzerrtes Bild anzeigen.
Juni
Der empfohlene Verkaufspreis des
VCS wird auf $179,95 gesenkt. Auch auf der Summer CES wird die
Computer-Produktlinie ausführlich vorgestellt. Don Kingsborough wird Vice President Sales &
Marketing der Consumer Division. Am 15. Juni erhalten die Computer 400 und 800 sowie das Kassettenlaufwerk 410 die FCC-Freigaben. Joe Decuir verlässt Atari und wechselt zu Standard Technologies, der
Spieleprogrammierer Warren Robinett geht ebenfalls. Die VCS-Spiele
Video Chess und
Backgammon sowie das Arcadespiel
Atari Baseball werden veröffentlicht.
Juli

Die Produktion der gesamten TV-Konsolenbaureihe, das heißt die Spielkonsolen mit nur einem fest installierten Spiel, wird eingestellt, die Lagerbestände der zuletzt noch produzierten Konsolen
Video Pinball,
Ultra Pong,
Ultra Pong Doubles und
Stunt Cycle werden abverkauft. Quintin Flynn Limited aus Dublin wird neuer Vertriebspartner der Arcade-Produkte in Irland. Charles
„Skip“ Paul wechselt von der Anwaltskanzlei Cooley, Godward, Castro, Huddleson & Tatum aus San Francisco als Berater zu Atari. Das
VCS-Modul
BASIC Programming kommt in den Handel und die
Atari Advanced Products Group wird unter der Leitung von Al Alcorn gegründet, mit ihm arbeiten Roger Hector und Harry Jenkins. Die Gruppe arbeitet an neuartigen Spielen, die die Holografie nutzen sollen.
Donald Winn wird Präsident der Consumer Division und löst Alcorn in dieser Rolle ab. William „Bill“ Grubb wechselt vom Maschinenhersteller Black & Decker als Vice President Games Sales
& Marketing zur Atari Consumer Division, Robert Hovee von der Firma Questor kommt als Vice President Personal Computers Sales & Marketing zur gleichen Abteilung. Grubb und Hovee ersetzen dabei
Kingsborough, der zu seiner Marketingfirma zurückkehrt. Eugene Jarvis verlässt die Firma.
August
Rob Fulop, ehemaliger Praktikant, beginnt seine Laufbahn bei Atari als Spieleentwickler für das
VCS. Die westdeutsche Firma Unicom Consumer Electronics GmbH (kurz Unimex) vertreibt das VCS erstmals in der
Bundesrepublik und in West-Berlin. Das VCS-Modul
Superman sowie das erste vektorbasierte Arcadespiel
Lunar Lander kommen auf den Markt. Dennis Koble von der Electronic Toys & Games
Group wird neuer Consumer Software Manager und ersetzt Larry Kaplan, der die Firma verlässt. Doug Neubauer wechselt zu Hewlett-Packard.
September
Frank Ballouz, bisher nationaler Verkaufsleiter, wird neuer Leiter der Coin-Operated Division, er ersetzt C. Marshall Caras, der die Firma verlässt. Ballouz wird durch Don Osbourne ersetzt, der bisher
Regionalmanager für die Westküste war. Sue Elliot wird internationale Verkaufsleiterin. Die stillgelegte Flipper-Fabrik an der 1173 Borregas Avenue in Sunnyvale wird zur Produktionsstätte
für die Computer
400 und 800 umgerüstet. Chris Crawford, bislang Lehrer an der University of California Extension und Entwickler des Commodore PET-Spiels Legionnaire, wechselt als Programmierer zu
Atari. Die Programmierer Bob Whitehead, Alan Miller und David Crane verlassen Atari nach gescheiterten Verhandlungen mit Kassar über die Nennung der Programmierernamen in den VCS-Spielen und einer
Beteiligung an den Erlösen. Nach Kassars Meinung sind Programmierer unwichtig und austauschbar, allgemein hat der CEO einen schweren Stand bei den Atari-Angestellten, so sieht er Frauen eher als Laufstegmodelle
denn als ernsthafte Ingenieure und Programmierinnen an. Whitehead, Crane, Kaplan und Miller gründen wenig später zusammen mit Jim Levy von der GRT Corporation und dem Investor Richard Muchmore die
Firma Activision, die zum ersten Third-Party-Publisher der Videospielbranche wird. Joe Keenan verlässt Atari ebenfalls und wechselt als COO zum Pizza Time Theatre, er ersetzt dort Gene Landrum, der die
Firma verlässt. Dennis Groth wird zum Executive Vice President Finance. Die Fabrik an der Adresse 5645 Beacon, einem ungenutzten Gebäude der Farah Manufacturing in El Paso, Texas, wird in
Betrieb genommen, Auf knapp 3600 Quadratmeter produzieren hier dreißig Mitarbeiter Spielmodule. Kevin Hayes wird Leitender Direktor der Fabrik in Tipperary Town, er ersetzt Gil Williams, der die
Firma verlässt. Mike Nevin folgt Hayes in der Position als Financial Controller nach. Die FCC erlässt am 19. September nach dem Streit zwischen Atari und anderen Firmen auf der einen sowie Texas Instruments auf der anderen
Seite eine neue Klassifizierung (FCC 79-555, 79 FCC 2d. 28). Sie unterteilt die zuzulassenden Geräte in die Klassen A (gewerblicher Einsatz) und B (Heimgebrauch), beide Standards liegen dabei sogar unter
dem bisher verwendeten Type I-Standard, den bisher nur die Atari-Computer erfüllten. Aufgrund dieser Tatsache wollen Atari und andere Firmen gegen die neue Klassifizierung vorgehen.
Oktober
Das Personalkarussell dreht sich: Steve Bristow wird neuer Vice President Engineering Consumer & Home Computer Division und ersetzt dabei John Ellis, der Atari verlässt. Niles Strohl wird neuer Leiter der Consumer
Engineering und ersetzt
Wade Tuma, der die Firma ebenfalls verlässt. Ellis und Tuma gründen 1980 die Compower Corporation. Noah Anglin ersetzt Bristow in seiner bisherigen Funktion als Vice President Engineering &
Manufacturing, dieser wird wiederum durch Lyle Rains in der Funktion als Director of Engineering abgelöst. Dan van Elderen löst Rains in der Position als Electrical Engineering Supervisor/Manager
ab.
November

Colette Weil wird neue Leiterin der Marktforschung in der Coin-Operated Division. Das Handheldspiel
Touch Me kommt in den Handel. Carla Meninsky und Tod Frye werden als
VCS-Spieleentwickler
eingestellt. Das Arcadespiel
Asteroids kommt auf den Markt und ist das erste Arcadespiel, in dem sich die Spieler mit ihren Initialen im Highscore verewigen können. Conrad Jutson wird Vice Presiden
Sales & Marketing für die Computersparte und ersetzt Robert Hovee, der die Firma verlässt. Auf der AMOA werden die Arcadespiele
Asteroids,
Atari Soccer und
Monte Carlo
vorgestellt. In diesem Monat kommen nach einer ungeplanten Verzögerung auf Grund von Teileknappheit die Computer
400 und 800 samt dem Kassettenlaufwerk
410, der
Educational
Systems Master Cartridge (entwickelt von Dorsett Educational Systems) und der
BASIC Programming Language in den Handel. Dale Yocum von Telesensory wechselt als Applications
Software Manager zu Atari. Im Streit Atari gegen Texas Instruments weist die FCC alle Vorwürfe zurück, da keine weiteren Beweise erbracht wurden.
Dezember
Fred Gerson, bisher bei Arthur Young & Co., wechselt als Vice President Finance in die Coin-Operated Division Ataris. Zahlreiche Programme für die Computer
400 und 800 kommen bereits auf den
Markt. Michael „Mike“ Moone von der Milton Bradley Co. wechselt als Präsident der Consumer Division zu Atari und ersetzt dort Don Winn, der die Firma verlässt. Unter den Top-10-Arcadespielen
des Jahres 1979 sind vier Atari-Titel vertreten:
Atari Football,
Sprint 2,
Super Breakout und
Video Pinball.
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1980
Januar

Auf der Winter CES werden der Drucker
825, der Akustikkoppler
830 und das Schnittstellenmodul
850, die Computerspiele
3-D Tic-Tac-Toe und
Star Raiders und das Programm
Calculator vorgestellt. Außerdem werden die VCS-Spiele
Space Invaders,
3-D Tic-Tac-Toe,
Night Driver,
Golf,
Circus Atari und
Adventure präsentiert, diese sollen alle im ersten Halbjahr 1980 erscheinen. Das
VCS-Spiel
Basic Math wird in
Fun With Numbers, das Spiel
Hunt & Score in
A Game of Concentration
umbenannt.
Computer Chess,
Star Raiders und
3-D Tic-Tac-Toe für 400/800 erscheinen noch im selben Monat. Auf der IMA in Frankfurt am Main stellt Löwen Automaten das Spiel
Asteroids als
Cocktail-Version sowie
Atari Soccer vor. Die Control Data Corporation und Atari schließen am 21. Januar einen Vertrag ab, nach dem CDC die Atari-Computer in den eigenen Häusern reparieren darf. Am 24. Januar
werden die Handheld-Spiele
Space Invaders und Breakout angekündigt. Die Taito Corporation erteilt Atari eine Exklusivlizenz, nach der die Firma die Marke Space Invaders für ihre Videospiele nutzen darf
– Arcadespiele sind davon jedoch ausgenommen. Daraufhin muss Bally Manufacturing sein Space Invaders für das Bally Professional Arcade Home System umbenennen.
Februar
Das Diskettenlaufwerk
810 samt
Master Diskette und der Drucker
820 kommen in den Handel. William „Bill“ Kaiser, ehemals bei Xerox, wird Mitarbeiter in der Finanzabteilung der Consumer Division. Der
empfohlene Verkaufspreis des
VCS soll zum 1. April um fünf Prozent erhöht werden. Atari erwirbt von der pleite gegangenen Holosonics Inc. zahlreiche Holografie-Patente, darunter das exklusive Recht, Hologramme für
Spielzeuge und Videospiele zu nutzen. Die Advanced Products Group wird in Atari Holoptics Lab umbenannt.
März
In Westdeutschland wird die Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH als Tochtergesellschaft der WEA Musik GmbH gegründet, die Leitung übernimmt Klaus Ollmann, bisher zweiter Geschäftsführer der WEA Musik sowie
Leiter der GOVI Records GmbH und der Record Service GmbH. Rolf Rehfeldt wird Verkaufsleiter, Werner Täsler Marketingchef. Die vorläufige Zentrale befindet sich im Gebäude der WEA Musik an der Arndtstraße 16 im
Hamburger Stadtteil Uhlenhorst, das Lager befindet sich im Lagerhaus der GOVI Records an der Gluckstraße 76 in Hamburg-Barmbek. Reparaturen werden bei Record Service in der Max-Planck-Straße 1–9 in Alsdorf
nahe Aachen durchgeführt. Der
Music Composer für
400/800 wird unterdessen in den USA auf den Markt gebracht und die Science Research Associates (SRA) beginnen mit der Entwicklung von Bildungsprogrammen für die
Atari-Computer. Atari soll diese Programme dann unter eigener Marke veröffentlichen dürfen, dafür soll SRA als einziger Anbieter Atari-Computer im Bildungssektor vermarkten dürfen. The Music Hire Group übernimmt
den Vertrieb der Arcade-Produkte im Vereinigten Königreich, Bo Billing in Schweden und Raha-Automaattiyhdisys in Finnland.
April
Die Beschwerde Ataris und anderer Computerfirmen gegen die FCC-Freigabe des TI-99/4 wird von der FCC erneut abgewiesen. Die Cocktail-Version von
Asteroids sowie die Arcadespiele
Atari Soccer und
Monte Carlo kommen
in die Spielhallen. Tandy Trower, vormals bei WICAT, wird Gutachter für von Drittanbietern angebotene Programme für die Atari-Computer. Activision kündigt derweil mit
Drag Race, Boxing, Checkers und
Fishing Derby die
ersten Drittanbieter-Spiele für das
VCS an. Atari bringt
Adventure für das VCS sowie
An Invitation to Programming 1,
Biorhythm,
Hangman,
Kingdom und
Blackjack für
400/800 in
den Handel. Tom Petit wird neuer Regionalmanager für die Westküste.
Mai
Die Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH wird am 6. Mai ins Handelsregister eingetragen. David Burling von der Kanzlei Collier, Shannon, Rill, Edward & Scott wird Vice President Counsel bei Atari. Atari reicht als Antwort auf Activisions Ankündigung, eigene Videospiele für das
VCS auf den Markt zu bringen, eine 20-Millionen-Dollar-Klage in San Francisco ein mit der Begründung, Activision würde Videospiel-Geheimnisse stehlen, Markenrechte verletzen und unlauteren Wettbewerb betreiben. Dennis Koble wird neuer Leiter der Softwareentwicklung in der Consumer Division, John Powers III. Leiter der Softwareentwicklung für die Computersparte. Beide ersetzen George Simcock, der in den Ruhestand tritt. Steve Wright wird Nachfolger für Koble als Software Manager der Consumer Division, Brian Johnston wird Systems Software Manager in der Computersparte.
Juni

Die Preise der
Computer werden erhöht: Der 400 kostet nun 630 Dollar, der 800, der nun mit 16 kB RAM ausgeliefert wird, 1080 Dollar. Joseph „Joe“ Robbins von der Empire Distributing Company, einer Tochter
der Bally Inc., wird Co-Präsident der Coin-Operated Division neben Gene Lipkin. Shane Breaks wird internationaler Marketingchef der Coin-Operated Division, sein Büro befindet sich in der Niederlassung in Tipperary Town. Dona Bailey
wird Programmiererin in der Coin-Operated Division.
Asteroids kommt als Cabaret-Version, einer verkleinerten Upright-Variante und die erste ihrer Art,
Missile Command als Upright auf den Markt. Missile Command ist das
erste Atari-Spiel, welches pro Spiel nicht 25, sondern 50 Cent kostet. Auf der Summer CES in Chicago wird das Doppel-Diskettenlaufwerk
815 mit DOS 2.0D vorgestellt, die 60 eintreffenden Vorbestellungen werden nach der
Messe sofort ausgeliefert und das Laufwerk wegen schwerwiegender Qualitätsprobleme wieder vom Markt genommen. Die ersten CDC-Programme für 400/800 werden präsentiert sowie die Fortsetzungen der Reihe
An Invitation to
Programming. Der Computer 800 wird ab sofort ohne die Educational Master Systems Cartridge und dem Laufwerk 410 ausgeliefert, stattdessen wird ein BASIC Referenzhandbuch beigelegt. Die 16 kB-Speichermodule
kommen in den Handel, ebenso die
VCS-Spiele
Maze Craze,
Video Checkers,
Dodge 'em und
Championship Soccer. Die Videospiele
Slot Machine und
Star Ship werden eingestellt.
Juli
In Kanada gibt es mit der J.E.Weatherhead Distributing Limited einen neuen Vertriebspartner für die Arcadeprodukte, in Japan vertreibt neben Namco/Atari nun auch Sega Enterprises die Atari-Produkte. In Norwegen übernimmt den
Vertrieb die Firma Lars Berg A/S aus Trondheim. Larry Plummer wechselt von der Firma Heathkit als Personal Computer Systems Director of Engineering zur Consumer Division und ersetzt dort Niles Strohl. Plummer holt dazu noch Carl Goy
(ebenfalls Heathkit) zu Atari. Tim McGuinness von Plantronics/Zehntel wird neuer Personal Computer Systems Engineer. Am 22. Juli wird in der britischen Kronkolonie Hong Kong die Atari Far East Limited gegründet, sie hat ihren
Sitz in Suite 605 im sechsten Stock des Wing on Plaza, Tsimshatsui East, Kowloon. Am 25. Juli gründen die Firmen Atari und The Wong's Electronics Company das Joint-Venture Atari-Wong, geleitet wird die Firma von den bisherigen
WEC-Chefs Ben Wong Chung-Mat und Edward Tsui Ying-Chun. Die Fabrik befindet sich im zweiten Stock des King Yip Buildings an der 59 King Yip Street in Kwun Tong, Kowloon.
August

Die
VCS-Spiele
3-D Tic-Tac-Toe,
Circus Atari,
Night Driver und
Golf kommen auf den Markt, ebenso die Cocktail-Variante von
Missile Command. Die Programmiererin Carol Shaw verlässt Atari, ebenso
wie Gene Lipkin, Co-Präsident der Coin-Operated Division. Sein Kollege Joe Robbins wird alleiniger Präsident. Steve Wright, Software Manager der Consumer Division, kommt hinter das versteckte Programmer Credit im VCS-Spiel
Adventure von Warren Robinett und prägt den Begriff
Easter Egg.
September

Die Drucker
822 und
825, der Akustikkoppler
830, das Schnittstellenmodul
850 und der
Light Pen kommen in den Handel, dazu die Softwareprodukte
Assembler Editor von SMI und
TeleLink I, das Spiel
Space Invaders auf Kassette sowie die Lernkassetten
States & Capitals,
European Countries & Capitals, Mortgage & Loan Analysis und
Energy Czar. Atari kauft die im Januar gegründete Investmentfirma Denovo Company Limited auf und benennt sie in Atari Hong Kong Company Limited um. Die Cabaret- und Sitdown-Varianten von
Missile Command kommen auf
den Markt. Roger Badertscher, bisher bei Signetics, wird Präsident der neuen Personal Computer Division, Bruce Irvine wird in dieser Abteilung Vice President Software. Atari startet den telefonischen Support für die
Computer. Das
Tele-Games Video Arcade-System erält eine neue Verpackung und Artikelnummer (75001 statt 99743).
Oktober
Dick Needleman, bisher bei Atari Leisure Industries, wird neuer Regionalmanager für den Südosten der Vereinigten Staaten. Howard Rubin, Regionalmanager der Ostküste, wird Special Markets Manager und geht nach Sunnyvale.
Auf Grund der neu gegründeten Personal Computer Division gibt es zahlreiche personelle Veränderungen: Conrad Jutson wird Vice President Planning für die gesamte Firma, Peter Rosenthal wird Marketingleiter der
Computer Division, Stephen Davis wird Produkt-Marketingmanager, Keith Schaefer wird neuer nationaler Verkaufsleiter und ersetzt in dieser Funktion Jutson. Brenda Laurel, bisher bei The Authorship Resource, wird Managerin für
Software, Strategie und Marketing und ersetzt in dieser Funktion Rosenthal. Tandy Trower wird Produktmanager der Computer Division, Kevin McKinsey wird Leiter des Industrie- und Grafikdesignteams. Bill Kaiser wird Finanzdirektor der
Computer Division. Ken Balthasar von The Authorship Resource wird neuer Berater, Jose Valdez neuer Entwicklungsingenieur. Auf der AMOA
in Chicago wird
Battlezone erstmals vorgestellt.
November

Robert Kahn, bisher Leiter des Computer Education Project an der University of California in Berkeley, wird Leiter des Teams für Bildungsprogramme in der Computer Division. Chris Bowman (bislang Leiter der Medienstelle an der
Harvard University Graduate School of Education) wird nationaler Verkaufsleiter für den Bildungssektor. Der bisher über Science Research Associates abgewickelte Vertrieb der Bildungssoftware wird damit ins eigene Haus
geholt. Innerhalb der WEA Records B.V. wird die Landesgesellschaft Atari Benelux gegründet, die Verwaltung befindet sich im WEA-Gebäude am Franse Akker 9 im niederländischen Breda. Geleitet wird Atari Benelux von
Ben Bunders, bisher Geschäftsführer von WEA Holland und WEA Belgium. In Italien bringt der Vertreiber Melchioni das
Video Computer System erstmals auf den Markt. Atari erhält von den U.S. Amusement Operators den Play Meter Award for Video
Game Excellence für Asteroids verliehen. In Deutschland wird mit Nova Apparate aus Hamburg ein weiterer Vertriebspartner für Westdeutschland und West-Berlin gefunden. Am 10. November findet im Third Floor Screening Room
bei Warner Communications im Rockefeller Center in New York das Finale der ersten
Space Invaders-Meisterschaft statt. Die fünf Finalisten wurden zuvor in San Jose, Los Angeles, Dallas, Chicago und New York ermittelt. Der
sechzehnjährige Bill Heinemann aus Whittier in Kalifornien gewinnt die Meisterschaft und erhält ein
Asteroids Arcadespiel in der Cocktail-Version. Wenig später kommt das Arcadespiel
Battlezone auf den Markt, das
als erster echter Ego-Shooter angesehen wird. In Frankreich wird die P.E.C.F. Atari als Abteilung der Productions et Editions Cinématographiques Françaises SARL gegründet, die Verwaltung befindet sich an der
9/11 rue George Enesco in Créteil, Leiter wird Guy Millant, bisher Vertriebsmanager bei Maison Brandt Frères.
Dezember
Atari Ireland erhält von der Stadtverwaltung von Tipperary Town die Genehmigung, den Betrieb zu erweitern, es werden weitere 63 Mitarbeiter eingestellt. Steve Bristow wechselt als Vice President Engineering in die Consumer
Game Division, Gene Rosen wird neuer Vice President Engineering in der Personal Computer Division und ersetzt dort Bristow. Chris Crawford wird Vorgesetzter der Software Development Support Group. Von
Battlezone kommt eine
Cabaret-Version auf den Markt. John Constantine wird neuer Geschäftsführer der Atari Far East Limited. Am 19. Dezember wird auf Puerto Rico die Atari Caribe Inc. gegründet. Atari vermeldet zum Jahresende, dass sich
die
Computer mittlerweile 35.000 mal verkauft haben.
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1981
Januar

Zu Jahresbeginn wird die Personal Computer Division in Atari Computer Division umbenannt. Am 5. Januar wird die Tabletop-Konsole
Cosmos samt der Spiele
Superman,
Football,
Basketball,
Outlaw,
Sea Battle,
Space Invaders,
Road Runner und
Asteroids erstmals angekündigt, ebenso das
Atari 2700 Remote Control Video Computer System, vier Tage später werden beide
Konsolen auf der Winter CES erstmals präsentiert. Am 6. Januar stellen Warner Amex Cable Communications, Atari und CompuServe das CompuServe Informationssystem auf einem
Atari 800 vor. Der
Atari 400 wird nun in zwei Konfigurationen ausgeliefert, mit 8 kB RAM kostett er $499,95, mit 16 kB $630. Auf der CES werden zudem die
VCS-Spiele
Asteroids,
Warlords,
Video Pinball und
Othello
präsentiert, die Spielmodule
Space War und
Miniature Golf werden eingestellt. Am 11. Januar wechselt Howard Scott Warshaw von Hewlett-Packard als Spieleentwickler zu Atari.

Auf der ATE in London werden ab dem
12. Januar die Arcadespiele
Red Baron und
Warlords – letzterer als Cocktail-Version – vorgestellt. Lyle Rains wird Vice President Engineering der Coin-Operated Division, Curt Russell Vice President
Manufacturing, beide ersetzen Noah Anglin, der als Präsident zu Exidy wechselt. Dan van Elderen wird Vorgesetzer der Ingenieure und ersetzt dort Rains, Howard Delman beerbt van Elderens Posten als Electrical Engineering
Supervisor. Ron Stringari wechselt von der Kaufhauskette Sears als Vice President Marketing in die Consumer Division von Atari. Robert Faught wird neuer Verkaufsleiter der Consumer Division und ersetzt Bill Grubb, der zur New West
Marketing Corporation wechselt. Bob Harvey wird regionaler Verkaufsleiter für die Coin-Operated Division. Das VCS-Spiel
Championship Soccer kommt auf den Markt, ebenfalls die
Master Diskette II mit
DOS II Version 2.0S.
Februar
Rigdon Currie von Diablo wird Vice President Marketing für die Atari Computer Division.
Cosmos wird erneut angekündigt, die Konsole soll mit dem Spiel
Asteroids für $99,95 im August auf den Markt
kommen. Das Spiel
Basketball wird gegen den Titel
Destroyer ausgetauscht. J. Fred Thorlin kommt als Director of Software Acquisition zur Atari Computer Division. Mark Lutvak, bisher bei Memorex, wird Leiter des
Produktmanagements in der Atari Computer Division, er ersetzt dort Stephen Davis, der zu Corvus Systems wechselt. Andrew Soderberg von Computer Connections wird assistierender Produktmanager der Division, Paul Laughton von SMI wechselt
als Systemsoftware-Programmierer in die Abteilung.
März

Die
Video Arcade-Spiele
Steeplechase und
Stellar Track sowie das
VCS-Spiel
Video Pinball kommen in den Handel. Jim Tittsler von International Remote Imaging Systems wechselt zu Atari. In Fajardo auf Puerto Rico
nimmt Atari Caribe eine 4600 Quadratmeter große Fabrik in Betrieb, in der 40 Mitarbeiter künftig VCS-Module produzieren sollen. Geleitet wird die Fabrik von William Planas, der von der Storage Technology Corporation
zu Atari wechselt. Ein Ausbau der Fabrik auf 150 Mitarbeiter ist möglich. Frank Ballouz wird unterdessen Vice President Marketing der Coin-Operated Division, Don Osborne wird Vice President Sales. In Milpitas soll ein
Holzlager errichtet werden, die Leitung soll Tom Thompson, bislang bei Ethan Allen Furniture, übernehmen. Die Inbetriebnahme ist für Sommer 1981 vorgesehen. Auf der U.S. Army Training and Doctrine Command (TRADOC)
Conference wird der
Bradley Trainer, auch als
Army Battlezone oder
MK-60 bekannt, via Satellitenübertragung vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz im Time and Life Building in New York stellt Atari am
23. März erstmals das Spiel
Asteroids Deluxe in den Varianten Upright, Cocktail und Cabaret sowie das VCS-Spiel
Missile Command vor. Das Spiel
Championship Soccer wird ab sofort als
Pelé's
Soccer ausgeliefert und ein Atari Game Club wird gegründet.
April

Die Coin-Operated Division bezieht ein Büro in Tokyo, geleitet wird es von Rivington „Riv“ Right, bisher bei Taito Australia. Von hier aus sollen die Verkäufe in Japan, Australien und dem Fernen Osten gesteuert
werden. Die Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft bezieht derweil eigene Räumlichkeiten in der Bebelallee 10 in Hamburg-Winterhude und wird aus der WEA Musik GmbH ausgegliedert. Auf der West Coast Computer Faire in San
Francisco werden das Atari Software Acquisition Program (ASAP) und das Atari Exchange Program (APX) erstmals vorgestellt. Bei ASAP können qualifizierte Softwareentwickler Programme für Atari entwickeln, ohne bei Atari
angestellt zu sein. Das APX soll vierteljährlich einen Katalog herausbringen, über den man von anderen Benutzern geschriebene Programme ordern kann. Geleitet werden die beiden Programme von Dale Yocum (APX) bzw. Paul Cubbage
(ASAP, bisher bei der Wollongong Group). Ken Balthasar wird Leiter des Applications Software Development-Teams und ersetzt in dieser Funktion Yocum. Die Cabaret-Version von
Asteroids Deluxe, die Upright- und Cocktail-Versionen
von
Warlords sowie das
VCS-Spiel
Missile Command kommen auf den Markt. William Lord, bisher bei Nimbus Waterbeds, wird neuer assistierender Product Manager für das VCS bei Atari International. Atari erwirbt von
Namco-America Lizenzen für Videospiel-Umsetzungen der Spiele Pac-Man und Galaxian.
Mai
Der Preis des
400 mit 16 kB RAM wird auf $399 gesenkt, die Variante mit 8 kB RAM ab sofort nicht mehr ausgeliefert. Dafür sind künftig weder das BASIC-Modul noch das Buch Atari BASIC im Paket enthalten. Die Upright- und
Cocktail-Versionen von
Asteroids Deluxe sowie die Sitdown-Version von
Red Baron kommen in den Handel. Michael Baughman wird als Industrieingenieur in der Consumer Division eingestellt, Jon Ebbs wird Vice President
Consumer Product Service.
Juni

Steve Wright wird Leiter der Softwareentwicklung, er ersetzt Dennis Koble, der zusammen mit Bill Grubb und zwei Entwicklern von Mattel Electronics die Firma Imagic gründet. Die Spiele
Centipede (Upright),
Red Baron
(Upright) und
Battlezone (Open Face Upright) kommen in die Spielhallen. Das
Video Computer System bekommt eine Komplettüberarbeitung und erscheint unter der Modellnummer CX-2600A erneut auf dem Markt. Am auffälligsten
ist dabei die neue Anordnung der Schalter und der Controller-Ports an der Konsole. Im Inneren wurden beide Platinen zu einer zusammengefasst und die massive Abschirmung deutlich reduziert. Die Änderung betrifft vorerst nur die
US-Version, international wird weiterhin das „alte“ Modell vermarktet, auch das
Tele-Games Video Arcade-System wird vorerst nicht verändert. Zudem erscheint für das System das Spielmodul
Warlords. Steve Mayer wechselt
von der Atari-Tochter Cyan Engineering als Vice President Research & Development zu Atari, er ersetzt Al Alcorn, der als letzter der Gründermannschaft die Firma verlässt. Steve Bristow wird Vice President Advanced
Technology, er ist fortan verantwortlich für die Planung und Entwicklung eines VCS-Nachfolgers. In Bristows Gruppe arbeitet auch der Programmierer Robert Zdybel. Michel Ebertin wechselt von National Semiconductor als Vice President
Engineering in die Consumer Division und ersetzt dort Bristow. Roger Hector von der Atari Advanced Products Group wird Manager Advanced Products und ersetzt Alcorn in dieser Funktion. Jess Jessop wechselt von Commodore als leitender
Ingenieur der Service- und Supportgruppe zu Atari. Dan Hitchens wird als neuer VCS-Programmierer verpflichtet. Mit dem
Action Pak bringt Atari erstmals ein Spielepaket für das VCS in den Handel. Für die
Computer erscheinen die Fremdsprachen-Lernprogramme
Conversational Spanish,
Conversational French und
Conversational German, die Teile 2 und 3 der Reihe
An Invitation to Programming, der
Atari Word
Processor sowie die Spiele
SCRAM,
Missile Command und
Asteroids.
Juli

Als neuer Vertriebspartner für die Coin-Operated Division kann die Firma Florencia SA aus Sarmiento für Argentinien gewonnen werden. Weitere neue Partner sind Entretenimientos Electronicos Ltda sowie Geyger Maiulath e Hijos
aus Santiago für Chile, Raha Auto aus Helsinki für Finnland, Amiro France aus Geneuille für Frankreich, Hommerson Amusements aus Scheveningen für die Niederlande, die Taito Corporation aus Tokyo für Japan,
Rosan Sdn. Bhd. aus Penang für Malaysia und Singapur, Lewlesal (Pty) Limited aus Johannesburg für Südafrika, Amiro Automaten aus Münchenstein für die Schweiz und ATA Electronics Limited aus Taipeh für
Taiwan. Lars Berg A/S übernimmt zusätzlich zu Norwegen den Vertrieb in Dänemark. Das Spiel
Centipede erscheint in den Varianten Cocktail 14″ und Cabaret. Michael Cooper-Hard vom Exidy wird Product Concept
Manager bei Cyan Engineering. Die
VCS-Programmierer Rob Fulop und Mark Bradley wechseln zu Imagic. Atari kauft die Amplifone Corporation auf und erweitert damit Produktionskapazitäten im Bereich Arcadespiele. Die Fabrik befindet
sich im Browsville Compress, Building No. 900 in Brownsville, Texas. Michael Smith, bisher bei Amplifone, wird Fabrikleiter.
August
Die Computer
400 und 800 sind im Vereinigten Königreich erstmals zu haben, vertrieben werden sie von Ingersoll Electronics. Die Preise liegen bei £345 für den 400 bzw. £645 für den 800. Jewel Savadelis wird
Video Software Product Manager in der Consumer Division, James Cook wird Vice President und Berater der Atari Computer Division. Atari verklagt die General Computer Corporation (GCC) aus Boston auf 15 Millionen Dollar, diese
erhält von Richter Robert Keeton vom US-Bezirksgericht Massachusetts eine einstweilige Verfügung und darf ihre Arcade-Erweiterung Super Missile Attack Kit für Ataris
Missile Command vorerst nicht mehr vertreiben.
Kunden können auf Grund des Prozesses die Boards nun nicht mehr kaufen und beschweren sich auf Anraten von GCC bei Atari. Warner Communications befiehlt daraufhin Atari, die Klage zurückzuziehen. GCC erhält von Warner
einen Lizenzvertrag und entwickelt nun offiziell für Atari. Erweiterungsboards, auch für andere Hersteller, müssen nun durch Atari genehmigt werden.
September
Centipede erscheint in der 19″-Cocktail-Version und VCS-Programmierer Brad Stewart wechselt zu Imagic.
Oktober

Die Special Programs Development Group wird unter der Leitung von Steve Wright, bisher Leiter der Softwareentwicklung in der Consumer Division) gegründet. Für die Gruppe soll ein neues Gebäude am 292 Gibraltar Drive in Sunnyvale errichtet werden. Am 3. Oktober erscheint noch Sears-exklusiv das Video Arcade-Spiel
Super Breakout. Dr. Alan Kay vom Xerox Palo Alto Research Center wird Vice President und Chief Scientist bei Atari. Kay ist verantwortlich für di neu eingerichtete Corporate Research Division, zu der auch Cyan Engineering und das Warner Communications L.A. Lab R&D an der 3701 Oak Street in Burbank gehören. Letzteres wird in Atari L.A. Lab umbenannt. Harry Jenkins von der Atari Advanced Products Group wird Manager Advanced Products und ersetzt Roger Hector, der die Firma verlässt. Dave Stubben wird Electrical Engineer Supervisor in der Coin-Operated Division, er ersetzt Howard Delman, der Atari ebenfalls verlässt. Auch Ed Rotbert aus der Coin-Operated Division geht. Rotbert, Delman und Hector gründen später die Firma Videa Inc. Am 155 Moffett Park Drive in Sunnyvale wird das erste Regional Software Acquisition Center des ASAP in Betrieb genommen, Leiter ist Steven Gerber. Tandy Trower aus der Atari Computer Division wechselt zu Microsoft, wo er bis 2009 bleibt. Ken Nussbacher wird Berater in Sachen geistiges Eigentum, Michael Sherrard von National Semiconductor wird Berater für Patentfragen. Bei der WEA Records B.V. gibt eine neue Personalie: Hans Tonino wird neuer Geschäftsführer für WEA Holland und WEA Benelux, er ersetzt Ben Bunders, der Geschäftsführer der neuen WEA Spain wird. Toine Stapelkamp wird neuer Manager der Atari-Abteilung von WEA Records B.V. Die irische Atari Holdings Limited gründet in Japan die Atari Far East Japan K.K., die sich um den Vertrieb der Consumerprodukte in Japan kümmern soll. Auf der Northeast Computer Show (NGS) in Boston schauen am Atari-Stand auch Microsoft-Gründer Bill Gates, Apple-Präsident Mike Markkula, Commodore-Präsident H.E. James Finke, Radio Shack Vice President Jon Shirley und IBM PC-Direktor Philip Estridge vorbei. Brian Johnston wird neuer Produktkoordinator der Atari Computer Division, Lou Tarnay wechselt von GTE Sylvania als Leiter der Systementwicklung zu Atari und ersetzt Johnston auf diesem Posten. Auf der AMOA in Chicago wird das Spiel
Tempest veröffentlicht, dabei handelt es sich um das erste farbige Spiel mit Vektorgrafik. Die Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft bringt in Westdeutschland und West-Berlin die Computer
400 – der prompt als
Computer des Jahres 1981 ausgezeichnet wird – und
800 in den Handel, gleiches passiert in Italien durch die Firma Adveico. Ende des Monats wird die Atari Taiwan Manufacturing Corporation (ATMC) gegründet und die ehemalige Fabrik der Sylvania-Philco Taiwan Corporation an der 31 Min-Chu Road, Chu-Wei, Tam-Shui aufgekauft. Die Fabrik hat eine überdachte Fläche von 16700 Quadratmeter. Loren Wolter wird Leiter der ATMC, Richard Krieger Vice President und Geschäftsführer. Derweil gibt es erste Pläne, Nachfolger für den 800 zu entwickeln, das Projekt wird vorerst
Z800 Elizabeth genannt.
November
Das Diskettenlaufwerk
810 wird ab sofort mit DOS II Version 2.0S ausgeliefert. Der fünfzehnjährige Andy Breyer aus Arlington Heights, Illinois, gewinnt die
Asteroids-Meisterschaft, deren Finale im
International Club in Washington, D.C., ausgetragen wird. Er erhält einen Scheck über 5000 Dollar. Zweiter wird Gary Wong, Dritter Dirk Mueller. Die Chemical Bank installiert in 200 Wohnungen in und um New York Prototypen
ihres Pronto Homebanking Systems, deren Kern
Atari-Computer sind. Roger Smith, Vice President for Company Affairs, warnt im November erstmals vor einem möglichen Platzen der Atari-Blase – allein die Consumersparte macht in diesem
Jahr einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar. Im selben Monat wird mit den Arbeiten an der
Personal Arcade Machine (kurz PAM) begonnen. Noch im selben Jahr wechselt der Name von PAM zu
Video System X. Industriedesigner
Regan Cheng legt das Design für die
Nachfolger zu Atari 400 und 800 fest, die Geräte sollen deutlich schlanker und edler wirken und in ein „Hightech-Wohnzimmer“ der 1980er Jahre passen.
Dezember
Die Cocktail- und Cabaret-Varianten von
Tempest kommen auf den Markt. Atari und Midway klagen gegen Philips wegen deren Spiel K.C. Munchkin, das dem Spiel Pac-Man sehr ähnlich ist. Das Bezirksgericht des östlichen
Bezirks von Nord-Illinois entscheidet allerdings am 4. Dezember zu Gunsten von Philips und verwehrt die von Atari und Midway angestrebte einstweilige Verfügung. Im Streit gegen Activision einigen sich beide Parteien und Atari
willigt ein, alle Klagen gegen Activision fallen zu lassen. Die Tochter Atari Sales Company wird am 15. Dezember gegründet, am 23. Dezember die Atari Clubs Inc., die den Atari Game Club ersetzen soll. Die Leitung von
Atari Clubs übernimmt Linda Gordon. Zum Jahresende wird der Preis des
800 von $1080 auf $899 gesenkt. Atari gibt bekannt, dass in diesem Jahr 300.000 Computer verkauft wurden, das
Video Computer System wurde nun außerhalb der Vereinigten
Staaten bereits 800.000 mal verkauft.
↑ Nach oben
1982
Januar

Die Atari Computer Division wird zu Jahresbeginn in Atari Home Computer Division umbenannt und wirbt mit dem Slogan
We've brought the computer age home (Wir haben das Computer-Zeitalter nach Hause gebracht). Die Atari Sales
Company wird in Atari Sales Corporation umbenannt. Auf der Winter CES in Las Vegas werden die
VCS-Spiele
Super Breakout,
Haunted House,
Pac-Man,
Yars' Revenge und
Defender vorgestellt, sie sollen alle
noch im ersten Halbjahr 1982 erscheinen. Die Spielmodule
Blackjack,
Surround,
Flag Capture und
Fun With Numbers werden eingestellt. Weitere VCS-Spiele werden angekündigt, darunter
Hot Rox, das
später zu
Demons and Diamonds wird,
Math Gran Prix,
Berzerk,
Star Raiders,
Adventure I (später
SwordQuest EarthWorld) und
Adventure II (später
SwordQuest
FireWorld). Das
Atari 2700 Remote Control Video Computer System, das im Jahr zuvor vorgestellt wurde, wird derweil als eingestellt bestätigt. Vorgestellt wird auch das
Video System X, das die Nachfolge des
mittlerweile in die Jahre gekommenen Video Computer Systems antreten soll, auch elf Spiele werden bereits für das System angekündigt. Bis zum Jahresende soll es bereits vierzehn Spiele für die neue Konsole geben. George
Kiss wird Leiter der Softwareentwicklung in

der Consumer Division, er löst Interimsdirektor Jewel Savadelis ab. Das VCS-Spielmodul
Super Breakout kommt bereits in diesem Monat in den Handel. Am 11460 Pellicano Drive in
El Paso, Texas, wird die neue 17200 Quadratmeter große Fabrik eröffnet, in der hauptsächlich Videospiele produziert werden sollen. Die bisherige Fabrik 5645 Beacon wird stillgelegt. Gary Weaver wird Leiter der
neuen Fabrik. Die gesamte Coin-Operated Division zieht von ihrem bisherigen Sitz an der 1215 Borregas Avenue in Sunnyvale in ein 5400 Quadratmeter großes Gebäude am 790 Sycamore Drive in Milpitas um, eine neue
Fabrik wird gegenüber am 1501 McCarthy Drive errichtet. Der alte Standort wird zum Produktionsstandort für die neue Konsole Video System X umgewandelt. Fernando Herrara erhält am 16. Januar als erster den
Star Award Grand Prize der APX für sein Programm
My First Alphabet. Star Award Merit-Gewinner sind Ronald & Lynn Marcuse, Sheldon Lennon und Greg Christensen. Mark Cerny wird als neuer Programmierer in der Coin-Operated
Division eingestellt. Für die Computer erscheinen die Programme
Microsoft BASIC, für das Microsoft-Chef Bill Gates eigens nach Sunnyvale gereist ist, und
Macro Assembler and Program-Editor.
Februar

Das
VCS-Spiel
Haunted House kommt in den Handel. Kenneth „Ken“ Harkness, bisher CEO bei Revell, wird Präsident der Coin-Operated Division und ersetzt Joe Robbins, der die Firma verlässt. Das Atari Sunnyvale
Research Laboratory wird unter der Leitung von Dr. Alan Kay gegründet, es wird unterteilt in die Games Design Research Group, die Interactive Animation Group und Research Engineering. Am 16. Februar wird das Spiel
Space
Duel in der Upright-Version vorgestellt. Zwei Tage später wird die Atari International (U.K.) Inc. an der Adresse 185–195 Ealing Road in Alperton im Londoner Stadtbezirk Wembley gegründet, die Leitung
übernimmt John Constantine. Die Firma löst die bisherigen Vertriebspartner Ingersoll Electronics, Music Hire Group und Ruffler & Deith ab. Auf der Toy Fair in New York wird das
Video System X erneut
vorgestellt, die unverbindliche Preisempfehlung für das System von $349 auf $279 gesenkt.
Z800 Elizabeth wird in
Sweet 16 umgetauft und soll bei Veröffentlichung
Atari 1000 heißen.
Auf dieser Entscheidung basiert auch die Nummerierung der Peripheriegeräte (1000 = Computer, 1010 = Kassettenlaufwerk etc.).
März

Im Prozess Atari gegen Philips entscheidet das U.S. Court of Appeals for the Seventh Circuit, dass das untergeordnete Gericht die einstweilige Verfügung gegen Philips erlassen muss. Philips legt dagegen Berufung ein. Die
AtariTel
Division wird unter der Leitung von Dennis Groth gegründet. Steve Bristow wird Vice President der Abteilung, Niles Strohl Leiter der Entwicklung. J. David Remson wird neuer Leiter der Elektroentwicklung der Consumer Division und
ersetzt Strohl auf diesem Posten. Die AtariTel Division bezieht das Gebäde an der 1272 Borregas Avenue in Sunnyvale. Das Atari Holoptics Laboratory wird derweil geschlossen und alle laufenden Entwicklungen endgültig
gestoppt. Die Atari Advanced Products Group wird in die Design Research Group integriert, Harry Jenkins, bisher Leiter der AAPG, wird Manager of Corporate Design Research. Bill Carris wird Leiter des Softwaremarketings in der Atari
Home Computer Division und ersetzt Brenda Laurel, die ins Atari Sunnyvale Research Lab wechselt. Gegen Ende des Monats erscheint das bis heute meistverkaufte und vielkritisierte
VCS-Spiel
Pac-Man. Das Electronic Games Magazine
kürt
Star Raiders für die
Atari-Computer zum Computerspiel des Jahres.
April
Perry Odak wechselt von Jovan als Präsident zur Atari Consumer Product Group, die in die Consumer Electronics Division und die International Consumer Division unterteilt ist. Angelo Pezzani wird Vice President und Generalberater
der Consumer Products Group. Am 3. April veranstaltet Atari zur Markteinführung von
Pac-Man in 27 Städten den
National Pac-Man Day. Die Atari Far East Japan K.K. wird in Atari Far East (Japan) Limited
umbenannt. Atari bringt das Namco-Arcadespiel
Dig Dug auf den amerikanischen Markt, ebenso erscheint die Cocktail-Version von
Space Duel. Das Spiel
Caverns of Mars erscheint auf Diskette für die
Atari-Computer.
Thomas McDonough wird Senior Vice President Sales der Atari Home Computer Division und ersetzt Don Kurtz, der die Firma verlässt. Am 21. April wird die ATMC-Fabrik in Taipeh in Betrieb genommen. John Farrand wird Executive
Vice President der Coin-Operated Games Division, Don Osborne wird Vice President Sales & Marketing und ersetzt Frank Ballouz, der die Firma verlässt.
Mai

Die Atari Special Projects Inc. stattet das Club Méditerranée Computerklassenzimmer mit Equipment aus und bietet Seminare an. Atari löst dabei die Firma Computer Camp aus Santa Barbara ab, die dieses Klassenzimmer
seit November 1981 betreut hat. Ein weiteres Atari-Klassenzimmer soll im Club Med Eleuthera auf den Bahamas entstehen. Das
VCS-Spiel
Pac-Man wird in Europa erstmals am 13. Mai im Londoner Hilton vorgestellt. Am 14. Mai
wird die Atari International (U.K.) Limited ins britische Handelsregister eingetragen. Anthony Jones vom vormaligen Vertriebspartner Ingersoll Electronics wechselt als Geschäftsführer zu Atari UK, John Constantine konzentriert
sich wieder ausschließlich auf Atari Far East Limited. Das VCS-Spiel
Yars' Revenge von Howard Scott Warshaw kommt in den Handel. Ein zweites Regional Software Acquisition Center der ASAP wird an der 57 John F
Kennedy Street in Cambridge, Massachusetts, eröffnet, die Leitung übernimmt Jerry Connelly. Mittlerweile gibt es erste Planungen für eine Atari-Fabrik in New York. Die Consumer Programmers Group zieht von der
1272 Borregas Avenue ins neue Gebäude am 275 Gibraltar Drive um. Atari Benelux wird aus der WEA Records B.V. ausgegliedert und operiert fortan unter Atari International (Benelux) B.V. als eigenständige
Tochtergesellschaft Ataris, die Leitung übernimmt Peter Woodward, bisher bei Casablanca Records.
Juni

Die Erstausgabe des Comichefts
Atari Age erscheint, herausgegeben wird es vom Atari Club unter der Redaktion von Steve Morgenstern. Robert Kahn wird neuer Leiter der Special Projects Group. Dr. Sueann Ambron, Ed.D., bisher
Professorin für Bildungspsychologie an der Stanford University, wechselt als Leiterin der Gruppe für Bildungsprogramme zur Atari Home Computer Division und ersetzt Kahn. Auf der Summer CES in Chicago werden ab dem
6. Juni die
VCS-Spiele
Demons to Diamonds,
Math Gran Prix,
Berzerk und
Star Raiders sowie das dazugehörige
Video Touch Pad vorgestellt, angekündigt werden unterdessen die
Spiele
Baseball,
Football,
Volleyball,
Frog Pond,
Combat Two und
Raiders of the Lost Ark. Außerdem wird das
Electronic Retail Information Center (kurz
ERIC) vorgestellt, ein
Informationssystem für Händler, ausgestattet mit einem Videodisc-Player und einem
Atari 800. Das
Video System X wird ab dem 8. Juni erneut vorgestellt, diesmal als
Atari 5200. Angekündigt wird für die Konsole ein
Stimmen-Synthesizer, ein
Trackball und ein
Moduladapter für VCS-Spiele. Das

Arcadespiel
Kangaroo von Sun Electronics wird von Atari in Amerika und Europa auf den Markt gebracht, ebenso die Cocktail- und Cabaret-Versionen
des Namco-Spiels
Dig Dug und das hauseigene Spiel
Gravitar. Daneben erscheint das
VCS-Modul
Defender und das Computerspielmodul
Pac-Man. Die Atari Special Programs Group der Consumer Division und der
Children's Computer Workshop beginnen mit der Entwicklung von kindgerechten Videospielen. Bei Atari Ireland laufen erste Planungen für eine neue Fabrik im Raheen Industrial Estate an der Ballysimon Road in Limerick an. James Heisch
wird neuer Senior Vice President / CFO, er übernimmt den Posten von Dennis Groth. Atari erteilt Centuri eine Lizenz zum Nachbau des Arcadespiels
Tunnel Hunt, welches im Juli erscheinen soll.
Juli

Theodore „Ted“ Voss, bisher bei Polaroid, wird neuer Senior Vice President Marketing & Advertising. Das Dade County aus Florida ordert 426
Atari 800-Computer samt Peripherie, es ist die bisher größte
Einzelbestellung von Computerhardware bei Atari. Das Atari Cambridge Research Laboratory wird im achten Stock des Five Cambridge Center in Cambridge, Massachusetts, gegründet, die Leitung übernimmt Cynthia Solomon, die von
Logo Computer Systems zu Atari wechselt. Das Laboratorium gehört zur Atari Corporate Research-Gruppe. Chris Horseman, bisher bei Centaursoft, wechselt als Vice President Software Engineering in die Atari Home Computer Division und
ersetzt Bruce Irvine, der die Firma verlässt und später mit Roger Badertscher die Firma Mindset Corporation gründet. John Powers kehrt auf seinen alten Posten als Leiter der Softwareentwicklung zurück. Atari
eröffnet
Video Adventure im Marriotts Great America Theme Park in Santa Clara. Dort sind 88 Atari-Arcadespiele aufgestellt. Die
VCS-Spiele
Math Gran Prix und
Demons to Diamonds kommen in den Handel, ebenso
das 400/800-Spielmodul
Centipede. Tim McGuinness wechselt zu Romox. Laut InfoWorld wurden 1982 bereits etwa 250.000 bis 300.000 Atari-Computer verkauft. Im Auftrag von Filmregisseur Steven Spielberg und Atari-CEO Ray Kassar
beginnt der VCS-Programmierer Howard Scott Warshaw mit der Entwicklung eines
Videospiels zum Kinofilm E.T., dieses soll allerdings innerhalb von sechs Wochen fertiggestellt werden. Normalerweise dauert eine komplette
Spieleentwicklung zu dieser Zeit etwa ein halbes Jahr.
August

Die Spielpakete
Action Pak,
Racing Pak und
Back to School Pak für das
Video Computer System kommen in den Handel, ebenso das Spiel
Berzerk. Jeff Burton wechselt zu Electronic Arts. Die Großbestellung aus dem
Vormonat wird noch einmal übertroffen: Das Departement of Defense Dependents Schools (DoDDS) ordert satte 1370
Atari-Computer samt Peripherie im Gesamtwert von über drei Millionen Dollar. James Kelly wird neuer Leiter der
Art-Abteilung in der Consumer Division, er ersetzt Steve Hendricks, der die Firma verlässt. In der Fabrik an der 1215 Borregas Avenue läuft die Produktion der
5200-Konsolen an. Tom Palecki, vormals bei Xerox, wird neuer
Industriedesigner in der Atari Home Computer Division. Im Sears-Weihnachtskatalog wird die speziell für die Kaufhauskette entwickelte Spielkonsole
Video Arcade II vorgestellt, die unter der Artikelnummer 75000 ab Herbst
für $189,99 samt zwei Controllern und dem Spiel
Space Invaders zu haben sein soll. In diesem Monat beginnt die
Taste the Thrill of Atari-Werbekampagne bei der Fastfood-Kette McDonald's, bei der fünfzig Hauptpreise verlost
werden, darunter die neue Spielkonsole 5200, ein 800 samt Peripherie und ein
Centipede Arcadespiel. John Cavalier, vormals bei American Can's Dixie, wird neuer Präsident der Atari Home Computer Division. Richard Fricks wechselt von
der United States Leasing zu Atari, Donald Teiser kommt von Trans Union als Leiter der Softwareentwicklung in die Consumer Division, er ersetzt dort George Kiss, der zu Coleco wechselt.
September

Anthony Jones, bisher Marketingleiter bei Atari UK, wechselt als Produktmanager nach Sunnyvale. Graham Clark beerbt Jones' Posten. John Hagel III. wechselt von der Sequoia Group als Vice President Strategic Planning zur Atari Home
Computer Division. Die Chemical Bank kündigt erneut ihr Pronto Homebanking System an. Anfangs würde das System nur mit Atari-Computern laufen, Versionen für andere Computermodelle befänden sich aber schon in der
Entwicklung. Das
VCS-Modul
Star Raiders und das dazugehörige
Video Touch Pad erscheinen. Larry Kaplan kehrt von Hi-Toro als Vice President Product Development in die Atari Consumer Division zurück.
Das New York City Research Laboratory wird an der 300 East 42
nd Street unter der Leitung Steven Mayer gegründet. Hier sollen vorwiegend professionelle Produkte entwickelt werden, auch in Zusammenarbeit mit anderen Firmen aus dem
Warner-Konzern. Bei der
Pac-Man-Weltmeisterschaft in Paris treten 33 Teilnehmer aus aller Welt gegeneinander an. Gewinner in der Altersklasse U25 wird Craig Heap aus Salford bei Manchester, die Klasse Ü25 entscheidet der Deutsche
Johann Beiderbeck für sich. Die Computer
400 und 800 sind nun endlich auch in Frankreich erhältlich. Die Atari-Wong Limited wird am 24. September in Atari International (Hong Kong) Limited umbenannt, die Produktion
läuft aber weiterhin unter der Marke Atari-Wong. An der 10 Shing Yip Street in Kowloon wird im vierten Stock ein weiteres Büro eingerichtet. Am 29. September wird die Atari Semiconductor Group gegründet, sie ist
zuständig für die Entwicklung und Tests von Halbleiterschaltungen für die gesamte Firma. Leiter der Gruppe wird der bisher frei arbeitende Unternehmensberater Gary Summers, der zuvor schon bei der Commodore Semiconductor
Group (ehemals MOS Technology) arbeitete. Die Gruppe hat ihren Sitz am 275 Gibraltar Drive in Sunnyvale.
Oktober

John Ferrand wird Präsident der Coin-Operated Division und ersetzt Ken Harkness, der die Firma verlässt. Die Atar International (U.K.) zieht ins Intercity House am Railway Terrace in Slough um, das Haus wird als Atari House
bekannt. Am 4. Oktober weist das amerikanische Verfassungsgericht die Revision seitens Philips im Fall K.C.Munchkin ab. Die Sears-Spielkonsole
Video Arcade II ist ab 10. Oktober erhältlich. Einen Tag
später gibt Atari bekannt, die Produktion aller Computerprodukte nach Taiwan und Hong Kong verlegen zu wollen. Dafür werden bei Atari-Wong weitere 300 Arbeiter eingestellt und die Zahl der Arbeiter so auf 1000 erhöht.
Lediglich die Versionen für den

Heimatmarkt sollen bis auf Weiteres in den USA produziert werden. In Irland gibt es mit Omnitech einen neuen Vertriebspartner für die Videospiele. Win Weber von der Drackett Products Company
wird neuer Senior Vice President Sales in der Consumer Division und ersetzt Bill Sobieski, der die Firma verlässt. Lee Henderson wird Vice President Sales.
Fast Freddie von Kaneko Seisakusho wird von Atari in Europa
in die Spielhallen gebracht. Außerdem erscheinen die
VCS-Spiele
SwordQuest EarthWorld und
SwordQuest FireWorld sowie als Antwort auf Intellivisions Sportspiele die Titel
RealSports Baseball und
RealSports Volleyball. Sie sind die ersten Module, die im neuen Design mit silbernem Etikett und grau-roter Verpackung in den Handel kommen. Das VCS wird zeitgleich in
Atari 2600 umgetauft. Erste Exemplare der neuen Spielkonsole
5200 SuperSystem kommen ebenfalls in den Handel, dazu die Spiele
Super Breakout (im Paket samt zwei Joysticks enthalten),
Galaxian,
Missile Command,
Space Invaders und
Star Raiders. Der
800 wird ab sofort nur noch in der höchsten Ausbaustufe mit 48 kB Arbeitsspeicher zum gleichbleibenden Preis von $899 angeboten, dafür fallen das BASIC-Modul, das BASIC-Referenzhandbuch und das Buch Atari BASIC weg. Atari Program Exchange zieht vom 155 Moffett Park Drive in den 3281 Scott Boulevard in Santa Clara um. Die ASAP wird aufgelöst, die beiden Häuser in Sunnyvale und Cambridge geschlossen und der Leiter T.J. Gracon verlässt die Firma. Fred Thorlin wird Leiter der APX. Peter Wensberg, vormals bei Polaroid, wechselt als Leiter der neuen Division Project Falcon zu Atari. Am 28. Oktober wird die Atari Adventure Corporation gegründet, die Leitung übernimmt Joan Pincus. Die Firma leitet fortan das Video Adventure-Haus sowie weitere zukünftige Atari Adventure-Häuser. Der Zulieferer GCC arbeitet unterdessen an einer eigenen Spielkonsole namens
Spring, die als Basis den Intel 80186-Prozessor nutzen soll.
November

Die 1981 vorgenommenen Veränderungen am
Video Computer System werden nun auch an der
Tele-Games Video Arcade-Konsole umgesetzt, sie kommt unter der Artikelnummer 75005 für $149,99 erneut in den Handel und ersetzt das Set 75001. Das
2600-Spiel
Raiders of the Lost Ark sowie die 5200-Spiele
Pac-Man und
RealSports Soccer erscheinen. In direkter Nachbarschaft zum Video Adventure House im Marriott's Great America Theme Park wird der Showroom und
Selbstbedienungsladen
Atari Lifestyle eröffnet, in dem erstmals auch das Informationssystem
ERIC aufgestellt wird. Dan van Elderen wird Vice President of Engineering in der Coin-Operated Division, er ersetzt Lyle
Rains, der Vice President of Creative Development wird. Steve Calfee beerbt van Elderens Posten als Director Electrical Engineering and Software. Alan van Kampen, bisher bei Kawasaki Motors, wird neuer nationaler Verkaufsleiter der
Coin-Operated Division. Ron Stringari wird Vice President Sales, Merchandising & Administration in der Consumer Division, David Ruckert von der Bristol-Meyers Company wird Vice President Marketing. Rich Pasco wechselt als Leiter
der VLSI-Entwicklung von Xerox zur Atari Semiconductor Group. Der japanische Spieleproduzent Nintendo erteilt Atari eine Exklusiv-Lizenz zur Umsetzung ihrer Arcadespiele Donkey Kong und Donkey Kong Junior auf die Atari-Computer. Die
Lizenzen für die Portierungen für die Atari-Spielkonsolen gehen an Coleco. Auf der AMOA in Chicago werden ab dem 18. November die Spiele
Millipede,
Pole Position (Namco, als Upright- und Sitdown-Version),
Liberator und
Quantum (entwickelt von der GCC) vorgestellt, ebenso das Münzzählsystem
Atari Coin Executive, welches einen
Atari 800 zum Betrieb benötigt. Atari verklagt Imagic vor dem Bezirksgericht
in San Francisco auf Grund von Urheberrechtsverletzungen. Das Spiel
Demon Attack soll dem Centuri-Arcadespiel
Phoenix zu sehr gleichen, für das Atari eine Exklusivlizenz hat.
Dezember

Atari Ireland beginnt mit der Produktion in Limerick. Atari erwirbt von Destron aus Chicago die Option, die Destron-Produkte (münzbasierte Automaten) für ihre Heimsysteme zu vermarkten. Die Atari-Gruppe steuert mittlerweile ein Drittel des Gesamtumsatzes von Warner Communications bei und ist die am schnellsten wachsende Firma in den Vereinigten Staaten. Der Jahresumsatz 1982 liegt bei zwei Milliarden Dollar. Gegen Ende des Jahres sorgt Atari für Börsenschlagzeilen: Am 7. Dezember um 14:41 EST verkauft Atari-CEO Ray Kassar 5000 Warner-Aktien im Wert von 250.000 Dollar und macht dabei einen Gewinn von 81.000 Dollar. Um 15:04 EST gibt der Mutterkonzern Warner Communications eine Gewinnwarnung aus, wonach der Konzern im vierten Quartal wohl zehn Prozent weniger Gewinn und Atari mehr als eine halbe Milliarde Dollar Verlust einfahren wird. Tags darauf fallen die Warner-Aktien um ein Drittel, landesweit stornieren Händler massenweise Aufträge. Am 14. Dezember beginnen die Ermittlungen gegen Kassar und seinen Vize Dennis Groth – beide stehen im Verdacht, Insider-Geschäfte betrieben zu haben. Die Investoren an der Wall Street in New York wenden sich ab. Atari verklagt Coleco auf Grund von Patentrechtsverletzungen vor dem Bezirksgericht des östlichen der beiden nördlichen Bezirke von Illinois. Atari wirft Coleco unlauteren Wettbewerb vor, das Coleco Expansion Module No. 1, mit dem sich 2600-Spiele auf der Konsole Colecovision abspielen lassen, verletze die Patente 4,112,422 und 4,314,239. Coleco kündigt daraufhin eine Gegenklage wegen Kartellrechtsverletzung an. Am 13. Dezember wird im Plaza Hotel in New York der neue Computer
1200XL samt Kassettenlaufwerk
1010, Plotter
1020 und Drucker
1025 der Fachpresse vorgestellt, am gleichen Tag gibt die Cynex Manufacturing Corporation bekannt, dass sie für Atari die
Remote Control Joysticks produzieren wird. Am 14. Dezember wird die Atari International (Italy) Inc. als Ersatz für die bisherigen Consumer-Vertriebspartner Melchioni und Adveico gegründet, sie befindet sich an der Adresse der WEA Italiana, Via Milano 16 in Redecesio di Segrate. Am selben Tag wird die Atari International (Nippon) Inc. zum Vertrieb der Consumer-Produkte in Japan gegründet, deren Sitz befindet sich jedoch in der Zentrale in Sunnyvale. Die Arcadeprodukte in Japan werden weiterhin von Atari Far East (Japan) vertrieben. Das
2600-Spiel
E.T. – The Extra-Terrestrial erscheint mit einer massiven Werbekampagne und belegt schon bald die vorderen Plätze in den Verkaufscharts, doch sind viele Spieler mit dem im Vergleich zu anderen 2600-Spielen recht
komplexen Spiel – anders als E.T.-Regisseur Steven Spielberg, der es für gut befand und Warshaw ein Genie nannte – unzufrieden und tragen es massenweise zu ihren Händlern zurück. Das Spiel wird später zu Unrecht zum alleinigen Sündenbock des Video Game Crash 1983 ausgemacht. Außerdem erscheinen die
5200-Spiele
Defender und
RealSports Football sowie die 400/800-Spiele
Galaxian und
Defender. Dennis Groth wird zusätzlich Präsident der Consumer Products Group. Lee Henderson und Thomas McDonough aus der Atari Home Computer Division verlassen die Firma. Im Disneyland Hotel in Anaheim wird die zweite Atari Adventure Niederlassung eröffnet, geleitet wird sie von Frank Verkich. Bereitgestellt werden 64 Spiele. Helen Gray wird Vice President Public Affairs/Public Relations, Bruce Entin von den San Jose Mercury News wird Vice President Corporate Communications/Press Relations. Atari spendet zu Weihnachten 1982 über 200 Arcadespiele an gemeinnützige Einrichtungen in der San Francisco Bay Area, darunter an Christmas Exchange of Santa Clara, an das Holiday Project, an die Veterans Administration in Memlo Park und mehrere YMCA-Gruppen. Außerdem spendet Atari 250 Spiele an das Magic Me Projekt der Community Foundation of the Greater Baltimore Area in Maryland. Die PCI Pte. Limited aus Singapur erhält einen Vertrag, nachdem sie ab April 1983 die Softwaremodule für die Computer und Spielkonsolen produzieren darf. Bisher werden alle Module in den USA und auf Puerto Rico produziert. Die Grafik- und Entwicklungsteams der Coin-Operated Division ziehen an den 1501 McCarthy Boulevard nach Milpitas um, die Fläche dort beträgt 12350 Quadratmeter.
AtariTel hat das Gebäude 1272 Borregas Avenue nun für sich. Sears ersetzt das
Video Arcade-Set 75005 durch die Artikelnummer 75006, welches nun die Sears-Version von
Pac-Man beinhaltet. Atari verkauft in diesem Jahr 400.000 Computer und ist mit einem Marktanteil von 17% Marktführer in den Vereinigten Staaten.
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1983
Januar

Renate Knüfer wechselt als PR-Leiterin von Casio zur Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft. Michael Anders, bislang Marketingleiter der Atari Elektronik, wechselt zu RCA Schallplatten und wird durch Hans-Ueli Hasler ersetzt. Im
Streit zwischen Atari und Imagic einigen sich beide Parteien darauf, dass Imagic das Spiel
Demon Attack auf den Markt bringen darf, über genauere Details schweigen sich beide Unternehmen aus. Auf der Winter CES werden am
5. Januar mit
Alpha Beam,
Cookie Monster Munch,
Big Bird's Egg Catch,
Grover's Music Maker und
Oscar's Trash Race samt der dazugehörigen
Action Control Base die ersten
speziell für Kinder gedachten Videospiele für die Konsole
2600 präsentiert, daneben die Spiele
Vanguard,
Ms. Pac-Man,
Phoenix,
Centipede,
Galaxian,
RealSports Tennis,
RealSports Soccer,
RealSports Basketball,
SwordQuest: WaterWorld,
Dig Dug und
Jungle Hunt, außerdem werden das Spiel
Kangaroo sowie weitere Kinder-Videospiele mit Charakteren der Peanuts,
der Muppets und aus dem Walt-Disney-Universum angekündigt. Angekündigt werden außerdem der
Pro-Line Trak Ball Controller und der
Pro-Line Joystick für das
System. Für die Konsole
5200 wird der
Trak Ball Controller vorgestellt, außerdem die Spiele
Countermeasure,
Dig Dug,
Jungle Hunt,
Kangaroo,
Pole Position,
RealSports Basketball,
RealSports Tennis,
Space Dungeon und
Vanguard. Die Konsole wird zwischenzeitlich mit dem Spiel
Pac-Man statt wie bisher mit
Super Breakout ausgeliefert. Die 2600-Konsole wurde indes optisch aufgefrischt und präsentiert sich nun mit einer schwarzen Front statt dem Holzdekor, die Bezeichnung
Atari 2600 steht nun auf der Konsole, das
Video Computer System über dem Modulschacht bleibt weiterhin stehen. Auf der ATE in London werden die Arcadespiele
Xevious aus dem Hause Namco,
Popeye von Nintendo und
Time Pilot von Konami präsentiert, alle werden in Lizenz von Atari gefertigt und in Europa (Xevious auch weltweit) vertrieben. Den Star Award Grand Prize des APX gewinnt in diesem Jahr David Buehler für sein Programm
Typo Attack, der Star Special Award of Merit geht an Douglas Crockford, Harry Koons & Art Prag sowie Lee Actor. In der Coin-Operated Division werden Customer Service und Field Service zum

Technical Service Department zusammengelegt, die Leitung übernimmt der bisherige Customer Service-Leiter Darl Davidson. David Evans geht zur
Atari Elektronik als Manager in der Marketingabteilung. Das von der GCC entwickelte 2600-Spiel
Vanguard kommt auf den Markt. Peter Ateshian wird
VLSI Design Engineer bei Atari Semiconductor. Die Fabrik in El Paso beginnt mit der Produktion von 5200-Konsolen und in der 1215 Borregas Avenue wird mit der Fertigung der
1200XL-Computer begonnen. Die Modelle
400 und 800 sind nach wie vor in Produktion und werden in der 1173 Borregas Avenue gefertigt, die Produktion der internationalen Version des 400 wurde indes zu Atari-Wong nach Taiwan verlegt. John Brown von Johnson & Johnson wird neuer Vice
President National Accounts. Während der Volvo Masters Tennismeisterschaft im Madison Square Garden in New York präsentieren die Atari Home Computer Division und die Association of Tennis Professionals (ATP) das Atari ATP
Computer Ranking System und der 800 wird offizieller Computer der ATP. Steve Mayer wird Senior Vice President Engineering und bleibt Leiter des Atari NY Lab, Dr. Marcian „Ted“ Hoff wechselt als Vice President Research & Development von Intel zu Atari und ersetzt Mayer in dieser Funktion. Das GCC-Projekt
Spring wird komplett umgeworfen und in
Maria umgetauft, es soll nun eine zur 2600 abwärtskompatible Spielkonsole werden. GCC stellt die Pläne bei Atari vor, wo das Projekt die voräufige Produktnummer CX3600 erhält.
Februar

Bei Sears wird das
Tele Games Video Arcade II-Set 75000 durch das mit der Nummer 75007 ausgetauscht, hier befindet sich nun das Modul
Pac-Man in der Sears-Version zusätzlich in der Packung. Atari erwirbt die Exklusivrechte an den
Cynex Game Mate 2 Joysticks, sie sollen ab 1. März als
Remote Control Joysticks auf den Markt kommen, wie vom Hersteller Cynex Manufacturing bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Am
7. Februar werden das
Black Widow Conversion Kit für
Gravitar-Geräte sowie die Cocktail-Version von
Millipede präsentiert. Am selben Tag wird
My First Computer angekündigt, eine Erweiterung,
die eine
2600-Konsole zu einem einfachen Heimcomputer werden lässt. Die Erweiterung soll mit 8 kB Arbeitsspeicher ausgestattet werden, bis auf 32 kB erweiterbar sein und für unter 90 Dollar in den Handel kommen.
A.J. „Andy“ Sekel wechselt von Pizza Hut als Manager of Press Relations zur Atari Home Computer Division und ersetzt J. Peter Nelson, der die Firma verlässt. Keith Schaefer wird Senior Vice President Sales in der Atari
Home Computer Division. Die Titel
Calculator und
Qix erscheinen für die Computer, ebenso die 2600-Spiele
RealSports Football,
Ms. Pac-Man und
Phoenix und die
5200-Spiele
Countermeasure
und
Centipede. Die Verlagerung der Computerproduktion ins Ausland wird erneut angekündigt, damit einher gehen auch 1700 Stellenstreichungen in den USA, davon 600 sofort und weitere 1100 bis Juni 1983. El Paso verliert 100
Mitarbeiter. Der Prozess soll bis Juli abgeschlossen sein. In den USA sollen nach wie vor die Arcadespiele und Prototypen neuer Systeme gefertigt werden. Derzeit beschäftigt Atari weltweit 11000 Angestellte, davon allein 7000 in
der San Francisco Bay Area und 2000 in Fernost. Die Atari-Wong-Fabrik in Taiwan soll auf 14000 Quadratmeter erweitert und 1000 weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Am 25. Februar protestiert die Gewerkschaft Glaziers and
Glass Workers Union an den Standorten 1173 Borregas Avenue, 1215 Borregas Avenue und 790 Sycamore Drive gegen den geplanten Stellenabbau.
März

Elaine Shirley wird Leiterin des Kundenservice in der Coin-Operated Games Division und ersetzt dort Darl Davidson. Lou Tarnay, Paul Laughton und Brian Johnston aus der Atari Home Computer Division wechseln zu Fox Video Games. Jim
Romanos wird neuer Softwareentwicklungs-Leiter und folgt Tarnay nach. Am 8. März gewinnt die Penril Corporation aus Rockville die Ausschreibung zur Produktion der neuen Low-Cost-Modems vom Typ
1030. Penril soll zwischen
Juli 1983 und Mitte 1984 100.000 dieser Modems ausliefern. Atari und Coleco legen ihre Differenzen bei, Coleco kann sein Colecovision Expansion Module No. 1 weiterhin verkaufen und ebenso die
2600-kompatible Spielkonsole Gemini
Video System, für beide Geräte erhält Coleco eine Lizenz von Atari. Larry Plummer, Entwicklungsleiter in der Atari Home Computer Division,

verlässt die Firma. Bill Kaiser, Finanzdirektor derselben Division, wechselt
zu Electronic Arts. Der neue Computer
1200XL kommt für $899 in den Handel, mit ihm auch die Peripheriegeräte
1010,
1020 und
1025. Außerdem kommen das von der GCC entwickelte
Arcadespiel
Food Fight, die 2600-Module
Centipede und
Crazy Climber (letzteres exklusiv für Atari Club-Mitglieder) und das 5200-Spiel
Qix auf den Markt. Noch im selben Monat beginnen die Arbeiten an den Modellen
600XL und
800XL. Dan Miller wird Director Planning & Business
bei der
AtariTel Division, deren Arbeit am 17. März erstmals öffentlich vorgestellt wird. Detlev Driemeier wechselt von Akai als Verkaufsleiter zur Atari Eletronik Vertriebsgesellschaft, er ersetzt dort Rolf Rehfeldt, der
die Firma verlässt. Graham Daubney, Product Manager bei Atari International (U.K.), verlässt Atari ebenfalls. Auf der 8
th Annual West Coast Computer Faire in San Francisco wird die Einsteiger-Programmiersprache
Atari
Logo, die von Logo Computer Systems entwickelt wurde, erstmals vorgestellt. Am 21. und 22. März findet das erste und einzige Treffen des Atari Youth Advisory Boards statt, an dem zwanzig Teenager aus den ganzen Land
teilnehmen. Atari International (Benelux) B.V. zieht in den Atoomweg 480 nach Utrecht um, der Verkauf und der Kundenservice verbleiben in Breda. Paul Cubbage wechselt zu Mindset, er wird interimsweise von Jack Perron als Manager
Product Review bei APX vertreten.
April

Michael Moone, Steve Bengston und Emory Anderson III. verlassen Atari und gründen Electronic Publishing Systems. Donald Kingsborough kehrt als Executive Vice President der Consumer Division zu Atari zurück. Atari verklagt seinen Gründer Nolan Bushnell vor dem Santa Clara Superior Court auf Grund von Vetragsbruch. Nach Ataris Auffassung hätten Bushnell und Joe Keenan nicht mehr in derselben Branche arbeiten dürfen, jedoch würden sie mit Sente Technologies (Tochter des Pizza Time Theatre) und Videa Inc. das Ziel verfolgen, Atari-Kunden abzuwerben. Am 12. April wird die Konsole
Atari 2800 durch die Atari International (Nippon) angekündigt, sie soll ab Mai samt zwei Controllern für ¥24800 zu haben sein. Bei der Konsole handelt es sich um die umetikettierte Sears-Konsole
Tele-Games Video Arcade II. 25 Spiele aus dem
2600-Programm soll es zum Marktstart in einer an
den japanischen Markt angepassten Verpackung geben, weitere 15 sollen noch 1983 dazukommen. Beim „alten“
Tele-Games Video Arcade löst das

Set 75003 das Set 75006 ab, statt dem Spiel
Target Fun befindet sich nun
Asteroids im Paket. Williams Electronics erteilt Atari eine Lizenz, um Williams-Spiele auf Computer und Konsolen portieren zu können. In diesem Monat finden die 2600-Spiele
RealSports Tennis und
RealSports
Soccer sowie das 5200-Spiel
RealSports Tennis den Weg in die Händlerregale. Die Produktion des
5200 an der 1215 Borregas Avenue wird eingestellt, alle Konsolen werden nun in El Paso und Taiwan gefertigt. In Taiwan
wird zeitgleich auch mit der
1200XL-Produktion begonnen. Die Advanced Games Group unter der Leitung von Chris Horseman wird gegründet. Bei Atari Benelux wird Han van Egdom neuer Produktmanager Homecomputer und Jan Henk den Adel
wird Chefbuchhalter. Milton Bradley und Atari vereinbaren, dass MB einen Plug-in-Stimmensynthesizer für die beiden Atari-Konsolen entwickeln und produzieren soll, dazu sollen in den nächsten drei Jahren 18 Spielmodule
kommen. Die Atari Home Computer Division soll in der Consumer Electronics Division aufgehen, weitere 500 bis 800 Stellenstreichungen werden erwartet. Im April beginnen zdem Verhandlungen zwischen Atari und Nintendo: Der japanische
Spielehersteller möchte seine Spielkonsole
Family Computer (kurz FAMICOM) auch in Amerika vertreiben und bietet Atari an, die Fertigung der Gehäuse und Verpackungen sowie den Vertrieb des Systems samt Spielen zu
übernehmen, erscheinen soll das System im Dezember 1983. Bei Atari erhält FAMICOM die vorläufige Modellnummer CX2100. Unterdessen macht die Zeitschrift
New Media den
E.T.-Entwickler Warshaw als Schuldigen für den
Zusammenbruch der gesamten Videospielbranche (der sogenannte
Video Game Crash von 1983) in Nordamerika aus – völlig zu Unrecht. Denn selbst, wenn E.T. ein so schlechtes Spiel wäre, ist es sicherlich noch lange nicht
genug, um eine milliardenschwere Branche zu Fall zu bringen. Viel mehr waren die Entwicklungen in den letzten zwei Jahren schuld daran. Nachdem Atari nach einem verlorenen Prozess gegen Activision anderen Herstellern gestatten musste,
Spiele für die Konsole 2600 zu entwickeln und es versäumte, ein Lizenzierungsverfahren oder ein anderes Kontrollsystem einzuführen, drangen mehr und mehr Firmen auf den Markt und unterboten sich gegenseitig, so dass 1983 eine regelrechte Schwemme an qualitativ fragwürdigen Spielen zu Niedrigstpreisen auf den Markt
kamen, die Folge war dann eine Abkehr der Kunden von den Spielkonsolen. Daraufhin mussten die Konkurrenten Mattel und Coleco letztendlich die Segel streichen und auch von den Spielefirmen verschwanden viele genauso schnell wie sie
gekommen waren. Ein weiterer Grund war, dass die Manager den Hals nicht voll genug bekamen – Ataris Management wollte weitere zehn Millionen 2600-Konsolen verkaufen, obwohl der Markt bereits mehr als gesättigt war.
Großspurige Ankündigungen wie
holografische Spielkonsolen und andere Geräte, die letztendlich doch nicht auf den Markt kamen, halfen auch nicht gerade. Zudem waren die Heimcomputer mittlerweile
deutlich leistungsfähiger geworden und drangen so auch in den Videospielmarkt ein. Warshaws Ruf war allerdings dauerhaft beschädigt und er wird in den Folgejahren bei Preisverleihungen der Branche immer wieder übergangen.
Mai

Die Consumer Products Division wird komplett reorganisiert, sie wird nun in die drei Abteilungen Atari Products Company, Atari Sales & Distribution Company und Atari Manufacturing Company unterteilt. John Cavalier wird
Präsident der Atari Products Company, Donald Kingsborough Präsident von Sales & Distribution und Paul Malloy Präsident der Manufacturing Company. Die anderen Atari-Abteilungen Coin-Operated Games Division,
Atari International und
AtariTel bleiben von den Veränderungen unberührt. In der Folge verlassen Ron Stringari, David Remson, John Hayashi, James Kelly und Alan Hendricks die Firma, letzterer wechselt zu Maxim Integrated
Products. Innerhalb der Products Company wird das Label Atari Software Publishing gegründet, die Leitung übernimmt Bob Fournier. Die Produktion des Computers
400 wird komplett eingestellt, der
800 wird in den USA eingestellt,
die internationale Version fortan in Hong Kong produziert. Ebenso wird die Produktion des
1200XL in den USA eingestellt. Die Fabriken 1173 Borregas Avenue und 1215 Borregas Avenue werden stillgelegt. Tandon (S) Pte. Limited
beginnt in Singapur mit der Produktion des
1050-Diskettenlaufwerks. Die Entwicklung der noch nicht erschienen Spiele
Dukes of Hazzard (
2600) und
RealSports Basketball (
5200) wird gestoppt. Die Arcadespiele
Arabian (unter
Lizenz von Sun Electronics),
Star Wars als Upright- und Cockpit-Version sowie die Cocktail-Version von
Food Fight kommen auf den Markt, ebenso das Computerspiel
E.T. Phone Home. Am 20. Mai wird
angekündigt, dass es zu den 1700 bereits bekannten Stellenstreichungen weitere 225 Kündigungen zum 27. Mai geben wird. Am gleichen Tag übernimmt Atari International (Italy) den Vertrieb der
2600-Konsole vom
bisherigen Vertreiber Melchioni sowie den der Computer von Adveico. Atari Italy sitzt an der Viale Della Liberaziona 18 in Mailand. Bushnell gibt im Streit mit Atari nach und erteilt Atari eine Exklusivlizenz, um Sente-Spiele auf
Atari-Hardware umzusetzen. Das
Tele-Games Video Arcade-Spiel
Submarine Commander kommt auf den Markt. Industrias Gradiente Brasileira erhält von Atari eine Lizenz zum Nachbau und Verkauf von 2600-Systemen und -Spielen in
Brasilien.
Juni

Klotzen, nicht kleckern scheint wohl das Motto Ataris bei der diesjährigen Summer CES in Chicago zu sein, denn mehr als 50 Neuheiten werden auf der Messe präsentiert, und das, obwohl – oder gerade weil
– die Firma in einer schweren Krise steckt, denn der Video Game Crash, der rasante Zusammenbruch des Spielkonsolenmarktes in Nordamerika, ist in vollem Gange. Zu den wichtigsten Neuheiten zählen sicherlich die vier neuen
Computermodelle
600XL,
800XL,
1400XL und
1450XLD, daneben wird einiges an neuer Peripherie gezeigt sowie massenweise Softwareprodukte für alle Produktlinien der Consumer Products Division. Die auf der
CES angekündigte AtariLab-Lernprogrammreihe wird auf der NECC/5 an der Towson State University in Baltimore vorgestellt. Angekündigt wird auch der AIMS (Atari Instructional Material Service), unter dessen Label Titel wie
Math Academics,
Atari Sentences und die
AtariLab-Reihe erscheinen sollen. Die Spielkonsole
5200 wird leicht überarbeitet, so

besitzt sie jetzt nur noch zwei statt vier Controller-Anschlüsse,
außerdem entfällt die bisherige Switchbox, die sowohl für die Stromversorgung sorgte als auch das Signal ausgab. Fortan ist eine normale Stromversorgung mittels Anschluss des Netzteils direkt an der Konsole möglich.
Atari erhält am 15. Juni von Nintendo eine Lizenz zur Portierung ihres Spiels
Mario Bros. auf Spielkonsolen und Heimcomputer, jedoch nicht für den japanischen Markt. Die Produktion des
800 wird nun vollends
eingestellt. Die Special Projects Group wird gegründet, hier wird in den kommenden Wochen und Monaten unter anderem das Projekt
Shakti, ein IBM-Kompatibler Computer in der XL-Serie, entwickelt. Die Videospiele
Dig Dug und
Donkey Kong erscheinen für die Computer, außerdem
Galaxian für die
2600 und der
Trak Ball Controller für die
5200. Fred Herson wird neuer Senior Vice President
Finance in der Coin-Operated Games Division.
Juli

Am 2. Juli wird das zweite Atari Center im The Oaks Shopping Center in Cupertino eröffnet. Die Atari Center werden von der Picodyne Corporation betrieben und von Atari beworben und finanziert. Sara Armstrong wird Leiterin des
Centers in Cupertino. Am 7. Juli gibt die Konzernmutter Warner Communications bekannt, das Präsident und CEO Ray Kassar seinen Platz geräumt hat und James Morgan, bislang noch beim Tabakkonzern Philip Morris, am
6. September seine Nachfolge antreten wird. In der Zwischenzeit leitet der bei Warner für Atari verantwortliche Präsident Manny Gerard die Geschäfte. Kassar wechselt als Unternehmensberater in den Mutterkonzern. Der
AIMS wird in AtariEd umbenannt und eine Reihe weiterer Lernprogramme angekündigt. Die Produktion des wenig beliebten
1200XL wird nach 105.000 produzierten Einheiten eingestellt. Russ Haft von Mattel Electronics wechselt zu Atari
Software Publishing. Das Arcadespiel
Crystal Castles erscheint, ebenso die 2600-Spiele
Jungle Hunt und
Kangaroo, der
Pro-Line Joystick und das Atari-Club-exklusive Modul
Atari Video
Cube. Die Zusammenarbeit zwischen Atari und Milton Bradley in Sachen Stimmensynthesizer findet ein abruptes Ende.
August

Die bereits im Januar vorgestellte überarbeitete
2600-Konsole wird nun ausgeliefert, im Paket enthalten sind neben der nun schwarzen Spielkonsole zwei Standard Joysticks und die Spiele
Combat und
Pac-Man. Die Paddles
werden nicht mehr mitgeliefert. In Kanada tragen einige der frühen Verpackungen die Aufschrift
Atari 2400, so sollte die Konsole in Kanada, Mexiko und Japan durch die Firma Irwin Electronics vermarktet werden.
Sears stellt inzwischen den Vertrieb aller
Tele-Games Video Arcade-Produkte ein und nimmt stattdessen die Atari-Standardware ins Sortiment auf. Milton Bradley reicht eine 43-Millionen-Klage vor dem Bezirksgericht ein und behauptet, Atari
hätte die Zusammenarbeit einseitig aufgekündigt, um nicht große Mengen der Voice Controller aufkaufen zu müssen. Die vertraglich festgelegten Mengen waren 450.000 Voice Controller zum Stückpreis von
48 Dollar sowie weitere 250.000 zum Stückpreis von 46 Dollar. Laut Milton Bradley hat Atari bisher mündlich nur 128.000 Einheiten bestellt, schriftlich sogar nur 60.000. Die Videospiele
Battlezone und
Pole Position für die 2600 sowie
Kangaroo für die
5200 erscheinen, außerdem der
VCS Cartridge Adapter, das Diskettenlaufwerk
1050 und in Brasilien der lizenzierte Nachbau
Polyvox Atari 2600. Einige der im Zuge der Produktionsverlagerung ins Ausland

entlassenen Angestellten klagen gegen ihre Entlassungen vor dem Santa Clara County Superior Court, sie werden von Anwältin Linda Krieger
vertreten. Im Insect Zoo in San Francisco finden die Playoffs der Centipede US-Meisterschaft statt. Zehn Finalisten treten zum Bug-Off Contest an, Hauptgewinn ist ein
Millipede-Arcadespiel. Gewonnen haben Dough Leighty in der
2600-Version
und John Hant in der
5200-Version. Das Finale wird im September ausgetragen. Atari wird unterdessen offizieller Computerlieferant der XXIII. Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles, außerdem Hauptsponsor der
US-Olympiamannschaft sowie der US-Volleyball-Frauenmannschaft. Bis zum Ende der Spiele darf Atari seine Produkte als „Offizielle Olympia-Produkte“ vermarkten. Atari plant mit dem Sender ABC Sports eine aggressive Werbekampagne.
September
James Morgan tritt seinen Posten als neuer CEO bei Atari am 6. September an. Derweil gibt es erste Pläne, alle 52 Fabriken und Büros im Silicon Valley in einem 60-Millionen-Dollar-Gebäude zusammenzuführen, das
1985 fertiggestellt werden soll, lediglich die Fabrik in Milpitas soll zusätzlich erhalten bleiben. Zum 16. September werden weitere 380 Stellen gestrichen, alle am Standort El Paso. Die Produktion des 5200 soll zur ATMC nach Taiwan verlegt
werden, ebenso die Fertigung der Spielmodule. Es bleiben 270 Angestellte in der Fabrik, die zu einem Reparaturzentrum für Spielkonsolen und Computer umgewandelt werden soll. Fabrikleiter Gary Weaver wird zu Atari Far East versetzt.
Richard Meier wird neuer Geschäftsführer von AtariTel und ersetzt Peter Wensberg, der erst versetzt wird und kurz darauf zu Uniform Systems wechselt. Roy Elkins wird neuer Vice President Marketing von AtariTel. Am
14. September findet in München das Finale der Centipede-Weltmeisterschaft statt. Gewinner in der Altersklasse U18 wird der vierzehnjährige Stewart Murray aus Aberdeen, der 323512 Punkte erzielt. In der Altersklasse
Ü18 gewinnt der neunzehnjährige Andrew Brzezinski aus Greenford mit 322044 Punkten. Alfred Moyé wird zusätzlich Leiter des Atari Institute for Education Research, er ersetzt dort Ted Kahn, der die Firma
verlässt. Die Entwicklung des
The Graduate-Aufsatzes für die
2600 (bisher
My First Computer) wird eingestellt. Die 5200-Videospiele
Pole Position,
Jungle Hunt,
Space Dungeon
und
Ms. Pac-Man kommen in den Handel. John Farrand wird neuer Atari-Präsident, Skip Paul wird neuer Präsident der Coin-Operated Ganes Division als Nachfolger Farrands. Im September findet in Alamogordo in der
Wüste New Mexicos das statt, was in den Jahren danach aufgebauscht und verzerrt dargestellt wird: Mit dem Deponiebetreiber Browning Ferris Industries ist vereinbart, zwecks einer Lagerräumung ab 23. September auf der
Deponie pro Woche drei Lastwagenladungen Module und Elektronik zum Preis von 300 bis 500 Dollar pro Ladung zu entsorgen. Allein bis zum 25. fahren aber bereits acht Lastwagen die Deponie an. Am nächsten Tag finden die Einwohner
Alamogordos durch einen Artikel in der El Paso Times von der Atari-Entsorgung vor ihrer Haustür heraus und beginnen, die noch brauchbaren Artikel von der Deponie zu plündern. Am 28. September berichtet sogar die New York Times
darüber. Vier Tage später lassen Atari und Browning Ferris die Sachen plattwalzen und mit Beton übergießen. Bis 29. September sind so vierzehn LKW-Ladungen voll Atari-Spiele und -Hardware in Alamogordo entsorgt
worden, weit weniger, als Jahre später vermutet wird – dort war dann schon von „Millionen
Pac-Man- und
E.T.-Modulen“ die Rede. Die U.S. Security and Exchange Commission reicht Zivilklage gegen den ehemaligen CEO
Ray Kassar und den immer noch bei Atari beschäftigten Dennis Groth auf Grund von vermuteten Insidergeschäften ein. Kassar einigt sich später mit der Kommission, Groth hingegen legt Revision ein. Bedingt durch die langen
Verzögerungen auf Grund der Krise und des Rauswurfs von Kassar bricht Nintendo die Verhandlungen über den Vertrieb des
FAMICOM durch Atari ab. Die Konsole wird schließlich zwei Jahre später als
Nintendo
Entertainment System (kurz NES) von Nintendo selbst sehr erfolgreich vermarktet.
Oktober

Das Modem
835 samt
Communicator Kit II und der Briefdrucker
1027 kommen in den Handel. Der Preis des bereits eingestellten
400 wird von $299 auf $119,95 gesenkt. Am 12. Oktober berichtet die
Washington Post erstmals über einen
IBM-Kompatiblen Computer, der sich bei Atari in der Entwicklung befindet und auf der Winter CES im Januar 1984 vorgestellt werden soll. Die
2600-Spiele
Joust,
Dig Dug,
Moon
Patrol,
SwordQuest: WaterWorld und – Club-exkluxiv –
Gravitar kommen auf den Markt, ebenso die 5200-Spiele
Dig Dug,
Joust,
Vanguard und
RealSports Baseball und der
2600 Trak
Ball Controller. Der Kundenservice der Coin-Operated Games Division zieht vom 1344 Bordeaux Drive in Sunnyvale an den 735A Sycamore Drive in Milpitas um. Die Atari Distributing wird für den Vertrieb,
Service und Verkauf der Consumer-Produkte im Staat Illinois gegründet, die Leitung des Büros an der 130 Kirk Street in Elk Grove

Village übernimmt Ed Pellegrini (vorher bei Bally Distributing). Die Vermarktung der
eigentlich schon serienreifen Computermodelle
1400XL und
1450XLD wird erst einmal aufgeschoben. Das Projekt
Shakti, hinter dessen Name sich der IBM-Kompatible Computer unter der Bezeichnung
Atari 1600XL versteckt, wird von
CEO Morgan komplett gestrichen. Am 26. Oktober hält Atari im Parklane Hotel in New York eine Pressekonferenz ab, auf der die ersten
AtariSoft-Titel (ehemals
Atari Software Publishing) für die Computer
Apple II, Texas Instruments TI-99/4A und IBM PC sowie die Spielkonsolen ColecoVision und Mattel Intellivision vorgestellt werden. Auf der AMOA werden die Arcadespiele
TX-1 (Namco),
The Adventures of Major Havoc und
Firefox sowie das Umbauset
Pole Position II Enhancement Kit für die Upright-Version von
Pole Position vorgestellt. GCC stellt den Grafikchip GCC-1702 vor, der das Herzstück der Spielkonsole
Maria
werden soll.
November

Der
600XL kommt in den USA, Großbritannien und Frankreich in den Handel. Atari-Wong und der Zulieferer Chelco Sound melden Produktionsausfälle, somit können nur 60% der Bestellungen für das anstehende
Weihnachtsgeschäft ausgeliefert werden, was die Krise bei Atari zusätzlich verschärft. Für Anfang 1984 wird zudem eine Preiserhöhung im Consumer-Bereich angekündigt, Computer und Spielkonsolen sollen
zwischen 17% und 29% teurer werden, Hintergrund sind die stark gestiegenen Materialpreise. Im Coin-Operated Games-Bereich erscheinen die Spiele
The Adventures of Major Havoc und die Cocktail-Version

von
Crystal Castles sowie das
Pole
Position II Enhancement Kit, im Consumerbereich die 2600-Spiele
Alpha Beam With Ernie,
Big Bird's Egg Catch,
Pigs in Space,
Snoopy and the Red Baron und
Krull sowie der
Kid's
Controller. Steve Wright verlässt Atari und wechselt zu Sega/Paramount, die von ihm geleitete Special Programs Group wird aufgelöst. Ebenso verlässt Steve Arnold, Entwicklungsleiter bei Atarisoft, die
Firma und geht zur Lucasfilm Computer Division Games Group. Steve Calfee übernimmt Arnolds Posten. Das für die Benelux-Länder zuständige Atari-Servicezentrum in Breda wird geschlossen. Im Northwest Plaza
Einkaufszentrum in St. Ann, Missouri, eröffnet die dritte Atari Adventure-Niederlassung auf 750 Quadratmeter. Aufgestellt werden 65 Spiele, eine Computer-Lernstation und ein Display für neue Spiele. Die ersten
AtariSoft-Titel kommen in den Handel.
Dezember

Erste kleinere Lieferungen des neuen Computers
800XL erreichen den Handel, ebenso die
2600-Spiele
Cookie Monster Munch,
Sorcerer's Apprentice,
Mario Bros.,
Pengo und
– Club-exklusiv –
Quadrun sowie das
5200-Spiel
Moon Patrol. CEO Morgan schreibt am 13. Dezember einen offenen Brief an die Atari SIG, der per CompuServe übermittelt wird. Darin steht unter anderem,
dass Atari zu viele Computermodelle geplant habe und man daher die Produktlinie auf das ausrichten müsse, was sich an die breite Masse auch verkaufen ließe. Eine Gruppe um Ted Hoff soll gegründet werden, um die Computer
der nächsten Generation zu entwickeln. Damit gelten die geplanten Topmodelle
1400XL und
1450XLD ebenfalls als eingestellt. Am 15. Dezember vereinbaren Atari und Activision eine Zusammenarbeit zur Entwicklung eines speziellen
Übertragungssignals in amerikanische Haushalte, um neue Spiele bewerben zu können. Atari spendet Spielkonsolen und Videospiele im Wert von mehr als 50.000 Dollar an Kinderkrankenhäuser landesweit, sowie weitere Videospiele
im Wert von 15.000 Dollar an die Santa Clara County YMCA. Don Osborne, Vice President Marketing der Coin-Operated Games Division, stirbt am 31. Dezember.
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1984
Januar

Fred Gerson wird Executive Vice President der Coin-Operated Games Division, Steven Chiaramonte deren CFO und Vice President Finance. Auf der Winter CES werden erneut zahlreiche Spiele für
2600 und
5200 präsentiert,
außerdem wird die Speichererweiterung
1064 für den
600XL vorgestellt. Bei der dritten – und letzten – Verleihung des Atari Star Awards des APX macht das Programm
Getaway! von Mark Reid das Rennen, weitere
Preisträger sind James Burton, R. Stanley Kistler und Gregor Nowak. Das Arcadespiel
Firefox kommt auf den Markt, ebenso die 5200-Spiele
Berzerk und
Mario Bros. sowie das Computerspiel
Joust. Am
Crestwood Plaza in Crestwood, Missouri, wird die vierte Atari Adventure-Niederlassung eröffnet. Charles „Chuck“ Vaughan wechselt von der General Electric Company als Senior Vice President und CFO zu Atari, er ersetzt
Erwin Lenowitz als Vice President Finance. Gegen Ende des Monats kommt das
Touch Tablet samt
AtariArtist sowie die Computerspielmodule
RealSports Tennis,
Pole Position und
Ms. Pac-Man in den
Handel. Die von Jay Miner gegründete Firma Amiga stellt auf der Winter CES bereits das Projekt Lorraine vor. Nur wenige Wochen

vorher gab es noch keine fertige Hardware und Amiga stand finanziell am Abgrund. Miner verpfändete sein Haus und Dave Luck verkaufte eins seiner teuren Autos. Der Prototyp stürzte zudem ständig ab. Noch während der
CES verbessern Robert Mical und Dave Luck die Demo mit dem springenden, rot-weiß karierten Ball. Miner, der aus der Entwicklungsphase der Computer
400/800 noch Kontakte zu Atari hat, arrangiert Verhandlungen über eine
Lizenzvereinbarung zwischen Atari und Amiga, die ab Februar stattfinden sollen, was von vielen bei Amiga als „Pakt mit dem Teufel“ gesehen wird. GCC muss den Grafikchip GCC-1702 vorerst auf Grund von massiven Fehlern zurückziehen, was zu einer Verzögerung der Spielkonsole
Maria führt.
Februar
Mattel erhält von Atari eine Lizenz zum Bau des Moduladapters
Mattel System Changer für die Intellivision-Konsole, mit dem sich
2600-Module abspielen lassen sollen. Das Computerspiel
RealSports Football kommt auf den Markt,
ebenso das Arcadespiel
Firefox in der Cockpit-Version sowie zwei
Cloak & Dagger-Umrüstsets für
Defender- bzw.
Stargate/Robotron: 2084/Joust-Geräte. Steve Bristow, zuletzt Vice President
Engineering der Atari Home Computer Division, verlässt die Firma. Die Produktion der wenig erfolgreichen Spielkonsole
5200 wird eingestellt.
März

Atari schießt Amiga nach Abschluss der Lizenzverhandlungen 500.000 Dollar vor, damit die Firma an Lorraine weiterarbeiten kann. Atari bekommt dadurch Zugang zu den Entwicklern und beginnt mit der Entwicklung
eines eigenen
Boards. Amiga stellt dafür Atari die Lorraine-Unterlagen zur Verfügung. Bei Unterzeichnung der Lizenzvereinbarung sollen die Unterlagen in den Besitz Ataris übergehen, dafür soll
Atari Amiga eine Million Dollar zahlen sowie eine Million Vorzugsaktien zum Stückpreis von drei Dollar kaufen. Außerdem werden 500.000 Dollar für jeden fertig entwickelten Chip fällig. Amiga erhät zudem
Lizenzgebühren in Höhe von zwei Dollar pro produziertem Chip und 100.000 Dollar jährlich von der Coin Op-Division. Atari darf dafür ab 1985 eigene Computer-Addons für bestehende Spielkonsolen und ab 1986
auch eigene Computer mit dem Lorraine Chipsatz entwickeln. Sollte die Lizenzvereinbarung bis 30. Juni nicht unterzeichnet werden, soll Amiga den Vorschuss zurüchzahlen und Atari würde kostenfrei Zugriff auf die Lorraine-
Chips haben. Die Amiga-Entwickler haben jedoch für den Fall der Fälle falsche Zeichnungen angefertigt, die sie Atari übergeben wollten – Chips, die nach diesen Unterlagen produziert worden wären, hätten
schlicht nicht funktioniert. Die Originalzeichnung lag bei einem der Amiga-Entwickler zu Hause. John Beuttell, Vice President Sales der Atari International, wechselt zu Mindscape. In Europa werden die ersten 800XL-Computer in den
Handel gebracht. Ebenso erscheint das Arcadespiel
TX-1, das Atari unter Lizenz von Tazmi und Namco fertigt, die
Crystal Castles-Umrüstsets für
Missile Command bzw.
Dig Dug/
Kangaroo/
Food Fight/
Arabian-Geräte, die
The Adventure of Major Havoc-Kits für
Tempest und
Space Duel/
Gravitar/
Black Widow sowie das
Millipede Action Pac für
Dig Dug/
Kangaroo/
Arabian-Geräte. An
2600-Spielen kommen diesen Monat
Oscar's Trash Race,
Crystal Castles,
Millipede,
Taz (bzw. in Europa stattdessen
Asterix) und
Obélix auf den Markt. Für die
5200 erscheint
Robotron: 2084, für die Computer
Donkey
Kong Junior und
Pengo. Der Leiter des APX-Programms Fred Thorlin verlässt die Firma.. Simon Westbrook von Graham Poulter Advertising wird neuer Financial Controller bei Atari UK. Im Rechtsstreit der Ex-Angestellten gegen
ihren ehemaligen Arbeitgeber holt der Superior Court Santa Clara County den Mutterkonzern Warner Communications mit an den Tisch. Die türkische ME-TA Elektronik VE TICARET A.S. erhält eine Lizenz zum Nachbau von
2600-Konsolen
und -Spielen. Auf der 9
th West Coast Computer Faire in San Francisco bestätigt Atari die Einstellung des APX-Programms und stellt mit
Bumpomov's Dogs einen der letzten Titel aus diesem Programm vor. Eine neue Lieferung von
15.000
850-Schnittstellenmodulen soll auch demnächst in den USA eintreffen. Die Games Design Research Group wird aufgelöst, deren Leiter Chris Crawford verlässt die Firma.
April

Die letzte Ausgabe der
Atari Age erscheint, darin wird das
2600-Spiel
Zoo Keeper vorgestellt.
AtariSoft bringt weitere Titel für Apple II, IBM PC, Commodore 64, Commodore VIC-20, Texas Instruments
TI-99/4A, ColecoVision und Sinclair ZX Spectrum auf den Markt. Im selben Monat erscheint auch der neue
Light Pen samt
AtariGraphics-Modul und
Sky Writer sowie das
AtariLab Starter Set With
Temperature Module. In Milpitas werden 250 Stellen gestrichen, die Niederlassung Atari Caribe auf Puerto Rico wird geschlossen und alle 300 Angestellten entlassen. Die Fabrik in El Paso soll hingegen erweitert werden, damit dort
auch Arcadespiele repariert sowie Spielmodule hergestellt werden können, hier soll auch die Erstproduktion künftiger neuer Systeme anlaufen. Bei der westdeutschen Tochter werden David Evans, Detlev Driemeier und Brian
Richards zu Prokuristen ernannt. Etliche Topmanager verlassen die Firma in diesem Monat. Die Entwicklung der
5200-Spiele
Battlezone,
Sport Goofy und
Road Runner wird gestoppt. In der Schweiz wird ein weiteres
Verkaufsbüro eingerichtet, dessen Leitung Hans-Ueli Hasler übernimmt. Warner Communications beginnt mit der Suche nach einem möglichen Käufer für die schwer angeschlagene Atari Consumer Products Division.
Mai
Atari, Inc.:

Auf der Lucasfilm Ranch in Marin County stellen Lucasfilm und Atari gemeinsam die Spiele
Ballblazer und
Rescue on Fractalus! vor, beide Spiele wurden von der Lucasfilm Computer Division Games Group entwickelt und sollen
von Atari für die
5200-Konsole sowie später auch als
AtariSoft-Titel vertrieben werden. Im Raheen Industrial Estate an der Ennis Road in Limerick wird die neue 12600 Quadratmeter große Fabrik in Betrieb genommen, die
nahegelegene Fabrik an der Ballysimon Road wird in ein Vertriebszentrum umgewandelt. Auf einer Pressekonferenz in New York wird die neue Spielkonsole
7800 am 21. Mai erstmals vorgestellt,

nachdem GCC den bereits seit Anfang
1983 in der Entwicklung befindlichen Grafikchip in der Version GCC-1702B im April endlich für serienreif erklären konnte. Dreizehn Spiele soll es zum Marktstart geben, zudem ist die Konsole im Gegensatz zur
5200 weitestgehend
zur
2600 abwärtskompatibel. Außerdem soll es eine
High Score Cartridge, ein
7800 Computer Keyboard sowie ein
7800 ProSystem Adapter für die
5200 als Erweiterungen dazu geben. Die immer noch existente, aber seit 1978 nicht mehr genutzte Marke Kee Games wird am 23. Mai in Warner Entertainment umbenannt. Am 27. Mai wird in London erstmals die
Junior-Variante der Konsole 2600 vorgestellt, sie soll im September in den Handel kommen. Außerdem werden mit
Track & Field,
Jr. Pac-Man und
Midnight Magic weitere Spiele präsentiert, ebenso soll es eine weitere Welle von
AtariSoft-Programmen speziell für ZX Spectrum, BBC Model B und
BBC/Electron geben. Am 30. Mai kündigt Atari an, sich aus dem Joint-Venture mit Wong's Electronics zurückziehen und die Fabrik in Hong Kong schließen zu wollen, die Produktion soll zur ATMC nach Taiwan verlagert
werden. Weitere 800 bis 1000 Stellenstreichungen werden zudem in den USA erwartet, zur Zeit sind hier noch 2250 Mitarbeiter beschäftigt.
Tramel Technologies, Inc.:
Jack Tramiel, Holocaust-Überlebender und Gründer der Commodore Business Machines, musste nach einem Streit mit Mitinhaber Irving Gould und Anteilseigner Rick Goulding über die Führung Commodores im Januar 1984 seine Firma verlassen und gründet am 17. Mai zusammen mit Justitiar Lee

Schreiber und Hardwareentwickler Shiraz Shivji die Firma Tramel Technologies Ltd. – absichtlich mit fehlendem „i“, um auf die korrekte Aussprache seines Nachnamens
hinzuweisen. Nun sucht TTL landauf, landab nach Computerherstellern, die für eine Übernahme bereit sind, darunter besucht Tramiel auch Amiga, wo man jedoch nur wenig begeistert davon ist, dass er nur den Chipsatz, aber nichts weiter
haben wolle. Weitere Topleute kündigen bei Commodore: Arthur Morgan, John Hoenig und Douglas Renn wechseln zu TTL, ihnen folgen bald Lloyd Taylor (President Technology), Bernie Witter (Vice President Finance), Sam Chin
(Commodore Asia), Joe Spiteri (Manufacturing), David Carlone (Manufacturing), John Teagans (PET) und Gregg Pratt (Vice President Operations), Jacks Sohn Sam Tramiel wird Präsident von TTL. Commodore-Chef Gould versucht, das
Abwerben seiner Ingenieure durch TTL juristisch zu verhindern, hat damit aber keinen Erfolg. TTL beginnt mit ersten Arbeiten an einem sehr puristischen 16-Bit-Computer auf Shivjis Küchentisch, der wenig später den
vorläufigen Namen
TTL RBP (für Rock Bottom Price) erhält, auch an einer sogenannten "hochintegrierten" Maschine namens
GHU (für God Help Us) wird schon gearbeitet. Steve Ross von Warner Communications bekommt von den Kaufabsichten TTLs Wind, die Investmentbank Lazard Frères & Co. nimmt im Auftrag
von Warner Kontakt mit Tramiel auf. Warner sucht dringend einen Käufer für die schwer angeschlagene Atari Consumer Products Division – die Sparte hat im Geschäftsjahr 1983/84 einen satten Verlust von
536 Millionen Dollar „erwirtschaftet“. Wisse Dekker von Philips hat bereits im April einen Kauf abgelehnt. Die Verhandlungen zwischen Warner und TTL beginnen noch im selben Monat.
Juni

Für alle drei Konsolen – die
7800 kommt diesen Monat in Südkalifornien in den Handel – sowie für die Computer werden diverse neue Titel angekündigt, ebenso werden auch unter den Labels Atari
Learning Systems (ehemals AtariEd) und AtariSoft zahlreiche neue Titel präsentiert. Vorgestellt wird auch das seit 1982 entwickelte Steuerungssystem
MindLink, welches es dem Spieler ermöglichen soll, Spiele per
Gedankenübertragung zu steuern. Die Produktion der US-Version des
600XL wird zwischenzeitlich eingestellt. Thea Chain,
bisher verantwortlich für das
1450XLD-Projekt, verlässt Atari. Dennis Groth und die U.S. Security and Exchange Commission legen ihre Streitigkeiten bei. Das Arcadespiel
I, Robot erscheint, es ist das erste mit farbiger
3D-Vektorgrafik und es wird das letzte Arcadespiel
unter der Marke Atari sein. Alle nachfolgenden Spiele erscheinen unter der Marke Atari Games. Der
AtariSoft-Titel
Gremlins erscheint für
Commodore 64,
IBM PC und
Apple II. Die Verwaltung der Coin-Operated
Games Division zieht in den 1501 McCarthy Boulevard um, am 790 Sycamore Drive befindet sich danach nur noch die Produktion der Arcadespiele. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Cyan Engineering wird geschlossen, die
Tochter an sich bleibt (noch) bestehen. Die Firma Digital Research kauft den DEC Vax-Computer von Cyan auf und beginnt, auf diesem die Benutzeroberfläche GEM zu entwickeln. Auch das Atari Sunnyvale Research Laboratory wird
geschlossen. Gary Summers, General Manager der Semiconductor Division, verlässt die Firma, ebenso wie Jim Huether. Der Manager der Atari Ireland Limited Kevin Hayes geht nach Amerika, um innerhalb des nächsten Halbjahres die
Produktion von El Paso nach Milpitas zu verlegen. Atari legt Amiga eine Liste vor,
nach der Lorraine nicht an Commodore, IBM, Apple, Philips und General Electric lizenziert werden dürfe. Im selben Monat ruft Commodore-Berater Steve Greenberg bei Amiga-Chef David Morse an und bietet ihm ebenfalls Verhandlungen an.
Amiga versuchte bereits erfolglos, Lorraine an Sony, Hewlett Packard, Silicon Graphics, Philips und Apple zu lizenzieren. In Aussicht auf weniger restriktive Bedingungen treffen sich Greenberg und Morse wenige Tage später. Commodore ist
bereit, den von Atari gezahlten Vorschuss plus eventuelle Zinsforderungen zu begleichen. Morse sagt am 28. Juni ein für 13:30 angesetztes Treffen zwischen ihm und Atari ab und trifft sich stattdessen abermals mit Commodore.
Tags darauf übergeben Bill Hart und Morse Ferrand einen Scheck über 750.000 Dollar mit der Begründung, Amiga würde Lorraine nicht rechtzeitig liefern können. Jack Tramiel, der zu der Zeit mit Warner verhandelte, bekam
einen Anruf vom Atari-Buchhalter, der fragte, was er mit dem Scheck machen solle, worauf Tramiel antwortete, wenn ihm jemand einen solchen Scheck unter die Nase halten würde, solle er ihn auch annehmen. Tramiel ahnte zu der Zeit
nichts von der zwischen Atari und Amiga getroffenen Lizenzvereinbarung. Ferrand möchte Amiga gerne noch Zeit lassen, doch die Firma lehnt ab und bricht die Verhandlungen endgültig ab. Einen Tag später wird der Kaufvertrag
mit Commodore unterzeichnet, aus dem Projekt Lorraine entsteht in den folgenden Jahren die Computerbaureihe Commodore Amiga. Unterdessen stimmt der Warner Communications-Vorstand am 29. Juni dem Verkauf der Atari Consumer Division an Tramel Technologies zu.
Juli
Atari, Inc. / Tramel Technologies Ltd.:
New York City, 2. Juli, 4 Uhr: Warner Communications (vertreten durch Atari Inc. VP Corporate Communications Bruce Entin) und Tramel Technologies verkünden den Kauf der Sparten Home Video Game und Computer
durch letztere. TTL bekommt zudem das Recht, das Atari-Logo zu nutzen, ebenso darf die Firma die Videospiele, die auf Basis der Arcade-Spiele entstanden, weiterhin vertreiben. Die Mietverträge für die Gebäude 1265 Borregas

Avenue und
1196 Borregas Avenue werden an TTL übertragen. Im übernommenen Inventar befinden sich zudem 100.000
XL-Computer zusammen mit Peripherie sowie
2600-,
5200- und
7800-Systeme
samt Peripherie und Spielen. TTL erhält die administrative Kontrolle über die Tochtergesellschaften Atari International (U.K.) Inc., Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH, Atari International (Benelux)
B.V., der Atari-Abteilung der Productions et Editions Cinématographiques Françaises SARL, Atari International (Italy) Inc. und Atari Ireland Limited, die aber allesamt Töchter von Warner Communications bleiben. Aufgekauft werden dagegen auch die Produktionsstätte Atari Taiwan Manufacturing Corporation (ATMC) an der 31 Min-Chu Road in Chu-Wei bei Taipeh und die Atari-Fabrik in Limerick, außerdem gehen die Anteile Ataris am Joint-Venture Atari-Wong Company in Hong Kong sowie am Joint-Venture Atari-PCI Enterprise Pte. Ltd. in Singapur auf TTL über.
Tramiel und Partner sichern zu, 75 Millionen Dollar in die neue Firma, die den Namen Atari Corporation tragen soll, zu investieren. Warner Communications erhält für den Verkauf Ataris kein Geld, aber 240 Millionen
Dollar in Langzeit-Schuldverschreibungen sowie 32% der Anteile an der Atari Corporation. Tramiel hingegen erhält zudem das Recht, eine Million Warner-Aktien zum Stückpreis von 22 Dollar zu kaufen. Bei Warner Communications
verbleiben etwa 20% der Firma Atari, darunter die Coin-Operated Games Division (inklusive dem Lizenzrecht, den Markennamen Atari mit dem Zusatz Games weiterhin für die Arcadespiele zu nutzen) und die AtariTel Division.
Außerdem verbleiben bei Warner die Amplifone Corporation, Atari Distributing Inc., Atari Special Projects Inc. samt den Atari Computer Camps und den Atari Club Med Projekten, Atari Electronic Distribution
Inc. als Teilhaber der Electronic Publishing Ltd. Bei Warner/Atari verbleiben 1400 einheimische Kräfte, darunter befinden sich allein 1100 Angestellte in der San Francisco Bay Area und weitere 200 in El
Paso. Als die Tramiels gegen Mittag mit einer Entourage von zwanzig Leuten nach dem Kauf in der Atari-Zentrale an der 1265 Borregas Avenue in Sunnyvale ankommen, soll der Pförtner „Attention, Imperial Stormtropps have entered the base!“ (Achtung,
Imperiale Sturmtruppen sind in die Basis eingedrungen!) in Anlehnung an die Star Wars-Filme durch die Lautsprecheranlage gerufen haben. Am Mittag wird die komplette Führungsriege Ataris ausgetauscht: Jack Tramiel wird
CEO und Vorstandsvorsitzender, sein Sohn Sam Präsident und COO. Mit im Boot sitzen auch Shivji (Vice President Advanced Technology), Schreiber, Tramiels andere Söhne Garry (bisher Buchhalter bei Merrill Lynxh, Pierce, Fenner & Smith, jetzt Vice President Administration, Assistant Secretary und Assistant Treasurer) und Leonard (bisher Student der Astrophysik an der Columbia University, jetzt Vice President Software Development) sowie Greg Pratt (Geschäftsführer für den US-Markt). David Harris wird internationaler Verkaufsleiter, Taro Tokai wird Vice President und soll in Japan eine Tochtergesellschaft aufbauen, Thomas Brightman wird Vice President Engineering, Joseph Spiteri wird Vice President Manufacturing, Donald Richards wird Vice President U.S. Operations, John Feagans wird Director of Software Technology und mit der Entwicklung des Betriebssystems für die künftigen
16-Bit-Computer betraut. Craig Suko, Arthur Morgan, John Hoenig und Douglas Renn wechseln ebenfalls zu TTL, Ira Velinsky wird Industriedesigner für TTL, Mel Stevens wird Leiter der Creative Services. Garry Tramiel bekommt am selben Tag noch die Aufgabe, von säumigen Kunden die noch etwa
100 Millionen Dollar einzutreiben, die vormals der Atari Inc. noch zustanden. Die Belegschaft bei Atari Inc. erhält die nächsten beiden Tage frei. Am 10. Juli reicht Nicholas Lefevre von Commodore vor dem Chester County Court in Pennsylvania Klage gegen die ehemaligen Commodore-Mitarbeiter Shivji, Morgan, Hoenig und Renn ein, ihnen wird vorgeworfen, beim Wechsel zu Tramel Technologies wichtige Dokumente von Commodore entwendet zu haben und das darin enthaltene Wissen nun bei TTL einzusetzen. Richter M. Joseph Melody jr. erlässt daraufhin eine einstweilige Verfügung gegen die vier und verbietet ihnen, mögliches Wissen daraus zu verwenden.
Atari Corporation:

Die Consumer Division der Atari, Inc. und die Tramel Technologies Limited verschmelzen am 11. Juli zur Atari Corporation. Am 13. Juli erwirbt die Firma die Patente 4116444 (Method for
generating a plurality of moving objects on a video display screen),
4112422 (Method and apparatus for generating moving objects on a video display screen) und 4314234 (Apparatus for producing a plurality of audio sound effects) von Atari Games.
Softwareentwickler von Atari und Digital Research arbeiten gemeinsam an Umsetzungen von CP/M, GEM und der Einsteiger-Programmiersprache Dr. Logo für den
TTL RBP, aus dem nun der nächste Atari-Computer entstehen soll. Das Team von Digital Research wird dabei von Lou Tarnay geleitet, weitere Mitarbeiter sind Steve Schmitt (Entwicklung Dr. Logo), Steve Cavender (GSX, Betriebssystem), Lowell Webster (GEM Services, GEM Desktop) und Rich Greco (Projektarchitekt). Simon Sze übernimmt die Leitung der ATMC-Fabrik in Taiwan von Gary Weaver, der die Firma verlässt. Steven Kawalick, bislang bei Arthur Andersen, wird Director of Taxes. Atari bittet die drei
großen Bereichssender der USA am 16. Juli, die mit der Vorgängerfirma abgeschlossenen TV-Verpflichtungen für das zweite Halbjahr 1984 neu zu vergeben, darunter fällt auch eine 6-Millionen-Dollar-Marketingkampagne mit dem Sender ABC während der kommenden Olympischen Sommerspiele in Los Angeles. Da das wegen des bereits zu geringen Zeitfensters bis zur Ausstrahlung der Werbeblöcke nicht zu 100 Prozent klappt, werden trotzdem Werbespots für Videospiele und Heimcomputer geliefert. Am 23. Juli berichtet die Business Week, dass Atari auch die erst im Mai angelaufene Produktion der Konsole
7800 sowie des Heimcomputers
600XL vorerst eingestellt habe.
Atari, Inc., ab 11.7. Atari Games, Inc.: Die Fabrik in El Paso soll geschlossen werden, die Verlagerung der Arcadeproduktion nach Milpitas ist bereits im vollen Gange, die Wiederaufbereitung alter Arcadespiele soll künftig in Sunnyvale erfolgen, die Softwareproduktion nach Taiwan verlegt werden. 1150 der 1400 Mitarbeiter werden
entlassen, 300 von ihnen – darunter West Shell III (Marketingleiter Videospiele), Bryan Kerr (Gruppen-Produktmanager Computer), Claude Nahum (Leiter International Business Development), Richard Frick (Software Manager (Spiele)), John Skruch (Operations Manager
AtariSoft), Jim Tittsler, Howard Scott Warshaw und Rob Zdybel – werden von Tramel Technologies übernommen. John Farrand wird neuer CEO der Atari, Inc. und ersetzt James Morgan, der die Firma wieder verlässt. Charles Paul wird neuer Senior Vice President und General Counsel, Kevin Hayes wird CFO. Dennis Groth verlässt Atari International, er wid durch Steven Chiaramonte als Vice President Finance und CFO ersetzt. Die Umbenennung der Firma in Atari Games Inc. erfolgt am 11. Juli, die Hauptverwaltung dieser Firma wird in den gerade erst verlassenen 790 Sycamore Drive verlagert.
AtariTel verbleibt
zunächst an der 1272 Borregas Avenue. Die Stadt Brownsville in Texas bietet Atari Games an, die Amplifone Corporation samt ihrer 80 Mitarbeiter aufzukaufen. Klaus Ollmann wechselt am 19. Juli von der Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft als Vice President International for Europe, Middle East and Africa zu Warner Home Video, Sam Tramiel und David Harris von der Atari Corporation werden zu Interims-Geschäftsführern von Atari Deutschland berufen. Detlev Driemeier wird Marketingleiter und ersetzt Hans-Ueli Hasler, der die Firma verlässt. Die Hälfte der 84 Angestellten in Westdeutschland wird entlassen. Zum 26. Juli übernimmt Simon Westbrook die Leitung von Atari International (U.K.) an Stelle von Graham Clark, der die Firma verlässt. Bei der Landesgesellschaft werden 100 von etwa 130 Angestellten entlassen. Rob Harding bleibt Verkaufs- und Marketingleiter, Robert Katz weiterhin Produktmanager, Jon Dean Softwareproduzent und Les Player technischer Leiter. Brian Richards wird neuer Financial Controller und ersetzt Westbrook in dieser Rolle. Richards übernimmt zudem den Posten des European Controller. Zu Weihnachten 1984 soll endlich ein Produkt der
AtariTel Division auf den Markt kommen.
August
Atari Corporation:
Anfang August wird Simon Westbrook von Atari UK Geschäftsführer der Sellthings Limited, die im Vereinigten Königreich gegründet wurde, um die Consumergeschäfte der nach wie vor zu Warner gehörenden Atari International (U.K.) zu übernehmen, der Sitz bleibt nach wie vor im Atari House in Slough, welches Sellthings von Warner Communications anmietet.
The Pay-Off erscheint in den USA für die XL-Computer und unter dem Label AtariSoft erscheint im Vereinigten Königreich
Pole Position für
Sinclair ZX Spectrum und
Acorn BBC Micro/Electron. Am gleichen Tag wird die Atari (U.S.) Corp. als nationale Vertriebsgesellschaft gegründet, Vorstandsvorsitzender und CEO wird Sam Tramiel, Präsident Greg Pratt, beide zusätzlich zu ihren Posten bei der Muttergesellschaft. Don Richards, bisher Vice President U.S. Operations bei Atari, wird Vice President Administration bei Atari (U.S.), David Navarro wird Vice President Sales. Gegründet wird zudem die Tochter Atari Technology Corp. Zwischen dem Laufwerkshersteller Tandon und Atari gibt es eine Kaufvereinbarung, nach der Tandon Atari für ihre aktuellen und eventuellen neuen Computerserien Laufwerke liefert. Währenddessen entdecken die Tramiels die Pläne zur Lizenzvereinbarung mit Amiga in den Unterlagen und Atari strebt daraufhin ein Gerichtsverfahren vor dem Superiour Court in Santa Clara gegen Commodore an, welches das Projekt Lorraine den gesamten Sommer über lahmlegen sollte. Die Tramiels werfen Amiga Betrug vor, in dem sie nur vorgegeben haben sollen, dass die Lorraine-Chips nicht funktionieren würden, um die Vereinbarung nicht erfüllen zu müssen. Amiga wird zwar am 13. August vollwertige Tochterfirma von Commodore – letztere kaufte die Firma für 30 Millionen Dollar auf –, kann aber auf Grund des laufenden Verfahrens nicht weiter daran arbeiten, erst im Herbst läuft die Entwicklung wieder an. Ein Neustart der Spielkonsole
7800 wird bereits wenige Wochen nach deren Aus verkündet, spätestens zu Weihnachten sollen landesweit neue Geräte verfügbar sein, auch eine groß angelegte Werbekampagne wird geplant. Letztlich wird der Start der Konsole jedoch erneut verschoben und sollte erst 1986 stattfinden. Die Anwältin Josephine Druehl wird neue Unternehmensberaterin bei Atari. West Shell verlässt die Firma und wechselt zu The Cooper Companies, er wird durch James Copland, vormals bei Commodore Business Machines (Canada), als Vice President Marketing ersetzt. Bryan Kerr wird Head of Special Events. Die Pläne für die neuen Computerlinien werden konkretisiert, die seit 1983 gebaute XL-Serie soll mit fünf neuen Modellen weitergeführt werden (XL, XL/Writer, XL/CMOS, XL/M und XL/P), die bisherigen Modelle
600XL und
800XL sollen auslaufen. Angedacht ist bei allen Modellen eine Unterstützung der neuen 3½″-Diskettenlaufwerke und ein neues DOS. Bei den 16-Bit-Modellen wird der bisher eingeplante Soundchip AMY gegen den bereits seit 1978 erhältlichen dreistimmigen AY-3-8910 von General Instrument ausgetauscht, außerdem werden die Chiphersteller AMI, NCR und National Semiconductor mit der Entwicklung eines 32 MHz-Videoshifters beauftragt. Die 32-Bit-Linie soll auf dem National 32032 aufbauen, zu dessen Lieferfähigkeit der Hersteller allerdings noch nichts genaues sagen kann. Sellthings wird am 22. August in Atari Corp. (U.K.) Limited umbenannt, sie übernimmt das Consumergeschäft der Warner-Tochter Atari International (U.K.) Inc. In Japan wird unter der Leitung von Taro Tokai die Atari (Japan) Corp. gegründet, sie bezieht Büroräume im sechsten Stock des No. 7 Koike Building, 2-3-6 Minami-Shinagawa, Shinagawa-Ku,

Tokyo. In Irland werden die Töchter Atari Ireland Manufacturing Company Limited, Atari Ireland Distributing Company Limited und Atari Corp. (Ireland) Limited gegründet, sie sollen die Geschäfte der zu Warner Communications gehörenden Atari Ireland Limited in Limerick übernehmen. Am 22. August unterzeichnen Atari und Digital Research (California) einen OEM-Vertrag. Die Capital Hill Atari Owners Society (CHAOS) und die Michigan Atari Computer Enthusiasts (MACE) veranstalten am 25. und 26. August mit der TariCon '84 (Bild) die erste reine Atari-Computermesse, zu der 1800 Besucher kommen, Atari selbst ist jedoch nicht vertreten. Auf Grund von Lieferproblemen bei einem Zulieferer können die Videospiele
Track & Field und
Stargate für den
2600 nicht wie geplant ausgeliefert werden. Die Produktion des
800XL und des
2600A läuft dank der gesteigerten Nachfrage bis auf Weiteres unvermindert weiter, so Marketingchef Copland, im Allgemeinen soll der größte Teil der Hardware künftig selbst in den Werken in Taiwan, Irland und Hong Kong produziert werden.
Atari Games, Inc.:
Weitere 100 Stellen werden in der Coin-Operated Games Division gestrichen. Die Vertriebsfirma Atari Distributing in Illinois wird geschlossen, deren Leiter Ed Pellegrini verlässt die Firma. In der 24 Kingston Road in Staines
richtet Atari Games ein neues Vertriebsbüro für Großbritannien ein.
Das Arcadespiel
Return of the Jedi wird angekündigt.
September
Atari Corporation: Warner Communications kauft Anteile im Wert von 10,1 Millionen Dollar von der Atari Corporation zurück, diese gehörten bisher zu Lionel Leisure, Arkin-Medo und HRT Industries.
In den USA wird der Preis des
2600 auf $39 gesenkt, der des
800XL auf $179. Im Vereinigten Königreich werden ebenfalls die Preise angepasst – der
600XL" kostet nun nur noch £99,99 statt £159,99, der
800XL fällt von £249,99 auf £199,99. In Frankreich wird der
800XL nun für FF2199 statt FF3199 angeboten. Laut UK-Media vom 6.9. ist die Produktion des britischen PAL-I-Modells des
600XL bereits eingestellt. In einer Memo vom 8. September werden die Pläne der neuen 8-Bit-Linie gegenüber August stark verändert – so soll es jetzt vier Modelle geben, die alle aufeinander aufbauen
(800XL, 800XLF, 900XLF und 900XLKF). Dabei ist der
800XL das bereits produzierte Modell von 1983, der
800XLF enthält zusätzlich den Speicherverwaltungschip FREDDIE, der
900XLF ist ein 800XLF in neuem Gehäuse und im
900XLKF werden ANTIC, POKEY und GTIA durch den neuen Kombichip KERI abgelöst. Das Laufwerk 1050 soll bis auf Weiteres weiterhin produziert werden, über einen möglichen Nachfolger ist noch nicht entschieden, auch nicht, über welches Diskettenformat dieses verfügen sollte (3½″ oder 5¼″). Zwischenzeitlich soll das 1050 allerdings aktualisiert werden, die Speicherkapazität soll dabei auf 163 kB und die Übertragungsrate auf 38400 baud erhöht werden, dabei soll das Laufwerk aber abwärtskompatibel zum bisherigen 1050 und zum 810 bleiben. Nicholas Lefevre, der bei Commodore noch wenige Wochen zuvor eine Klage gegen vier ehemalige Angestellte angezettelt hat, wird neuer Berater bei Atari. Senior Engineer Eric Hoh verlässt die ATMC. Atari verspricht möglichen Investoren bei einem Treffen in San Francisco am 13. September eine Umsatzsteigerung von aktuell 500 Millionen Dollar innerhalb eines Jahres auf 1,2 bis 1,5 Milliarden Dollar. Dazu kündigt Tramiel „eine Reihe hochqualitativer
8-,
16- und
32-Bit-Computer zu
absoluten Tiefstpreisen“ für das Jahr 1985 an. Spieleentwickler Howard Scott Warshaw verlässt Atari, Neil Harris wechselt von Commodore International als Manager Pulications zu Atari. Er soll mit
Atari Explorer ein Nachfolgemagazin zur eingestellten
Atari Connection herausgeben. Zum 25. September wird die Produktion der Modelle
CX2600A und
800XL ausgeweitet, um die gestiegene Nachfrage decken zu können, bis Ende des Jahres sollen die Computer auch in Irland produziert werden können.
Atari Games, Inc.:
Das Atari International (Benelux) B.V.-Büro in Belgien wird ebenfalls geschlossen und die Belegschaft von Atari Benelux so von 30 auf 15 Angestellte reduziert, die Übernahme des Consumergeschäfts durch die Atari Corp. wird vorbereitet. Das Arcadespiel
Return of the Jedi wird auf den Markt gebracht – es ist das erste Spiel, welches unter dem Label von Atari Games
erscheint. Auch die bisherige Consumer-Vertriebsfirma Atari International (Nippon) wird geschlossen. Shane Breaks wird Vice President Sales (Worldwide) und ersetzt Jerry Marcus, der die Firma verlässt.
Oktober
Atari Corporation:

Bei der Semiconductor Industry Conference vom 15. bis 17. Oktober im Hotel Del Coronado in San Diego wird Atari durch Don Richard (Vice President Administration Atari (U.S.) Corp.) vertreten. Am 17. Oktober nimmt Warner Communications von ihrem Recht Gebrauch, 640.000 der 1 Mio. ausgegebenen Optionsscheine der Atari Corporation zum Stückpreis von $12,50 zurückzukaufen. Dies wurde in Nachverhandlungen zwischen Warner und Atari erreicht, da Atari zu dieser Zeit auf Grund der sehr hohen Entwicklungskosten für gleich drei Computerlinien finanziell auf der Kippe stand. Die 8-Bit-Palette wird noch einmal überarbeitet, so soll es nun einen direkten Nachfolger für den
800XL (
900XLF), ein mit dem Soundprozessor AMY ausgestattetes Modell (
900XLA), ein
tragbares Modell und ein mit
128 kB Arbeitsspeicher ausgestattetes Modell geben. Die Entwickler Michael Barrall und Vincent Wu verlassen am 22. Oktober Atari und gründen später Invisible Software, Inc. Sigmund Hartmann wechselt am 26. Oktober von Commodore International zu Atari. Datasoft übernimmt am 27. Oktober die bisher an Atari ausgegebene Lizenz zur Produktion von Computerspiel-Versionen der Arcadespiele
Dig Dug,
Pac-Man und
Pole Position von Namco. Zum Monatsende wechselt die PR-Chefin für die westdeutsche Landesgesellschaft Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft Renate Knüfer zu Apple Computer. Die sogenannte
Junior-Ausgabe der Konsole 2600 ersetzt in Europa das bislang vertriebene schwarze
2600A-Modell von 1983, sie ist in zwei Konfigurationen erhältlich: zum Einen mit zwei ProLine-Joysticks und dem Spiel
Centipede und zum Anderen mit nur einem ProLine-Joystick und ohne Spiel. In Frankreich wird zeitgleich eine Péritel-Version der Konsole mit einem Joystick und ohne Spiel auf den Markt gebracht, sie löst hier die SECAM-Version des 2600A ab. In den USA wird mit der Vermarktung von Restbeständen der Konsolen 2600A und
5200 begonnen. Für den Sinclair ZX Spectrum erscheinen im Vereinigten Königreich unter dem Label AtariSoft die Spiele
Galaxian und
Ms. Pac-Man, für Acorn BBC Micro und Electron das Spiel
Robotron: 2084.
Atari Games, Inc.:
Manny Gerard, seit 1976 bei Warner Communications für Atari verantwortlich sowie Mitglied des Warner-Präsidiums seit 1976 und Co-COO seit 1981, kündigt sein Ausscheiden aus der Firma an. In Santa Monica werden die Golem
Labs gegründet, die das geschlossene Atari L.A. Lab ersetzen sollen. Auf der AMOA in Chicago stellt Atari Games am 24. Oktober die Spiele
Indiana Jones and the Temple of Doom,
Marble Madness und
Paperboy
vor. In Europa bringt Atari Games das von Sega lizenzierte Spiel
Crowns Golf auf den Markt.
November
Atari Corporation:
Irwin Toy ist nicht mehr Exklusiv-Vertriebspartner für Atari-Produkte in Kanada, diese Rolle übernimmt zu Monatsbeginn die neu gegründete Atari (Canada) Corp. Der Preis des
800XL wird dort von C$400 auf unter C$200 gesenkt, der des
600XL von C$250 auf unter C$100. Irwin Toy vertreibt weiterhin die
2600-Konsolen in Kanada. Sigmund Hartmann wird am 3. November Präsident des AtariSoft Software Management / Development Division, Leonard Tramiel wird Vice President Software (In-House Development), Richard Frick wird Software-Produktmanager für die künftigen
16-Bit-Computer, John Skruch Produktmanager Software für die 8-Bit-Linien.
Am 13. November findet in Sunnyvale die Pressekonferenz
The New Atari Corp. statt, in der angekündigt wird, dass bereits im Januar neue
8- und
16-Bit-Computer vorgestellt werden sollen, ein
32-Bit-Computer soll im April auf der Hannovermesse in Westdeutschland erstmals gezeigt werden. Der Preis des
800XL wird in den USA unterdessen auf $119 gesenkt. Bestätigt wird, dass GEM als Benutzeroberfläche der neuen Atari-Computer dienen soll. Das Label
AtariSoft soll aufrechterhalten werden, eine weitere Produktionsstätte in Japan dazukommen und das Magazin
Atari Explorer soll demnächst erscheinen. An der Pressekonferenz nehmen teil: Jack Tramiel, Sam Tramiel, James Copland, David Harris, Sigmund Hartmann und Greg Pratt. Weitere Landesgesellschaften werden gegründet, sie sollen jeweils das Consumer-Geschäft der im Land ansässigen Warner Communications-Töchter von Atari Games übernehmen. In den Niederlanden wird Atari (Benelux) B.V. gegründet zur Übernahme der Consumergeschäfte von Atari International (Benelux) B.V., die Adresse bleibt dabei mit dem Atoomweg 480 in Utrecht die gleiche. In Italien wird die Atari Italia S.p.A. gegründet (Warner-Tochter: Atari International (Italy) Inc.), auch diese Firma zieht am bisherigen Atari-Standort (Viale Della Liberazione 18, Mailand) ein. Massimo Ruosi wird Geschäftsführer von Atari Italia und übernimmt zudem den Posten des Generaldirektors für Europa. Bei P.E.C.F. Atari übernimmt Peter Brookhouse Richards vertretungsweise die Geschäfte für Guy Millant, der die Firma verlässt. Die Belegschaft schrumpft um weitere 24 Mitarbeiter, darunter auch Verkaufsleiter Antoine Gallozzi. Millant und Gallozzi gründen später Galaxie, einen Computerartikelvertrieb, der sowohl private als auch professionelle Anwender ansprechen soll. Bei Galaxie kommen 14 ehemalige P.E.C.F. Atari-Angestellte unter. Die P.E.C.F. Atari stellt kurz darauf alle Vertriebsaktivitäten ein. In Westdeutschland übernimmt Atari die Alter Pferdemarkt Verwaltungsgesellschaft für Beteiligungen mbH und benennt sie in Atari Corp. (Deutschland) GmbH um. Die Firma übernimmt die Geschäfte der bisherigen Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft in Hamburg. Detlev Driemeier wechselt daraufhin zu Thomson Electronic, Werbechef Wolfgang Blödorn zu Apple Computer und auch David Evans verlässt die Firma. Als Prokuristen von Atari Deutschland fungieren Jack Tramiel, Massimo Ruosi, Brian Richards und Geschäftsführerin Irma Obersteiner. Die SECAM-Version des
800XL wird in Frankreich nun für FF2499 auf den Markt gebracht, die PAL-Version bleibt aber weiterhin für FF2199 lieferbar, ebenso die PAL-Version des
600XL für FF1599. Atari startet in den USA unter dem Slogan
The powerful personal computer so affordable even Scrooge would have given it (Der kraftvolle Personalcomputer, so günstig, dass selbst Dagobert Duck ihn verschenken würde) eine Werbekampagne mit ganzseitigen Annoncen in Tageszeitungen, um den gesenkten Preis des 800XL bekannt zu machen. Atari (U.K.) reicht Klage gegen MRM Software wegen deren Spiel
Castle of Gems für die BBC-Computer ein, da es Ataris
Crystal Castles zu sehr ähneln soll. Beide Parteien einigen sich später außergerichtlich.
Atari Games, Inc.:

Das Projekt
Eagle der
AtariTel Division wird an die MEDAMA Inc. (Mitsubishi Electric Development And Marketing Amerika, Teil der Mitsubishi Electric Sales America (MESA), diese wiederum Tochter der Mitsubishi Electric
Corporation (MELCO) in Japan) verkauft. Roy Elkins, Vice President Marketing, wechselt ebenfalls zu MEDAMA, diese stellt zudem die ehemaligen Cyan-Ingenieure Lawrence Emmons und Michael Cooper-Hart ein. Aus dem Projekt Eagle heraus
wird 1985 die Firma Luma Telecom Inc. gegründet. Die AtariTel Division wird aufgelöst. Walt Disney reicht gegen Atari, Atari Games und Warner Communications eine 68,8-Millionen-Dollar-Klage vor dem California State Court ein mit der Begründung, die 1982 erteilte Lizenz zur Nutzung der
Disney-Charaktere für Videospiele sei nicht übertragbar auf Nachfolgefirmen oder davon abgespaltete Firmen. Die Atari International (Benelux)-Zentrale am Atoomweg 480 in Utrecht geht an die Atari (Benelux) B.V. (Tochter
der Atari Corporation) über. P.E.C.F. Atari in Frankreich stellt die Vertriebsaktivitäten ein. Detlev Driemeier von Atari Deutschland wechselt zur Thomson Electronic GmbH, Wolfgang Blödorn zu Apple Computer, auch David
Evans verlässt die Firma.
Dezember
Atari Corporation:
Die Atari-Wong Company, bei der seit Mai die Produktion stillstand, übernimmt die Produktion des Diskettenlaufwerks
1050 vom bisherigen Produzenten Atari-PCI Enterprises aus Singapur. Am 6. Dezember findet in Frankfurt am Main die deutsche Ausgabe der Pressekonferenz
The New Atari Corp. statt, auf der auch angekündigt wird, den Preis des
800XL von derzeit 648 DM auf 499 DM zu senken, im Vereinigten Königreich fällt der Preis nun auf £129. Mittlerweile gibt es mehr Details zur geplanten Produktpalette, so soll der Nachfolger des 800XL nun
65XE heißen, dazu soll es auch eine Version mit 128 kB Arbeitsspeicher geben, eine speziell auf Musikanwendungen ausgerichtete Version und eine tragbare Version. Die 16-Bit-Computer sollen
130ST und
520ST heißen, ein
32-Bit-Computer wird abermals für die Hannovermesse 1985 angekündigt. Die Produktion der PAL-Modelle der XL-Serie läuft nun langsam aus. An der Pressekonferenz nehmen Jack Tramiel, David Harris, Brian Richards und Massimo Ruosi teil. Auf der Children's Holiday Celebration am 8. Dezember, einer Spendensammlung des Scholarship Fund of the Children's Health Council (CHC), sind James Copland, John Skruch und Bryan Kerr vertreten. Atari leiht den Organisatoren 24 800XL-Computer, die dann an Teilnehmer weitervermietet werden. Die Mieteinnahmen kommen dem CHC zugute. Zwei der Computer sowie eintausend T-Shirts werden von Atari an die Organisation selbst gespendet. Am 20. Dezember wird nun doch die Schließung der irischen Atari-Fabrik angekündigt, was zur Bestreikung des Werks führt. Auch die erst gegründeten Tochtergesellschaften Atari Ireland Manufacturing Company, Atari Ireland Distribution Company und Atari (Corp.) Ireland Limited sollen geschlossen und 250 Stellen gestrichen werden, die Geschäfte von der britischen Tochterfirma weitergeführt werden. Tramiel hofft darauf, in Europa eine automatisierte Fabrik errichten zu können, in der Zwischenzeit sollen bei der ATMC die Kapazitäten erhöht werden. Kurz vor Weihnachten zieht die Hauptverwaltung von der 1265 Borregas Avenue in die 1196 Borregas Avenue schräg gegenüber um, das Gebäude 1265 wird geräumt.
Atari Games, Inc.:
Die Amplifone Corporation wird in Amp Liquidation Corporation umbenannt und später aufgelöst. Die Atari Games-Zentrale zieht wieder zurück in die 1272 Borregas Avenue. Am 735 Sycamore Drive läuft unterdessen die Produktion der Arcadespiele an, die bisherige Fabrik am 790 Sycamore Drive wird stillgelegt. Das Spiel
Marble Madness erscheint.
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1985
Januar
Atari Corporation:

Ray Kunavich wechselt von der ATMC als Präsident zur Zenith Taiwan Corporation. Unter dem Motto
Power Without the Price werden auf der Winter CES in Las Vegas vom 5. bis 8. Januar erstmals die Computer
130ST ($399) und
520ST ($599) vorgestellt, die aus dem TTL-Projekt
RBP hervorgegangen sind, ein Modell namens
260ST ($499) wird im Privaten angekündigt. Diese Rechner besitzen den Motorola 68000 Prozessor (erst war der National 32016 geplant, die Lieferfähigkeit dessen wurde allerdings bezweifelt, außerdem waren die Tramiels und Shivji mit der Performance des Prozessors nicht zufrieden), der 520ST hat mit 512 kB für diese Zeit unglaublich viel Arbeitsspeicher, eine mit der Maus zu bedienende GEM-Oberfläche und die Fähigkeit, Farbauflösungen darzustellen, was der ein Jahr zuvor erschienene Apple Macintosh nicht konnte. Als Betriebssystem soll das von Digital Research entwickelte
The Operating System (TOS) zum Einsatz kommen, das bei Erscheinen zusammen mit dem GEM-Desktop und CP/M-68k im Festspeicher des Systems enthalten sein soll, zusätzlich soll der Computer noch entweder Logo oder BASIC im ROM enthalten. Die Fähigkeiten der MIDI-Schnittstelle werden mit Hilfe eines Casio CZ-101 Synthesizers präsentiert. Entwickler des Konkurrenzsystems Amiga sehen den puristisch ausgerichteten ST eher kritisch. Ebenfalls vorgestellt werden die Computer
65XE ($99) und
130XE ($149) und den Portable
65XEP ($399), die die XL-Serie ablösen sollen, angekündigt wird zudem der auf Musikanwendungen ausgerichtete
65XEM ($149). An Peripherie werden die Maus
STM1, die Monitore
SM124 und
SC1224 (letzterer noch auf einem für den Coleco Adam geplanten Farbmonitor basierend) für den ST sowie
XM128 und
XC1411 für den XE, die Drucker
STC504,
SMM804,
SDM124,
XMM801,
XDM121,
XTM201 und
XTC201, die Diskettenlaufwerke
SF354,
SF324 und
XF521 sowie das Modem
XM301 vorgestellt. Angekündigt werden die externe Festplatte
SH317 ($599) und ein noch unbenanntes 15 MB-Modell, beide sollen im Juni 1985 erscheinen. An Software wird vorgestellt:
Silent Butler (Atari/Silent Butler Software),
Infinity (Matrix Software),
Shopkeeper,
AtariWriter Plus,
Song Painter (Atari/Carousel Software) und
Atari Tutorial sowie einige Titel, die noch unter Warner Communications entwickelt wurden, darunter
The Learning Phone,
Proofreader,
Crystal Castles und
Mario Bros., außerdem das
AtariLab Light Module,
Skywriter,
Millipede,
Moon Patrol,
Track & Field und
Final Legacy. Am 7. Januar wird der eigentlich noch bis 1988 laufende und derzeit bei der Atari Corporation liegende Werbevertrag mit Schauspieler Alan Alda von Warner Communications ausbezahlt. Die Atari (Canada) Corp. nimmt ihre Arbeit auf, geleitet wird sie von Interimsmanager Nicholas Lefevre. Ian Kennedy, vormals bei Commodore, wird Verkaufs- und Marketingleiter. In Frankreich erscheinen
La Chasse aux Fautes et La Course aux Hapax und
Calcul Algébrique für die 8-Bit-Computer.
Atari Games, Inc.:
Namco-America Inc. gründet am 10. Januar die AT Games Inc. mit dem Ziel, Atari Games aufzukaufen. Skip Paul, bisher Senior Vice President und General Counsel, wechselt in die Anwaltskanzlei Heller, Ehrman, White & McAuliffe.
Februar
Atari Corporation:
Zu Monatsbeginn wird der Preis des
800XL in den USA auf nur noch $99 gesenkt. In Monterey findet ein GEM-Seminar statt, welches von 200 Programmierern besucht wird, und die erste Ausgabe des Magazins
Atari Explorer erscheint. Währenddessen wird in der Entwicklung die CP/M-Komponente der neuen ST-Computer gestrichen und durch GEMDOS von Digital Research ersetzt. Die Atari-Wong Company wird geschlossen und die Produktion des Diskettenlaufwerks 1050 eingestellt, das seit 1980 bestehende Joint-Venture zwischen Atari und Wong's Electronics wird aufgelöst. Der Kauf der Atari Taiwan Manufacturing Company (ATMC) ist nun abgeschlossen und die Produktion aller Atari-Geräte wird dorthin verlagert. Die Atari France SA wird an der bisherigen Atari France-Adresse 9/11 Rue Georges Enesco in Créteil bei Paris gegrüdet, sie soll die Consumer-Geschäfte der von Peter Richards geleiteten, aber inaktiven P.E.C.F. Atari übernehmen. Geleitet wird Atari France vertretungsweise von Atari Europamanager Massimo Ruosi. Samuel Chin, bisher Vice President Finance, CFO und Treasurer, wechselt als Vice President und Generaldirektor zu ATMC, er ersetzt dort Simon Sze, der die Firma verlässt. Greg Pratt, bisher Präsident der Atari (U.S.) Corp., folgt Chin auf seinen alten Posten nach.
Atari Games, Inc. → AT Games, Inc. → Atari Games Corporation:
Namco Limited kauft am 4. Februar über die AT Games alle materiellen Vermögenswerte sowie die immateriellen Rechte (Patente, Handelsmarken, Urheberrechte) an der Coin Operated Division der Warner Communications-Tochter Atari Games, Inc. für zehn Millionen Dollar auf. Das US-Geschäft der Atari Games geht an AT Games über. Warner Communications erhält 40% der Anteile an AT Games. Auch Atari Ireland Limited und Atari International (U.K.) gehen an AT Games über, die Fabrik in Tipperary Town wird nun gemeinsam von Warner Communications und Namco betrieben. Im Verkauf enthalten ist auch das Recht, den Markennamen Atari Games für Arcadespiele zu nutzen, auch die Vermarktungsrechte an den Arcadespielen von vor dem 30. Juni 1984 sind enthalten, ebenso die vollen Rechte an den Arcadespielen, die seit Juli 1984 erschienen sind. Die Hauptverwaltung von AT Games sitzt an der 1272 Borregas Avenue in Sunnyvale, die Fertigung für den US-Markt und der Kundenservice am 735/737 Sycamore Drive in Milpitas. Atari Ireland hat seinen Sitz in Tipperary Town im irischen Aherlow County, die Gehäusefertigung befindet sich in Ardfinnan an der R665. Hideyuki Nakajima, seit 1978 Präsident von Namco-America wird zusätzlich Präsident von AT Games. Dennis Wood, seit 1982 Vice President und General Counsel bei Namco-America, wird zusätzlich Vice President und General Counsel bei AT Games. Masaya Nakamura, Präsident von Namco, wird zusätzlich Vorstandsmitglied von AT Games. Die Belegschaft (210 Angestellte) der Atari Games wird fast vollständig übernommen, unter ihnen sind auch Dave Stubben (Senior Vice President Engineering), Lyle Rains (Vice President Creative Development), Dan van Elderen (Vice President Engineering), Kevin Hayes (ehemals CFO, nun Vice President Manufacturing), Shane Breaks (Vice President Sales), Bob Harvey (Verkaufsleiter) und Mary Fujihara (Marketingchefin). John Klein wechselt von Family Vision Centers als CFO zu AT Games. Namco und Warner Communications übernehmen am 5. Februar die 1984 gegründete Firma Pedherton Investments Limited, diese übernimmt das Geschäft der Warner-Tochter Atari Ireland Limited in Tipperary Town und benennt die Tochter in Newco Ireland Limited um, alle 70 Angestellten werden übernommen, unter ihnen auch Fabrikleiter Mike Nevin. Am 19. Februar wird die AT Games Inc. in Atari Games Corporation umbenannt. Damit existieren nun schon drei Konzerne mit dem Namen Atari, zwei von ihnen heißen derzeit Atari Games.
März
Atari Corporation:
Beim San Leandro Computer Club beantworten acht Atari-Manager und -Entwickler über zwei Stunden lang die Fragen von etwa 200 Zuhörern im Saal. Dabei wird unter anderem erklärt, dass der Portable
65XEP mangels Interesse und der Musikcomputer
65XEM wegen Problemen mit der Fertigstellung des Soundchips AMY aufgeschoben werden sollen. Das
520ST-Entwicklerpaket kann von Interessierten mittlerweile für $4500 erworben werden. Die Atari-Fabrik in Limerick wird nun endgültig geschlossen, die Arbeiter haben aber durch den Streik und die seit Dezember 1984 andauernde Besetzung des Werks hohe Abfindungszahlungen herausschlagen können. Alwin Stumpf, bislang Geschäftsführer der westdeutschen Commodore-Landesgesellschaft, wird am 19. März Geschäftsführer der Atari Corp. (Deutschland). Prokuristen von Atari Deutschland sind Jack und Sam Tramiel, David Harris, Massimo Ruosi, Brian Richards, Irma Obersteiner, Helga Weise und Gabriele Tanger. Claus Birk und Claus Arved Bolle verlassen die Firma. Die Atari Italia S.p.A. bezieht neue Räumlichkeiten an der Via dei Lavoratori 19 in Cinisello Balsamo nahe Mailand, die alten Büros in Mailand werden geräumt. Ernesto Zanzi wird Generalprokurist, Robert Freggia wechselt von Atari International (Italy) zu Atari Italia als Verkaufsleiter und Fiorenza Anelli wird Marketingleiter. Atari International (Italy) wird geschlossen. Am 23. März startet Atari das Bulettin Board System (Atari BBS), David Duberman wird Systemoperator der Usergroup. Der Umzug der Verwaltung in die 1196 Borregas Avenue ist nun abgeschlossen, die 1265 Borregas Avenue endgültig geräumt. Auf dem Boston Computer Society General Meeting stellt Leonard Tramiel zusammen mit Bruce Cohen (Digital Research) und Boll Bowman (Spinnaker) den 520ST erstmals an der Ostküste vor, die New England Life Hall ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Ende des Monats werden bereits die ersten Exemplare des
130XE ausgeliefert, die kleinere Ausgabe
65XE wird in Kanada in den Handel gebracht. DOS 2.5 ersetzt beim Diskettenlaufwerk
1050 das bisher mitgelieferte DOS 3, es soll außerdem als Freeware angeboten werden. Am 30. März werden
520ST und
130XE bei der 10
th West Coast Computer Faire im Moscone Convention Center in San Francisco durch den San Leandro Computer Club und die Atari Bay Area Computer Users Society (ABACUS) erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Noch vorhandene Einzelteile der Konsolen
CX2600A und
5200 werden im Werk in Taiwan zusammengesetzt und vertrieben, effektiv kehrt die im Februar 1984 eingestellte Konsole 5200 so auf den Videospielmarkt zurück.
Atari Games Corporation:

Zu Monatsbeginn werden auf der Amusement Showcase International im Expocenter Chicago die Spiele
Paperboy und
The Empire Strikes Back (letzteres als Umrüstsatz für
Star Wars-Upright- und Cockpit-Geräte) vorgestellt. Die italienische Tochter Atari International (Italy) wird geschlossen. Steven Chiaramonte, Vice President Atari Games International, wechselt zu WICAT Systems, Robert Freggia und Fiorenze Anelli wechseln zu Atari Italia, die zur Atari Corporation gehört. Der Mutterkonzern Namco gründet am 13. März die Atari Limited im Vereinigten Königreich, die die Vertriebsaktivitäten von der zu Warner gehörenden Atari International (U.K.) übernehmen soll David Smith, vormals bei Atari International, wird Marketingchef von Atari Limited, das Büro, das bisher an der 24 Kingston Road in Staines, Middlesex, beheimatet war, zieht in die 7 York Street nach Luton, Bedfordshire, um. Dan van Elderen wird neuer Senior Vice President der Entwicklungsabteilung, ebenso Lyle Rains, ihr Vorgänger Dave Stubben verlässt die Firma. Bob Harvey, bisher Verkaufsleiter von Atari Games, verlässt die Firma ebenfalls und wechselt zu Panavision, er wird durch Shane Breaks ersetzt. Das Atari Games-Management verordnet sich eine Gehaltskürzung zwischen fünf und zwanzig Prozent und entlässt weitere 30 Mitarbeiter. Atari Games hat derzeit noch 180 Angestellte.
Atari Games, Inc. → Atari Holdings, Inc.:
Die Firma bezieht ein Büro im Rockefeller Plaza Center in New York, den Räumlichkeiten des Mutterkonzerns Warner Communications. In Kalifornien wird am 6430 Sunset Boulevard in Los Angeles ein weiteres Büro
eingerichtet. Atari Games verwaltet die 47
Space Port- bzw.
Atari Adventure-Niederlassungen. Die Atari Special Projects-Gruppe in Massachusetts wird geschlossen. Die Atari Games, Inc. wird am 15. März in Atari Holdings, Inc. umbenannt. Jack Tramiel löst seinen Sohn Sam als Geschäftsführer der noch zu Warner gehörenden Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft ab, Prokuristen werden Massimo Ruosi und Irma Obersteiner. Am 31. März stellt die Firma alle Aktivitäten ein, 33 der 47 Mitarbeiter werden entlassen, die übrigen 14 wechseln tags darauf in die neue Atari Deutschland-Zentrale nach Raunheim.
April
Atari Corporation:

Atari Deutschland bezieht zu Monatsbeginn mit vierzehn Mitarbeitern das Gebäude an der Frankfurter Straße 89–91 in Raunheim bei Frankfurt am Main, Klaus-Peter Kuschke wird als Verkaufsleiter eingestellt. Ian Kennedy, bisher Vertriebs- und Marketingleiter, wird Geschäftsführer der Atari (Canada) Corp., der bisherige Interimsmanager Nicholas Lefevre bleibt Berater der Firma. Atari und die Regierung von Nevada geben bekannt, dass Atari den Neubau einer Fabrik sowie eventuell einer Zentrale in Nevada plant. Für Europa gibt es ähnliche Pläne – Logistik, Vertrieb und Administration des gesamten Europageschäftes sollen in Rotterdam zusammengezogen werden. Nur kurze Zeit später werden diese Pläne wieder auf Eis gelegt. DOS 2.5 wird wie angekündigt als Freeware über CompuServe Atari SIG zum Download angeboten. Die Produktion des
800XL wird eingestellt, der produzierte Vorrat sollte aber noch eine ganze Weile halten, weshalb der Computer auch weiterhin auf Messen gezeigt wird. Vom lange angekündigten
32-Bit-Computer fehlt auf der Hannovermesse vom 17. bis 24. April jede Spur, dieser wird von Atari auf den Jahreswechsel 1985/86 verschoben. Vorgestellt werden jedoch
520ST und
130XE. Für den ST wird eine groß angelegte Marketingkampagne für den Mai angekündigt, bis Juli soll die Produktion auf Maximum hochgefahren werden. Die Modelle
65XE,
65XEM,
130ST und
260ST werden weiterhin angekündigt, aber nicht ausgestellt. Das neue Diskettenlaufwerk
SF314 sowie der Farbmonitor mit eingebautem Diskettenlaufwerk
PS3000 werden vorgestellt, eine Festplatte unter der Bezeichnung
SH104 angekündigt. Commodore reicht in Chicago Klage gegen ihren ehemaligen Verkaufsleiter David Harris ein unter dem Vorwurf, er hätte was an der Aufteilung der Stände auf der Winter CES zum Nachteil Commodores gedreht. Im Vereinigten Königreich wird der 130XE am 22. April zum Preis von £169,90 erstmals ausgeliefert. Die Montebarro SA wird in SAMA electronics A.G. umbenannt, übernimmt den Atari-Vertrieb in der Schweiz und zieht in die Bahnhofstrasse 7 nach Baden im Kanton Aargau um. Jean-Pierre Jordan bleibt Vorstandsvorsitzender der Firma, Marco Guerra, bisher bei XMIT, wird neuer Geschäftsführer, Sijtje Guerra wird neuer Prokurist. Der Nadeldrucker
1029 wird in Westeuropa und dem Vereinigten Königreich erstmals ausgeliefert. Unter dem
AtariSoft-Label erscheinen in Frankreich die XL/XE-Titel
Nostradamus und
L'Enigme du Triangle. Superior Software veröffentlicht
Tempest im Vereinigten Königreich für Acorn BBC Micro / Electron.
Atari Games Corporation:

Das Spiel
Paperboy kommt auf den Markt.
Atari Holdings, Inc.:
Im Insolvenzverfahren der Pizza Time Theatre Inc. geht Atari Holdings ein Kontenausgleichsabkommen mit der Firma ein. John Farrand, Präsident und COO der Atari Holdings, wechselt zu Panavision.
Mai
Atari Corporation:
Sig Schreyer, vormals bei Silver Reed, wird neuer Vice President und General Manager Sales, Marketing and General Administration bei Atari (U.S.), Vice President Sales David Navarro verlässt die Firma – seine Aufgaben werden von James Copland übernommen. Auf den britischen Inseln wird die Tochterfirma Trylight Limited gegründet. Die bisher aufgebaute Organisation in Europa wird bestätigt, Pläne für eine Europazentrale sind vom Tisch. Atari unterhält derzeit Niederlassungen in Westdeutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und auf den britischen Inseln, in anderen europäischen Ländern werden externe Vertriebspartner verpflichtet. Marketing, Finanzierung, Administration und Logistik werden von Atari Corp. (U.K.) koordiniert. Massimo Ruosi bleibt Europe General Manager sowie Leiter von Atari Italia, zudem beaufsichtigt er derzeit Atari France und Atari Corp. (U.K.). Auf der COMDEX im Georgia World Congress Center in Atlanta verkündet Atari, dass erste
ST-Computer noch diesen Monat an Beta-Tester ausgeliefert werden sollen. Der
130ST wurde zwischenzeitlich von der Produktpalette gestrichen. Bestätigt wird außerdem, dass man in Zusammenarbeit mit einer nordamerikanischen Philips-Tochter an einem
CD-ROM-Laufwerk für den ST arbeitet. In Westdeutschland gelangen bereits erste Exemplare des
520ST in den Handel. In Italien werden die Preise neu festgelegt – der
600XL kostet dort nun L. 149, der
800XL L. 299 und der
130XE L. 380.
Atari Games Corporation:
Die Newco Ireland Limited wird zum 17. Mai in Atari Games Ireland Limited umbenannt.
Atari Holdings, Inc.:
Atari Holdings beantragt beim US-Patentamt die Nachprüfung des Patents 3.900.886 „Sonic Color Systems“, das von Jan Coyle und Robert Stevens gehalten wird. Durch den Aufkauf des Pizza Time Theatre durch Showbiz Pizza
Time erhalten die Gläubiger insgesamt vier Millionen Aktien sowie weitere 500.000 Vorzugsaktien von Showbiz. Atari Holdings erhält dadurch 121.551 Aktien plus 16.011 Vorzugsaktien. Die Hauptverwaltung wird nach Los Angeles
verlegt.
Juni
Atari Corporation:
Auf der Summer CES in Chicago wird der Prototyp eines zusammen mit Activenture entwickelten
CD-ROM-Laufwerks für den ST vorgestellt, dazu die CD-ROMs
Grolier's Encyclopedia (auf der Messe noch ohne Namen) und
Facts and Figures Retrieval Software. Vorgestellt wid auch der mit einem Diskettenlaufwerk ausgestattete
260STD ($499), der
260ST ($399, später zwischenzeitlich auch
260STM) wird nun als Computer für den Massenhandel angekündigt, während der
520ST nur über den Fachhandel vertrieben werden soll. Marktstart des 520ST soll in den USA nun am 8. Juli sein (in Europa und Kanada ist der Computer bereits zu haben), die ROM-Version des Betriebssystems wird allerdings nach hinten verschoben. Für die XE-Serie werden das Modem
XM301 sowie die Programme
The Professional (VIP Software),
GEM Desktop (VIP Software) und
Home Astronomer (Atari/Deltron, später
Atari Planetarium) gezeigt. Die Atari Corp. (U.K.) Limited bezieht das Atari House an der Railway Terrace in Slough, Berkshire, welches bisher von der Warner-Tochter Atari International (U.K.) genutzt wurde. Max Bambridge wird Leiter von Atari U.K. und löst damit Interimsmanager Massimo Ruosi ab. Bambridge übernimmt auch den Posten des Verkaufs- und Marketingleiters für Europa von David Harris. Simon Westbrook wechselt als Controller von Atari International U.K. zu Atari Corp. U.K., er ersetzt Brian Richards, der die Firma verlässt. Im Vereinigten Königreich wird der 520ST mit Laufwerk
SF354,
Maus und Monitor
SM124 für £750 auf den Markt gebracht, größere Mengen sollen aber erst ab August verfügbar sein. Adron Beene wird Teilzeit-Rechtsreferendar bei Atari. Tryright Limited wird in Crushproof Software Limited umbenannt. Am 19. Juli entscheidet ein Bundesrichter in Philadelphia, dass die Unterlagen, die die vier ehemaligen Angestellten Hoenig, Shivji, Morgan und Renn laut Gericht von Commodore mitgenommen haben, keine brisanten Firmengeheimnisse enthalten.
Juli
Atari Corporation:
Am 1. Juli wechselt Donald Thompson von American Educational Computer als Verkaufsleiter zur Atari (U.S.) Corp. Zwei Tage später wird in Sunnyvale die Tochterfirma Tramel Trading Limited gegründet, deren Leitung von Garry Tramiel zusätzlich zu seinem Posten als Vice President Administration von Atari übernommen wird. Der
520ST kommt in den USA mit
Maus, Laufwerk
SF354 und
TOS-Diskette für $799 mit Monitor
SM124 bzw. für $999 mit Farbmonitor
SC1224 auf den Markt. Andreas Huber wird beim Schweizer Atari-Vertriebspartner SAMA electronics eingestellt.
Atari Games Corporation:
Die Spiele
Peter Pack Rat und
Indiana Jones and the Temple of Doom werden jeweils als System 1-Komplettgerät und als Umbausatz für System 1-Geräte veröffentlicht.
Atari Holdings, Inc.:
Die Adventure Properties Limited kauft von Atari Holdings die Spielhallenkette Space Port samt ihrer 44 Standorte auf.
August
Atari Corporation:

Erstmals seit 1984 gibt es wieder eine größere Anzahl an neuen Programmen und Videospielen von Atari, so erscheinen für den 2600 die Spiele
Stargate,
Gremlins und
Track & Field (samt speziellem
Arcade-Controller), für den 5200 das Spiel
Choplifter!, für XL/XE die Titel
Track & Field (auch hier wird der Arcade-Controller mitgeliefert),
AtariLab Light Module,
Millipede und
Final Legacy. Angekündigt werden zudem
CodeWriter,
AdventureWriter,
FileWriter,
ReportWriter,
Small Business Inventory,
Home Integrator,
Retail Invoice,
Accounts Receivable / Payable,
Saleman's Expenses und
Star Voyager für die 8-Bit-Computer, jedoch wird keiner der Titel erscheinen. Unter dem Label
AtariSoft erscheinen
Track & Field mit Arcade-Controller für
Apple II und
IBM PC und
Gremlins für
Apple II,
IBM PC und
Commodore 64, in Frankreich außerdem die Titel
Caméléon und
Promoteur für Atari XL/XE. Für den ST wird die Demoversion von
Dr. Doodle von Digital Research veröffentlicht.
September
Atari Corporation:
Auf der 8
th Personal Computer World in der Londoner Olympia Hall werden der
260STFM (bislang
260STD; £450) und die Festplatte
SH317 (£650) erstmals präsentiert. Mobex Pty Ltd übernimmt den Vertrieb der ST-Computer in Australien. Sig Schreyer und James Copland verlassen zum 26. September Atari (U.S.), Copland gründet später Shanner International. Zum Monatsende gibt Atari bekannt, dass vom
520ST bereits 50.000 Exemplare ausgeliefert wurden. Atari beschäftigt in den USA derzeit 150 Angestellte.
Atari Games Corporation:
Sega Enterprises und Atari Games Ireland schließen einen Kooperationsvertrag, nach dem Atari Games Sega-Arcadespiele in Irland unter Lizenz fertigen darf und auch den Vertrieb der Sega-Arcadespiele in Europa teilweise übernimmt. Als erstes Sega-Spiel unter Atari Games erscheint
Hang-On.
Oktober
Atari Corporation:
Für den ST erscheinen
ST Writer und die Demoversion von
NEOchrome, beide werden als Freeware angeboten. Denis Friedman, bisher Software Manager bei P.E.C.F. Atari, wird Leiter für Third Party Software in Sunnyvale. Das Diskettenlaufwerk
1050 wird erneut veröffentlicht, hergestellt wird es nun wieder von Atari-PCI Enterprises in Singapur – das geplante und im Januar vorgestellte Nachfolgemodell
XF521 wird wieder gestrichen. Die Computer Systems News berichtet am 21. Oktober, dass Atari eine Lizenz für das AT&T-Betriebssystem
UNIX System V erworben habe. Auf der Systems '85 in München werden vom 28. Oktober bis 4. November die Rechner
260ST (1298 DM mit
Maus) und
520ST+ (2998 DM mit
SM124,
SF354 und
Maus) erstmals vorgestellt.
Atari Games Corporation:

Die Vier-Spieler-Version von
Gauntlet kommt auf den Markt. Auf der Amusement & Music Operators Association (AMOA), die vom 31. Oktober bis 2. November in Chicago stattfindet, wird das Spiel auch vorgestellt.
Atari Holdings, Inc.:
Vice President Mark Weinstein löst die
Atari Adventure Corporation auf.
November
Atari Corporation:
Für den
ST erscheint
ST BASIC, für
XL/
XE AtariWriter Plus. Am 15. November wird innerhalb der Atari (U.S.) die Electronic Entertainment Division gegründet, die Leitung übernimmt Michael Katz, bisher CEO bei Epyx, er übernimmt außerdem den Posten des Executive Vice President Marketing des Gesamtkonzerns, in dieser Funktion ersetzt er Copland. Zudem wird Katz in den Atari-Vorstand aufgenommen. Albert Montross, bisher bei Compco Computer Centers, wird neuer Vice President Atari (U.S.) und Geschäftsführer, er ersetzt damit Schreyer. Auf der 7
th Annual Computer Dealers Exposition (COMDEX) vom 20. bis 24. November in Las Vegas wird unter dem Motto
„It's better… it's less money… the critics love it… and it's selling!“ vorwiegend Drittanbieter-Software für die Computerbaureihen ST und XE präsentiert. Die Amiga-Ball-Demo von 1984 wird am Atari-Stand auf einem Commodore Amiga, einem Apple Macintosh, einem Atari
130XE und einem Atari
520ST vorgeführt. Auch die Festplatte
SH104 (bislang
SH317) wird zwar erneut vorgestellt, gleichzeitig aber gesagt, dass das 10 MB-Modell nicht auf den Markt kommen wird und stattdessen ein 20 MB-Modell namens
SH204 angeboten werden soll. Für den ST werden angekündigt oder vorgestellt:
ST Writer,
NEOchrome,
3-D Interiors,
DB Master (Stoneware),
2-Key Accounting System,
GEM Write (Atari/Digital Research),
GEM Paint (Atari/Digital Research),
NEO Images (Atari/Imagebank),
ViCom (AM Software/Atari),
The Manager (BMB/Atari),
Atari Planetarium,
ST BASIC,
Atari Logo,
K-RAM (Kuma/Atari),
K-Seka (Kuma/Atari),
CP/M Emulator (Softronics/Atari),
Modula-2 (TDI/Atari),
Star Raiders und
Music (Atari/Rising Star Industries).
Atari Games Corporation:
George Opperman, Director of Visual Communications der Atari Games Graphics Group und des Atari Games Art Departments sowie Gestalter des weithin bekannten Atari-Logos, stirbt am 27. November im Alter von nur 50 Jahren an Lungenkrebs.
Dezember
Atari Corporation:
Larry Samuels wechselt von Vicom Distrubution als Verkaufs- und Marketingchef zu Atari (U.S.), deren Leiter Katz übernimmt Vertrieb und Marketing für den Bereich Unterhaltungselektronik von Don Thompson, der die Firma verlässt. Das Modem
XM301 wird auf den Markt gebracht, ebenso das Diskettenlaufwerk
SF314 sowie in Europa die beiden Computer
520ST+ und
260ST. Die Programme
DB Master One (bisher
DB Master) und
FaSTcom (bisher
ViCom) werden angekündigt. Die Verkäufe laufen gut, der ST verkaufte sich trotz aller Unkenrufe aus der Fachpresse seit Marktstart bereits 100.000 Mal, von der mittlerweile acht Jahre alten Spielkonsole
2600 wurden 1985 sogar über eine Million Geräte abgesetzt. Die Produktion des Laufwerks
1050 wird bereits wieder eingestellt, das Joint-Venture Atari-PCI Enterprises aufgelöst. Alwin Stumpf ist nun alleiniger Geschäftsführer der Atari Corp. (Deutschland) GmbH, David Harris und Sam Tramiel werden aus dem Handelsregister als Geschäftsführer herausgestrichen, ebenso die nun ehemaligen Prokuristen Helga Weise, Gabriele Tanger, Massimo Ruosi und Brian Richards. Jack Tramiel und Irma Obersteiner bleiben die einzigen Prokuristen.
Atari Games Corporation:
Die Hauptverwaltung, die Entwicklung und das Lager werden in den 675 Sycamore Drive nach Milpitas verlegt. Die 1272 Borregas Avenue wird geräumt.
Atari Holdings, Inc.:
Die von Atari Holdings im Mai beantragte Nachprüfung des Patents
Sonic Color Systems ist abgeschlossen, das US-Patentamt bestätigt das erteilte Patent in seiner Gesamtheit. Manfred Zumkellner wird der letzte Geschäftsführer der Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft, er löst Jack Tramiel in dieser Position ab.
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1986
Januar
Atari Corporation:

Atari France SA nimmt zum 1. Januar die Arbeit an der neuen Adresse 9 rue Sentou in Suresnes auf – der ehemaligen Adresse von Commodore-Vertriebspartner Procep. Elie Kenan wechselt als Geschäftsführer (Président-Directeur Général, kurz PDG) von Procep zu Atari France und löst damit Interimsgeschäftsführer Ruosi ab. Daniel Hammamoui, ebenfalls vormals bei Procep, wird Marketingleiter (Directeur commercial) von Atari France, Jean Richen wechselt von P.E.C.F. Atari als Kommunikationschef zu Atari France. Auf der Winter CES vom 9. bis 12. Januar wird der
1040STF angekündigt und der
520STM vorgestellt. Geplant ist, dass der 1040ST
F den
520ST im Fachhandel ablöst, der 520ST
M soll dagegen in den Massenhandel kommen. Der 520ST
M soll in drei Paketen erhältlich sein: nur mit Maus für $399, mit
SF354 und
SM124 für $699 und mit SF354 und Farbmonitor
SC1224 für $899. Die für den 1040ST
F angesetzten Preise sind $999 mit SM124 und $1199 mit SC1224. Angekündigt wird, dass ab sofort alle neu produzierten ST-Computer mit Ausnahme des in Europa vertriebenen
260ST mit
TOS 1.00 im ROM ausgeliefert werden sollen, außerdem mit der Textverarbeitung
1st Word von GST und der
Language Disk, die die Programmiersprachen
ST BASIC und
Atari Logo sowie das Grafikprogramm
NEOchrome v0.5 und den
VT52-Emulator enthalten soll. Ein neuer Farbmonitor unter der Bezeichnung
SC1424 soll ab März den SC1224 ersetzen. Die Festplatte
SH204 wird erstmals offiziell angekündigt, sie soll ab Juni 1986 für etwa 800 Dollar auf den Markt kommen. Für die XE-Serie werden der Kassettenrekorder
XC11 und die Diskettenversion des Spiels
Star Raiders II gezeigt. Den
130XE kann man derzeit in den USA im Paket mit Maus, Briefdrucker
1027, Diskettenlaufwerk
1050 und fünf Programmen (Silent Butler,
Star Raiders, Music Painter, Paint, AtariWriter) für $399 kaufen. Atari präsentiert auch wieder die Spielkonsole
7800 sowie erstmals in den USA die
Junior-Ausgabe des 2600, für den ST das Spiel
Star Raiders. Die Konsole 7800 soll bereits ab März wieder für $79 zusammen mit zwei ProLine-Joysticks und dem Spiel
Pole Position II

in den Regalen stehen. Neun weitere 7800-Titel werden ebenfalls präsentiert:
Deluxe Asteroids (bisher
3-D Asteroids),
Centipede,
Dig Dug,
Food Fight,
Galaga,
Joust,
Ms. Pac-Man,
Robotron: 2084 und
Xevious, angekündigt werden zudem
Rescue on Fractalus! und
Ballblazer. Die Koneole
2600 soll ab Februar mit einem Standard-Joystick und ohne Spiel für $49 angeboten werden. Gezeigte Spiele sind
Dig Dug,
Pole Position,
Stargate,
Moon Patrol und
Joust. Al Montross, bisher Vice President und Geschäftsführer der Atari (U.S.) Corp., wechselt zu Shanner International, auch Usergroup-Systemoperator Dave Duberman wechselt dorthin. Chris Hall, bisher bei Acorn, wechselt in den Vertrieb von Atari Corp. (U.K.). Atari (Benelux) B.V. bezieht das Gebäude am Hagenweg 7B im niederländischen Vianen. Für die XE-Serie erscheinen in diesem Monat der erst kürzlich vorgestellte Programmrekorder
XC11 (nur im Vereinigten Königreich) sowie
The Learning Phone. Das ROM-Upgrade des
TOS-Betriebssystems für die ST-Computer wird erstmals angeboten. Tom Sloper, bisher bei Rudell Design, wird Chef der Produktentwicklung für die Konsolen 2600 und 7800. Neil Harris, bisher Publikationschef bei Atari (U.S.), wird neuer Kommunikationschef der Marketingabteilung des Gesamtkonzerns. Jon Dean. Produktmanager bei Atari (U.K.), verlässt die Firma. Die Firma Activenture, die in Zusammenarbeit mit Atari ein
CD-ROM-Laufwerk entwickelt, benennt sich in KnowledgeSet um.
Atari Games Corporation:
Die Erstausgabe der neuen Zeitschrift
Atari Games Players Club erscheint anstelle der eingestellten
Coin Connection.
Atair Holdings, Inc.
Die französische Tochter P.E.C.F. Atari in Créteil bei Paris wird geschlossen, deren bisherige Leiter Peter Richards wechselt zu Metrologie International/Metroservice.
Februar
Atari Corporation:
Larry Samuels, bisher Verkaufs- und Marketingleiter für die Computer, wird neuer Geschäftsführer von Atari (U.S.) als Nachfolger von Al Montross. Don Reisinger, bisher bei Commodore-Amiga, ersetzt Samuels auf dessen alten Posten bei Atari (U.S.).
Atari Games Corporation:
Designer Mark Pierce wechselt von MacroMind zu Atari Games.
März
Atari Corporation:
In Frankreich werden die Preise für die ST-Computer neu festgelegt, der
520STF, eine abgespeckte Version des
1040STF mit nur 512 kB Arbeitsspeicher und einseitigem Diskettenlaufwerk, die dort an Stelle des
520STM erscheint, soll für FF 5990 zu haben sein. Der 1040ST
F kostet mit
SM124 FF 9990, mit Farbmonitor
SC1224 FF 11990. Die britische Firma Feudos Limited wird durch Martin Brennan, Ben Cheese und John Mathieson, allesamt ehemalige Ingenieure bei Sinclair Research, gegründet. Auf der Atari Computer Show im Champagne Hotel in Hammersmith (London), der weltweit allerersten von Atari veranstalteten reinen Atari-Messe, werden der 1040ST
F (£799 mit SM124 bzw. £999 mit SC1224) und der 520ST
M (£399 als Einzelgerät) vorgestellt und der
520STFM (£499) angekündigt, der innerhalb weniger Monate verügbar sein soll. Erstmals in Europa wird auch die Konsole
7800 vorgestellt (£70), erneut angekündigt wird der Drucker
SMM804 Die sogenannte
MS-DOS Box wird vorgestellt, ein externer Hardwareemulator bestehend aus einem 8088-Prozessor samt Sockel für den mathematischen Coprozessor 8087, 512 kB Arbeitsspeicher, einem IBM V20-Emulator und einem CP/M-Z80-Emulator (CP/M-80 v2.2, SoftDesign). Für die XE-Serie wird der
80-column adapter präsentiert. Auf der allerersten CeBIT (Centrum für Büro- und Informationstechnik) in Hannover stellt Atari erstmals in Westdeutschland den
1040STF und die Festplatte
SH324 (bisher
SH204) vor und für die XE-Serie das Diskettenlaufwerk
XF351 samt neuem DOS. Den Import der Atari-Geräte in Österreich übernimmt die W.D. Warren Ges.m.b.H. In den USA und Großbritannien werden die neuen Computermodelle 1040ST
F und 520ST
M erstmals ausgeliefert, außerdem der
65XE, nachdem die Lagerbestände des
800XL nun langsam zur Neige gehen. An Software für den XE erscheinen
Proofreader, Silent Butler und
Music Painter. Atari (Benelux) bezieht am 27. März ein weiteres Vertriebsbüro am Boomsesteenweg 28 im belgischen Schelle.
Atari Games Corporation:
Die Spiele
Super Sprint und – unter Lizenz von Namco –
Robo Soccer werden auf der American Coin Machine Exhibition (ACME) vom 7. bis 9. März in Chicago erstmals vorgestellt. Rich Moore und Chris Downend werden Entwicklungsleiter unter Lyle Rains und Dan van Elderen.
Atari Holdings, Inc.
Die WEA Musik GmbH geht in der Atari Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH auf, die in WEA Musik GmbH Neue Medien und Elektronikvertrieb umbenannt wird.
April
Atari Corporation:

Der
520ST wird aus der Produktion genommen. Sandi Austin wird neuer Usergroup-Coordinator bei Atari (U.S.) und ersetzt Duberman. Toys'R'Us wird der erste Großanbieter, der den ST ab Mai in seinen Filialen anbieten wird. August Liguori, bisher bei der Knickerbocker Toy Company, wechselt als Vice President Administration zu Atari (U.S.) und ersetzt dort Don Richard, der die Firma verlässt. Eric Cabedoce wird technischer Leiter bei Atari France. Auf der Spring COMDEX vom 28. April bis 1. Mai in Atlanta werden der Drucker
XMM801, die Erweiterung
XEP80 (bisher
80 column adapter) und das Diskettenlaufwerk
XF351 sowie für den ST die Festplatte
SH204, der Drucker
SMM804 sowie die
DOS-Box erneut vorgestellt, erstmals präsentiert wird dagegen ein
1200 baud-Modem, das für ST und XE gleichermaßen geeignet ist. Die an das Design des
SM124 angelehnte Version des Farbmonitors
SC1224, welches von GoldStar produziert wird, kommt nach langer Verzögerung auf den Markt, das bisher von JVC produzierte Modell wird eingestellt.
Atari Games Corporation:
Am 3. April übernimmt Atari Games die bisher zu Warner gehörende Atari Games International (UK), sie soll Atari Limited als Vertriebsgesellschaft für das Vereinigte Königreich ablösen. Das Spiel
Super Sprint kommt als System 2-Komplettgerät auf den Markt.
Atari Holdings, Inc.:
Die britische Tochter Atari International (U.K.) Inc. wird am 3. April in Atari Games International (UK) Inc. umbenannt und an Atari Games übergeben, auch Geschäftsführer David Smith wechselt zu Atari Games.
Mai
Atari Corporation:
Die Spielkonsole
7800 wird in einer überarbeiteten Version in Kanada in den Handel gebracht. Hauptänderung zum 1984er-Modell ist, dass der Erweiterungsanschluss auf der linken Seite künftig entfällt. Ebenso werden die von Shinwa produzierten Nadeldrucker
XMM801 und
SMM804 für XE- bzw. ST-Computer nach mehrmonatiger Verzögerung endlich ausgeliefert. Für den XE erscheint außerdem die Software
Atari Planetarium. Am 10. Mai mietet Atari das Lagerhaus 360 Caribbean Drive in Sunnyvale an, um zusätzliche Lagerfläche zu schaffen. Geoffrey Earle wird neuer nationaler Verkaufsleiter bei Atari (Canada). In Mendham, New Jersey, wird die Publikationsfirma Atari Explorer Publications Corp. gegründet, das Büro befindet sich im Haus 7 Hilltop Road. Erste Exemplare der Festplatte
SH204 werden am 26. Mai erstmals ausgeliefert. Die britische Firma Feudos Limited benennt sich am 27. Mai in Flare Technology Limited um.
Atari Games Corporation:
Die Zwei-Spieler-Variante von
Gauntlet wird veröffentlicht.
Juni
Atari Corporation:

David Ahl wird neuer Herausgeber des Atari Explorer-Magazins und ersetzt Neil Harris. Auf der Summer CES vom 1. bis 4. Juni in Chicago präsentiert sich Atari unter dem Banner
Where The Action Is und zeigt die eben erneut erschienene Spielkonsole
7800 sowie die
Junior-Version der Konsole 2600. Beide Konsolen werden – erwas später als geplant – ab sofort in den USA ausgeliefert, dazu die 7800-Spiele
Pole Position II, welches zusammen mit zwei ProLine-Joysticks im Paket bereits enthalten ist, sowie
Asteroids,
Joust und
Ms. Pac-Man. Wenige Tage später erscheinen auch die Spiele
Centipede,
Dig Dug,
Food Fight und
Robotron: 2084, etwas später sollen die Titel
Galaga,
Xevious,
Ballblazer,
Desert Falcon und
Rescue on Fractalus! zu haben sein. Für Oktober werden die Titel
Choplifter! (Brøderbund),
Karateka (Brøderbund),
Touchdown Football (Electronic Arts),
One-on-One Basketball (Electronic Arts),
Skyfox (Electronic Arts),
Summer Games (Epyx),
Winter Games (Epyx),
Impossible Mission (Epyx),
GATO (Spectrum Holobyte),
Super Huey (Cosmi),
Hat Trick (Bally Sente) und
Demolition Derby (Bally Midway) angekündigt, 1987 sollen die Spiele
Lode Runner (Brøderbund),
Moon Patrol (Williams),
Stargate (Williams) und
F-15 Strike Eagle (Micro Prose) folgen. Neu oder wieder geplante Titel für den 2600 sind
Jr. Pac-Man,
Midnight Magic (beide bereits 1984 vorgestellt),
Solaris (Doug Neubauer),
Masters of the Universe (INTV, bisher von Mattel vertrieben),
Thunder Castle (INTV) und
Advanced Dungeons & Dragons: Treasure of Tarmin (INTV/TSR). Für die nach wie vor ausgelieferte Konsole
5200 sind derzeit keine weiteren Titel geplant, doch sollen eingestellte Titel erneut produziert werden sowie neue Joysticks auf den Markt kommen. Die Computer müssen diesmal etwas zurückstecken, dennoch wird das bereits im Mai vorgestellte Modem als
XM1200 erneut präsentiert, es soll ebenso wie ein für den ST geplantes VT100-Emulator-Modul noch im Sommer auf den Markt kommen. Atari gibt bekannt, dass seit Marktstart vor einem Jahr bereits 200.000 ST-Computer verkauft wurden, etwa 80.000 davon in den USA. Richard Bernhardt wird neuer Legal Administrator, er wird von Beraterin Josephine Druehl eingestellt. Im Vereinigten Königreich werden die ST-Preise neu festgelegt, ein
520STM samt einem
SF354-Laufwerk ist dort nun für £449 statt £549 zu haben, mit zwei SF354-Laufwerken und Schwarzweiß-Monitor
SM124 für £699 statt bisher £849 und mit zwei SF354-Laufwerken und Farbmonitor
SC1224 für £849 statt bisher £999. Alle ST-Pakete werden dort mit Maus, GEM, ST BASIC, ST Logo, 1
st Word, CP/M-Emulator und NEOchrome ausgeliefert. Der Drucker
SMM804 ist ab Juni auch dort zu finden. Die Urversion des
520ST gilt mittlerweile als ausverkauft. Wilfred Kilwinger, bisher bei Atri International (Benelux), wechselt als Software Support Supervisor zu Atari (Benelux).
Atari Games Corporation:
Die Tochter Atari Limited wird zum 3. Juni in Salitron Limited umbenannt.
Atari Holdings, Inc.:
Im Rechtsstreit zwischen den ehemaligen Atari-Angestellten und – als Rechtsnachfolger – der Atari Holdings wird vor dem California Superior Court im Santa Clara County eine Einigung erzielt. Jeder der 537 klagenden
Angestellten, die durch Kassar am 22. Februar 1983 entlassen wurden, erhält eine Abfindung von 1100 Dollar, was etwa dem Vierfachen eines Wochenlohns entspricht.
Juli
Atari Corporation:
In Westeuropa wird der Vertrieb des
260ST bereits wieder eingestellt, stattdessen wird hier nun der neue
520STM verkauft. Atari erhält die weltweit exklusiven Vermarktungsrechte für die Software
dBMAN von Versasoft und kündigt ein Lizenzabkommen mit Microsoft an, um die vom Apple Macintosh bekannte Textverarbeitung
Write auf den ST zu bringen, diese soll das nicht erschienene
GEM Write ersetzen. Atari soll hierbei den Verkauf und die Vermarktung übernehmen, Marktstart soll noch im Oktober 1986 sein. An Software erscheinen diesen Monat
DB Master One für den ST und
Star Raiders II als Diskettenversion für den
XE. 17 Bildungsprogramme für den ST aus dem Hause Arrakis werden angekündigt, es handelt sich dabei um Lernprogramme für Algebra, Geometrie, Statistiken, Trigonometrie, Biologie, Chemie und Physik, sie sind für die siebten bis zwölften Jahrgangsstufen amerikanischer High Schools ausgelegt.
Atari Games Corporation:
Das Spiel
Road Runner erscheint, es ist als System 1-Komplettgerät und als System 1-Umrüstset erhältlich. Die Softwarefirma Electronic Arts bringt eine Version des Arcadespiels
Marble Madness für den Commodore Amiga auf den Markt.
August
Atari Corporation:

In Großbritannien und Westeuropa löst der Programmrekorder
XC12 das bisher vertriebene Modell
XC11 ab. Marco Guerra, wird Geschäftsführer von Atari Italia und ersetzt Massimo Ruosi und Ernesto Zanzi, die beide die Firma verlassen. Guerra bleibt weiterhin auch Geschäftsführer des Schweizer Atari-Vertriebs SAMA electronics. Marco Veronesi wird Marketingleiter bei Atari Italia, er ersetzt Fiorenza Anelli, der die Firma ebenfalls verlässt. Außerdem zieht Atari Italia erneut um, diesmal aber nur innerhalb von Cinisello Balsamo von der Via dei Lavoratori 19 in die Via dei Lavoratori 25. Für die Konsole
7800 erscheint
Galaga, für den ST
Star Raiders und der
CP/M-Z80-Emulator. Hi Tech Expressions und Atari kündigen an, gemeinsam zu Weihnachten Computer und Software für Kinderkrankenhäuser in zehn US-Städten auszuliefern. Dazu spendet Atari 28
130XE-Computer samt Druckern und Joysticks, Hi Tech Expressions stellt Software dazu. Die vom Atari Computer Enthusiasts Network for Southern California ausgetragene und von Atari unterstützte Messe Atarifest wird vom 15. bis 16. August im Glendale Civic Auditorium ausgetragen. David Navarro, bisher Vice President Sales bei Atari (U.S.), wechselt am 17. August zu Victor Technologies.
Atari Games Corporation:
Das Spiel
Gauntlet II kommt als Upright-Gerät sowie als Umrüstsätze für beide
Gauntlet-Varianten auf den Markt.
Atari Holdings, Inc.:
Die irische Atari Holdings Limited wird in AIL Holdings Limited umbenannt, die Atari Ireland Limited in AIL Ireland Limited.
September
Atari Corporation:
Garry Tramiel wird zum 1. September neuer Vice President Administration and Secretary und ersetzt Lee Schreiber in dieser Rolle, der aber nach wie vor im Vorstand tätig bleibt. In London werden auf der 9
th Personal Computer World im Olympia mit
2080STF (£1149 mit
SM124 bzw. £1349 mit
SC1224 und
4160STF (£1459/£1659) die ersten ST-Modelle vorgestellt, die über mehr als ein Megabyte Arbeitsspeicher verfügen, sie sollen bereits ab November im Handel erhältlich sein. Ebenfalls wird ein Blitter-Upgrade für alle ST-Computer vorgestellt sowie NEOchrome in der Version 1.0. Gleichzeitig wird in den USA mit dem
Heavy Duty ST eine neue professionelle Serie von ST-Modellen angekündigt. Zum 12. September wird die offizielle Schreibweise der Firmenbezeichnung von Atari Corp. in Atari Corporation geändert. In Großbritannien wird derweil durch Jack Lang die Firma Perihelion Hardware Limited gegründet, Entwickler Timothy Dunn wird Mitarbeiter der ersten Stunde. Die Spiele
Rescue on Fractalus!,
Moon Patrol und
Stargate werden nun doch nicht für die Konsole
7800 umgesetzt. Am 30. September wird durch Tim King noch die Perihelion Software Limited gegründet, sie ist eine Schwesterfirma zu Perihelion Hardware, beide Firmen entwickeln in der nächsten Zeit ein Transputer-System auf Basis des Inmos T800-Prozessors, welches 1988 als
Atari Transputer Workstation 800 erscheinen wird. Crushproof Software Limited wird in Distributed Information Processing Limited (kurz: DIP) umbenannt, die Firma wird in den nächsten Jahren einen IBM-Kompatiblen Taschencomputer entwickeln, der 1989 als
Atari Portfolio das Licht der Welt erblicken sollte.
Atari Games Corporation:
Das Arcadespiel
Championship Sprint kommt als System 2-Upright und als System 2-Umrüstsatz auf den Markt.
Marble Madness kommt von Electronic Arts für Commodore 64/128 auf den Markt.
Oktober
Atari Corporation:

Die erste Ausgabe der
Atari Explorer vom neuen Herausgeber Atari Explorer Publications kommt in den Handel. Für den ST erscheinen der
ST Terminal Emulator: VT100 Version (Steckmodul) und die Textverarbeitung
1st Word 1.06 von GST, für die Konsole
2600 Jr. Pac-Man (GCC), dieser Titel ist der erste, der im neuen weinroten Design erscheint. Die Spieletitel
F-15 Strike Eagle und
Demolition Derby stehen auch nicht mehr auf dem Softwareplan für die Konsole
7800. Personell tut sich in diesem Monat einiges bei Atari und einigen Tochtergesellschaften: Larry Samuels, bisher Geschäftsführer Atari (U.S.) wird Vice President Strategic Markets (Worldwide Education, Multimedia, Computer Graphics, Music Markets) beim Mutterkonzern, er ersetzt dort Bryan Kerr, der zu Blue Chip wechselt. August Liguori folgt Samuels auf dessen alten Posten nach. Sig Hartmann, bisher Präsident der Atari Software Division, wird neuer Executive Vice President Business Development, Richard Frick, bisher ST Software Entwicklungsleiter, wird Director of Fortune 500 and OEM Sales. Gershon Blumstein ersetzt Hartmann und Frick in deren Rollen sowie Denis Friedman, der zu Brøderbund wechselt. John Skruch, bisher XE Software Entwicklungsleiter, wird neuer Associate Director for Computer Software (XE/ST). Max Bambridge, bisher Geschäftsführer der Atari (U.K.) wechselt probehalber als Leiter der ATMC-Fertigungsstätten nach Taiwan, er ersetzt dort Thomas Brightman, der ATMC verlässt. Bob Gleadow wechselt von Commodore International als Geschäftsführer zu Atari (U.K.).
Atari Games Corporation:
Shane Breaks, bisher Senior Vice President Sales, wird Vice President International Sales. Mike Taylor wechselt von Ryan-McFarland als Vice President Sales (Domestic) zu Atari Games und ersetzt dort Breaks.
November
Atari Corporation:

Rob Harding, bisher Sales & Marketing Manager, verlässt Atari (U.K.), er wird durch Paul Welch, bisher bei Commodore UK, ersetzt. Atari ist im Bereich 16-Bit-Computer in Westdeutschland Marktführer, im Vereinigten Königreich an zweiter Stelle hinter Amstrad. Die Atari Corporation geht am 7. November an die Börse, sie wird im American Stock Exchange unter dem Kürzel ATC gehandelt. Zu Beginn werden 4,5 Millionen Aktien zum Stückpreis von $11,25 ausgegeben. Tramiel und seine Partner halten 52% der Aktien, Warner Communications weitere 22%. Auf der COMDEX, die vom 10. bis 14. November in Las Vegas stattfindet, wird unter dem Motto
Atari Means Business das Modem
SX212 (bisher
XM1200) vorgestellt, ebenso das Blitter-Upgrade für die ST-Computer. Die Styra Corporation wird am 12. November als Tochterfirma Ataris gegründet, sie soll sich vorrangig um Drittanbieter-Entwicklungen und -Forschungsarbeiten kümmern. David Harris, bisher Vice President International Sales, steigt bei Atari aus und gründet am 14. November in Hong Kong die Hartech Limited, die ab 1987 auch die
Atari-Taschenrechner vertreibt. Für die Konsole
2600 erscheinen die Spiele
Midnight Magic und
Solaris, für die 7800
Xevious (GCC), für die
5200 die Titel
Ballblazer und
Rescue on Fractalus! (diese werden aus dem 1984 aufgekauften Lagerbestand vertrieben). Vom 28. bis 30. November findet in der Royal Horticultural Hall in London die Atari Christmas Show statt, auf der die Konsole 7800 erneut präsentiert wird.
Atari Games Corporation:

Das Arcadespiel
720° wird auf der AMOA Expo '86 vom 6. bis 8. November in Chicago vorgestellt.
Dezember
Atari Corporation:
Shen Youfang, bisher Einkaufsleiter von ATMC, wird Vice President Production Engineering und ersetzt Brightman. Thomas Brightman gründet 1988 die APT Corporation mit, die sich später in Cyrix Corporation umbenennt und in den 1990er Jahren einen Namen mit Alternativen zu den Prozessoren Intel Pentium und AMD Athlon macht. Im Vereinigten Königreich kommt am 12. Dezember der
520STFM für £459 in den Handel. Atari mietet am 17. Dezember mit dem Gebäude 390 Caribbean Drive ein weiteres Lagerhaus an. Seit Mai sind etwa 100.000 Konsolen vom Typ
7800 verkauft worden, teilt Atari mit.
Atari Games Corporation:
720° kommt in die Spielhallen, es wird als Komplettgerät im System 2-Standard ausgeliefert.
Atari Holdings, Inc.:
Die Atari International wird aufgelöst.
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1987
Januar
Atari Corporation:
Auf der Winter CES vom 8. bis 11. Januar gibt es zahlreiche Neuvorstellungen: Der
PC wird nach dem nicht erschienenen Projekt
Shakti von 1983 der erste IBM-Kompatible Computer von Atari. Er soll in zwei Versionen auf den Markt kommen: mit CGA/Mono/Hercules-Grafikmodi für $499 und mit zusätzlichem EGA-Modus und Monochrom-Monitor
PCM124 für $699. Die PC-Computer sollen mit der Maus
PCM1, MS-DOS 3.2, GW-BASIC und dem GEM Desktop sowie weiterer, noch nicht genannter Software ausgeliefert werden. Angekündigt wird zudem eine 20 MB-Festplatte unter der Bezeichnung
PCH204. Die zweite große Neuvorstellung ist der
Mega ST, einen ST-Computer mit professionellem Ansatz wie beispielsweise einer Erweiterungsmöglichkeit und abgesetzter Tastatur. Den Computer soll es in drei Ausbaustufen geben: mit 1 MB Arbeitsspeicher für $1200, mit 2 MB für $1500 und mit 4 MB für $2000. Passend dazu werden auch der
Atari Laser Printer und eine ans Design des Mega ST angepasste
Festplatte angekündigt. Die Preisgestaltung in den USA wird geändert: Der
1040F kostet mit
SM124-Monitor nun $899 statt $999, mit Farbmonitor
SC1224 $1099 statt $1199. Der
520STM mit SM124 fällt von $799 auf $499. Die dritte und letzte große Neuvorstellung ist das
XE Game System, im Prinzip ein
65XE im Spielkonsolengehäuse ohne eingebaute Tastatur. Die
2600-Konsolen sollen künftig mit
Centipede im ROM ausgeliefert werden, was aber letztendlich nicht umgesetzt wird. Roy Good, bisher bei Fortune Systems, wird neuer Produktentwicklungsmanager bei Atari, er soll die Entwicklung des noch immer nicht erschienenen
32-Bit-Computers vorantreiben. Simon Westbrook, Atari (U.K.) und European Controller, wechselt als Financial Controller in die Zentrale nach Sunnyvale. Alex Leavens wird neuer Technical Support Manager. Atari (U.K.) gründet eine neue Abteilung unter der Bezeichnung
Software Test, diese untersteht der Leitung von Les Player. Für den ST erscheinen die Vollversion von
NEOchrome sowie das Spiel
Crystal Castles. In Spanien wird das Verkaufsbüro Ordenadores Atari S.A. unter der Leitung von Claude Nahum, gegründet. Max Bambridge wird neuer Verkaufs- und Marketingchef als Nachfolger von Nahum.
Februar
Atari Corporation:
Im Vereinigten Königreich werden ebenfalls die Preise angepasst, dort kostet der
520STM nun £260 statt £344, der
520STFM £400, der
1040STF mit
SM124 £700 statt £920 und mit
SC1224 nun £900 statt £1150. John Skruch wird Produktmanager für das
XE Game System. Auf der American International Toy Fair vom 15. bis 18. Februar in New York wird das XEGS samt
grauem Standard-Joystick,
Tastatur und
XG-1 Lightgun erneut vorgestellt, zum Marktstart sollen die drei Spiele
Flight Simulator II,
Missile Command und
Trouble Shooter verfügbar sein.
Atari Games Corporation:

Namco-Gründer Masaya Nakamura verkauft wegen der erwarteten, aber ausbleibenden Synergieeffekte aus seiner Mehrheitsbeteiligung an Atari Games ein Drittel seiner Anteile zurück an ein Konsortium aus Atari Games-Mitarbeitern unter der Leitung von Atari Games-Präsident Hideyuki Nakajima, der aus dem Namco-Vorstand ausscheidet sowie seinen Posten als Präsident von Namco-America niederlegt. Die Anteilsverteilung liegt jetzt bei 20% Atari Games/Nakajima, 40% Namco und 40% Warner Communications. Ed Rotberg wechselt als Softwareentwickler von Bally Sente zu Atari Games, er war bereits 1979 bis 1981 bei Atari, Inc. beschäftigt. Das Namco-Spiel
Rolling Thunder wird von Atari Games auf den Markt gebracht.
Marble Madness ist von Electronic Arts nun auch für Apple IIe/IIc erhältlich.
März
Atari Corporation:

Auf der CeBIT '87 in Hannover, die vom 4. bis 7. März stattfindet, werden der
Mega ST, der
Atari Laser Printer, beide Versionen des
PC und das
XE Game System erstmals in Westdeutschland vorgestellt. Das XEGS soll hierzulande an Stelle der Konsole
7800 auf den Markt kommen. Neu vorgestellt wird der
800XE, der den mittlerweile ausgelaufenen
800XL ersetzen soll und technisch wie optisch mit dem
65XE identisch ist, jedoch aus markenrechtlichen Gründen anders benannt werden musste. Präsentiert wird auch das Spiel
BattleZone für XL und XE, welches 1983 schon einmal vorgeführt wurde. Auf der CorpCon East im Sheraton Centre Hotel in New York wird vom 10. bis 12. März der in Europa schon längst erhältliche
520STFM erstmals in den USA vorgestellt. Joshua Trapper, bisher bei Associate at Gaston Snow & Ely Bartlett, wird Unternehmensberater bei Atari und ersetzt Josephine Parry (ehem. Druehl), die zu Tandem wechselt. Atari und Commodore legen am 24. März ihre Streitigkeiten in Sachen Amiga bei, Details über die Einigung wurden jedoch nicht bekannt gemacht. Technical Support Manager Alex Leavens verlässt die Firma.
Atari Games Corporation:
RoadBlasters kommt als System 1-Upright, System 1-Umrüstsatz und als Sitdown-Version auf den Markt. Atari Games Ireland veröffentlicht das Sega-Arcadespiel
Dunk Shot in Europa.
April
Atari Corporation:

Gershon Blumstein wird neuer Leiter der International Software Coordination, die beiden bisherigen Leiter Hartmann und Frick nehmen ihre alten Posten wieder an. John Skruck wird Atari Software Director und ersetzt Blumstein. August Liguori wird Vice President Operations bei Atari (U.S.), Jerry Brown, bisher bei Texas Instruments, folgt Liguori als Geschäftsführer von Atari (U.S.) nach. Computer-Marketingchef Don Reisinger wechselt zu Sega of America. Eine Vergabe von nachrangigen Pfandbriefen in Höhe von 75 Mio. Dollar an amerikanische Investoren soll nun nicht mehr wie geplant stattfinden, stattdessen sollen diese nun ausschließlich an ausländische Investoren abgegeben werden. Die WordPerfect Corp. kündigt eine Umsetzung der Textverarbeitung
WordPerfect 4.1 für den ST an. Richard Miller wird neuer Geschäftsführer der Perihelion Hardware. In Australien wird Livaro Pty Ltd. gegründet, die Kontrolle über diese Firma übernimmt später Atari, die sie dann in Atari Computers Pty Ltd. umbenennt. Die Firma übernimmt schließlich den Computervertrieb vom bisherigen Importeur Mobex. In der Schweiz wird die SAMA electronics A.G. zum 21. April in Atari (Schweiz) AG umbenannt, der bisherige Leiter Jean-Pierre Jordan verlässt die Firma und wird vorübergehend durch Sam Tramiel als Vorstandsvorsitzenden ersetzt. Geschäftsführer bleibt Marcu Guerra, weitere Direktoren werden Gerhard Feldmeier und Sijtje Guerra, neue Prokuristen sind Andreas Huber und Hans Walter Schmid. Nigel Shepherd, bisher bei Commodore

USA, wechselt als Geschäftsführer zu Atari Computers nach Australien. In der Champaigne Suite im Novotel in Hammersmith (London) wird vom 24. bis 26. April die Atari Computer Show abgehalten, auf der erstmals auch der
Atari Business PC zu sehen ist (£599,95 mit zwei Diskettenlaufwerken oder £999,95 mit einem Diskettenlaufwerk und einer 20 MB-Festplatte). Vorgestellt werden auch der
PC (£399,95 als Einzelgerät oder £499,95 mit Monochrombildschirm
PCM124), der
Mega ST2 (£999) und der
Mega ST4 (£1299) sowie das
XE Game System (£80) samt der passenden
Tastatur (£40). Auch hier soll, wie in Westdeutschland, das XEGS an Stelle der Konsole
7800 auf den Markt kommen. Der Atari Laser Printer wird nun als
SLM804 vorgestellt. Hartech Limited gründet in Arizona die Tochtergesellschaft Hartech U.S.A. Limited und der Chiphersteller NSI aus Marlborough in Massachusetts gibt bekannt, dass sich Atari in die Firma eingekauft hat und NSI nun die Chips für die PC-Serie liefern wird. Auf der Messe Salon International d'Informatique, Télématique, Communication, Organisation du Bureau et Bureautique (SICOB) in Paris werden die Computer Mega ST2, Mega ST4 und PC gezeigt. Die Pfandbriefe werden zum 29. April an europäische Investoren zum Zinssatz von 5,25% abgegeben, fällig werden sollen diese im Jahr 2002.
Mai
Atari Corporation:

Für den ST erscheinen
Battlezone (entwickelt durch Andromeda) und die Arrakis Advantage Titel
Algebra I Vol. 1, Geometry Vol. 1, Biology Vol. 2 und
Chemistry Vol. 1. Greg Pratt gibt den Posten des Treasurers an Steven Kawalick (Director of Taxes) ab, bleibt aber Vice President Finance und CFO. Das
XEP80-Modul soll im Juni zusammen mit der Textverarbeitung
AtariWriter 80 auf den Markt kommen,
Silent Butler 80 soll kurze Zeit später folgen. Walter Kreisheimer, bisher bei Wang, wird neuer Verkaufsleiter (Retailers) bei Atari Deutschland, Lothar Reitze Verkaufsleiter (OEM). Auf der Jahreshauptversammlung werden Greg Pratt und Michael Rosenberg (bisher bei Ross & Roberts) neu in den Vorstand gewählt, Michael Katz scheidet dagegen aus dem Vorstand aus, bleibt der Firma aber in seinen anderen Posten erhalten. Clifford Slobod von Mattel wird neuer Verkaufsdirektor für das US-Unterhaltungselektronikgeschäft. Auf der Summer CES, die vom 30. Mai bis 2. Juni in Chicago stattfindet, präsentiert sich Atari unter dem Banner
Come Fly With Us und stellt zahlreiche Neuheiten rund um ihre Spielkonsolen
2600,
7800 und
XE Game System vor – darunter 40 Spiele (16 für 2600, zehn für 7800 umd 14 für XE), diverse weitere werden angekündigt. Für die 2600 werden vorgestellt:
Jr. Pac-Man,
Midnight Magic,
Solaris,
Galaxian,
Ms. Pac-Man,
Millipede,
Crystal Castles,
Joust,
Kangaroo,
Dig Dug,
Centipede,
Battlezone,
RealSports Football,
Defender II (bisher:
Stargate),
Pole Position und
RealSports Soccer, angekündigt werden
Zaxxon,
Mouse Trap,
Venture,
Donkey Kong und
Donkey Kong Junior (alle vorher durch Coleco vertrieben) sowie
Q*bert (bisher durch Parker Bros. vertrieben),
Desert Falcon,
Boxing,
Crossbow,
Crack'ed und
Super Stunt Cycle. Für die
7800 werden gezeigt:
Desert Falcon,
Ballblazer,
Choplifter!,
Karateka,
Touchdown Football,
One-on-One Basketball,
Skyfox,
Summer Games,
Winter Games und
Impossible Mission, geplant sind
Hat Trick,
Atari Team Wrestling,
GATO,
Midnight Magic und
Super Huey. Für XE werden gezeigt:
Flight Simulator II,
Missile Command,
Blast 'em (bisher:
Trouble Shooter)),
HardBall!,
Fight Night,
Touchdown Football,
One-on-One Basketball,
Archon,
Ballblazer,
Rescue on Fractalus!,
Lode Runner,
Blue Max,
David's Midnight Magic,
Crossbow,
Food Fight,
BattleZone und
Star Raiders II, teilweise wurden diese Titel bereits vorher von anderen Firmen vertrieben. Geplant sind zwei Light Gun-Shooter sowie die Spiele
Desert Falcon,
Choplifter!,
Commando und
GATO. An Hardware wird das neue Diskettenlaufwerk
XF551 vorgestellt, das zusammen mit ADOS ausgeliefert werden soll, außerdem die Software SX Express! Hartech U.S.A. stellt eine Reihe von
Taschen- und
Tischrechnern unter dem Atari-Logo vor.
Atari Games Corporation:
Die Firma Mindscape gibt bekannt, dass sie nun exklusiv Atari Games-Spiele als Computerspielversionen herausbringen würde, beginnend mit
Gauntlet auf Atari XL/XE und Commodore 64/128 sowie
Paperboy auf Commodore 64/128. Weitere vertraglich gesicherte Titel sind die Spiele
RoadBlasters,
Gauntlet II,
Rolling Thunder,
720° und
Road Runner.
Juni
Atari Corporation:
Adron Beene, bisher Teilzeit-Rechtsreferendar, wird assistierender Unternehmensberater. Auf der National Associations of Music Merchants, die vom 27. bis 30. Juni im McCormick Place in Chicago stattfindet, ist Atari der erste Computerhersteller, der auf der Musikmesse ausstellen darf. Atari hat die Rechner
520STFM und
1040STF im Gepäck und kann landesweit fünfzig Musikhäuser dazu bringen, die Computer mit ins Sortiment aufzunehmen. In den nächsten Monaten sollen 200 weitere Musikhäuser folgen. Ende des Monats kommen erste Exemplare des
Mega ST2 in Westdeutschland in den Handel.
Atari Games Corporation:
RoadBlasters kommt auf den Markt, das Spiel
A.P.B. wird vom 3. bis 5. Juni beim Distributor Meeting im Hilton Head SC in Santa Clara vorgestellt. Electronic Arts bringt derweil eine Version von
Marble Madness für IBM-Kompatible Computer auf den Markt.
Juli
Atari Corporation:

Jerry Brown, bisher Vice President und Geschäftsführer der Atari (U.S.), verlässt die Firma. Der Typenraddrucker
XDM121 wird nach langer Verzögerung endlich ausgeliefert, auch gelangen erste Exemplare des
Mega ST4 in Westdeutschland in den Handel. Während des Sommers kommen die letzten Produkte für die
5200-Konsole auf den Markt: das Spiel
Gremlins sowie neue Joysticks, die von der erst gegründeten Atari (México) Fabricante, S.A. de C.V. produziert werden. In Schweden wird im Sommer Atari Corp. Sverige AB gegründet, die die Vertriebsaktivitäten in Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen übernimmt, sie bezieht Büroräume an der S-175 in Jarfalla bei Stockholm.
Atari Games Corporation:
Die Spiele
A.P.B. und
Dragon Spirit (unter Namco-Lizenz) erscheinen auf dem Markt. Die Atari Operations, Inc. wird am 29. Juli als Tochter der Atari Games von der Anwaltskanzlei Irell & Manella gegründet. Ziel der Firma ist es, die Barrel of Fun, Inc. aufzukaufen.
August
Atari Corporation:

Die Atari (U.S.) Corp. wird in zwei Divisionen aufgeteilt: Die Atari Entertainment Electronics Division unter der Leitung von Michael Katz und die Atari Computer Division unter der Leitung von Walt Wilson, der dafür von Apple Computer zu Atari (U.S.) wechselt. Beide ersetzen Jerry Brown, der die Firma verlässt. Perihelion gewinnt einen Forschungs- und Entwicklungsvertrag mit Atari und beginnt mit der Entwicklung eines
Transputersystems auf Basis des Inmos T800-Prozessors und des Atari ST, der dazu als Subsystem dienen soll. Bei Perihelion Hardware arbeiten sieben Angestellte, bei Perihelion Software zwanzig Angestellte. Im Vereinigten Königreich werden die Computer
Mega ST2 (£995) und
Mega ST4 (£1295) sowie der Laserdrucker
SLM804 (£1299)

erstmals ausgeliefert. Für die Konsole
7800 erscheint
Choplifter!, für die Konsole
2600 die Titel
RealSports Boxing,
Donkey Kong,
Donkey Kong Junior,
Venture,
Mouse Trap und
Q*bert. Tom Sloper wechselt zu Activision. Atari kauft zum 23. August alle verfügbaren Anteile an der 1970 gegründeten Elektromarktkette The Federated Group zum Stückpreis von $6,25 auf, die in Kansas, Kalifornien, Arizona, Texas und New Mexico 67 Filialen mit etwa 2600 Angestellten betreibt. Geleitet wird die Firma derzeit von Gründer Wilfred Schwartz (Vorstandsvorsitzender und CEO), Keith Powell (Präsident und COO), Merrill Lyons (Senior Vice President Finance, Corporate Planning, Treasurer, Secretary), Michael Pastore (Senior Vice President Sales & Store Operations), Naomi Shively (Vice President Human Resourches), Sherman Langer (Vice President Merchandising), Joseph Plaustein (Vice President Advertising and Sales Promotions), Martin Jacob (Vice President Specialized Retailing), David Karr (Vice President Merchandising Administration) und Kirk Lamb (Vice President Facilities). Die Tochter Styra Corporation wird in Styra Semiconductor Corporation umbenannt. In allen Atari-Fabriken wird nun im Dreischicht-Betrieb gearbeitet, um die hohe Nachfrage abdecken zu können.
September
Atari Corporation:

In Großbritannien werden die Preise abermals gesenkt, der
520STFM kostet nur noch £299, der
1040STF ohne Monitor £499, mit
SM124 £599 und mit
SC1224 £699. Auch in Italien werden die Preise angepasst, die Konsole
2600 kostet nun L. 99, der
130XE L. 259, das
XE Game System soll für L. 320 auf den Markt kommen. Der
520STM wird nun für L. 499 angeboten, der
520STFM für L. 790, der
1040STF für L. 995, der
Mega ST2 für L. 1890 und der
Mega ST4 für L. 2690. In Westdeutschland wird der Atari
PC samt
PCM124 und Maus
PCM1 erstmals ausgeliefert, in den USA das Modem
SX212. In den USA und Großbritannien wird der
520STM künftig nicht mehr angeboten, er wird durch den
520STFM ersetzt, dagegen wird in Westdeutschland der 520ST
M an Stelle des 520ST
FM angeboten. In der Düsseldorfer Messehalle 1 findet die allererste Atari-Messe mit 20.000 Besuchern statt. Auf der 10
th Personal Computer World in der Londoner Olympia Exhibition Hall wird mit dem
CDAR500 Optofile erneut ein CD-ROM-Laufwerk angekündigt. Atari und Perihelion stellen im Hotel Café Royal in London erstmals das
Transputer-Konzept vor, 100 Softwareentwickler, Hardwareproduzenten und Journalisten nehmen an der Veranstaltung teil. Perihelion entwickelt sowohl Software als auch Hardware, produziert und vertrieben werden soll das System dann durch Atari. Gegen Ende des Monats wird das
XE Game System in den USA für $149 erstmals verkauft, im Paket mit der Nummer XES4001 befinden sich neben der Konsole (mit
Missile Command und BASIC im ROM) eine
Tastatur, ein
Standard-Joystick und eine
Light Gun sowie die Spiele
Bug Hunt (bisher:
Blast 'em!) und
Flight Simulator II.
Atari Games Corporation:
Zu Monatsbeginn erwirbt Atari Operations die Kette Barrel of Fun, die am 9. Dezember 1977 durch Herbert Skinner und Richard Adams gegründet wurde. Zur Kette gehört auch die 2001 Entertainment Center-Kette, die in sechs Bundesstaaten im Südosten der USA beheimatet ist. Richard Adams wird Vice President von Atari Operations. Atari Games bringt das Namco-Arcadespiel
R.B.I. Baseball als Nintendo VS Systemkit auf den Markt. Mindscape veröffentlicht
Gauntlet und
Paperboy für Commodore 64/128.
Oktober
Atari Corporation:

Für den ST erscheinen aus der Arrakis Advantage Serie die Lernprogramme
Algebra I Vol. 2, Geometry Vol. 2, Statistics, Trigonometry, Biology Vol. 3, Biology Vol. 4 und
Physics Vol. 1 sowie die Textverarbeitungssoftware
WordPerfect, für die Konsole
7800 die Spiele
Karateka und
One-on-One Basketball. Walt Wilson, Vice President und Geschäftsführer der Atari Computer Division, verlässt Atari (U.S.) nach nur zwei Monaten wieder. Der Kauf der Federated Group wird abgeschlossen, damit ist die Elektromarktkette nun eine hundertprozentige Tochterfirma Ataris. Am 9. Oktober erscheinen in den USA die Computer
Mega ST2 und Mega ST4. Am 12. Oktober treten die führenden Federated-Mitarbeiter Schwartz, Powell und Pastore zurück und verlassen die Firma. Garry Tramiel wird neuer Präsident und CEO der Kette. Powell und Pastore gründen wenige Tage später die Music To Go, Inc. Rick Fountain wird Senior Vice President Store Operations, Kevin Downey Vice President Human Resources, er ersetzt Naomi Shively, die die Firma ebenfalls verlässt. Shen Youfang wird neuer Vice President und Geschäftsführer der Atari Taiwan Manufacturing Company, Elton Southard wechselt von Robinson Products als Vice President Semiconductor Operations zu ATMC und ersetzt Youfang auf dessen alten Posten. Die Verantwortung der ATMC-Entwicklung übernimmt Shiraz Shivji zusätzlich zu seinem bisherigen Posten. Charles Knuchel wird neuer Prokurist der Atari (Schweiz) AG. Nintendo of America versucht eine einstweilige Verfügung gegen Atari durchzudrücken. Nintendo beklagt sich darüber, dass Atari in seiner Werbekampagne von „hunderten Spielen“ für das
XE Game System spricht, während das NES nur 80 Titel vorzuweisen habe – etliche der Atari-Titel seien aber laut Nintendo schon seit Jahren aus der Produktion und nur noch schwer zu finden; außerdem über eine zweite Reklame, in der mit der Fähigkeit des XE geworben wird, sowohl Modul- als auch Diskettenspiele abspielen zu können, wohingegen das NES nur Module akzeptieren würde. In der Reklame wird zwar darauf hingewiesen, dass für den Diskettenbetrieb zusätzliche Hardware erforderlich ist, trotzdem hält Nintendo dies für unlautere Werbung, da das Laufwerk nur sehr schwer zu bekommen und sehr teuer sei. Die Klage wird am 27. Oktober vom Bezirksgericht New York abgewiesen und an das Bezirksgericht in San Jose übergeben, eine einstweilige Verfügung wird ebenfalls nicht erteilt. Die Perihelion Hardware Limited wird in Perihelion Limited umbenannt, Entwickler Timothy Dunn wechselt zu Anamartic Limited.
Atari Games Corporation:
Mindscape veröffentlicht
Gauntlet für den Atari ST.
November
Atari Corporation:

Auf der COMDEX in Las Vegas, die vom 2. bis 5. November stattfindet, gibt es zahlreiche Neuvorstellungen, so wird die PC-Serie um die Modelle
PC4 und
PC5 (vorgestellt) sowie
PC3 (angekündigt) erweitert, der
Abaq Transputer wird in einer Entwicklerversion samt dem Betriebssystem HeliOS zusammen mit Perihelion erstmals vorgestellt, ebenso das CD-ROM-Laufwerk
CDAR500 und die neuen Festplatten
Megafile 20 und Megafile 40. An Software wird unter anderem
DeskSet von G.O. Graphics präsentiert. Der
Atari PC heißt mittlerweile
PC1, um Verwechslungen zu vermeiden, der
Business PC nun
PC2. Alle derzeit ausgelieferten sind mit MS-DOS 3.2 ausgestattet und sollen mit
GEM Desktop, GEM Write, GEM Paint und
GW-BASIC ausgeliefert werden. Vorgestellt wird auch das PromiseLAN-Netzwerksystem der Firma Moses Computers und ein AppleTalk-Interface. Atari Deutschland gibt die Gründung einer Forschungseinrichtung unter der Leitung von Helmut Joswig (bisher bei Commodore) bekannt, die im April 1988 ihre Arbeit aufnehmen soll. Styra Semiconductor bezieht Räumlichkeiten am 2161 Hutton Drive, Suite 200 in Carrolton, Texas. Geleitet wird die Firma von Lynn Reed als Präsident und CEO.
Atari Games Corporation:
Das Arcadespiel
Xybots kommt in die Spielhallen.
Dezember
Atari Corporation:

Mit
Algebra II Vol. 1, Algebra II Vol. 2, Algebra III, Biology Vol. 1, Chemistry Vol. 2 und
Physics Vol. 2 erscheinen die letzten Lernprogramme der Arrakis Advantage Series für den ST. Richter Robert Aguilar vom Bezirksgericht in San Jose weist Nintendos Klage am 15. Dezember ab mit dem Hinweis, dass Ataris Werbung nicht gegen den Lanham Act verstoße. Atari gelingt in Zusammenarbeit mit Bundesagenten ein Schlag gegen Raubkopierer bei der Firma P.S.D., einen Importeur von Videospielen in Südkalifornien. Beschlagnahmt wurden Nachbauten der 2600-Konsole im Wert von 100.000 Dollar. Atari brachte dazu eine Scheinfirma ins Spiel, die mit Hilfe der Bundesagenten Geräte aufkaufte. Am 8. Dezember wurden dann die Lagerhallen von P.S.D. sowie am 17. Dezember ein Schiffscontainer durchsucht. In Kanada kommt der
PC1 samt
Maus und Bildschirm
PCM124 auf den Markt. Für die XE-Serie erscheinen die Spiele
Rescue on Fractalus!,
Ballblazer,
Star Raiders II (als Modul),
Blue Max,
David's Midnight Magic,
HardBall! und
Barnyard Blaster. Das Diskettenlaufwerk
XF551 kommt mit DOS 2.5 auf den Markt, das vorgestellte ADOS ist noch nicht marktreif. Für die Konsole
2600 erscheint
Desert Falcon. In Westdeutschland wurden 1987 72.000 Computer vom Typ
1040STF, 38.000 vom Typ
520STM und 10.000 von den Typen
Mega ST2 und Mega ST4 abgesetzt.
Atari Games Corporation:

Das Namco-Arcadespiel
Pac-Mania wird von Atari Games veröffentlicht, Mindscape bringt
Gauntlet für Atari XL/XE in den Handel. Da Atari Games vertraglich keine Videospiele unter dem Atari-Logo fertigen darf, wird am 21. Dezember die Tochtergesellschaft
Tengen, Inc. gegründet. Der Begriff Tengen (jap. 天元) stammt ebenso wie Atari aus dem japanischen Brettspiel Go und bedeutet etwa
Mitte des Himmels bzw. in diesem Fall
Mitte des Spielfelds. Unter dieser Marke werden in den kommenden Jahren Videospiele vor allem für Sega-Konsolen, aber auch für Atari Lynx, NES, Atari ST und Amiga hergestellt. Geleitet wird Tengen von Dennis Wood, Senior Vice President und COO wird Randall Broweleit, vormals bei Strategic Simulations. Tengen hat seinen Sitz am 1901 McCarthy Boulevard in Milpitas.
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1988
Januar
Atari Corporation:

Atari (U.K.) bietet das erste von vier geplanten Desktop-Publishing-Paketen an – für £2400 erhält man einen
Mega ST2 samt Laserdrucker
SLM804 und der DTP-Software
DeskSet. Weitere Systeme, auch mit einem
Mega ST4 und High-End-Software, sollen gegen Ende des Monats zu haben sein. Die Atari Corp. (Deutschland) GmbH gewinnt am 5. Januar eine Ausschreibung, wonach sie die Universität Stuttgart mit bis zu 500 Computern ausstatten kann. Für die
XE-Serie erscheint das bereits 1983 vorgestellte Spiel
BattleZone. Howard John wird Vice President Finance bei der Federated Group, er ersetzt Merrill Lyons, der die Firma verlässt. Am 27. Januar erscheint Microsoft
Write für den ST, es handelt sich dabei um die direkte Umsetzung von
Microsoft Word 1.05 Macintosh. Der Laserdrucker SLM804 ist nun auch in den USA zu haben. Atari kauft die Design-Patente Des. 255.565 (Design des Standard-Joysticks) und Des. 303.127 (Design der
2600 Junior-Konsole) von Atari Holdings auf.
Atari Games Corporation:
Kevin Hayes wird zu Jahresbeginn Executive Vice President bei Atari Operations. Auf der Winter CES, die vom 7. bis 10. Januar in Las Vegas stattfindet, wird unter der Marke Tengen das Spiel
Gauntlet für das Nintendo Entertainment System vorgestellt sowie
R.B.I. Baseball angekündigt, Mindscape kündigt eine Umsetzung des Atari Games-Spiels
Indiana Jones and the Temple of Doom für das NES an, Milton Bradley eine NES-Version des Spiels
Marble Madness. Am 18. Januar erhält Tengen von Nintendo eine Lizenz, um künftig Spiele für das Nintendo Entertainment System herzustellen. Voraussetzung ist jedoch, dass alle Spiele bei Nintendo zur Prüfung eingereicht und von ihnen dann auch genehmigt werden müssen. Zehn Tage später legt eine Anwaltskanzlei aus Virginia im Auftrag von Atari Games eine Eidesstattliche Versicherung beim U.S. Copyright Office ab, um an den Quellcode des 10NES-Chips zu gelangen. Als Vorwand wird ein angeblich laufender Prozess vor dem Bezirksgericht von Nordkalifornien angegeben, den es aber nie gegeben hat.
Februar
Atari Corporation:
Neil Harris wird Verkaufs- und Marketingleiter bei Atari (U.S.) für die Ostküste und den Mittleren Westen. Mel Stevens folgt Harris als Marketingchef der Atari Corporation nach. Atari Italia bezieht neue Räumlichkeiten an der Via Bellini 21 in Cusano Milanino.
Atari Games Corporation:
Steve Calfee, bereits von 1976 bis 1984 bei Atari beschäftigt, wird Vice President Product Development bei Tengen. Das Arcadespiel
Blasteroids kommt auf den Markt und Mindscape veröffentlicht
Gauntlet für IBM-Kompatible Computer.
März
Atari Corporation:

Atari beschäftigt zwischenzeitlich in den USA 4090 Angestellte, davon 2230 in der Federated Group. Cliff Slobod verlässt Atari (U.S.), Richard Frick wird sein Nachfolger als nationaler Verkaufsleiter für die Electronic Entertainment Division. John Skruch wird Leiter der Unterhaltungssoftware-Entwicklung für ST und XE, Joseph Ferrari, bisher Leiter der Softwareentwicklung bei Atari (Canada), wird neuer Leiter der Softwareabteilung für die ST-Serie. Der Preis des
520STFM wird auf £399 angehoben, auch der Preis des
1040STF steigt um 100 Pfund. Der
PC2 wird in Großbritannien in drei Konfigurationen angeboten: PC2-SD mit einem Diskettenlaufwerk für £599,99, PC2-DD mit zwei Diskettenlaufwerken für £649,99 und PC2-HD mit einem Diskettenlaufwerk und einer 30 MB-Festplatte für £949. Der
PC1 ist für das Vereinigte Königreich nicht mehr zur Veröffentlichung vorgesehen. Auf der Third International Conference of CD-ROM, die vom 1. bis 3. März in der Microsoft-Zentrale in Seattle stattfindet, stellt Atari das Laufwerk
CDAR504 vor. Am 4. März wird in Hong Kong die Tambercombe Company Limited gegründet. Die Atari Corp. (Deutschland) GmbH wird am 9. März in Atari Computer GmbH umbenannt. Atari verklagt den Chiphersteller Micron vor dem Federal Circuit Court in San Jose. Micron wird vorgeworfen, sich nicht an Preisabsprachen zu halten – Atari hätte telefonisch eine Bestellung von drei Millionen RAM-Bausteinen zum Stückpreis von $3,75 aufgegeben, Micron hätte dann später aber einen höheren Preis verlangt. In Kanada kommt derweil der
PC2 auf den Markt, für die Konsole
7800 erscheint in den USA das Spiel
Ballblazer, für die XE-Serie die Spiele
One-on-One Basketball,
Fight Night,
Lode Runner und
Archon. Auf der CeBIT '88, die vom 16. bis 23. März in Hannover stattfindet, wird erstmals in Westdeutschland der
ABAQ vorgestellt, außerdem die Computer
PC4 und
PC5 sowie das Wechselplattenlaufwerk
SR444. Im Hinterzimmer der CeBIT wird derweil der schon lange erwartete 32-Bit-Computer als
TT030 und TT/X angekündigt, eine Portierung von UNIX kann bereits vorgestellt werden. Jack Tramiel beklagt sich über die Ankündigung der US-Regierung unter Präsident Ronald Reagan, Einfuhrbeschränkungen für dynamische Speicherchips aus Japan einzuführen, falls Japan den Export dieser Chips in die Vereinigten Staaten nicht drosseln sollte. Tramiel sagte, dass er notfalls auch ein Halbleiterwerk aufkaufen würde, selbst wenn dadurch sein Reingewinn „von 57 auf 56 Mio. Dollar schrumpfen würde“. Derzeit trägt Atari Deutschland mit einem Umsatz von 175 Mio. Dollar satte 21% zum Gesamtumsatz der Atari Corporation bei und ist damit die größte Auslandsgesellschaft Ataris. Gegenüber den Vorjahr stieg der Umsatz um 25%. Die Modelle
PC2 und
PC3 werden auf den westdeutschen Markt gebracht. Ambrose LaRocco, bisher bei Celebrity Computing, wird Präsident der Federated Group, er ersetzt Garry Tramiel in dieser Funktion, der aber nach wie vor CEO der Kette bleibt.
Atari Games Corporation:
Ein Teil der Lagerhalle am 675 Sycamore Drive wird zur Produktionshalle ausgebaut. Ein späterer Rechtsstreit gegen Nintendo resultiert aus der Verwirrung um die Lizenz für das Videospiel
Tetris. Die Rechte des Spiels liegen zu dieser Zeit beim sowjetischen Staatskonzern Elekronorgtechnika (Элeктpóнopгтexникa, kurz ELORG/Элopг), der vom Außenhandelsministerium unter Konstantin Katushev kontrolliert wird. Dem amerikanischen Geschäftsmann Robert Stein gelang es im März 1988, Lizenzen für dieses Spiel zu erwerben, er vergab sie an die Spieleschmieden Mirrorsoft und Spectrum Holobyte. Diese wiederum vergaben ihrerseits Lizenzen – Spectrum Holobyte an den Nintendo nahestehenden Spieleentwickler Henk Rogers, Mirrorsoft im Mai 1988 an Atari Games bzw. deren Tochter Tengen. Was allen (außer eventuell Stein) nicht bewusst war, war die Tatsache, dass ELORG ihre Lizenz nur vergab, um Computeradaptionen von Tetris auf den westlichen Markt zu bringen, jedoch nicht für Konsolenumsetzungen oder Spielen für den japanischen Markt. Dennoch gelang es schließlich Nintendo, am 22. März eine Tetris-Lizenz für ihren im kommenden Jahr erscheinenden Handheld Game Boy zu erwerben. Etwa zur gleichen Zeit begann Ed Logg bei Tengen damit, eine
NES-Version zu entwickeln. Diese wird später als die qualitativ bessere Version angesehen. Mindscape bringt eine Version von
Gauntlet für den Apple IIgs auf den Markt sowie
Gauntlet: The Deeper Dungeons für Commodore 64/128, eine Version des Spiels für Atari XL/XE ist ebenfalls vorgesehen.
April
Atari Corporation:
Die seit 1987 geplante Forschungseinrichtung nimmt an der Julius-Koengen-Straße 24 in Braunschweig ihre Arbeit auf, sie wird von Helmut Joswig geleitet, der dafür von Commodore zum Atari Computer GmbH Technologiezentrum. Die Wahl des Standorts fiel deshalb auf die niedersächsische Stadt, da vor allem an vielen Universitäten in Norddeutschland viel auf dem Atari ST entwickelt wurde. Hauptaufgabe der Einrichtung ist es, weitere Produkte für die PC-Serie zu entwickeln. Frank Schwarzlos wechselt von Sennheiser als Gruppenleiter der Hardwareentwicklung zum Technologiezentrum. Am 15. April gibt Atari bekannt, dass die Klage gegen den Chiphersteller Micron um den Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs erweitert. Für die XE-Serie erscheinen das Spiel
GATO und die Software
SX Express! Don Reisinger wechselt von Sega of America als Berater zu Atari. Auf der Corporate Electronic Publishing Systems, die vom 19. bis 21. April in Chicago stattfindet, stellt Atari ein DTP-Paket vor: Für $5492 erhält man einen
Mega ST4 samt Festplatte
SH205 und
SLM804 Laserdrucker sowie die Software
Softlogik Publishing Partner Professional. Charles Babbit wird neuer Präsident der Computer Division und ersetzt Wilson, Anthony Gould wird neuer Vice President Sales der Computer Division. Auf der Atari User Show vom 22. bis 24. April im Alexandra Palace in London präsentiert Atari das
520STFM Summer Pack für £399, das mit 22 Spielen beigepackten Spielen erscheinen soll. Die bisher mit SD-Laufwerken ausgestatteten Computermodelle
520STF und
520STFM werden ab sofort mit DD-Diskettenlaufwerken ausgeliefert. Ein
Laptop auf Basis des 1040STF unter dem Codenamen
Stacy wird erstmals angekündigt. Auf der SICOB in Paris werden vom 25. bis 29. April die in Frankreich noch nicht erschienenen Computer
PC2 und
PC4 vorgestellt. Der ABAQ muss aus markenrechtlichen Gründen um benannt werden, er heißt ab sofort
Atari Transputer Workstation.
Atari Games Corporation:
Die Spiele
Galaga '88 (Namco-Lizenz, als Upright-Version oder als JAMMA-Umrüstsatz) und
Vindicators kommen auf den Markt.
Gauntlet und
Paperboy werden von Mindscape für Apple IIc/IIe auf den Markt gebracht, letzteres zusätzlich auch für den Apple IIgs.
Mai
Atari Corporation:

Alwin Stumpf übernimmt zusätzlich zum bisherigen Posten die Position des Geschäftsführers von Atari (Benelux) und löst Pieter Norp ab, der als Controller und Prokurist bei der Firma bleibt. Atari kauft das US-Patent 4349708 (Joystick control) von Atari Holdings auf. Neil Harris wechselt als Marketingdirektor von Atari (U.S.) zur Atari Corporation und ersetzt dort Larry Samuels, der die Firma verlässt. Für die Konsole
2600 erscheint das Spiel
Crossbow, für den ST
Atari Planetarium, Missile Command und
Crack'ed, in Großbritannien zusätzlich
XOR und
Super Breakout. Atari taucht in diesem Monat erstmals in der
Fortune 500-Liste auf Platz 484 auf. Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Mai wird Sam Tramiel zum neuen CEO bestimmt, er löst damit seinen Vater Jack Tramiel ab, der aber nach wie vor Vorstandsvorsitzender bleibt. Sam bleibt weiterhin auch COO und Präsident der Firma. Auf der Hausmesse im Café Royal in London zeigt Atari am 26. Mai erstmals den
PC4 (£1299) und kündigt zudem an, dass es ab September mit dem
1040STFM ein weiteres ST-Modell geben soll. Das CD-ROM-Laufwerk
CDAR504 soll ab August oder September für £399 zu haben sein. Auf der Messe stellt die Firma Personal Robots das RoboKit vor, welches später aber nicht von ihr, sondern von Atari vertrieben werden soll. Chuck Babbitt und Tony Gould verlassen die Firma bereits wieder.
Atari Games Corporation

Zur Zeit beschäftigt Atari Games 195 Mitarbeiter. Die Firma kauft am 10. Mai 15,6 Morgen (etwa 63.130 Quadratmeter) Land im Norden von San Jose zum Bau einer neuen Zentrale, bis 1990 sollen hier 400 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, Tengen soll an den 1623 Buckeye Drive in Milpitas umziehen. Im Vereinigten Königreich wird zu Investitionszwecken am selben Tag die Legibus 1194 Limited gegründet. Von der Firma Mirrorsoft erwirbt Atari Games eine vermeintlich weltweite Exklusivlizenz des sowjetischen Spiels
Tetris. Der Spielautomat
Pot Shot, ein sogenanntes Redemption Game, kommt auf den Markt, ebenso das Namco-Arcadespiel
Final Lap als Sitdown-Version. John Ray, bei Atari von 1977 bis 1984 und danach bei Finial Technology, wird neuer Entwicklungsleiter bei Atari Games.
Atari Holdings, Inc.:
Die Atari Corporation erwirbt das Patent 4.349.708 von Atari Holdings.
Juni
Atari Corporation:

Atari und Axlon unterzeichnen einen Kooperationsvertrag, wonach Axlon eine nicht genannte Zahl von Spielen für die Konsolen
2600 und
7800 entwickeln kann. Axlons Vorstandsvorsitzender ist kein anderer als Atari-Gründer Nolan Bushnell. Seit dem jeweiligen Marktstart der beiden Konsolen (1977 bzw. 1984/1986) wurden mehr als 25 Mio. 2600-Konsolen und etwas mehr als eine Million 7800-Konsolen verkauft. Das Personalkarussell bei Atari (U.S.) dreht sich erneut: Ronald Stringari, vormals bei Sears und bereits 1981 bis 1983 bei Atari beschäftigt, wird neuer Vice President Sales and Marketing der Electronic Entertainment Division, er ersetzt Frick, der zur Atari Games-Tochter Tengen wechselt. Bob Harris, bisher bei Sega of America, wird Marketingleiter der Electronic Entertainment Division, Bob Blau, vormals bei Coleco, wird Verkaufsleiter für den Osten und Süden der USA, Robert Schuricht, vormals bei CSS, wird Verkaufsleiter für den Mittleren Westen. Jeneane Harter wechselt als Marketingleiterin von der Computer Division in die Electronic Entertainment Division. Madeline Gordon kommt von Capcom als Manager of Sales Planning and Merchandising zu Atari (U.S.). Juli Wade wird Assistant Product Manager für die 2600-Serie. Mike Dendo von Star Micronics wird Vice President Sales bei der Computer Division und ersetzt dort Gould. Vom 4. bis 7. Juni findet in Chicago die Summer CES statt, auf der Atari unter dem Banner
The Winning Package erneut hauptsächlich Neuheiten aus der Videospielabteilung zeigt. Noch 1988 sollen 45 neue Spiele für 2600, 7800 und
XE Game System auf den Markt kommen, dazu ein an den NES-Controller angelehntes Joypad, welches in den USA jedoch nie erscheint. An Spielen für das 2600 werden vorgestellt:
Dark Chambers,
Sprintmaster,
Crack'ed,
Nebulus,
Super Baseball und
Super Football. Für die 7800 werden die Titel
Desert Falcon,
Hat Trick,
Summer Games,
Winter Games,
Ace of Aces,
Commando,
Crack'ed,
Crossbow,
Dark Chambers,
Donkey Kong,
Donkey Kong Junior,
Fight Night,
Impossible Mission,
Jinks,
Mario Bros.,
Nebulus,
Skyfox,
Super Baseball,
Super Huey und
Touchdown Football präsentiert, für die XE-Serie die Titel
Necromancer,
Desert Falcon,
Food Fight,
Ace of Aces,
Commando,
Crossbow,
Crystal Castles,
Mario Bros.,
Choplifter!,
Into the Eagle's Nest,
Karateka,
Crime Buster,
Mean 18, Summer Games,
Airball,
Dark Chambers,
Jinks,
Nebulus,
F-16 Fighting Falcon und
Ultimate Driving. Die Werbekampagne
Atari's Winning Package for '88 wird angekündigt, zu der man auch die Sportler Ozzie Smith (Baseball), Doug Williams (American Football) und Spud Webb (Basketball) verpflichtet hat, außerdem wird das
Atari Advantage Collector's Program vorgestellt. Das CD-ROM-Laufwerk
CDAR504 wird derweil in Europa in kleinen Mengen an Entwickler ausgeliefert. Atari und der Chiphersteller Micron einigen sich nun außergerichtlich, über Details wird geschwiegen. In Lombardo, Illinois, wird das
Atari Software Development Studio (330 N Eisenhower Lane) unter der Leitung von Lawrence Siegel (vorher bei Yellow Pearl und Memetron) als Vice President Video Game Software Development gegründet. In dem Studio sollen Videospiele für alle Atari-Systeme entwickelt werden.
Moon Patrol für den ST wird angekündigt. Auf der NAMM in Atlanta wird die Gründung des MIDI Developer's Council bekanntgegeben. Sandi Austin, bisher Usergroup Coordinator der Computer Division, verlässt die Firma.
Atari Games Corporation:
Tengen stellt auf der Summer CES vom 4. bis 7. Juni in Chicago die NES-Spiele
R.B.I. Baseball (welches noch im selben Monat erscheint),
Gauntlet,
Pac-Man und
Tetris vor, Mindscape
Road Runner und
Indiana Jones and the Temple of Doom für Commodore 64/128, Atari ST und das NES,
720° für C64/128 und NES sowie
Paperboy für das NES. Brøderbund kündigt eine Version des Spiels
Star Wars für C64/128, Atari ST und Commodore Amiga an, Milton Bradley erneut eine Version von
Marble Madness für das NES. Die Tochter Atari Operations gründet die Spielhallenkette Atari Expo. Atari Games bringt
Toobin' in die Spielhallen und Mindscape veröffentlicht
Road Runner für C64/128 und Atari ST. Frick wechselt von Atari zu Tengen, bleibt dort jedoch nicht lange und wechselt kurz darauf zur Learning Company. Mike Taylor, bisher Vice President Sales (Domestic) bei Atari Games, wird Vice President Sales bei Tengen, Satish Bhutani, bisher Vice President Atari Operations an der Westküste, beerbt Taylors Posten bei Atari Games, David Bishop ersetzt Bhutani.
Juli
Atari Corporation:
Nicholas Lefevre verlässt die Firma und Ambrose LaRocco, Präsident der Federated Group, wechselt zur Großhandelskette Costco. Eine Vertragsunterzeichnung, wonach Atari die niemals eröffnete Deauville Mall in Kingwood, Texas (ca. 37.200 m²) zur Computerfabrik umbauen würde, steht kurz bevor. Es wird erwartet, dass Atari die gesamte Computerproduktion bis zum Jahresende von Taiwan nach Kingwood verlagern wird. Vince Giammatteo wird Vice President Manufacturing Operations und ersetzt Joseph Spiteri, der die Firma verlässt. Um die stark gestiegene Nachfrage nach 8-Bit-Computern vor allem im sozialistisch regierten Ostblock decken zu können, wird die Produktion des im Jahr 1985 eingestellten Computers
800XL erneut aufgenommen.
Atari Games Corporation:
Das Joint-Venture Atari/Ragtime Enterprises von Atari Games und Bob Snow eröffnet am 3. Juli auf 1950 m² die Spielhalle
Commander Ragtime's Midway of Fin, Food & Games im dritten Stock des Church Street Exchange Einkaufszentrums in Orlando, Florida. Mindscape bringt das Spiel
Indiana Jones and the Temple of Doom für den Atari ST auf den Markt. Die Anzahl der Atari Games-Aktien wird um 500.000 Stück auf 10,5 Mio. Aktien erhöht.
August
Atari Corporation:

Für die Konsole 7800 erscheinen die Spiele
Desert Falcon (GCC),
Summer Games und
Winter Games (beide von Computer Magic entwickelt), für den ST im Vereinigten Königreich die Titel
Asteroids Deluxe (Paradox) und
Moonbase (Dr. R J C Smaje). Robert Katz, bisher ST-Produktmanager bei Atari (U.K.), wird zum 8. August Software Development Manager beim Mutterkonzern, Darry Still folgt auf Katz' Posten nach. In Kanada wird das Diskettenlaufwerk
PCF554 erstmals ausgeliefert. Cindy Claveran, bisher Developer Relations Coordinator, wird Usergroup Coordinator als Nachfolgerin von Austin. Neil Harris wird unterdessen beauftragt, das Marketing der Atari-Computer in den Federated-Märkten komplett zu überarbeiten. Die Tour der Westberliner Electro-Formation Tangerine Dream, die die Band im August und September durch 26 nordamerikanische Städte führt, wird von Atari gesponsert. Atari reicht gegen den ehemaligen Federated Group-CEO Wilfred Schwartz, die Buchhalter von Ernst & Whinney sowie die Investmentbank Goldman Sachs Klage wegen Betrugs vor dem Bezirksgericht in San Jose ein. Die Federated Group soll wissentlich weit über Wert an Atari verkauft worden sein, so der Vorwurf. In Europa kommen die Computermodelle
PC4 und
PC5 auf den Markt, der Vertrieb des 520ST
M soll in Westdeutschland eingestellt werden und stattdessen nun doch noch der
520STFM in den Handel kommen. Bis zum Ausverkauf des 520ST
M wird es aber noch einige Zeit dauern.
Atari Games Corporation:

Atari bringt unter Lizenz von Namco das Spiel
Assault heraus. Mindscape veröffentlicht
Paperboy für IBM-Kompatible Computer.
September
Atari Corporation:
Vom 2. bis 4. September findet die zweite Atari Messe in Düsseldorf statt, die 26.000 Besucher verzeichnen kann. Erstmals werden der
TT mit einer neuen TOS-Version sowie der
TT/X mit AT&T UNIX System V 3.1 angekündigt – zu dieser Zeit gilt in der Fachwelt UNIX noch als
das Betriebssystem der Zukunft. Thomas Huber wird bei Atari Deutschland neuer Verkaufsleiter für die Spielkonsolen unter Kuschke. In New York gelingt ein weiterer Schlag gegen Raubkopierer: Bezirksrichter Whitman Knapp ordnet am 15. September eine Durchsuchung von acht Firmen in New York an, die tags darauf von Atari-Sicherheitsleuten und dem Executive Security Service durchgeführt wird. Über 700 nachgebaute 2600-Konsolen sowie tausende Zubehörteile werden beschlagnahmt und schließlich vernichtet. Auf der Personal Computer Show im Earls Court Exhibition Centre in London wird vom 16. bis 18. September erstmals der von DIP entwickelte tragbare
Pocket PC angekündigt. Frank Foster, vorher bei Hybrid Arts, wird neuer Director of Speciality Markets (MIDI, Graphic Products), Art Morgan, bisher DTP Projektmanager, wird zum Produkt-Marketingleiter für Personal Computer Hardware und Software befördert. Beide ersetzen Neil Harris, der zu General Electric Information Services wechselt. Für den ST erscheint das von Andromeda entwickelte Spiel
Moon Patrol.
Atari Games Corporation:
Andrew Burgess wechselt von DocuPro/ViewTech als Ingenieur zu Atari Games. Das Arcadespiel
Cyberball kommt in der Version mit zwei Bildschirmen für vier Spieler auf den Markt. Die britische Legibus 1194 Limited wird von Atari Games übernommen und in Atari Overseas Services Limited umbenannt.
Oktober
Atari Corporation:

Im Vereinigten Königreich werden die Preise erneut angepasst: Der 520ST
FM wird wieder auf £299 gesenkt, das neue
520STFM Super Pack mit 21 Spielen soll für £399,99 verkauft werden. In diesem Paket sind die Spiele
Arkanoid – Revenge of Doh, Beyond the Ice Palace, Black Lamp, Buggy Boy, Chopper X, Eddie Edwards Super Ski, Ikari Warriors, Marble Madness, Organiser, Quadralien, Rana Rama, Return to Genesis, Road Wars, Seconds Out Starquake, Summer Olympiad, Test Drive, Thrust, Thundercats, Wizball, Xenon und
Zynaps enthalten. Das Super Pack ist der Nachfolger zum Summer Pack und soll bis zum 1. März 1989 zu haben sein. Am 4. Oktober gründen Jimmy Hotz und Musiker Mick Fleetwood von der Pop-Rock-Band Fleetwood Mac die Firma Hotz Instruments Technology, deren Geräte unter der Federführung Ataris auf kommenden Musikmessen vorgestellt werden. Wilfred Kilwinger, bisher Software Support Supervisor, wird neuer Support Manager bei Atari (Benelux). In den USA wird die Festplatte
SH205 für $680 auf den Markt gebracht, das Vorgängermodell SH204 gilt als eingestellt.
Atari Games Corporation:
Pac-Man erscheint in diesem Monat als erstes Spiel für das Nintendo Entertainment System von Tengen. Das Namco-Arcadespiel
Final Lap kommt als Komplettgerät auf den Markt. Tengen Japan wird am 21. Oktober durch Kazuo Matsunaga, vormals in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Namco, gegründet, die Niederlassung hat ihren Sitz in Chiyoda-ku in Tokyo. Satish Bhutani verlässt am 25. Oktober Atari Games, Shane Breaks, Vice President International Sales, vertritt Bhutani vorerst.
Atari Holdings, Inc.:
Die Atari Holdings übernimmt die 14,2 Millionen Aktien der Atari Corporation, die bisher von diversen Warner-Tochterfirmen (darunter AIL Holdings, AIL Ireland, Atari International (Hong Kong), WEA Musik GmbH Neue Medien und
Elektronikvertrieb) gehalten werden, am 17. Oktober und übergibt sie tags darauf an Warner Communications.
November
Atari Corporation:

Atari gibt bekannt, dass die Firma die Gläubigerstellung über die Federated Group von fünf verschiedenen Banken unter der Pacific National Bank im Wert von 32 Mio. Dollar übernommen habe. Greg Pratt übernimmt zusätzlich die Geschäftsführung der Federated Group und ersetzt LaRocco. Joe Ferrari, Leiter der Anwendungssoftware für die ST-Serie, verlässt Atari. Auf der COMDEX '88 in Las Vegas werden die neuen Festplatten
Megafile 30 und
Megafile 60 vorgestellt, ebenso das
RoboKit von Personal Robots Limited. Ausgewählten Fachleuten wird der Prototyp des Laptops
Stacy vorgeführt. Der Laptop soll nach der offiziellen Vorstellung auf der nächsten CeBIT im Mai 1989 in der kleinsten Ausbaustufe mit einem Diskettenlaufwerk und 1 MB Arbeitsspeicher für £695 auf den britischen Markt kommen. Atari bestätigt zudem Pläne, einen Computer mit dem 68030-Prozessor zu entwickeln, auf dem sowohl TOS als auch UNIX System V betrieben werden kann. Für die 7800-Konsole erscheinen die Spiele
Donkey Kong und
Donkey Kong Junior, die von ITDC für Atari entwickelt wurden. Am 22. November geht die 26-millionste 2600-Konsole über den Ladentisch.
Dezember
Atari Corporation:
Sijtje Guerra, Marco Guerra und Andreas Huber verlassen Atari (Schweiz), Atari-Deutschland- und Atari-Benelux-Geschäftsführer Alwin Stumpf übernimmt nun auch hier die Leitung. Für die Konsole 7800 erscheinen die Spiele
Hat Trick (entwickelt durch ibidinc),
Mario Bros. (ITCD) und
Impossible Mission (Computer Magic).
Atari Games Corporation:

Am 12. Dezember reicht Atari Games eine 100-Millionen-Dollar-Klage gegen Nintendo Co. Ltd. und Nintendo of America Inc. ein und wirft der Firma vor, den US-Markt für Videospiele monopolisiert zu haben und ihre Marktstellung zu missbrauchen. Nintendo ist damals für seine sehr restriktiven Lizenzbedingungen bekannt – so darf ein Dritthersteller maximal fünf Titel pro Jahr für das NES herausbringen, dabei für zwei Jahre ausschließlich für dieses System, und es wurde von Nintendo nach erfolgreicher Prüfung ein Kontrollchip, der
10NES oder
Lock-Out-Chip, eingebaut, ohne diesen das NES das Modul nicht anerkennt. Nintendo hat hierbei vor allem aus den Ursachen gelernt, die zum Video Game Crash 1983 in Nordamerika geführt hatten, als zahlreiche, teils auch dubiose Drittanbieter eine immer schneller wachsende Anzahl an qualitativ immer fragwürdigeren Spielen für die Atari 2600-Konsole zu immer billigeren Preisen auf den Markt warfen. Damals machten viele dieser Hersteller noch im Jahr ihrer Gründung wieder zu, Mitbewerber wie Coleco oder Mattel mussten ihr Videospielgeschäft aufgeben und auch Atari geriet so stark ins Straucheln, dass am Ende nur der Verkauf der Consumersparte übrigblieb. 1988 hatte Nintendo einen Marktanteil von 80 Prozent in Nordamerika. Mindscape bringt unterdessen
Paperboy für das NES in den Handel. Am 27. Dezember wird die Firma Barrel of Fun, Inc. aufgelöst.
Atari Holdings, Inc.
Die im Oktober an Warner Communications übertragenen Anteile an der Atari Corporation werden an die Warner Communications Investors, Inc. übertragen.
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1989
Januar
Atari Corporation:

Atari und Hartech lösen zum 4. Januar die Lizenzvereinbarung auf, nach der Hartech
Taschen- und
Tischrechner sowie
Taschendatenbanken unter dem Atari-Logo produzieren darf. Die Hartech U.S.A. wird aufgelöst und durch die neue Consumer Products Division der Atari Corporation ersetzt, die vom nun ehemaligen Hartech-Präsidenten David Harris geleitet wird. Sie bezieht Räumlichkeiten an der 8341 East Evans Road, #106, in Scottsdale, Arizona. Mit leichten Veränderungen im Design wird die Rechnerserie nun von Atari selbst produziert. Auf der Winter CES wird angekündigt, dass 1989 mehr als zwanzig neue Spiele für die Konsolen
2600,
7800 und
XE Game System auf den Markt kommen sollen, darunter für 2600:
Road Runner,
Double Dunk und
Secret Quest, für 7800
Tower Toppler (bisher:
Nebulus),
Impossible Mission (in den USA bereits seit Dezember 1988 im Handel),
Fight Night und
Crossbow sowie für die XE-Serie
Commando,
Airball und
Into the Eagle's Nest. Der Softwarehersteller Epyx zeigt auf dieser Messe auch erstmals die Handheld-Spielkonsole
Epyx Handy,

für die noch Investoren gesucht werden. Nintendo und Sega werden später ablehnen, Atari in das Geschäft mit einsteigen.
DOS XE (bisher:
ADOS) wird nun nach langer Verzögerung endlich auf den Markt gebracht
und ersetzt DOS 2.5. Für die Konsole
7800 erscheint im Januar das von Hewson entwickelte Spiel
Tower Toppler. Am 20. Januar werden erstmals die
Hotz Box und der Hotz MIDI Translator auf der Winter-NAMM in Anaheim gezeigt. Atari reicht am 31. Januar vor dem Bezirksgericht San Jose eine 250-Millionen-Dollar-Klage gegen Nintendo ein. Laut Atari missbraucht Nintendo seine Monopolstellung, indem die Firma Händler erpresst, entweder Nintendo zu verkaufen oder gar nichts. Als Folge davon würden Spieleentwickler nur noch für Nintendo entwickeln und es Atari und anderen Mitbewerbern schwer machen, an beliebte Titel für ihre eigenen Konsolen zu kommen. Atari-Präsident Sam Tramiel hält diese Praktik für die gesamte Branche, für Entwickler und auch für Kunden für schädlich. Ruud van Nispen wird zum 31. Januar neuer Verkaufsleiter bei Atari (Benelux) und ersetzt Wilfried de Graaf, der die Firma verlässt.
Atari Games Corporation:
Nintendo reicht am 5. Januar Gegenklage gegen Atari Games auf Grund von Vertragsbruch, Verletzung der Urheberrechte und unlauterem Wettbewerb vor dem Federal District Court in San Francisco ein, außerdem wegen
Verschwörung und Betrug. Die an Tengen ausgegebene Lizenz zur Produktion von NES-Spielmodulen wird zurückgezogen. Auf der Winter CES werden nichtsdestotrotz ab 7. Januar die NES-Spiele
Super Spring,
Rolling
Thunder,
Tetris und
Vindicators von Tengen vorgestellt, für die Computer Atari ST, Commodore 64/128 und Commodore Amiga sowie für IBM-Kompatible Rechner werden die Spiele
Blasteroids, Rolling Thunder, R.B.I. Baseball, RoadBlasters und
Pac-Mania präsentiert. Milton Bradley stellt
Marble Madness für das NES vor, Mindscape
Gauntlet für den Apple Macintosh sowie
720° für C64/128 und NES. Commodore stellt die Brøderbund-Version des Atari Games-Arcadespiels
Star Wars für den Amiga vor. Auf der ATEI in London werden die Arcadespiele
Tetris,
Splatterhouse (unter Namco-Lizenz) und
Hard Drivin' präsentiert. Mindscape veröffentlicht
720° für Commodore 64/128, Brøderbund bringt
Star Wars für PCs und C64/128 in den Handel.
Februar
Atari Corporation:
Im Vereinigten Königreich erscheint für den ST das von Turcan Research Systems entwickelte Spiel
Borodino. Der Preis der
2600-Konsole wird für den Zeitraum von zwei Monaten von $49 auf $39,95 gesenkt, in dieser Zeit wird auf den Kauf der
7800-Konsole ein Rabatt von $20 eingeräumt und das
XE Game System für $99 statt $149 angeboten. Helmut Joswig wird neben Alwin Stumpf zweiter Geschäftsführer der Atari Computer GmbH. Craig Erickson wechselt von Mindscape als Executive Vice President Software Development zum Atari-Entwicklungsstudio nach Lombard. Richard Miller von Perihelion wechselt als technischer Leiter zu Atari (U.K.), er ersetzt Les Player, der zur britischen Niederlassung von GFA Systemtechnik wechselt. Martyn Gilbert wird neuer leitender Entwickler bei Perihelion und ersetzt damit Miller. Die Atari (Schweiz) AG zieht von der Bahnhofstrasse 7 in die Bahnhofstrasse 28 in Baden, Aargau, um. Produktentwicklungsmanager Roy Good wird am 15. Februar Vice President Product Engineering und ersetzt Vice President Advanced Technology Shiraz Shivji, der Atari verlässt. Shivji gründet den Computerhersteller Momenta Corporation, der allerdings schon 1992 Konkurs anmeldet. Auf der Messe
Which Computer?, die vom 21. bis 24. Februar im National Exhibition Centre in Birmingham stattfindet, wird der von DIP entwickelte
Pocket PC von Atari erstmals vorgestellt. Atari erwarb bereits vorher die weltweit exklusive Lizenz zur Produktion und Vermarktung des Taschencomputers, der bereits Ende April für £199 auf den britischen Markt kommen soll.
Atari Games Corporation:
Nintendo klagt am 2. Februar gegen Atari Games auf Grund von Patentrechtsverletzungen vor dem Bezirksgericht in San Francisco. Dabei wird die Vermarktung von nicht-lizenzierten Modulen für das NES angezeigt, insbesondere das
widerrechtliche Kopieren des 10NES-Chips (US-Patentnr. 4799635) wird beklagt. Dieser Strafantrag wird dem vom 5. Januar angefügt. Atari Games und Tengen erweitern am 15. Februar ihre Strafanträge gegen Nintendo vor dem selben Gericht, auch hier geht es um Patentrechtsverletzungen, Markenbeleidigung und unerlaubte Einflussnahme. Atari Games will eine einstweilige Verfügung erlangen, die es Nintendo verbietet, sich in die Atari Games- und Tengen-Geschäfte einzumischen sowie eine weitere, die es Nintendo zeitweilig verbieten solle, ihre Produkte zu vermarkten. Insbesondere die Verletzung des US-Patents 4445114
Apparatus for Scrolling a Video Display (ausgegeben an David Stubben am 24. April 1984) wird hierbei beklagt, da dieses Patent eine entscheidende Rolle in der Funktionsweise des NES spielen soll. Außerdem wird beklagt, dass Nintendo seine Kunden belügen würde, in dem die Firma behauptet, dass mit der laut Nintendo gesetzeswidrigen Nutzung von Tengen-Modulen alle Garantieansprüche erlöschen würden. Auf der American Coin Machine Exposition (ACME) in Reno werden die Arcadespiele
Tetris (JAMMA-System),
Hard Drivin' (Deluxe Cockpit Version),
Splatterhouse (unter Lizenz von Namco; im JAMMA-System) und
Vindicators Part II (Umrüstsatz fü
Gauntlet-Geräte) veröffentlicht. Von der Warner-Tochter Atari Holdings erwirbt Atari Games 184 Patente.
Atari Holdings, Inc.:
Die Firma verkauft 184 Patente an die Atari Games Corporation.
März
Atari Corporation:

Die Angestellten der Federated Group nicht mit einbezogen, beschäftigt Atari derzeit 1780 Angestellte, davon arbeiten 160 in der Entwicklung, 280 in Marketing und Vertrieb, 1140 in der Produktion und 200 in der Administration. Auf der CeBIT '89, die vom 8. bis 15. März in Hannover stattfindet, werden der Laptop
Stacy, der Großbildschirm
SM194, das Wechselplattenlaufwerk
Megafile 44 und der Nadeldrucker
SMM824 vorgestellt, Fachleuten wird im Verborgenen auch ein Prototyp des
TT mit modifiziertem
TOS 1.04 sowie der Prototyp eines
erweiterten ST präsentiert. Angekündigt werden die in Westdeutschland noch nicht erschienenen Computer
PC4 und
PC5, der
PC Folio (bisher:
Pocket PC) und die Konsole
7800 die das wenig erfolgreiche
XE Game System ablösen soll. Während der CeBIT werden die Computermodelle
520STFM und
1040STFM in die westdeutschen Läden gebracht. Am 9. März beschließt Atari die komplette Auflösung der verlustreichen Federated Group-Märkte, bis Ende 1990 sollen alle Märkte entweder geschlossen oder verkauft werden. Am 13. März verkündet Atari, dass der PC Folio im Sommer für $299 auf den Markt kommen soll. Vom 14. bis

17. März findet in Sydney die PC89 statt, die von Jack Tramiel eröffnet wird. Der PC Folio wird auch hier vorgestellt und soll ab Juni oder Juli für AU$495 zu haben sein. Einige Videospiel-Neuheiten kommen diesen Monat auf den Markt, so erscheinen für die Konsole
2600 die Titel
Super Baseball,
Super Football und
Sprintmaster, für die
7800 die Spiele
RealSports Baseball (bisher:
Super Baseball) und
Touchdown Football, für die XE-Serie
Ace of Aces,
Food Fight (The Softworks Factory) und
Necromancer und für den ST im Vereinigten Königreich
Go-Moku/Renju, Backgammon und
Bridge (alle von Bray Research) sowie
Atari Grand Prix und
Tempest von Paradox. Antonio Salerno, bisher bei Borland International, wird Director of Software (Third Party Computer Software Development) und ersetzt Ferrari, Joe Mendolia wird Vice President Marketing in der Computer Division von Atari (U.S.). Cindy Claveran verlässt die Firma. Das Management der Federated Group wird ausgetauscht: James Fisher wird Vice President Marketing und ersetzt Neil Harris, Lewis Brown von Good Guys wird Vice President Merchandising an Stelle von Langer. William Turner von Bullocks/Bullocks Wilshire, wird Vice President Store Operations und ersetzt Fountain. Howard Cohn wird Vice President Finance. Garry Tramiel bleibt vorerst CEO der Kette.
Atari Games Corporation:
Bezirksrichterin Fern Smith bewilligt am 3. März die Unterlassungserklärungs-Anträge von Atari Games und Nintendo. Nintendo darf nun nicht mehr seine Händler wegen des Verkaufs von Tengen-Modulen anzeigen, Atari Games darf die Mitbewerber nicht wegen der Patentrechtsverletzung des Patents 4445114 anzeigen. Beide Unterlassungserklärungen sollen so lange gültig bleiben, bis alle laufenden Prozesse zwischen beiden beteiligten Firmen beendet sind. Mindscape bringt
Road Runner für PCs auf den Markt, Brøderbund veröffentlicht
Star Wars für den Atari ST. Tengen verpflichtet zum 30. März die Firma Keye/Donna/Pearlstein aus Los Angeles als neue Werbeagentur, das Honorar soll jährlich zehn Millionen Dollar betragen. Der Gewinn Tengens für das Geschäftsjahr 1988 wird mit 39 Mio. Dollar angegeben.
Atari Holdings, Inc.:
Der Atari Holdings-Mutterkonzern Warner Communications und die Time, Inc. geben am 4. März ihre geplante Fusion bekannt.
April
Atari Corporation:

Bereits am 4. April werden 15 der 58 Federated-Märkte in Kalifornien, Texas und Arizona geschlossen, ebenso die Regionalverwaltung und das Regionallager in Dallas. Inventar und Personal gehen auf die Federated-Verwaltung in City of Commerce und die Atari-Verwaltung in Sunnyvale über, etwa 400 Angestellte werden entlassen. Die Federated Group soll sich nun auf Südkalifornien konzentrieren, wo die Kette 21 Filialen betreibt. Vince Giammatteo verlässt Atari (U.S.). Auf der Spring COMDEX '89 in Las Vegas werden erstmals mehrere Varianten des Laptops
Stacy, das Wechselplattenlaufwerk
Megafile 44 sowie eine komplette Zubehörpalette zum nun
Portfolio genannten Taschencomputer gezeigt. Michael Katz, Präsident der Electronic Entertainment Division, verlässt die Firma, vorangegangen waren gescheiterte Verhandlungen mit Sega über Produktion und Vertrieb der neuen Spielkonsole
Mega Drive bzw. Genesis durch Atari in den USA – Atari-Boss Jack Tramiel und Sega-Chef Dave Rosen konnten sich über den angepeilten Verkaufspreis der Konsole nicht einigen. Für die Konsole
7800 erscheinen die Spiele
Dark Chambers (Sculptured Software),
Crack'ed und
Fight Night (beide von Imagineering), für die XE-Serie
Crossbow,
Mario Bros.,
Choplifter!,
Karateka,
Airball und
Dark Chambers (alle von Sculptured Software) sowie
Crystal Castles (The Softworks Factory),
Desert Falcon (Ken Rose),
Crime Buster,
Summer Games und
Thunderfox, für die Konsole
2600 erscheint
Secret Quest (DeFrisco

Entertainment/Axlon). Die Erstausgabe vom
Atarian Magazine erscheint, herausgegeben wird die Zeitschrift von Atari Explorer Publications, finanziert von Atari (U.S.). Roberto Cazzaro wird Director Software Strategy bei Atari Italia. Der bisher zurückgehaltene Mega ST1 wird in Europa als
Mega 1 auf den Markt gebracht, die Modelle Mega ST2 und Mega ST4 erhalten ein leichtes Facelift und werden nun als
Mega 2 bzw.
Mega 4 vermarktet. Die Festplatten
Megafile 30 und
Megafile 60 sowie das Wechselplattenlaufwerk
Megafile 44 kommen auf den Markt, die Festplatte SH205 wird nun als
Megafile 20 verkauft.
Atari Games Corporation:
Das Personalkarussell bei Atari Games und Tengen dreht sich wieder: Randall Broweleit (COO Tengen) wird Senior Vice President Sales and Marketing bei Tengen. Dan van Elderen wird COO und Executive Vice President Administration, Finance and Engineering bei Tengen. Lyle Raine wird Chief Corporate Engineer in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Atari Games. Richard Moore wird Vice President Engineering bei Atari Games und löst damit van Elderen und Rains ab. Robert Sheffield wird neuer Vice President Finance und CFO der Atari Games, er ersetzt John Klein, der die Firma verlässt. Elaine Shirley wird Leiterin des Kundenservice bei Atari Games. Nintendo of America gibt am 6. April bekannt, dass sie von Elektronorgtechnika die Exklusivlizenz für die Videospielumsetzung von Tetris erhalten habe. Tengen reicht daraufhin eine weitere Klage wegen Urheberrechtsverletzungen gegen Nintendo ein, laut Tengen habe die Firma bereits im Jahr zuvor eine Exklusivlizenz erhalten, wenn auch nicht von Elektronorgtechnika selbst. Die Atari Expo-Niederlassungen 22 (Eastridge Mall) und 23 (Westgate Mall) werden in San Jose eröffnet. Mindscape veröffentlicht das Spiel
Indiana Jones and the Temple of Doom für PCs und Amiga, Milton Bradley bringt
Marble Madness für das NES auf den Markt, Brøderbund
Star Wars für den Amiga.
Mai
Atari Corporation:

In Europa werden erste Geräte der
Atari Transputer Workstation 800 an Entwickler ausgeliefert, in Westdeutschland kommt der
PC4 auf den Markt. Für die Konsole
2600 erscheinen die Titel
Dark Chambers und
Double Dunk, für die
7800 Super Huey und
Ace of Aces (Imagineering), für die XE-Serie
Into the Eagle's Nest und
AtariWriter 80. Dan Morris wird Vice President Production Engineering und Richard Miller, bisher technischer Leiter bei Atari (U.K.) wechselt als Director of Research and Development zu Atari in die USA, beide ersetzen Roy Good, der zu Versyss wechselt. Gary Lawman wechselt von Personal Robots als technischer Leiter zu Atari (U.K.). Samuel Chin folgt Gammatteo als Vice President Manufacturing Operations nach, August Liguori, bisher Vice President Operations, ersetzt Gammatteo als Geschäftsführer von Atari (U.S.). Im laufenden Verfahren C88-4805 FMS Atari Games und Tengen gegen Nintendo schaltet sich nun auch die Atari Corporation ein. Hier geht es um die Verletzung des US-Patents 4445114 „Apparatus For Scrolling a Video Display“, welches am 24. April 1984 an Atari-Ingenieur David Stubben ausgegeben wurde. Lee Schreibers Tochter Ellen McBride wird Assistant Secretary der Atari Corporation. Atari kündigt Ende des Monats die Vorstellung des
Atari Portable Color Entertainment Systems für die kommende Summer CES an.
Atari Games Corporation:
Mindscape veröffentlicht
Gauntlet für den Apple Macintosh. Im Russian Tea Room in New York wird am 17. Mai ausschweifend die Veröffentlichung der Tengen-Version von
Tetris für das NES gefeiert. Nintendo reicht am 25. Mai gegen die Veröffentlichung vor dem Bundesgericht in San Francisco Klage ein. Eine einstweilige Verfügung, wonach Tengen ihre Version nicht mehr vertreiben dürfe, wird von Richterin Smith nicht zugelassen, ebensowenig einen Antrag Tengens, den Prozess nicht zuzulassen. Smith weist zudem Klagen von Atari Games und Tengen wegen Markenrechtsverletzung ab.
Juni
Atari Corporation:

Zum 3. Juni unterzeichnen Epyx und Atari ein Lizenzabkommen, wonach Atari die von Epyx entwickelte Handheld-Spielkonsole produzierten und vertreiben kann. Massig Neuvorstellungen auf der Summer CES, die vom 3. bis 6. Juni in Las Vegas stattfindet: Atari präsentiert am 3. Juni um 11 Uhr im Lenox Lohr Room des McCormick Place East erstmals das
Atari Portable Color Entertainment System (kurz APCES oder PCES, entwickelt unter dem Namen
Handy von Epyx) zusammen mit den sechs Spielen
California Games,
Blue Lightning,
Time Quests & Treasure Chests,
Gates of Zendocon,
Impossible Mission und
Monster Demolition. Im September soll das System auf den Markt kommen, dazu sollen auch ein Netzteil und ein Adapter für Autosteckdosen erhältlich sein. Für die Konsolen
2600,
7800 und
XE Game System werden zwanzig neue Spiele angekündigt, die bis Dezember 1989 erscheinen sollen, darunter für 2600 die Titel
Shooting Arcade und
Sentinel und für 7800
Barnyard Blaster und
Sentinel, auch die rote
G-1 Light Gun wird präsentiert. Der
PC4 wird nun auch in den USA erstmals ausgeliefert, ebenso die komplette neue Serie der Atari-Taschenrechner aus der Consumer Products Division.

Chris Roberts wird zum 12. Juni neuer Usergroup Coordinator in der Computer Division als Nachfolger von Claveran. Die PAL-Versionen der Spielkonsole
7800 werden nun endlich ausgeliefert und ersetzen in Europa das
XE Game System, dessen Vertrieb nach und nach eingestellt wird. Eingebaut ist das Spiel
Asteroids, mitgeliefert werden zwei Joypads. Nicko van Someren wird bei Perihelion eingestellt. Die Federated Group erklärt, insgesamt 12,1 Mio. Dollar Entschädigung an bis zu 15.000 Angestellte und Bewerber zu zahlen, die sich in der Vergangenheit einem Lügendetektortest unterziehen mussten – eine Praxis, die laut Greg Pratt kurz nach

der Übernahme der Kette durch Atari abgeschafft wurde. Auf der Atari Show, die vom 23. bis 25. Juni in der West Hall des Alexandra Palace in London ausgetragen wird, wird das
520STFM Power Pack (£399,99) vorgestellt, das mit 23 Programmen und Spielen ausgeliefert wird (
FirST BASIC, Organiser, Music Maker, After Burner, Black Lamp, Bomb Jack, Bombuzal, Double Dragon, Eliminator, Nebulus, Out Run, Overlander, Pac-Mania, Predator, R-Type, Space Harrier, Star Goose!, Starglider, StarRay, Super Hang-On, Super Huey und
Xenon). Es wird das 520ST
FM Super Pack ersetzen.
Atari Games Corporation:
Tengen stellt auf der Summer CES in Chicago die Spiele
A.P.B. und
Xybots für Apple IIgs, Amiga, Atari ST, PCs und Commodore 64/128 vor,
Xybots wird zudem auch für das NES präsentiert, außerdem ein Videospiel zur sehr erfolgreichen Filmreihe
Police Academy angekündigt. Mindscape stellt
Gauntlet II für PC, Amiga, Atari ST und C64/128 vor. Die Arcadespiele
Hard Drivin' (Compact Upright Version) und
Escape From the Planet of the Robot Monsters (Upright und JAMMA-Umrüstsatz) werden veröffentlicht. Tengen zieht am 21. Juni vom 1901 McCarthy Boulevard an den 1623 Buckeye Drive in Milpitas um. Am gleichen Tag ordnet Richterin Smith an, dass Tengen seine
Tetris-Version vom Markt nehmen muss. Händler in den USA werden aufgefordert, die Version aus den Regalen zu nehmen. Begründung: Anders als Tengen hat Nintendo direkt mit dem Tetris-Rechteinhaber Elektronorgtechnika und nicht mit einem weiteren Lizenznehmer verhandelt, das Recht greift demnach höher als das von Tengen, die ihre Lizenz durch die britische Firma Mirrorsoft erhielt, die zudem nur für Computerumsetzungen und nicht für Konsolenportierungen erteilt wurde.
Atari Holdings, Inc.:
Die Time Inc. hält nun 59,3% der Anteile am Atari Holdings-Mutterkonzern Warner Communications und benennt sich in Time Warner, Inc. um.
Juli
Atari Corporation:
Joe Mendolia (Vice President Marketing) und Chris Roberts (Usergroup Coordinator) verlassen Atari (U.S.).
Atari Games Corporation:
Im Laufe des Sommers schließt die Firma Murray Kitchens im irischen Ardfinnan ihre Fabrik, die fünfzehn Mitarbeiter werden von Atari Games Ireland übernommen, die nun auch die Gehäuseproduktion für den europäischen Markt übernimmt. Die Division Sho Graphics wird am 5. Juli gegründet, sie wird den externen Grafikprozessor
ShoView für PCs mit SCSI-Interface entwickeln. Auch das Electrical Design Department der Atari Games unter der Leitung von Pat McCarthy wird gegründet. Atari Expo Nummer 25 eröffnet unter der Leitung von Wayne Flurry in der Cloverleaf Mall in Hattiesburg, Mississippi. Auf der SIGGRAPH '89 Conference in Boston stellt die Sho Graphics Division vom 31. Juli bis 4. August
ShoView vor, der Prozessor soll zusammen mit der Grafiksoftware HOOPS aus dem Hause Ithaca Software für unter $12000 angeboten werden.
Atari Holdings, Inc.:
Time Inc. erwirbt 59,3% der Anteile an Warner Communications, der Firmenname wird in Time Warner Inc. geändert.
August
Atari Corporation:

Der Laufwerkhersteller Conner Peripherals gibt bekannt, dass die Firma die 20- und 40-MB-Festplatten für das Laptop
Stacy liefern werde. Am 14. August wird das APCES in
Atari Lynx umgetauft. Jim Fisher, bisher Vice President Marketing der Federated Group, wechselt als Vice President Marketing and Advertising als Nachfolger von Mendolia zur Computer Division von Atari (U.S.). Die Verkaufsleitung in der Computer Division übernehmen vertretungsweise Fisher und Sig Hartmann, sie ersetzen dabei Mike Dendo, der die Firma verlässt. Auch Entwicklungsingenieur Jose Valdez verlässt Atari. Richter Jack Mandel vom Orange County Superior Court verurteilt Atari dazu, den ehemaligen Federated-Angestellten Keith Powell und Marrill Lyons Entschädigungen in Höhe von 260.000 Dollar (Powell) bzw. 175.000 Dollar (Lyons) zu zahlen, zusammen mit bisher zurückgehaltenen Lebensversicherungsanteilen

– die Summe beläuft sich im Endeffekt auf 600.000 Dollar. Von weiteren Strafen gegen Atari sieht der Richter ab und Atari akzeptiert das Urteil. Robert Brodie wird neuer Leiter des Usergroup Service bei der Computer Division als Nachfolger von Roberts. Atari und Epyx veranstalten vom 23. bis 25. August in Monterey eine Konferenz für die Konsolen
Lynx und
7800, an der über 100 Softwareentwickler teilnehmen. Auf der Atari Messe, die vom 25. bis 27. August in Düsseldorf stattfindet, wird der
TT030 erstmals öffentlich vorgestellt, das vorgeführte Modell arbeitet mit 16 MHz und ist mit 2 MB Arbeitsspeicher und einer 30 MB-Festplatte ausgestattet. Der Computer soll mit dem neuen Betriebssystem
TOS030 erscheinen und etwa 6500 DM kosten. Vorgestellt wird auch der im März angekündigte erweiterte ST-Computer als
1040STE, der für 1598 DM auf den Markt kommen soll. In den Handel kommt derweil der
PC5/EURIX mit UNIX V/386 Version 3.2. Der ebenfalls gezeigte
Portfolio soll ab Oktober für 798 DM erhältlich sein, ebenso werden der
Hotz MIDI Translator und der
Lynx vorgestellt, die beide im Lauf des Jahres 1990 in Westdeutschland erscheinen sollen. Das Gebäude, in dem Atari France untergebracht ist, brennt am 29. August aus, Atari France zieht kurzerhand in die 79 Avenue Louis Roche im nahegelegenen Gennevilliers um. Time Warner hält nach der Fusion 24,6% an der Atari Corporation, die Tramiel-Familie weiterhin 51%, der Rest der Anteile befindet sich im freien Handel.
Atari Games Corporation:
Das Spiel
Tournament Cyberball 2072 wird in der Version mit zwei Bildschirmen veröffentlicht. Mindscape veröffentlicht
Gauntlet II für Atari ST, C64/128, Amiga und PC.
September
Atari Corporation:

Das überarbeitete Betriebssystem
TOS ist ab 8. September in der Version 1.04 als Upgrade für $99,95 zu haben. Am 13. September wird der
Portfolio, wenig später auch das Wechselplattenlaufwerk
Megafile 44 in den USA erstmals ausgeliefert. In Westdeutschland kommt im September der erst im Vormonat präsentierte
1040STE in den Handel. Für die Konsole
2600 erscheinen die Spiele
Radar Lock und
Xenophobe (BlueSky), für die
7800 Jinks. Atari France wird in zwei Divisionen aufgeteilt: Die Atari Business Computer Division untersteht Sam Mamane und kümmert sich um den Vetrieb der Computerbaureihen
Mega,
1040ST,
Stacy,
PC,
TT und der sogenannten Vertical Solutions, die Atari Grand Public Division wird von Daniel Hammaoui geleitet und ist für den Vertrieb der Computerbaureihen
XE und
520ST sowie aller Spielkonsolen verantwortlich. Beide Divisionen kümern sich zudem um den Vertrieb des
Portfolio. Frank Schwarzlos, bisher Gruppenleiter im deutschen Technologiezentrum, wechselt zu Siemens. Epyx entlässt 90% seiner Angestellten und

stellt die Entwicklung von Computerspielen vollständig ein, die Firma kümmert sich fortan nur noch um die Entwicklung von Spielen für die Lynx-Konsole. Michael Morand von AST Research wird Präsident der Computer Division von Atari (U.S.) und ersetzt Giammatteo, dessen Aufgaben seit seinem Ausscheiden vertretungsweise von Fisher und Hartmann übernommen wurden. Bill Crouch wechselt von Commodore als Vice President Sales zur Computer Division von Atari (U.S.) und ersetzt Dendo. Auf der 12
th Personal Computer Show, die vom 27. September bis 1. Oktober im Earl's Court in London stattfindet, werden erstmals die neuen IBM-Kompatiblen Modelle
ABC286 (£599,99) und
ABC286/30 (£899,99) vorgestellt.
Atari Games Corporation:
Tournament Cyberball 2072 ist nun auch mit einem Bildschirm verfügbar, außerdem erscheint das Arcadespiel
S.T.U.N. Runner. Mindscape veröffentlicht
Paperboy für den Amiga, Brøderbund
Star Wars für den Apple Macintosh.
Oktober
Atari Corporation:

Dan Morris, bisher Vice President Production Engineering, verlässt Atari und wechselt zu Integrated Device Technology. Er wird durch Richard Miller, bisher Director of Research and Development, als Vice President Technology ersetzt. Am 8. Oktober wird die israelische Landesgesellschaft Atari Computers Limited als neue Forschungseinrichtung gegründet. Die dritte und letzte Ausgabe des
Atarian Magazine erscheint. August Liguori von Atari (U.S.) wechselt als Vice President zur Atari Corporation, der leitende Softwareentwickler Lane Winner verlässt die Firma. Tracy Hall, bisher bei Mattel Toys, wird neuer Senior Design Engineer bei Atari. In Frankreich werden der
520STE und der
Portfolio auf den Markt gebracht. Auf der Systems '89, die vom 16. bis 20. Oktober in München stattfindet, werden der
ABC286/30 sowie die dazu passenden Bildschirme
PCM145,
PCC1415 und
PCC1425 vorgestellt. Der Flare Technology-Ingenieur Martin Brennan wird von Atari angeheuert, um die bereits seit 1988 laufende Entwicklung einer Next-Generation-Spielkonsole weiterzuführen. Das Projekt wird von Brennan kurzerhand
Panther getauft. Atari (U.K.) bringt unter dem Softwarelabel ARC die Spiele
Hellraider, Prince und
Star Breaker (alle von Frames entwickelt) sowie
Armada und
Borodino (Turcan) für Atari ST, Amiga und PCs auf den Markt, ebenso
Enterprise exklusiv für den Atari ST.
Atari Games Corporation:

Eröffnung der Atari Expo-Niederlassungen 26 in der Aiken Mall in Aiken, South Carolina, und 28 im Manchester Centre, in Fresno, Kalifornien. Die Leitung in Aiken übernimmt Donavan Duckworth.
Tournament Cyberball 2072 wird nun auch als Umrüstsatz für
Cyberball-Geräte mit zwei Bildschirmen ausgeliefert. Tengen kündigt eine Veröffentlichung der NES-Spiele
After Burner,
Alien Syndrome,
Shinobi,
Fantasy Zone,
Indiana Jones and the Temple of Doom,
Road Runner und
Toobin' noch für 1989 an. Für die neu erschienene Spielkonsole Sega Mega Drive (bzw. Sega Genesis in Nordamerika) sollen 1990 vier bis fünf Spiele unter der Marke Tengen erscheinen, darunter
Cyberball.
Road Runner und
Rolling Thunder für das NES werden veröffentlicht, Mindscape bringt
Paperboy für den Atari ST heraus. Randall Broweleit, Senior Vice President Sales and Marketing bei Tengen, verlässt die Firma.
Atari Holdings, Inc.:
Atari Holdings verkauft die 12.551 Showbiz-Aktien nach dem 1-for-10-Split, behält aber weiterhin die 16.001 Vorzugsaktien.
November
Atari Corporation:

Sig Hartmann verlässt Atari und wechselt zu Televideo. John Feagans wird Technical Product Manager für den
Portfolio, Antonio Salerno wird zum Vice President Applications befördert und ersetzt Hartmann. Charles Cherry, bisher bei Antic, wird ST-TT Applications Manager, J. Patton wird ST-TT Developer Technical Support Contact und ersetzt Feagans in dieser Funktion. Atari stellt am 2. November über die Vanishing Children's Alliance dem San Jose California Police Department einen
Mega 4 samt Festplatte und
Laserdrucker zur Verfügung, der speziell zum Auffinden vermisster Kinder genutzt werden soll, dabei soll er hauptsächlich zum Drucken von Suchplakaten und zur Verwaltung der Daten eingesetzt werden. Officer Greg Cranich nimmt das System entgegen und installiert es im Polizeirevier. 26 der 42 noch bestehenden Federated-Märkte werden am 9. November an Silo Inc. aus Philadelphia verkauft, davon 21 in Los Angeles und dem Orange County sowie fünf in San Diego. Die Verhandlungen über weitere 14 Filialen in Texas, Kansas und Arizona laufen derzeit noch. Donald Thomas von der Federated Group wird Portfolio Marketingchef bei der Computer Division von Atari (U.S.). Auf der Fall COMDEX '89 vom 13. bis 17. November in Las Vegas stellt Atari unter dem Motto
A Computer For Everyone seine Computer-Produktpalette vor, darunter
Portfolio,
Stacy und ein DTP-System mit dem Mega-Computer (bestehend aus
Mega 4,
Megafile 30,
SLM804 und der Software DeskSet II für $4399) sowie erstmals in den USA
1040STE,
ABC286,
520STE und
TT030. Für die Konsole
7800 erscheint im November das Spiel
Commando von Sculptured Software und am 21. November feiert der
Lynx in New York seine Premiere, die Konsole wird mit dem Spiel
California Games, einem Netzteil und ComLynx-Kabel für $179 verkauft. Gefeiert wird die Veröffentlichung von Atari, Journalisten und Investoren um 8 Uhr im Marriott Hotel. Am selben Tag erscheinen die Lynx-Spiele
Blue Lightning,
Gates of Zendocon,
Electrocop und
Chip's Challenge.
Atari Games Corporation:
Das JAMMA-Umrüstkit von
Tournament Cyberball 2072 sowie das Arcadespiel
Skull & Crossbones (Upright und JAMMA-Umrüstsatz) werden ausgeliefert. Im Prozess Atari Games gegen Nintendo geht es in die
nächste Runde: Der Tetris-Prozess wird am 13. November von Richterin Smith zu Gunsten von Nintendo entschieden. Tengens durch Mirrorsoft erworbene Lizenz ist nach Ansicht des Gerichts ungültig, die
Tengen-Version muss
demnach zerstört werden. Atari Games sagte zu, dass sie dem Urteil folgen würden – tut es aber schlussendlich doch nicht. Am 29. November erlaubt Smith Nintendo, weitere Urheberrechts- und Patentrechtsverletzungen
von Atari Games und Tengen ihrem Antrag anzufügen. Nintendo beklagt, dass sich Atari Games unrechtmäßig Zugang zum Quellcode des 10NES-Chips verschafft habe. Nintendo versucht nun, Atari Games und alle mit ihr zusammen
arbeitenden Firmen daran zu hindern, jemals wieder NES-Spiele mit dem kopierten 10NES-Chip zu produzieren. Nichtsdestotrotz bringt Tengen in diesem Monat
Vindicators in den Handel.
Atari Holdings, Inc.:
Warner Communications, Time Warner und TW Sub schließen ein Fusionsabkommen.
Dezember
Atari Corporation:

Am 7. Dezember reicht Atari eine 22-Millionen-Dollar-Klage gegen Nintendo und PepsiCo wegen irreführender Werbung ein. Grund ist ein Werbespot, in dem ein farbig dargestellter als Weihnachtsmann verkleideter Mario auf dem Game Boy-Bildschirm eine Pepsi trinkt, obwohl der Game Boy keinen Farbbildschirm besitzt. Atari und PepsiCo einigen sich einen Tag später außergerichtlich, PepsiCo übernimmt die Verantwortung für die Anzeige und verpflichtet sich, keine weiteren Anzeigen mehr zu schalten, in denen der Bildschirm des Game Boy in Farbe dargestellt wird – Ausnahme ist eine Anzeige im People's Magazine, da dieses bereits im Druck ist. Für die Konsole
2600 erscheinen die Spiele
Road Runner und
Off the Wall (Axlon), in Großbritannien kommen die Computer
1040STE,
Stacy 2 mit 20 MB-Festplatte (£1299) und
Stacy 4 mit 40 MB-Festplatte (£1799) auf den Markt, die kleine Stacy mit 1 MB Arbeitsspeicher soll 1990 folgen. David Harris, Präsident der Consumer Products Division, wird Executive Vice President der Computer Division von Atari (U.S.) und ersetzt Mike Morand, der die Firma verlässt. Die Consumer Products Division wird am 18. Dezember geschlossen, die Produktion der von ihr vertriebenen
Taschen- und
Tischrechner sowie
Taschendatenbanken eingestellt. Die restlichen 16 Federated-Filialen in Houston und Dallas werden geschlossen, ihr Inventar an Western Liquidations verkauft. Allein in Houston arbeiteten zuletzt noch 400 Angestellte in acht Märkten. Die Liquidation soll in vier bis fünf Monaten abgeschlossen sein. Laut Dataquest hat Atari derzeit einen Marktanteil von 4,1% am weltweiten Computermarkt (IBM-Kompatible, die derzeit bereits einen Marktanteil von über 75% haben, und Großrechner eingeschlossen) und 3,4% Marktanteil in den USA – zieht man die IBM-Kompatiblen ab, ergibt sich ein Marktanteil von etwa 12% auf einem Markt, den sich Atari hauptsächlich mit Commodore und Apple teilt. Vorgelegte bzw. bekannte Verkaufszahlen für 1989 sind: 70.000
Lynx-Konsolen in New York, 30.000 Computer der Typen
Mega 2 und
Mega 4 in Westdeutschland, 40.000 ST-Computer sowie 60.000
XL- und
XE-Computer in Polen, 30.000 Geräte der Typen
2600 und
65XE in Mexiko, 150.000
Portfolio weltweit.
Atari Games Corporation:
Jerald Shaevitz wird in den Vorstand von Atari Games aufgenommen. Das Namco-Spiel
Four Trax wird in der sogenannten
Moving Version auf den Markt gebracht. Mindscape veröffentlicht
720° für das NES, Tengen die Spiele
Shinobi,
Toobin' und
Alien Syndrome für das selbe System.
Atari Holdings, Inc.:
Warner Entertainment (die ehemalige Kee Games) wird aufgelöst.
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1990
Januar
Atari Corporation:
Ab 4. Januar kann ein
Portfolio Developer Starter Kit erworben werden, welches aus einem Portfolio-Computer, einem Smart Parallel Interface, zwei 128kB-Speicherkarten, einem Netzteil, einem technischen Handbuch und Emulatorsoftware besteht und ein Jahr technischen Support durch Atari beinhaltet. Auf der Winter CES in Las Vegas werden 25 weitere Spiele für die
Lynx-Konsole (auch von Drittanbietern) angekündigt, weitere 35 soll die Schwesterfirma Atari Games auf Basis ihrer Arcadespiele durch ihre Tochter Tengen bereitstellen. Die Federated Group stellt ihren Betrieb ein, Howard Cohn, bisher CFO und Secretary der Kette, wird entlassen und durch Steven Kawalick bis zur Auflösung der Firma ersetzt. David Harris wird Senior Vice President der International Division und ersetzt Bambridge, der die Firma verlässt. Meade Ames-Klein wechselt von Koala Springs als Präsident zu Atari (U.S.) und ersetzt dort Mike Morand (Präsident der Computer Division) und Ron Stringari (Präsident der Electronic Entertainment Division), die beide die Firma verlassen. Ron Beltramo, ebenfalls vormals bei Koala Springs, wird Marketingchef der Elektronic Entertainment Division und ersetzt Bob Harris, der zu Sega wechselt. Auf der Winter-NAMM in Anaheim werden unter dem Motto
Beyond MIDI. The Next Generation From Atari der
Mega und die
Stacy samt
Hotz MIDI Translator ausgestellt sowie das
MIDI Magazine und das
MIDI Tasking System vorgestellt. Die
Stacy 2 soll in den USA für $2499 auf den Markt kommen,
Stacy 4 für $2899. Auf der British International Toy and Hobby Fair, die vom 26. bis 30. Januar stattfindet, wird der
Lynx erstmals in Europa vorgestellt, die Konsole soll dort Ende März oder Anfang April auf den Markt kommen. Für den ST erscheint im Vereinigten Königreich das Programm
Bridge Tutor von Bray Research. Das Atari Computer GmbH Technologiezentrum in Braunschweig wird geschlossen, Helmut Joswig verlässt Atari Deutschland wieder. Gideon Amir, Gründer der Advanced Semiconductor Technology (AST), wechselt zur israelischen Atari Computers Limited und leitet dort eine kleine Forschungseinrichtung, die effektiv das Technologiezentrum in Braunschweig ersetzen soll. Die Einrichtung befindet sich im Gebäude 47/7 Golomb St. in 46 305 Herzliya im Bezirk Tel Aviv. Eran Dariel wechselt von Fortress als Projektmanager zu Atari Computers Limited.
Atari Games Corporation:

Auf der Winter CES geben Atari Games und die Schwesterfirma Atari Corporation am 6. Januar bekannt, dass Atari Games 35 ihrer Arcadespiele auf den Atari-Handheld
Lynx portieren lassen will. Zwei Tage später werden auf der ATEI in London die Arcadespiele
Badlands,
Klax und
Four Trax vorgestellt.
Badlands erscheint noch im selben Monat, außerdem wird ein
Tournament Cyberball 2072-Umrüstsatz für Arcadespiele im Nintendo VS-DualSystem mit zwei Bildschirmen angeboten.
Atari Holdings, Inc.:
TW Sub geht in der Warner Communications Inc. auf, die wiederum in der Time Warner Inc. aufgeht. Die Fusion von Time und Warner Communications ist nun abgeschlossen.
Februar
Atari Corporation:
Styra Semiconductor kündigt das ST82C21 Chipset an, welches das Chips and Technology's CS8221 NEAT Chipset ersetzen soll und vollkompatibel mit dem IBM AT und dem 80286 ist. Es soll noch im ersten Quartal verfügbar sein und bei Abnahme von 10.000 Stück $19,95/Stück kosten. Medical Entertainment Systems wird exklusiver Vertriebspartner von Atari-Produkten in der Gesundheitsbranche und plant, Videospiel-Mietstationen in 149 US-Krankenhäusern einzurichten. Patienten sollen dort Lynx-Konsolen samt Spielen für $7/Tag mieten können. Die ersten Krankenhäuser, die damit ausgestattet werden, sind das St. Vincent's Hospital in Bridgeport, Connecticut, das Walker Memorial and Avon Park bei Orlando, Florida, das Freehold Hospital in Freehold, New Jersey und das Mercy Hospital in San Diego, Kalifornien.
Atari Games Corporation:
Klax wird als Upright, Cabaret und JAMMA-Umbausatz veröffentlicht. Programmierer und Designer Dave Theurer (
Missile Command,
Tempest,
I, Robot) verlässt die Firma, um an der Bildbearbeitungssoftware DeBabelizer der Firma Equilibrium Technologies zu arbeiten. Tengen bringt das unlizenzierte NES-Spiel
Vindicators auf den Markt.
März
Atari Corporation:
Atari beschäftigt zum 5. März 1420 Angestellte, davon arbeiten 170 in der Entwicklung, 320 in Marketing und Vertrieb, 710 in der Produktion und 220 in der Administration. Auf der Atari Computer Expo im Queen Victoria Building in Sydney, die vom 9. bis 11. März stattfindet, werden die Computer
520STE und
1040STE sowie die Konsole
Lynx auf den australischen Markt gebracht. In Großbritannien ersetzt das
520STFM Discovery Pack am 10. März das bisher vertriebene Power Pack, im Paket, welches für £299,99 (und damit £100 günstiger ist als die vorhergehenden Pakete) erhältlich ist, sind die Programme FirST BASIC, NEOchrome, S.T.O.S., ST Tour, Carrier Command, Outrun, Space Harrier und Bomb Jack sowie das Buch Discover the Atari ST enthalten. Die Firma Tramel Trading wird am 14. März in Liquid Crystal Systems Technology Corporation umbenannt. Ziel der Firma ist es nun, eine ehemalige Commodore-Fabrik in Philadelphia aufzukaufen, um dort Flüssigkristallbildschirme in Eigenregie zu produzieren, dadurch sollen 200 neue Arbeitsplätze entstehen. Diese Pläne werden später wieder auf Eis gelegt. Die Atari Explorer Publications wird am 15. März geschlossen, das Atari Explorer-Magazin vorerst eingestellt. Ira Goldstein, bisher Vice President Engineering, übernimmt vertretungsweise die Leitung der Styra Semiconductor Corporation, nachdem der bisherige Geschäftsführer Lynn Reed die Firma verlässt. Reed gründet später mit Letni Semiconductor eine eigene Firma. Atari (U.S.) entlässt 15% der Belegschaft. Auf der CeBIT '90, die vom 21. bis 28. März in Hannover stattfindet, wird der neue
ABC386/40 (3498 DM) vorgestellt, ebenso Modell 4.5 der
ATW800. Der Marktstart des
TT030 in Westdeutschland in der Konfiguration mit 2 MB Arbeitsspeicher und 40 MB-Festplatte wird für Mai angekündigt, auch der
TT030/X wird gezeigt, dieser soll ab November mit 6 MB Arbeitsspeicher, dem Betriebssystem ATX (Atari UniSoft UNIX System V Release 3.1) sowie einer Festplatte mit wahlweise 80, 120 oder 170 MB Speicherkapazität auf den Markt kommen. Ein drittes Modell namens
TT/X im Tower und mit mehreren VME-Steckplätzen soll im August marktreif sein. Vorgestellt wurde auch eine Netzwerklösung namens
Atari-Net für ST, TT und PC. Ende März soll der
Lynx auf den europäischen Markt kommen, kündigt Atari erneut an. Für den
Portfolio werden vorgestellt:
Extended DOS Utilitues, Financial Calculator und
Scientific Calculator sowie die Spiele
Mindgames (mit Backgammon, Draughts und Reversi) und
Portfolio Chess. Zum 28. März wird bekannt, dass die Redaktion des Atari Explorer-Magazins wieder in die Zentrale nach Sunnyvale verlegt werden soll.
Atari Games Corporation:
Das Berufungsgericht für den Bundeskreis in Washington D.C. hebt die am 3. März 1989 erlassenen Unterlassungserklärungen von Nintendo und Atari Games auf. Die Anzahl der Atari Expo-Niederlassungen ist mittlerweile
auf 34 angewachsen, zwei weitere Niederlassungen sollen noch diesen Monat eröffnen. Namco-America übernimmt das Funtasia am Pier 39 im Hafen von San Francisco. Die Spielhalle ist eine derersten, die nach dem Namco CyberStation Amusement Zone Konzept eingerichtet werden. Mehr als 100 Arcadespiele sowie ein Autoscooter sind Teil des Funtasia.
April
Atari Corporation:
Atari (U.K.) gründet das Atari Research Centre in Cambridge (ARCC) an der 8/9 Bridge Street. ARCC übernimmt nach und nach die Geschäfte von Perihelion, hier arbeiten unter anderem Martin Oldfield, Martyn Gilbert (der die Leitung innehat) und Nicko van Someren. Perihelion wird später geschlossen, die Schwesterfirma Perihelion Software bleibt bestehen. Die Atari (U.S.) Corp. wird zum 11. April in Atari Computer Corporation umbenannt. Ken Jacobsen wird Portfolio Applications Manager und ersetzt Jim Kennedy. Simon Westbrook, Financial Controller, wird zum Vice President Corporate Controller befördert. Die Business Software Alliance geht am 17. April gegen die Atari Taiwan Manufacturing Corporation und die Pacific Electric Wire and Cable Company auf Grund des Verdachts von Raubkopien vor. Die taiwanesische Polizei führt in Zusammenarbeit mit BSA-Anwälten und Computerexperten überraschend eine Razzia durch, bei der eine größere Anzahl von unlizenzierten Kopien der Programme dBASE III Plus und Lotus 1-2-3 gefunden werden. Die taiwanesische EFA Corporation stellt nun im Auftrag Ataris die
Lynx-Konsolen für die Märkte im Vereinigten Königreich, in Westdeutschland und Frankreich sowie alle weiteren europäischen Märkte her, die zusätzliche Produktion soll auch die gestiegene Nachfrage in den USA und Japan befriedigen. Bisher wurde die Konsole nur in Japan produziert und bereits 250.000 Mal verkauft (150.000 in den USA, 100.000 in Japan). Das Atari (U.K.)-Softwarelabel ARC bringt das von Llamasoft entwickelte Spiel
Photon Storm für Atari ST und Amiga auf den Markt.
Atari Games Corporation:
Die nichtbewegliche Version von
Four Trax kommt unter Namco-Lizenz auf den Markt. Theodore Hoff wird neuer Senior Vice President Sales and Marketing bei Tengen, Dan van Elderen bleibt COO.
Mai
Atari Corporation:

Jack Tramiel sagt am 3. Mai vor dem Subcommittee on Economic and Commercial Law of the Committee on the Judiciary aus, das dem US-Repräsentantenhaus angehört. Hierbei geht es um das Thema möglicher Verletzungen der U.S. Antitrust Laws durch ausländische Firmen. Atari (U.K.) und Flare Technology gründen am gleichen Tag gemeinsam die Firma Arcbase Limited, an der Atari (U.K.) die Mehrheitsbeteiligung von 80% hält. Zum 7. Mai ist der
Lynx endlich in den USA landesweit erhältlich, angekündigt werden das Spiel
Gauntlet – The Third Encounter (bisheriger Titel:
Time Quest & Treasure Chests), eine Tragetasche und erneut ein Adapter für Autosteckdosen. Der Preis des
1040STFM wird in den USA auf $699 gesenkt, der des
Mega 4 auf $1795,95. Atari (U.K.) bringt das Modell 4.5 der
ATW800 auf den Markt, es ersetzt das bisher vertriebene Modell 4. Wichtigste Neuerung ist die Unterstützung hoher SCSI-Übertragungsraten und des HeliOS-Dateisystems, mitgeliefert werden ein Assembler, ein Ansi C Compiler und ein Source Level Debugger sowie das X-Toolkit. Für später im Jahr wird auch die Unterstützung des TCP/IP-Protokolls, des NFS und X-Windows 11.4 angekündigt. Jim Fisher, Marketingchef der Atari Computer Corporation, wird der neue Herausgeber des Atari Explorer-Magazins an Stelle von David Ahl. Adron Beene, bisher assistierender Unternehmensberater, ersetzt Joshua Tropper als Unternehmensberater. In Westdeutschland kommt die
Stacy 4 mit 40 MB-Festplatte auf den Markt. Nicko van Someren verlässt das ARCC und beginnt ein Praktikum beim Xerox PARC in Cambridge. James Furnivall, bisher Treasurer und Vice President Acquisitions and Divestitures, wechselt zu 3i Capital nach Newport Beach.
Atari Games Corporation:
Auch Tengen-COO Dan van Elderen sagt am 3. Mai zum Thema möglicher Verletzungen der U.S. Antitrust Laws durch ausländische Firmen vor dem Subcommittee on Economic and Commercial Law of the Committee on the Judiciary aus, das dem US-Repräsentantenhaus angehört. Die Tochter Shographics, Inc. wird gegründet und löst die Sho Graphics Division ab. Tengen gibt den Gewinn des Finanzjahres 1989/90 mit mehr als 41 Millionen Dollar an. Vier neue NES-Titel werden für den Sommer 1990 angekündigt:
R.B.I. Baseball 2,
Ms. Pac-Man,
Fantasy Zone und
Klax.
Juni
Atari Corporation:

Arcbase Limited wird zu Monatsbeginn in Flare II Limited umbenannt, für die Firma arbeiten derzeit die ehemaligen Flare Technology-Ingenieure John Mathieson und Martin Brennan sowie Timothy Dunn, der 1986/87 für Perihelion Hardware arbeitete. Flare II soll nun das Projekt
Panther fertigstellen und mit einem neuen Projekt namens
Jaguar beginnen. Die Firma gehört zu 80% Atari und zu 20% Flare Technology. Auf der Atari Show im Novotel Exhibition Centre in London präsentiert Atari vom 1. bis 3. Juni das
1040STE Extra Pack (£499,99, mit dem Productivity Bundle bestehend aus ST-Word, ST-Base, ST-Calc und ST-Graph sowiedem Leisure Bundle mit FirST BASIC, S.T.A.C., Hyperpaint und Prince) und das
520STFM Discovery Pack. Der
ABC386/40 kommt derweil für £1499 in den Handel. In London startet Atari eine groß angelegte Werbekampagne zum
Portfolio, unter anderem sicherte sich Atari alle Plakatwände entlang der London Waterloo/City Route. Auf der Summer CES in Chicago vom 2. bis 5. Juni stellt Atari den Kartenleser
HPC-301 Card Drive vor, mit dem es möglich ist, Portfolio-Speicherkarten am PC auszulesen. Ebenso wird Übertragungssoftware für Macintosh und PC vorgestellt sowie die finale Version der
DOS Utilities, der
Finance Card und erstmals der
File Manager/Tutorial, der künftig mit dem Portfolio-Computer ausgeliefert wird. Auch neue Spiele für
2600,
7800 und
Lynx werden angekündigt, zwei der Lynx-Spiele sollen noch im Sommer zu haben sein. Im Downtown Hotel in Toronto stellt Atari (Canada) am 4. Juni den
TT030 in der Konfiguration mit 2 MB Arbeitsspeicher und 40 MB-Festplatte vor, der Computer soll bald für C$3995 zu haben sein. Auf der NAMM im McCormick Place in Chicago werden vom 16. bis 18. Juni der
Hotz MIDI Translator II (HMT52H, $3000), der MIDI Translator und das MIDI Education Center vorgestellt. Nach wie vor ist Atari der einzige Computerhersteller auf dieser Musikmesse. Der Laptop
Stacy wird in den USA durch die FCC für den gewerblichen Betrieb freigegeben (FCC Class A) und der
1040STE kommt samt
Farbmonitor für $699 in den Handel.
Atari Games Corporation:
Das elektromechanische Arcadespiel
Gumball Rally und das Arcadespiel
Hydra werden veröffentlicht, letzteres als Mini-Upright und als JAMMA-Umbausatz. Auf der Summer CES werden mit
Ms. Pac-Man,
R.B.I. Baseball 2 und
Klax drei weitere Tengen-Titel für das NES vorgestellt, angekündigt wird für das System zudem
Fantasy Zone (unter Lizenz von Sega Enterprises).
Klax wird daneben auch für die Systeme TurboGrafx-16 und Sega Mega Drive/Genesis vorgestellt. Time Warner kündigt via Atari Games am 26. Juni den Rückkauf der 43,8% noch von Namco-America gehaltenen Anteile an. Atari Operations samt der Atari Expo-Niederlassungen soll dafür an Namco-America übergehen. Kevin Hayes, Richard Adams und David Bishop wechseln mit Atari Operations zu Namco-America. Dadurch ergibt sich, dass Time Warner nun mit 79% wieder die Mehrheitsbeteiligung an Atari Games hält, trotzdem operieren Atari Games und Atari Holdings getrennt voneinander. Hideyuki Nakajima bleibt Präsident der Firma. Atari Games Ireland, die bisher von Namco und Atari Games verwaltet wurde, wird vollwertige Tochter von Atari Games.
Juli
Atari Corporation:

Während des Sommers verlassen Claude Nahum (Ordenadores Atari S.A.) und Marco Guerra (Atari Italia) ihre Landesgesellschaften, Guerra wechselt dabei zu Vobis Microcomputer. Alistair Bodin wird Softwareentwickler bei Atari (U.K.). Für die Konsole
2600 erscheint im Sommer
BMX AirMaster (TNT Games, vorher von TNT selbst vertrieben), für die
7800 Mean 18 Ultimate Golf (BlueSky),
Ikari Warriors (Imagineering),
Mat Mania Challenge (BlueSky, bisher
Atari Team Wrestling),
Planet Smashers (Datafast Computer Services),
Ninja Golf (BlueSky) und
BasketBrawl (BlueSky). Im Prozess gegen Federated-Gründer Schwartz und Goldman Sachs weist Richter James Ware vom Bezirksgericht Nordkalifornien die Gegenklagen gegen Atari auf Grund von übler Nachrede ab. Elie Kenan, Geschäftsführer von Atari France, wird zusätzlich Geschäftsführer von Atari North America, der die US-Gesellschaft Atari Computer Corporation und die Atari (Canada) Corp. unterstellt sind. Akiva Dar, wechselt von TeleVideo Systems als Vice President Semiconductor zu Atari und ersetzt Elton Southard, der die Firma verlässt. Die Taktfrequenz des Motorola 68030-Prozessors im noch nicht erschienenen
TT030 wird von 16 auf 32 MHz erhöht. Der
Portfolio wird in Westdeutschland erstmals für 798 DM ausgeliefert. Charles Cherry, ST-TT Applications Manager, verlässt zum 17. Juli die Firma. Paul Welch, bisher Sales & Marketing Manager Atari (U.K.), bleibt Sales Manager, Peter Staddon, bisher bei Reckitt & Colman, wird neuer Marketing Manager von Atari (U.K.)
Atari Games Corporation:
Das Arcadespiel
ThunderJaws kommt als JAMMA-Umbausatz in den Handel.
Atari Operations, Inc. (Namco Limited):
Die Firma wird in Namco Operations Inc. umbenannt.
August
Atari Corporation:
Am 9. August kommt der
Hotz MIDI Translator während des MIDI Fest '90 erstmals in den Handel, gefeiert wird die Veröffentlichung im Ballsaal des Beverly Garland Hotel in North Hollywood. Es gibt dabei verschiedene Versionen: Den Translator HMT138H, den Translator Wint HMT48W und den Translator II HMT52H. Mit dabei auf dem Event sind Mick Fleetwood, Jimmy Hotz, Scott Gershin und Paul Haslinger von Tangerine Dream sowie Greg Whelchel und Mark Ritter von den Pointer Sisters. Vermarktet werden die Hotz-Produkte von Ataris Speciality Division. Die Styra Semiconductor wird in Atari Microsystems Corporation (AMC) umbenannt und zieht von Carrollton in die 4115 Keller Springs Road, Suite 200, nach Dallas um. Die AMC kümmert sich nun neben der Chipproduktion auch um die primäre Hardwareentwicklung, die Produktentwicklung und die Dokumentkontrolle für die 680x0- und x86-basierten Modelle Ataris. Jim Tittsler wechselt nach Tokyo zu Atari (Japan) und ersetzt dort Taro Takai, der die Firma verlässt. Ira Goldstein wird Geschäftsführer der AMC. Tom Ulaszek wechselt von Interphase als Product Engineering Manager zu AMC. Dem Beispiel der Medical Entertainment Systems folgend bietet die Firma Flight Video auf den US-amerikanischen Großflughäfen Walkmans, Videos, Game Boys und
Lynx-Geräte zur Miete an. Laut Atari konnten nun sechs Firmen gewonnen werden, um Spiele für den Lynx zu entwickeln, diese sind U.S. Gold, APTI Games, Telegames USA, Shadowsoft, Reflex Software und Cyber Labs. Die ersten Spiele dieser Firmen werden bereits angekündigt:
Leaderbord, E-Motion, Rotox, GOLD und
Italy 1990 sollen von U.S. Gold kommen,
Battle Universe und
Alternate Earth von APTI Games,
The Fidelity Ultimate Chess Challenge und
Krazy Ace Miniature Golf von Telegames USA,
Bugs von Shadowsoft,
Cards von Reflex Software und zwei weitere unbenannte Spiele von Cyber Labs. Der
TT030 wird auf der Atari Messe in Düsseldorf, die vom 24. bis 26. August stattfindet, in den Konfigurationen mit 2, 4, 6 und 8 MB Arbeitsspeicher zum Verkauf freigegeben. Vorgestellt werden der neue Laserdrucker
SLM605 und der
ABC286/60, den man wahlweise mit 8, 12 oder 16 MHz Taktfrequenz bestellen können soll. ATX wird immer noch auf einem
TT030/X-Prototyp gezeigt, es wird aber bekannt, dass das Betriebssystem als
UNIX SRV4 ausgeliefert werden und auf dem Standard-TT030 laufen soll.
Atari Games Corporation:
Tengen stellt vom 5. bis 8. August auf der Video Software Dealers Association '90 (VSDA) in Las Vegas sein
Rent & Sell-Programm vor. Die Commtron Corporation, landesweit der größte Videoverleiher, nimmt Tengens gesamte Spielbibliothek ins Sortiment ihrer 25000 Leihshops auf. Die Arcadespiele
Pit-Fighter (als Drei-Spieler-Version) und
Race Drivin' (als Deluxe Sitdown-Version) kommen auf den Markt, die Vorstellung der Spiele erfolgt in der Warner Communications-Zentrale in New York. Tengen bringt das Spiel
Klax in den USA für TurboGrafx-16 und in Japan für die PC Engine in den Handel. Vorstandsmitglied Jerald Shaevitz verlässt die Firma.
September
Atari Corporation:

Frank Foster, Leiter der Speciality Division, verlässt die Firma. Für den
Lynx erscheint das von Epyx entwickelte Spiel
Todd's Adventures in Slime World. Bill Rehbock wird zum 17. September neuer Leiter des technischen Supports bei der Atari Computer Corporation und ersetzt Charles Cherry. Die bislang zur Atari Corporation gehörende Developer Support Group wird nun der Atari Computer Corporation unterstellt. Am 22. September werden im Vereinigten Königreich die Preise angepasst – der
PC3 kostet nun £499, der
PC4 £999 und der
ABC286 £1099. Das
520STE Turbo Pack kommt am 27. September für £399 in den Handel, enthalten sind FirST BASIC, Hyperpaint 2, Music Maker 2, S.T.O.S.: The Game Creator, Indiana Jones & The Last Crusade, Dragons Breath, Blood Money, Anarchy, Outrun, Super Cycle, Impossible Mission II und Human Killing Machine.
Atari Games Corporation:

Jim Morris, Senior Staff Engineer, wechselt zur Atari Games-Tochter Shographics. Das Spiel
Klax wird von Tengen für die Konsolen
Sega Mega Drive/Genesis und
Sega Master System in den Handel gebracht, in Japan wird
Klax am 7. September durch Namco für das Mega Drive-System veröffentlicht.
Oktober
Atari Corporation:
Atari (U.K.) will bis Jahresende mindestens zwanzig Spiele für die Konsole
7800 auf den britischen Markt bringen, darunter
Meltdown!,
Motor Psycho,
Ikari Warriors,
BasketBrawl und
Mat Mania Challenge. Die Liquid Crystal Systems Technology Corporation wechselt am 11. Oktober ihr Geschäftsfeld weg von der geplanten Produktion von Flüssigkristallbildschirmen hin zum Import von Computern und Spielkonsolen. Die zentrale Verwaltung befindet sich nun in Sunnyvale, Sam Tramiel bleibt CEO und Garry Tramiel CFO. Elie Kenan geht nach der Auflösung von Atari North America wieder zurück nach Frankreich, Meade Ames-Klein wird Präsident der US-Tochter Atari Computer Corporation. Greg Pratt, bisher Vice President Finance und CFO der Atari Corporation, wird neuer Geschäftsführer der Atari Computer Corporation und ersetzt Ames-Klein in dieser Rolle. August Liguori wird neuer Vice President und CFO der Atari Corporation. Gegen ATMC und zwei ihrer Angestellten – Kuo Mao Hsing, Leiter des Atari Taiwan Computer Center; und Chen Jian Chung, Angestellter der Qualitätskontrolle – läuft nach der Razzia im April ein Verfahren wegen Urheberrechtsverletzung. Don Thomas wird zum 19. Oktober Computer Marketing Director bei der Atari Computer Corporation und ersetzt Jim Fisher, der die Firma verlässt. Die 1985 geschlossene ehemalige Atari-Fabrik in Limerick wird am 22. Oktober für 1,8 Millionen Dollar an den Computerhersteller Dell verkauft, dort werden bis 2009 die Dell-Computer für den europäischen Markt produziert. Durch das britische Label ARC kommen die von Frames entwickelten Spiele
9 Lives und
Badlands Pete für den ST und Amiga,
Defender II für den ST sowie
Gettysburg (Turcan) für ST, PC und Amiga auf den Markt. John Feagans, Technical Product Manager (
Portfolio), verlässt die Firma.
Atari Games Corporation:
Brad Fuller wird Leiter der Audio-Entwicklung. Namco Operations stellt am 5. Oktober das Konzept der
Cyber Station vor, sie soll die bisherigen Niederlassungen von
Barrel of Fun,
2001,
Funtasia und
Atari Expo ersetzen. Der Deluxe Sitdown-Umbausatz des Spiels
Race Drivin' für die
Hard Drivin' Deluxe Cockpit-Geräte wird veröffentlicht. Tengen veröffentlicht
Skull & Crossbones für das NES.
Tetris kommt in einer Cabaret-Version auf den Markt,
Shuuz als Komplettgerät im JAMMA-System.
November
Atari Corporation:

Für den
Lynxerscheinen die Spiele
RoadBlasters (Tengen/Atari Games),
Zarlor Mercenary (Epyx),
Ms. Pac-Man (Tengen),
Paperboy (Tengen/Atari Games),
Klax (Tengen/Atari Games) und
Xenophobe. Norman Kowalewski wird zum 1. November neuer Developer Support Manager der Atari Computer GmbH und ersetzt Harald Müller, der die Firma verlässt. Auf der Fall COMDEX '90 im Sands Expo and Convention Center in Las Vegas, die vom 12. bis 16. November stattfindet, wird der neue
Mega STE erstmals vorgestellt und der
TT030 kommt in den USA in den Konfigurationen mit 2 MB RAM und 50 MB-Festplatte ($2998), mit 4 MB RAM und 50 MB-Festplatte und mit 8 MB RAM und 80 MB-Festplatte in den Handel. Vorgestellt wird auch der neue VGA-Monitor
TTC1434, der später als
PTC1426 auf den Markt kommen wird, sowie der ECL-Großbildschirm
TTM194 und die Betriebssystemerweiterung
FSMGDOS. Für den
Portfolio wird
PowerBASIC von Spectra Publishing angekündigt. Das belgische Vertriebsbüro zieht am 17. November von Schelle nach Wijnegern in das Gebäude Vosveld 17 um. Atari (U.K.) senkt den Preis des Lynx auf £129,99. Ende November spendet Atari fünfzehn Lynx-Aufsteller mit je vier Lynx-Geräten und den Spielen
Blue Lightning,
Electrocop,
Gauntlet – The Third Encounter und
Todd's Adventures in Slime World im Wert von 50.000 Dollar an die U.S. Defense Logistics Agency und die United Service Organizations, um die Truppen in der Operation Desert Shield im Zweiten Golfkrieg in Saudi-Arabien zu unterstützen.
Atari Games Corporation:
Tengen gibt bekannt dass mehr als 20 Tengen-Titel für NES, TurboGrafx-16 und Sega Genesis nun bei 40.000 Videoverleihern in den gesamten Vereinigten Staaten zu haben sind. Die Hauptverwaltung Tengens wird in die Atari Games-Zentrale an den 675 Sycamore Drive nach Milpitas verlegt, das Gebäude am 1623 Buckeye Drive wird geräumt.
Dezember
Atari Corporation:

Bill Rehbock wird Technischer Leiter der Atari Computer Corporation und löst Antonio Salerno ab, der die Firma verlässt. Mike Fulton, bisher bei Neocept, wird Developer Technical Support bei der Atari Computer Corporation. Am 12. Dezember wird auf einer Pressekonferenz in München der
Mega STE mit 4 MB Arbeitsspeicher und 48 MB-Festplatte samt Laserdrucker
SLM605 vorgestellt, der Computer soll mit
SM124-Monitor kurz nach Weihnachten für 2998 DM zu haben sein. Für den
Lynx erscheinen die Spiele
Rampage,
Rygar und
Robo Squash. Der
TT030/2-50 wird in den USA von der FCC zum gewerblichen Gebrauch zugelassen. Atari (Canada) senkt den Preis des
1040STE von C$999 auf C$699. Für den
Portfolio wird
Hyperlist angekündigt, das Programm soll im Januar 1991 erhältlich sein. Allein im Vereinigten Königreich werden 1990 45.000 Lynx-Konsolen verkauft. Trotz aller Erfolge in diesem Jahr wird aber langsam wieder deutlich, dass Atari mehr und mehr Boden an die IBM-kompatiblen, den Macintosh sowie an den Commodore Amiga im Computersektor verliert und weitere Marktanteile im Videospielsektor an Nintendo und Sega einbüßt, Atari schreibt erstmals seit 1985 wieder rote Zahlen.
Atari Games Corporation:
Die Videospiele
R.B.I. Baseball 2 und
KLAX werden am 3. Dezember von der Parents' Choice Foundation ausgezeichnet.
Race Drivin' kommt als Compact-Upright in die Spielhallen. Tengen bringt
Pac-Mania für das NES auf den Markt.
↑ Nach oben
1991
Januar
Atari Corporation:

Larry Siegel, bisher Vice President Software Development der Atari Computer Corporation und Leiter des Atari-Entwicklungsstudios in Lombard, wird Präsident der Electronic Entertainment Division und löst Ames-Klein ab, der die Firma verlässt. Craig Erickson, Executive Producer of Software Development, wechselt zur Electronic Entertainment Division als Vice President Software Development. Im Lauf der nächsten Monate wird fast die gesamte Electronic Entertainment Division von Sunnyvale nach Lombard verlegt. James Grunke, bislang bei Brother Records – The Beach Boys, wechselt als MIDI Marketingchef zur Atari Computer Corporation und ersetzt dort Frank Foster. Bill Crouch, Vice President Sales, verlässt die Atari Computer Corporation, die Firma entlässt danach alle anderen Regionalmanager und organisiert den Vertrieb durch externe Partner. Am 4. Januar erwirbt Atari das US-Patent 4445114 (Apparatus For Scrolling A Video Display) von Atari Games. Auf der Winter CES in Las Vegas wird vom 10. bis 13. Januar eine optisch wie technisch überarbeitete Version der
Lynx-Konsole gezeigt, die in zwei Paketen auf den Markt kommen soll: Das Gerät alleine für $99,95 oder im Paket mit Netzteil, ComLynx-Kabel und zwei Spielen inklusive
California Games für $149,95. Außerdem wird eine umfangreiche Zubehörpalette, bestehend aus Tragetasche, Gürteltasche, Displayschoner und Autosteckdosen-Adapter angekündigt, auch Netzteil und ComLynx-Kabel sollen künftig auch einzeln angeboten werden. Die immer noch stagnierende Anzahl der Spiele soll bis zum Sommer von derzeit

16 auf 32 Titel steigen, unter den neu angekündigten Spielen sind
World Class Soccer,
Ninja Gaiden,
Blockout,
Xybots,
Shanghai,
WarBirds,
NFL Football,
Vindicators,
Grid Runner,
Turbo Sub,
Checkered Flag,
A.P.B.,
Scrapyard Dog und
Tournament Cyberball. Für die Konsole 7800 werden die Titel
Motor Psycho und
Alien Brigade angekündigt. Ausgewählten Fachleuten wird der Prototyp der Spielkonsole
Panther präsentiert. Der Preis des
Portfolio wird in den USA von $399 auf $299,95 gesenkt. Für den Taschencomputer werden ganze vierzehn neue Titel angekündigt:
PowerBASIC, Stock Tracker, Turbo Translator, Personal Finance, Scientific Calculator, Bridge Baron, Wine Companion, Astrologer, Chess, Hyperlist, Diet/Cholesterol Counter, U.S. Traveler's Guide, European Traveler's Guide und
Spell Checker/Dictionary/Thesaurus. Etliche Titel werden später entweder gar nicht oder nur in Europa erscheinen. Für den Lynx erscheint das von Mediagenic entwickelte und eben erst vorgestellte Spiel
Shanghai. Ted Tahquechi wird neuer Spieleproduzent bei Atari. C-Lab und Atari vereinbaren am 18. Januar eine Zusammenarbeit, um Hard- und Software sowie Support bei 50 MIDI-Händlern in den USA anbieten zu können. Atari (Canada) entlässt zum 21. Januar 16 Angestellte, was fast der Hälfte der Belegschaft entspricht. Das
Atari Explorer-Magazin wird erneut aufgelegt, Herausgeber ist diesmal John Jainschigg.
Atari Games Corporation:
Das US-Patent 4445114 (Apparatus For Scrolling A Video Display) wird am 4. Januar an die Atari Corporation verkauft. Auf der ATE in London werden vom 7. bis 10. Januar die Spiele
Rampart und
Mad Dog McCree vorgestellt. Letzteres wird von Atari Games mit Lizenz von American Laser Games produziert und ausschließlich in Europa vertrieben.
Februar
Atari Corporation:
Im Vereinigten Königreich kommt das
1040STE Family Curriculum Pack für £399 in den Handel, im Paket enthalten sind die Titel
Play & Learn, Junior School, GCSE Revision, Business Computing und
Creative Computing. Unter dem Label ARC werden die Spiele
Pyramax und
Chronicles of Omega für ST und Amiga auf den Markt gebracht. Richard Miller, bisher Vice President Technology, wird verantwortlich für die weltweite Forschungsarbeit und die Produktentwicklung in Dallas und Herzliya, er ersetzt Akiva Dar, der die Firma verlässt. Elie Kenan verlässt Atari France und wird als Geschäftsführer durch den bisherigen Marketingchef Daniel Hammaoui ersetzt. Sam Mamane, Leiter der französischen ABC-Division, verlässt ebenfalls die Firma, Jean Richen, bisher Kommunikationschef, wird neuer Marketingchef an Stelle von Hammaoui. Im Prozess gegen die ehemaligen Manager der Federated Group und die Investmentbank Goldman Sachs urteilt Richter James Ware, dass die Herren Schwartz, Keith, Powell, Lyons, Pastore, Hershow und Laulhere keinen Schadenersatzanspruch gegenüber Atari geltend machen können. Atari (U.K.) senkt den Preis der Lynx-Konsole auf £99, liefert dafür aber auch nicht mehr das Spiel California Games mit. Die neue Lynx-Version soll später im Jahr auf den Markt kommen. Don Mandell, bisher bei Wang, wird neuer Vice President Sales bei der Atari Computer Corporation und ersetzt Bill Crouch, Mike Groh wird nationaler Verkaufsleiter der Firma.
Atari Games Corporation:
Jim Flack wechselt von der Boeing-Tochter ARGOSystems als Director of Simulation Products zu Atari Games. Das Spiel
Rampart wird in der Version für drei Spieler veröffentlicht. Domark bringt
Hard Drivin' II für Amiga, Atari ST und PC auf den Markt.
März
Atari Corporation:

Zu Monatsbeginn beschäftigt Atari weltweit etwa 1260 Angestellte, davon arbeiten 150 in der Produktentwicklung, 310 in Marketing und Vertrieb, 570 in der Produktion und 230 in der Administration.
Micro Hedge von Naiditch Consulting für den
Portfolio wird am 12. März vorgestellt. Auf der CeBIT '91, die vom 13. bis 20. März in Hannover stattfindet, werden erneut zahlreiche Neuheiten vorgestellt, darunter befinden sich das Notebook
ST Book, der Tabletcomputer
ST Pad, das CD-ROM-Laufwerk
CDAR505, das
Developers Package V (Atari UniSoft UNIX System V Release 4.0) sowie 8- und 16-MB-Upgrades für den
TT030. Angekündigt werden eine neue externe Festplatte unter der Bezeichnung
AtariFile 200

sowie erneut
FSMGDOS. Alwin Stumpf nimmt zu seinen Posten als Geschäftsführer der Atari-Gesellschaften in Deutschland, der Schweiz und den Benelux-Ländern zusätzlich noch den Posten des Executive Vice President Sales & Marketing bei der Atari Corporation an, er ersetzt dort David Harris, der die Firma verlässt. Für die
Konsole
2600 erscheinen in Europa die Spiele
MotoRodeo (DeFrisco Entertainment/Axlon),
Ikari Warriors,
Sentinel und
Xenophobe. Leonard Tramiel wird Vice President Operating System Software / Advanced Software Development, er ersetzt damit Technical Product Manager John Feagans. Sein Bruder Garry Tramiel gibt seinen Posten als Secretary ab, bleibt aber Vice President Administration. Steven Kawalick wird Vice President Legal and Secretary, er ersetzt damit Garry Tramiel und Lee Schreiber auf diesen Posten. August Liguori wird zusätzlich Treasurer als Nachfolger von Kawalick. Barbara Anderson wird am 15. März in der Rechtsabteilung eingestellt. Die zu erwartende Zahl der neuen Lynx-Spiele für 1991 wird auf 36 Titel erhöht, darunter befinden sich
Tournament Cyberball,
Pac-Land,
Turbo Sub,
NFL Football,
World Class Soccer,
Golf und
Hockey.
Atari Games Corporation:
Das Zwei-Spieler-JAMMA-Umbauset von
Pit-Fighter kommt auf den Markt. Am 27. März entscheidet Bezirksrichterin Smith, dass Tengen alle Marketing- und Vertriebsaktivitäten aller NES-kompatiblen Module einstellen und sie aus dem Handel zurückrufen muss. Als Begründung wird angegeben, dass die Mutterfirma Atari Games bei der Anforderungen der 10NES-Unterlagen im Jahr 1988 vor dem US-Patentamt gelogen habe.
April
Atari Corporation:
Dana Plotkin wechselt von der Citicorp als Vice President Marketing zur Atari Entertainment Electronics Division nach Lombard und ersetzt dort Ron Beltramo, der die Firma verlässt. Greg Pratt wird Präsident der Atari Computer Corporation. Am 2. April wird ein Deal zwischen Atari und dem israelischen Finanzministerium unter Jitzhak Modai bekannt, wonach Atari in Israel eine neue Fabrik bauen wolle, um die Produktionsstätten in Taiwan abzulösen. Ataris Investition soll hierbei 97,5 Millionen Dollar betragen, die israelische Regierung soll 52,5 Millionen Dollar beisteuern. Zwei Wochen später wird die Atari Finance (Japan)-Niederlassung in Hong Kong geschlossen. Weitere 75 Mio. Dollar sollen in Fabriken investiert werden, die Atari und auch andere Computerhersteller mit Bauteilen versorgen sollen. Im Prozess gegen die Federated-Manager und Goldman Sachs urteilt Richter James Ware gegen Atari und zu Gunsten der Manager, was den Vorwurf des Betrugs angeht, aber zu Gunsten Ataris in Sachen Schadenersatzforderungen. Auf der Corporate Electronic Publishing Systems (8. bis 11. April) in Chicago zeigt die neu gegründete Atari Professional Systems Group eine Direct-to-Press-Lösung mit Hilfe eines TT. Dabei wird Software von Linotype/Hell Company, Goldleaf Publishing, ISD Marketing und Soft-Logik Publishing verwendet. Der
Portfolio wird am 16. und 17. April auf der Lap & Palmtop Expo in New York präsentiert. Der
Mega STE wird vom 26. bis 28. April auf der MIDI Music Show im Novotel in Hammersmith, London, präsentiert, das 1 MB-Modell soll im Vereinigten Königreich für £816,63 auf den Markt kommen, das 2 MB-Modell für £1169,12. Eine Auslieferung der Systeme ist für Juli geplant.
Atari Games Corporation:
Die Umbausätze mit den Spielen
Batman (JAMMA-Kit),
Rampart (Zwei-Spieler-JAMMA-Kit) und
Race Drivin' (Hard Drivin' Compact Upright Kit) erscheinen.
Mai
Atari Corporation:
Am 10. Mai erscheint für den
Lynx das Spiel
WarBirds. Auf der Jahreshauptversammlung gibt Atari bekannt, dass der bisher ST Pad genannte Tabletcomputer als
Atari Stylus auf den Markt kommen soll, auch wird bestätigt, dass sich die Baureihen
2600,
7800 und
XE nach wie vor in Produktion befinden. Der
Mega STE kommt in Deutschland in den Handel. Roberto Cazzaro, Software Strategy Director bei Atari Italia, wechselt zu Microsoft. In einer internen Notiz schreibt Atari-Präsident Sam Tramiel am 16. Mai, dass die Entwicklung der Spielkonsole
Panther zu Gunsten des
Jaguar eingestellt worden sei. Sollte irgendjemand nach dem Grund fragen, seien technische Probleme anzugeben, so Tramiel.
Atari Games Corporation:
Die Panorama-Version von
Race Drivin' kommt auf den Markt. Atari Games droht am 21. Mai mit Schließung Tengens und der Entlassung aller 39 Mitarbeiter, sollte Bezirksrichterin Smith auf die Rückrufaktion bestehen. Smith gewährt Atari Games daraufhin eine Schonfrist von sechs Monaten bzw. bis zu einem Urteil durch das Berufungsgericht des 9. Bezirks zum Rückruf der NES-Module, um der Firma die Chance zu geben, den möglichen finanziellen Schaden zu erläutern.
Juni
Atari Corporation:
Auf der Summer CES stellt Atari erstmals das Projekt Jaguar hinter verschlossenen Türen vor und präsentiert die Lynx-Spiele
Grid Runner,
NFL Football,
Rolling Thunder,
Toki,
Golf Challenge (bisher:
Golf),
Baseball Heroes,
Hard Drivin',
S.T.U.N. Runner,
BasketBrawl,
Hockey,
Cabal,
Checkered Flag,
Ishidō – The Way of Stones,
Dirty Larry: Renegade Cop,
World Class Soccer,
Turbo Sub,
Scrapyard Dog,
Tournament Cyberball,
Xybots,
Lynx Casino und
Viking Child. Am 6. Juni wird bekannt, dass die ATMC-Produktionsstätte in Taipeh für 60 Millionen Dollar verkauft und die Tochter ATMC geschlossen werden soll. Die Produktion der Hardware sollen übergangsweise Drittanbieter wie die EFA Corporation übernehmen. Ein Büro zur Vergabe der Hardwareproduktion wird in Taipeh eingerichtet. Shen Youfang, Fabrikleiter der ATMC, wird Vice President Planning and Procurement.
Atari Games Corporation:
Das Arcadespiel
Road Riot 4WD wird veröffentlicht.
Juli
Atari Corporation:

Für die Konsole
erscheinen die Spiele Motor Psycho (John Boeschen & Co.),
Fatal Run (Sculptured Software),
Alien Brigade (Sculptured Software),
Barnyard Blaster (Datafast Computer Services),
Meltdown,
Scrapyard Dog (BlueSky) und
Midnight Mutants (Radioactive Software/SNK/Pixcel Software), für den
Lynx die Titel
Blockout (California Dreams) und
Ninja Gaiden. Martyn Gilbert verlässt das Atari Research Centre Cambridge, die Einrichtung wird daraufhin geschlossen. Bob Brodie, bisher Manager des Usergroup Services der Atari Computer Corporation, wird neuer Kommunikationschef der Firma. Das
XControl 1.0 Extensible Control Panel für ST/STE/TT wird veröffentlicht, welches das seit 1985 bekannte Kontrollfeld des ST ablösen soll. Am 22. Juli ernennt die Software Publisher's Association das Lynx-Spiel
WarBirds zum Topseller bei den Videispielen, es ist das erste Lynx-Spiel, welches in den Charts auftaucht, es stieg bereits im Mai auf Platz 5 ein. Derzeit sind 20 Titel für die Konsole verfügbar, bis Jahresende sollen 20 weitere folgen. Am 25. Juli wird der Deal mit Israel ersatzlos gestrichen, die Produktion der Hardware wird nun komplett an Drittanbieter abgegeben. In Großbritannien erscheint das
520STE Discovery Xtra Pack für £299, enthalten sind
Final Fight, Sim City, 9 Lives, Escape From the Planet of the Robot Monsters, NEOchrome, FirST BASIC und
ST Tour.
Atari Games Corporation:
Die Game Design Group unter der Leitung von Mark Pierce wird gegründet. Tengen bringt das Spiel
R.B.I. Baseball 3 für
NES und
Sega Mega Drive/Genesis auf den Markt. Mike Nevin wird Geschäftsführer und Vice President Operations von Atari Games Ireland.
August
Atari Corporation:

Die zweite Generation des
Lynx kommt zu Monatsbeginn in den USA und dem Vereinigten Königreich in den Handel, in den USA kostet das Einzelgerät $99,99, das Paket mit Lynx II, Netzteil, ComLynx-Kabel und dem Spiel
California Games $149,99. Richard Bernhardt, Director of Legal and Governmental Affairs, verlässt die Firma. Im neuen Lynx-Katalog sind die aktiuellen Spiele und neu geplante Titel enthalten. Für Oktober ist die Veröffentlichung des Spiels
Viking Child geplant, für Dezember
Tournament Cyberball. Im Januar 1992 sollen die Titel
Dirty Larry: Renegade Cop,
Hyperdrome,
Crystal Mines II und
Xybots auf den Markt kommen, im Februar
BasketBrawl,
World Class Soccer,
Toki und
Baseball Heroes, im März
Pit-Fighter und
Hydra. Für später im Jahr sind dann noch
Cabal (April),
Rolling Thunder (Mai),
720°,
Vindicators,
GeoDuel und
Rai-Den (alle Juni) geplant. Auf der Atari Messe in Düsseldorf vom 23. bis 25. August ist der Farbmonitor
SC1435 erstmals zu sehen, dieser wird aber nicht speziell beworben. Für den
Portfolio erscheint am 26. August
PowerBASIC auf Steckkarte. Für den
Lynx erscheinen im August die Titel
Pac-Land und
A.P.B. (Quicksilver Software).
Atari Games Corporation:
Mike Taylor wechselt am 6. August von Tengen als Vice President Sales (Domestic) zurück zu Atari Games und ersetzt Shane Breaks, der die Firma verlässt und zu Namco Europe geht.
September
Atari Corporation:

Mit
WordFlair II von Goldleaf Publishing erscheint das erste Programm für ST/TT, das den Font Scaling Manager FSMGDOS von Atari nutzt. Der
TT030 wird in den USA nun auch für den Privatgebrauch zugelassen (FCC Class B Device), neu produzierte
Mega STE- und TT-Modelle werden ab sofort mit HD- statt DD-Diskettenlaufwerk und dem Floppycontroller AJAX an Stelle des WD1772 ausgeliefert. Peter Staddon, bisher Marketingchef bei Atari (U.K.), wechselt am 19. September zu RML, Matthew Brown und Darryl Still übernehmen Staddons Aufgaben. Das ARC-Label wird geschlossen. Für den
Lynx erscheinen die Spiele
Turbo Sub und
Scrapyard Dog (CSD).
Atari Games Corporation:
Tengen wird es am 3. September von Richterin Smith erlaubt, bis zum Abschluss aller laufenden Prozesse weiterhin NES-kompatible Module zu produzieren. Das Arcadespiel
Steel Talons wird veröffentlicht.
Oktober
Atari Corporation:

Gleich zu Monatsbeginn erscheinen mit
Checkered Flag und
Ishidō – The Way of Stones (California Dreams) zwei weitere
Lynx-Titel. In Deutschland ist das
Atari System V Developer's Kit für den
TT030 erhältlich. Auf der Fall COMDEX '92 in Las Vegas, die vom 21. bis 25. Oktober stattfindet, stellt Atari die zweite Generation der IBM-Kompatiblen ABC-Serie vor, bestehend aus den beiden Desktopmodellen
ABC386SX II ($1195) und
ABC386DX II ($1995) sowie dem Notebook
ABC N386SX ($2895). Die Computer sollen alle mit MS-DOS 5.0 und der Benutzeroberfläche Windows 3.0 ausgeliefert werden. Das Notebook
ST Book wird erstmals in den USA vorgestellt, ebenso das Laufwerk
CDAR505. Die bislang nur auf dem britischen Markt vertriebenen Pakete
520STE Discovery Pack und
1040STE Family Curriculum Pack sind erstmals auch in den USA zu haben, beide Pakete werden mit dem
SC1224-Farbmonitor ausgeliefert. Der Tabletcomputer
Stylus wird bereits nicht mehr gezeigt. In Frankreich kommt die zweite
Lynx-Version in den Handel, ebenso der
Mega STE und die Péritel-Version der Konsole
7800 samt eingebautem
Asteroids, zwei Joypads und einem SCART-Kabel. Walter Kreisheimer verlässt die Atari Computer GmbH und wechselt zu ASI. Neu ausgelieferte PAL-B-Konsolen der Baureihe
2600 werden in Australien mit einem und in Europa mit zwei Joypads sowie der
32 in 1 Game Cartridge vertrieben.
Atari Games Corporation:
Atari Games veröffentlicht das JAMMA-Kit von
Off the Wall. Die Spieleentwickler John Salwitz und Dave Ralston verlassen die Firma. Atari Games und Sega gehen eine strategische Partnerschaft ein, mehr als vierzig Spiele sollen in den USA und Europa für aktuelle und zukünftige Sega-Plattformen umgesetzt werden, die Entwicklung der Spiele soll dabei die Tochter Tengen übernehmen. Vorwiegend geht es derzeit um die Sega-Plattformen Master System, Mega Drive/Genesis und Game Gear sowie auch das bereits in der Entwicklung stehende System Sega CD/Sega Mega CD.
November
Atari Corporation:
Das
System V Developer's Kit für den
TT030 wird nun auch in den USA ausgeliefert. Für den
Lynx erscheinen die Titel
Viking Child (Imagitec Design),
Hard Drivin' (NuFX),
S.T.U.N. Runner (Tengen/Atari Games),
Bill & Ted's Excellent Adventure und
Awesome Golf (HandMade Software, bisher
Golf Challenge). Das Chicago ComputerFest, welches am 23. und 24. November stattfindet, ist das erste von Atari gesponserte Computer-Event in Nordamerika, es wird von Atari und den Lake County Atari Computer Enthusiasts (LCACE) ausgerichtet. Atari beginnt in der Zwischenzeit mit dem Ausverkauf der 8-Bit-Computer.
Atari Games Corporation:
Pac-Man wird am 3- November für das NES erneut in den Handel gebracht, neu erscheinen die Genesis/Mega Drive-Spiele
Ms. Pac-Man und
Pac-Mania.
Dezember
Atari Corporation:

Für den
Lynx kommen die Spiele
Tournament Cyberball und
Xybots auf den Markt. Simon Westbrook, bisher Vice President Controller, wechselt zum Soundkartenhersteller Creative Labs. Auch Jim Tittsler, seit 1981 bei Atari und zuletzt Senior Staff Engineer, verlässt die Firma und wechselt zum Laufwerkshersteller Chinon Industries. Atari Microsystems wird mit der Atari Computer Corporation verschmolzen, das Büro in Dallas bleibt aber vorerst erhalten. Die Anteile von Time Warner an der Atari Corporation gehen am 23. Dezember an die neu gegründete TW Investment Corporation über. Zum Jahresende werden Produktion und Vertrieb der Spielkonsolen
2600,
7800 und der
XE-Computerbaureihe für den US-Markt eingestellt, das gesamte Inventar soll an den Supermarktbetreiber Consolidated Stores / Odd Lots aus Ohio verkauft werden, der Support aber laut Marketingchefin Dana Plotkin nach wie vor aufrechterhalten werden. Die 2600- und 7800-Modelle für Europa, Asien und Australien werden nach wie vor produziert und vertrieben. Atari beschäftigt zum Jahresende weltweit noch 507 Angestellte, davon arbeiten 146 in der Entwicklung, 190 in Marketing und Vertrieb, 31 in der Produktion und 140 in der Administration. Der Rückgang um über 600 Angestellte seit März ergibt sich aus der Schließung der ATMC und den damit einhergehenden Entlassungen.
Sonstiges:
Im Dezember 1991 erscheint mit der Technoversion von Klaus Doldingers
Das Boot der bekannteste Song vom deutschen Musikprojekt U 96. Produziert wurde der Song vom Team Matiz/AC16, bestehend aus Alex Christensen, Hayo Panarinfo, Helmut Hoinkis und Ingo Hauss. Der gesprochene Part des Stücks wurde auf einem Atari ST mit einem Sprachprogramm erzeugt.
Das Boot schafft es in acht Ländern in die Top Ten, in Deutschland, Belgien, Österreich und der Schweiz gelangt der Song bis auf Platz 1 der Charts.
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1992
Januar
Atari Corporation:

Greg Pratt, Präsident der Atari Computer Corporation, wechselt zum 8. Januar zu Intelligent Electronics, fälschlicherweise gibt Atari dies als Wechsel zu Creative Labs bekannt. Den Vertrieb der Computer in den USA übernimmt ab sofort eine neu gegründete Computer Division der Mutterfirma Atari Corporation. Auch Don Mandell, Don Thomas, James Grunke und Art Morgan wechseln von der Atari Computer Corporation in die Atari Computer Division, zuletzt besteht die Atari Computer Corporation damit nur noch aus dem ehemaligen Atari Microsystems-Büro in Dallas. Auf der Winter CES, die vom 9. bis 12. Januar in Las Vegas stattfindet, gibt Atari bekannt, dass das einmillionste
Lynx-Spiel verkauft wurde. Inzwischen gibt es 40 Spiele für die Konsole, bis Ende 1992 sollen es 75 werden. Der neue
Lynx Sun Visor / Screen Guard wird vorgestellt, ebenso das
Battery Pack. Geplante Titel sind derzeit:
Super Skweek,
Toki,
Crystal Mines II,
Hyperdrome,
Lynx Casino,
Dirty Larry: Renegade Cop,
Pit-Fighter,
Baseball Heroes,
BasketBrawl,
NFL Football,
Hockey und
World Class Soccer, weitere vorgestellte Titel sind
Daemon's Gate,
Kung Food,
Dino Quest,
Battlezone 2000,
Hydra und
Steel Talons, angekündigt wird zudem
Lemmings. Die
TOS-Entwicklungsunterlagen sollen der Öffentlichtkeit zugänglich gemacht werden. Bernard Stolar, vormals bei Amitron, Amitron Distribution und Pacific Novelty Manufacturing, wechselt als Director of Business Development (Entertainment) zu Atari. Richard Munday wird neuer Financial Controller von Atari (U.K.). Auf der Winter NAMM (17. bis 19. Januar in Anaheim) gibt Atari die Gründung der Atari Music Division bekannt, die von James Grunke geleitet wird. Vorgestellt wird auf der Messe der Monitor
SM147 und erneut das
ST Book. 250 General Electric Service Center sollen künftig die Wartung und Reparatur von Atari-Produkten in den USA und Kanada anbieten. Die Pfandbriefhalter Nathaniel Grey, Bernard Heerey sowie Harlene und Jay Pine beantragen vor dem nordkalifornischen Insolvenzgericht eine sogenannte Unfreiwillige Insolvenz gegen die Federated Group. Darryl Still, bisher ST-Produktmanager, wird Marketingchef von Atari (U.K.), er ersetzt Peter Staddon, der die Firma verlässt. Still übernimmt auch das Produktmanagement Lynx von Matthew Brown, der ebenfalls geht.
Atari Holdings, Inc.:
Die Atari Holdings Inc. geht in Warner Communications auf. Somit verbleiben noch zwei Firmen mit dem Namen Atari.
Februar
Atari Corporation:
Charles Knuchel wird neuer Geschäftsführer der Atari (Schweiz) AG und löst Alwin Stumpf in dieser Funktion ab. Gerhard Feldmeier bleibt zweiter Geschäftsführer, Prokurist bleibt Hans Walter Schmid. Das Bezirksgericht in San Francisco beginnt am 11. Februar mit der Verhandlung im Prozess Atari gegen Nintendo. Kern des Prozesses ist die mittlerweile von Nintendo gestrichene Lizenzbedingung, dass Spieleentwickler die für das NES entwickelten Spiele zwei Jahre lang nicht auf andere Systeme übertragen dürfen. Die Firma Accolade veröffentlicht das von den Code Monkeys entwickelte Spiel
Asteroids für den Game Boy, die Lizenz dazu wurde von Atari erteilt. Tony Serra wird neuer Geschäftsführer der australischen Atari Computers, er ersetzt Nigel Shephard, der die Firma verlässt. Scott MacDonald wird neuer Controller der Firma. Alwin Stumpf gibt den Posten des Executive Vice President Sales & Marketing ab und kehrt nach Deutschland zurück, wo er weiterhin Geschäftsführer der Atari Computer GmbH sowie von Atari (Benelux) ist. Lutz Lange wird als Nachfolger von Klaus-Peter Kuschke neuer Verkaufsleiter, Dieter Preuß neuer Finanzmanager. Gary Weiner wird Vice President Marketing & Sales bei der Atari Corporation als Nachfolger von Stumpf. Maxie Smith wird Vice President Quality Assurance.
März
Atari Corporation:

Neu produzierte PAL-B-Modelle der Konsole
2600 für Australien und den Nahen Osten werden mit einem Chip ausgestattet, auf dem bereits 128 Spiele enthalten sind. Ausgeliefert wird dieses Modell mit einem Joypad. In Australien wird zudem die Konsole
7800 mit der
32 in 1 Game Cartridge ausgeliefert, bei diesem Modul handelt es sich aber lediglich um ein umetikettiertes
gleichnamiges 2600-Modul. Robert „Bob“ Gleadow, Geschäftsführer Atari (U.K.), übernimmt zusätzlich den Posten des Geschäftsführers von Atari (Benelux) von Alwin Stumpf. Paul Welch wird zusätzlich Verkaufsleiter von Atari (Benelux), er ersetzt Ruud van Nispen, der die Firma verlässt. Hans Walter Schmid verlässt Atari (Schweiz). Auf der CeBIT '92 (10. bis 16. März in Hannover) stellt Atari das neue multitaskingfähige Betriebssystem
MultiTOS für den
TT030 und künftige Computer mit dem 68030- oder einem höheren Prozessor erstmals vor. Ausgewählten Fachleuten wird im Verborgenen der Prototyp des ST-Nachfolgers
FX-1 vorgeführt. Für den
Portfolio erscheint die Steckkarte
Hyperlist, für den
Lynx die Spiele
>Crystal Mines II und
Toki. Accolade veröffentlicht
Missile Command von den Code Monkeys für den Game Boy. Pfandbriefhalterin Lana Grey schließt sich dem Antrag auf Unfreiwillige Insolvenz gegen die Federated Group an. Der Oberste Gerichtshof Kaliforniens weist Ataris Berufung gegen das Urteil vom 17. August 1989 im Prozess gegen die Federated-Manager Keith Powell und Marrill Lyons ab.
Atari Games Corporation:
Softwareentwickler Ed Rotberg wechselt zu Apple Computer.
April
Atari Corporation:
Super Skweek für den
Lynx erscheint. Atari (U.K.) kündit die Lynx National High Score Competition an, die am 9. Mai in 60 unabhängigen Computerläden beginnen und über fünf Monate laufen soll. In zehn Lynx-Spielen sollen zwölf Top-Scorer ermittelt werden, das Finale soll am 10. Oktober auf der Spitfire Go-Kart-Strecke in Feltham, Middlesex, ausgetragen werden. Das Event wird von der Zeitschrift Game Zone und der National Association of Specialist Computer Retailers (NASCR) gesponsert. Gary Weiner, Vice President Marketing & Sales, verlässt am 24. April die Firma. Atari und Rovac Industries kündigen am gleichen Tag den Start des Magazins
Atari Explorer Online für den 1. Mai an. Die Printausgabe soll aber nach wie vor ausgegeben werden. GameTek veröffentlicht das Spiel
The Humans für den Amiga, wobei es sich um das für den Lynx entwickelte Spiel
Dinolympics handelt. Dana Plotkin, bisher Vice President Marketing, wird Executive Vice President und COO der Atari Entertainment Division. Bob Schuricht, vormals National Sales Director, wird neuer Vice President Sales.
Atari Games Corporation:
Elaine Shirley, Leiterin des Kundenservice, wird zum 1. April neue Regionalverkaufsleiterin für die westlichen Bundesstaaten. Holly LaMontagne kehrt als Leiterin des Kundenservice zu Atari Games zurück und ersetzt damit Shirley. Das Spiel
Relief Pitcher wird veröffentlicht. Tengen übernimmt ab 27. April den US-Vertrieb für Spiele der Softwareschmiede Domark für die Sega-Systeme Game Gear und Genesis. Domark vertreibt derzeit die Tengen-Spiele für Sega-Systeme in Australien und Europa, zudem seit 1987 auch etliche Tengen-Titel wie die R.B.I. Baseball-Serie, Hard Drivin' oder Pit-Fighter für PCs und Heimcomputer in Europa.
Mai
Atari Corporation:

Im Prozess gegen Nintendo kommt das Gericht am 1. Mai zu dem Urteil, dass eine Monopolstellung allein in den USA nicht strafbar sei, es konnte auch nicht bewiesen werden, dass Nintendo seine Marktstellung missbrauchen würde. Die Jury ist sich noch uneinig über die Fragen, ob die Exklusivverträge marktschädigend sind und ob Nintendo die Marktstellung mit illegalen Mitteln erworben hat. Am gleichen Tag erscheint die erste Ausgabe des Magazins
Atari Explorer Online, herausgegeben von John Jainschigg und Ron Kovacs. Richterin Fern Smith weist die Klage gegen Nintendo am 14. Mai ab, Atari prüft, in Berufung zu gehen. Am 28. Mai wird das FontGDOS des Graphic Device Operating Systems für TOS-Computer veröffentlicht. Auf der Summer CES, die vom 29. Mai bis 1. Juni in Chicago stattfindet, gibt Atari bekannt, dass noch im Juni vier neue Lynx-Spiele erscheinen sollen (
Batman Returns,
BasketBrawl,
Lynx Casino,
Rampart), im Juli und August sollen
Hockey,
Hydra,
Hyperdrome,
Kung Food,
Pinball Jam,
Pit-Fighter,
Rolling Thunder,
Shadow of the Beast,
Steel Talons und
World Class Soccer folgen. 25 weitere Titel sollen dann noch bis Ende des Jahres auf den Markt kommen. In Deutschland kommen die ersten Exemplare des Notebooks
ST Book in den Handel. Don Mandell verlässt die Firma, James Grunke übernimmt vertretungsweise den frei gewordenen Posten als Vice Pesident Sales and Marketing der Computer Division. Art Morgan, bisher Produkt-Marketingchef, wird Leiter der US-Serviceabteilung und ersetzt Ted Maciejewski, der die Firma ebenfalls verlässt.
Atari Games Corporation:
Das JAMMA-Kit von
Relief Pitcher erscheint.
Juni
Atari Corporation:

Der Vorstand wird bei den diesjährigen Wahlen im Juni auf fünf Personen verkleinert, diese sind: Jack Tramiel (Vorsitzender), Sam Tramiel (CEO und Präsident), Lee Schreiber, Michael Rosenberg und August Liguori. Die Produktion aller IBM-Kompatiblen Computer mit Ausnahme des erfolgreichen Taschencomputers
Portfolio wird eingestellt. Außerhalb den Vereinigten Staaten werden die Konsolen
2600 und
7800 weiterhin vertrieben. Zum Kinostart des gleichnamigen Films am 16. Juni kommt in den USA das
Lynx-Spiel
Batman Returns auf den Markt, außerdem kommen im Juni die Titel
Rampart,
Hockey (Alpine Studios),
Hydra (NuFX) und
Lynx Casino in den Handel. Für den mittlerweile
Falcon 030 getauften ST-Nachfolger wird am 27. Juni in London eine Entwicklerkonferenz abgehalten, die von 120 Softwareentwicklern besucht wird. Auch in den USA findet ein Lynx-Wettbewerb statt: Beim Taste of Chicago-Festival werden 125 Lynx-Geräte in einem Zelt im Grant Park am Congress Parkway zum Spielen bereitgestellt, an Spielen stehen die neuen Titel Batman Returns, Hydra sowie die noch nicht erschienenen Spiele
Pinball Jam und
NFL Football zur Auswahl. Der jeweilige Tagessieger darf eine Lynx-Konsole mit nach Hause nehmen. Die TW Investment Corporation geht wieder in der Time Warner-Tochter Warner Communications auf, die Anteile an der Atari Corporation gehen damit auch wieder an Warner Communications über.
Atari Games Corporation:
Das Arcadespiel
Guardians of the 'Hood kommt auf den Markt.
Juli
Atari Corporation:

Während des Sommers erscheinen in Europa für die Konsolen
2600 und
7800 die weltweit letzten Titel aus dem Hause Atari: Für die 2600 erscheinen
Fatal Run und
Klax (DeFrisco Entertainment/Axlon), für die 7800 das Spiel
Sentinel von Imagineering. Virgin Games veröffentlicht die Spielesammlung
Arcade Smash Hits mit
Centipede,
Missile Command und
Breakout für das Sega Master System. Art Morgan wechselt zu Axil Computer, David Schwartz kommt von den Tandy Electronic Research Labs zu Atari. Die Tochter Atari de México, S.A. de C.V. wird geschlossen, deren Leiter Fernando Cabrera entlassen. Eric Cabedoce, technischer Leiter von Atari France, verlässt die Firma. Atari zieht die Berufung gegen das Urteil im Monopolprozess gegen Nintendo am 3. Juli zurück. Nintendo verzichtet dafür auf die Erstattung der Prozesskosten. Im Vereinigten Königreich kommt das
Lynx Batman Returns Bundle für £99,99 in den Handel. Alistair Bodin wird neuer Software Development Manager und ersetzt Robert Katz, der zu Electronic Arts wechselt. Alwin Stumpf, Hans Riedl und Norman Kowalewski halten am 8. Juli in der Deutschlandzentrale in Raunheim eine Pressekonferenz zum Falcon 030 ab. Bernie Stolar wird am 17. Juli neuer Executive Vice President Sales & Marketing und Präsident der Entertainment Division, er ersetzt Larry Siegel, der zusammen mit COO Dana Plotkin die Firma verlässt. Ron Smith, bisher bei Wang, wird neuer Executive Vide President Sales & Marketing und Geschäftsführer der Computer Division, er ersetzt Greg Pratt. Im Prozess gegen die Federated-Manager und Goldman Sachs kommt das Gericht am 22. Juli zu dem Urteil, dass Atari von Anfang an gewusst haben musste, dass die Federated Group weit weniger wert war. Die Abweisung der Schadenersatzforderungen seitens Schwartz und Co. wird revidiert und der Fall an das Bezirksgericht zurückgegeben, das die Kosten feststellen soll.
Atari Games Corporation:
Tengen bringt in den USA die Domark-Spiele
The Duel und
MiG-29 Fighter Pilot für Sega Genesis sowie
Prince of Persia und
Super Space Invaders für Sega Game Gear in den Handel. Das JAMMA-Kit von
Guardians of the Hood und die Full-Motion-Deluxe-Version von
Moto Frenzy kommen in die Spielhallen.
August
Atari Corporation:

Eine Auslieferung des Atari System V UNIX ist nicht mehr vorgesehen, der verantwortliche Projektmanager Art Pruzynski wird daher am 1. August auf den Posten des Sales Director der Computer Division versetzt und ersetzt dort Mike Groh, der die Firma verlässt. Die Printausgabe des Atari Explorer-Magazins wird nun von Mike Lindsay und Darren Meer herausgegeben, John Jainschigg verlässt die Firma. Ron Kovacs kümmert sich weiterhin um die Onlineausgabe. Auf einem privaten Händlermeeting am 14. August wird bekannt, dass die Produktion des Anfang 1991 erschienenen
Mega STE eingestellt wurde. Die Entertainment Division zieht von Lombard in die Zentrale nach Sunnyvale um, Vice President Schuricht verlässt die Firma. In Lombard verbleibt lediglich die Softwareentwicklung unter der Leitung von Craig Erickson. Auf der Atari Messe in Düsseldorf feiert der
Falcon 030 vom 21. bis 23. August seine Weltpremiere als Nachfolger der Atari ST-Serie. Für den deutschen Markt sind drei Konfigurationen vorgesehen: Die kleinste Ausbaustufe ohne Festplatte und mit nur einem Megabyte Arbeitsspeicher soll bereits für 1398 DM zu haben sein, die Version mit 4 MB und 65 MB-Festplatte soll 2298 DM kosten und die große Version mit 14 MB Arbeitsspeicher und 65 MB-Festplatte 3298 DM. FSMGDOS wird nun durch SpeedoGDOS ersetzt, außerdem wird ein Analogjoystick für den STE angekündigt. Für den
Lynx sind derzeit noch die Spiele
Pinball Jam,
Shadow of the Beast,
Steel Talons,
World Class Soccer,
Kung Food und
BasketBrawl geplant, die alle noch im Herbst erscheinen sollen,
720° soll im Februar 1993 folgen. Don Thomas wird zum 29. August neer Computer Marketing Services Director und übernimmt die Aufgaben von Diana Goralczyk, die die Firma verlässt. Ingenieur Andrew Burgess wechselt von Atari Games zu Atari.
September
Atari Corporation:
Zum 1. September wird in der Atari (Benelux)-Zentrale die Atari Corp. Dutch Branch gegründet, deren Ziel es ist, die europäischen Geschäfte in eine Hauptniederlassung zusammenzuführen. Vom 6. bis 8. September findet im Londoner Business Design Centre die European Computer Trade Show statt, auf der Atari den
Falcon 030 erstmals auf dem britischen Markt vorstellt, er soll dort in zwei Konfigurationen zu haben sein – mit 1 MB Arbeitsspeicher und ohne Festplatte für £499 und mit 4 MB RAM und 65 MB-Festplatte fü £899. Das
1040STE Curriculum II Pack wird ebenso vorgestellt, für £299 soll man neben dem Computer noch die Programme Play and Learn, Junior School, GCSE Revision sowie das Family Computing Pack mit Hyperpaint, ANI ST, Music Maker II, FirST BASIC und 1
st Word erhalten, das Paket wird jedoch nicht mehr erscheinen. Dagegen kommt das
520STE Discovery Xtra Pack fü £249 auf den Markt und enthält die Spiele Final Fight, Sim City, 9 Lives und Escape From the Planet of the Robot Monsters sowie die Programme NEOchrome, FirST BASIC, ST, Tour, 1
st Word und ANI ST erneut auf den Markt. Die US-Vorstellung des Falcon 030 findet am 12. und 13. September auf der Southern California Atari Computer Faire im Glendale Civic Auditorium statt, für die Staaten sind die Konfigurationen 1 MB RAM/ohne Festplatte ($799) und 4 MB RAM/65 MB-Festplatte ($1399) vorgesehen, erste Geräte sollen laut Atari bereits Ende Oktober ausgeliefert werden. In den Niederlanden wird der Falcon auf der Firato '92 im RAI Exhibition and Convention Centre in Amsterdam vorgestellt (14. bis 20. September). Thomas Huber, Verkaufsleiter bei Atari Deutschland für die Spielkonsolen
2600,
7800 und
Lynx, verlässt die Firma.
MultiTOS für Falcon- und TT-Computer wird am 23. September auf dem Treffen der Boston Computer Society erneut vorgestellt. Am 29 September wird bekannt, dass die Entwicklungsabteilungen in Dallas (Atari Computer Corporation, 40 Angestellte) und Chicago (Atari Software Development Studio, 20 Angestellte) geschlossen und in die Zentrale nach Sunnyvale umgesiedelt werden sollen. Ira Goldstein, Leiterin de Studios in Dallas, verlässt die Firma und gründet die Beraterfirma Product Engineering Services. Jerry Smith wird Product Engineering Manager und ersetzt Tom Ulaszek, der zu Intelect wechselt. Craig Erickson verlässt die Atari Computer Corporation und wechselt zu Sega of America. Die Belegschaft des Büros in Taiwan, welches die Produktionsaufträge für die Hardware an OEM-Hersteller vergibt, soll um zehn bis zwölf Mann verringert werden, einige der Aufgaben werden nun in Hong Kong und Sunnyvale erledigt. Shen Youfang wechselt zu Integrated Silicon Solution. Atari beschäftigt derzeit weltweit etwa 500 Angestellte. Geschlossen wird auch die Forschungseinrichtung in Herzliya, die Leiter Gideon Amir und Eran Dariel werden entlassen.
Atari Games Corporation:
Senior Engineer Andrew Burgess wechselt zur Schwesterfirma Atari Corporation. Die Zwei-Spieler-Mini-Deluxe-Version von
Moto Frenzy erscheint. Im Urheberrechtsprozess 975 F.2d 832 wird das sogenannte Reverse Engineering vom Berufungsgericht des Bundesbezirks in Washington D.C. als durchaus „gängige Praxis“ angesehen, nichtsdestotrotz habe sich Atari Games der Urheberrechtsverletzung schuldig gemacht. Tengen muss die NES-kompatiblen Module vom Markt nehmen, wie bereits im Urteil vom 27. März 1991 festgelegt. Hardwareentwickler Jed Margolin verlässt die Firma. Das Tengen-Spiel
R.B.I. Baseball 4 für Sega Genesis/Mega Drive kommt auf den Markt.
Oktober
Atari Corporation:

Die Geschäftsführer der Atari (Schweiz) AG, Gerhard Feldmeier und Charles Knuchel, verlassen zum 14. Oktober die Firma, die Geschäfte der Tochter übernimmt bis auf Weiteres Atari-Präsident Sam Tramiel. Laurence Scott jr. wechselt von Radofin Electronics als Vice President Manufacturing and Operations zu Atari, er ersetzt Samuel Chin, der zum OEM-Hersteller EFA Corporation wechselt. Atari Deutschland zieht von Raunheim in die neu gebaute Zentrale Am Kronberger Hang 2 nach Schwalbach im Taunus um. Bernie Stolar, Executive Vice President Sales & Marketing Games und Präsident der Entertainment Division, wechselt zu Archer Communications. Alwin Stumpf verlässt am 21. Oktober Atari Deutschland und kehrt zusammen mit Lutz Lange zurück zu Commodore Deutschland. Die Leiterin der Materialwirtschaft und Interims-Verkaufsleiterin Irma Obersteiner übernimmt wieder vertretungsweise die Geschäftsführung zusammen mit Aufsichtsratschef Dieter Preuß und Marketingleiter Hans Riedl. Atari erwirbt am 30. Oktober die US-Patente 3793483, 4054919, 4045789, 4016352, 4102532 und 4116444 von Atari Games.
Atari Games Corporation:

Die US-Patente 3793483, 4054919, 4045789, 4016362, 4102532 und 4116444 werden am 30. Oktober an die Atari Corporation verkauft.
Rampart für Sega Mega Drive/Genesis wird veröffentlicht, Accolade bringt
Tengen's Arcade Hits by Domark für PC und Amiga mit den Titeln
A.P.B.,
Escape From the Planet of the Robot Monsters,
Hard Drivin' II,
Klax und
Toobin' in den Handel.
November
Atari Corporation:
James Hampton wechselt von Maxis als Spieleproduzent für die Next-Generation-Spielkonsole
Jaguar zu Atari. Auf der Fall COMDEX '92 in Las Vegas werden vom 16. bis 20. November der
Falcon 030, SpeedoGDOS, Concierge (vorher: Sutra), die Kodak Photo CD (zusammen mit Kodak), der Spielcontroller
PowerPad (das Design des Controllers wurde 1:1 von dem der nicht erschienenen Konsole
Panther übernommen) für
STE und Falcon sowie die Falcon-Spiele
Raiden, Steel Talons, Cyber Assault und
Llamazap präsentiert. Garry Tramiel wird Geschäftsführer für die Verkaufs- und Marketingaktivitäten in Nordamerika, er ersetzt Ron Smith und Bernie Stolar, die beide die Firma verlassen.
Atari Games Corporation:
Das Spiel
Space Lords kommt in die Spielhallen. Das Berufungsgericht für den Bezirks Columbia hebt eine Entscheidung des U.S. Copyright Office gegen Atari Games auf, wonach das Copyright Office nicht rational entschieden habe. Konkret geht es um das 1976 von Steve Wozniak für Atari entwickelte Spiel
Breakout. Am 6. Februar 1987 wollte Atari Games das Spiel offiziell registrieren lassen, was vom Copyright Office mit der Begründung, es gebe keine wirkliche grafische oder akustische Originalität, abgelehnt wurde. Dieser Schutz wäre aber nötig gewesen, um gegen diese Version vorgehen zu können. Der Grund für die Registrierung war das Erscheinen des Breakout-ähnlichen Spiels
Arkanoid von Taito im Jahr 1986, welches von der Firma Romstar entwickelt wurde.
Dezember
Atari Corporation:

Li Kramer, Marketingchef der Entertainment Division, verlässt die Firma. Die erste Ausgabe der
Atari Explorer Online unter dem neuen Herausgeber Travis Guy, der Ron Kovacs ersetzt, erscheint. Im Fall 970 F.2d 641 Atari gegen die Manager der Federated Group lässt das Berufungsgericht am 10. Dezember die Berufung Ataris gegen das Urteil vom 22. Juli zu und entscheidet, dass das Urteil nicht bedeute, dass Atari keine Schadenersatzforderungen gegen die vormaligen Manager der Elektromarktkette auf Grund von Vertragsbruch stellen dürfe. Senior Design Engineer Tracy Hall, der unter anderem das
ST Book mitentwickelte, verlässt Atari. Für den
Lynx erscheinen die Spiele
Dracula the Undead (HandMade Software) und
Dirty Larry: Renegade Cop (Knight Technologies). Accolade veröffentlicht die von den Code Monkeys entwickelter Game Boy-Version von
Centipede. Die Produktion des ST Book wird zwischenzeitlich nach nur etwas mehr als einem halben Jahr eingestellt, bis dahin wurden Schätzungen zufolge nur etwa 1000 bis 1200 Exemplare des Notebooks produziert.
Atari Games Corporation:
Tengen stellt eine neue Zubehörlinie für die Spielkonsolen Game Boy, Sega Genesis/Mega Drive, NES, Super Nintendo Entertainment System und Sega Game Gear vor, darunter befinden sich Netzteile, Controller,
Bildschirmlupen, Beleuchtungsaufsätze und RF-Umschalter. Die Zubehörartikel wurden teilweise von High Frequency entwickelt. Die gesamte Produktlinie sollte jedoch nie erscheinen. Die Tochter Atari Games International (UK) Inc. stellt ihren Betrieb ein, die Büroräme an der 7 York Street in Luton werden geräumt. Atari Games richtet an der 128 High Town Road in Luton ein neues Vertriebsbüro ein, wohin auch der bisherige Atari Games International (UK)-Geschäftsführer David Smith wechselt.
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1993
Januar
Atari Corporation:

Derzeit geplante Titel für den
Lynx sind
Rolling Thunder,
Pit-Fighter,
Rai-Den,
Lemmings,
Jimmy Connors' Tennis,
Malibu Beach Volleyball,
Dinolympics,
Ninja Gaiden III,
Eye of the Beholder,
Road Riot 4WD,
Gordo 106,
Power Factor und
Relief Pitcher.
The Humans, eine von GameTek Mirage entwickelte 1:1-Portierung des noch nicht erschienenen Lynx-Spiels
Dinolympics, kommt während der Winter CES für Amiga und x86-PC in den Handel und wird für SNES, Game Boy, Genesis/Mega Drive und Game Gear vorgestellt – lediglich die Game Gear-Version wird später nicht erscheinen. Art Pruzynski, US Sales Director, verlässt die Firma, Garry Tramiel übernimmt seinen Aufgabenbereich. In Deutschland wird der
Falcon 030 nicht wie geplant in drei, sondern gleich in sechs Ausstattungsvarianten angeboten, neue Varianten sind 4 MB RAM ohne Festplatte, 4 MB Arbeitsspeicher mit 120 MB-Festplatte und 14 MB Arbeitsspeicher mit 120 MB-Festplatte. Für den
Lynx erscheint diesen Monat das Spiel
Pit-Fighter.
Atari Games Corporation:
Geoffrey Holmes (Senior Vice President Time Warner Inc.) wird am 25. Januar Senior Vice President Technology und verantwortlich für alle multimedialen Aktivitäten von Time Warner, dazu gehören Warner New Media, die
Mehrheitsbeteiligung an Atari Games, das Quantum-Projekt der New York City Cable Group und die Minderheitsbeteiligung an der 3DO Inc. Die Atari Games International (UK) wird aufgelöst.
Februar
Atari Corporation:
Mit der Februar-Ausgabe des Magazins
Atari Explorer wird selbiges nach etwas mehr als acht Jahren endgültig eingestellt.
März
Atari Corporation:
Im Vereinigten Königreich kommt der
Falcon 030 in den Ausstattungsvarianten 1 MB ohne Festplatte (£599), 4 MB ohne Festplatte (£799) und 4 MB mit 65 MB-Festplatte (£999) am 10. März in den Handel. Die Atari (Schweiz) AG wird geschlossen, alle neun verbliebenen Mitarbeiter werden entlassen. Drei von ihnen wechseln zur Binova AG, die der neue Importeur der Atari-Computer in der Schweiz wird. Das Atari European Distribution Center am Hagenweg 7B im niederländischen Vianen nimmt seine Arbeit auf, die gesamte europäische Logistik und alle Vertriebsaktivitäten werden nun hier zusammengeführt. Die Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und Italien unterstehen damit nun Atari (Benelux), die übrigen Töchter in Schweden, Österreich und Spanien werden geschlossen. Geleitet wird das AEDC von Paul Welch, Verkaufsleiter Atari (U.K.). Atari beschäftigt zum 24. März weltweit noch etwa 270 Angestellte, davon 78 in der Entwicklung, 77 in Marketing und Vertrieb, 27 im Einkauf und 88 in der Administration. Die Restrukturierung Ataris soll noch 1993 abgeschlossen werden, weitere Stellenstreichungen werden erwartet. Auf der CeBIT '93, die vom 24. bis 30. März in Hannover stattfindet, stehen bei Atari die Systeme
Falcon 030,
TT030,
Portfolio und
Lynx im Vordergrund. Neben
AtariWorks,
SpeedoGDOS und
MultiTOS werden die Falcon-Spiele
The Humans (Imagitec Design; 1:1-Umsetzung des noch nicht erschienenen Lynx-Spiels
Dinolympics),
Llamazap, Road Riot 4WD (Koveos),
Raiden und
Space Junk (Imagitec Design) vorgestellt.
Atari Games Corporation:
Das von Toaplan entwickelte Spiel
Knuckle Bash kommt als JAMMA-Kit auf den Markt.
April
Atari Corporation:
Die US-Händler bekommen erste
Falcon-Demonstrationsgeräte. Gabriel Baum wechselt von Info Technology als Vice President Entertainment Software zu Atari, er ersetzt dort Craig Erickson, der die Firma verlässt.
Atari Games Corporation:
Tengen und Dick Vitale unterzeichnen einen Vertrag zur Entwicklung von Videospielen, die vom Basketball-Announcer gestaltet und beworben werden sollen. Das erste Spiel,
Dick Vitale's Awesome Baby Basketball, soll zu Weihnachten 1993 für das Sega Genesis-System erscheinen.
Mai
Atari Corporation:
ION Finland Oy wird zum 10. Mai neuer Vertriebspartner der Atari-Geräte in Finnland, SLO Viestinta (Engineering Division) vertreibt in Finnland den
Falcon 030 im Audio- und Videomarkt. Geoff Earle verlässt die Firma und Atari (Canada) wird geschlossen. Die letzte Ausgabe der
Atari Explorer Online wird freigeschaltet, die Atari Explorer-Redaktion danach aufgelöst. Mike Lindsay, Darren Meer und Travis Guy verlassen die Firma. Lindsay und Guy werden später Atari Explorer Online bei Subspace Publishers unabhängig von Atari veröffentlichen. Atari erwirbt eine Lizenz der Cinepak-Videokomprimierungstechnologie von SuperMac Technology.
Atari Games Corporation:
Richterin Fern Smith entscheidet am 17. Mai in allen Belangen zu Gunsten von Nintendo und damit gegen Atari Games und Tengen. Atari Games wird der Urheberrechtsverletzung schuldig gesprochen, da die Firma es durch das Umgehen des NES-Sicherheitssystems auch anderen Firmen möglich gemacht haben soll, illegale Spiele für das System zu entwickeln. Die Anschuldigung Nintendos, dass sich Atari Games unrechtmäßig Zugang zu den Entwicklungsunterlagen des Lockout-Chips verschafft habe, wird vom Gericht anerkannt.
Juni
Atari Corporation:

Für die
Lynx-Konsole erscheinen die Spiele
Dinolympics (Imagitec Design) und
Power Factor (HandMade Software). Die neue Spielkonsole
Jaguar wird am 3. Juni erstmals angekündigt, sie soll noch 1993 für etwa $200 samt einem Controller und einem Spiel auf den Markt kommen. Angekündigt wird auch ein
CD-Erweiterungsaufsatz, der auch Audio-CDs, CD+G und Kodak Photo CDs verarbeiten kann. An Spielen werden angekündigt:
Battlezone 2000,
Tempest 2000,
Cybermorph,
Alien vs. Predator und
Jaguar Formula One Racing. Adron Beene wird Vice President Legal and Secretary, er ersetzt Steven Kawalick, der die Firma verlässt. Craig Harding wechselt von Sierra On-Line als Unternehmensberater zu Atari als Nachfolger von Beene. Auch in den USA ist der
Falcon 030 nun in drei Ausstattungsvarianten (1 MB, 4 MB, 4 MBü80 MB-Festplatte) zu haben, eine weitere mit 14 MB Arbeitsspeicher und 80 MB-Festplatte soll später erscheinen. Alle Versionen werden mit
TOS 4 samt GEM im ROM, MultiTOS, den Hard Drive Utilities, den Spielen
Landmine und
Breakout sowie den Programmen
CalAppt, ProCalc Scientific Calculator, Talking Clock, System Audio Manager und
AFM: The Audio Fun Machine ausgeliefert, Systeme mit Festplatte enthalten zusätzlich
AtariWorks, SpeedoGDOS und
Falcon-D2D Recorder. AtariWorks, SpeedoGDOS und MultiTOS werden auch einzeln angeboten. Atari und IBM schließen einen Produktionsvertrag, nach dem IBM die Produktion des Jaguar in ihrem Werk in Charlotte, North Carolina, übernimmt. Der Vertrag soll bis Dezember 1995 laufen.
Atari Games Corporation:
Das von Gaelco entwickelte Spiel
World Rally wird als JAMMA-Kit veröffentlicht. Atari Games entlässt nach rückläufigen Umsatzzahlen 25 Mitarbeiter, es verbleiben 160 Angestellte bei der Firma.
Juli
Atari Corporation:
Microsoft kündigt am 6. Juli die Spielesammlung
Microsoft Arcade für ihre Benutzeroberfläche Windows 3.1 an, enthalten sind unter anderem auch die von Atari lizenzierten Spiele
Asteroids,
Centipede,
Battlezone,
Missile Command und
Tempest. Das Paket soll noch im August auf den Markt kommen. Für den
Lynx erscheint
Gordo 106 von Tenth Planet.
Atari Games Corporation:
Der Hauptprozess Atari Games et al ./. Nintendo vor dem Bezirksgericht San Francisco kommt zum Abschluss, auch hier wird in allen Belangen zu Gunsten von Nintendo entschieden, das Patent, das für das NES-Sicherheitssystem im Jahr 1989 erteilt wurde, ist rechtmäßig. Die Jury weist eine Klage Nintendos ab, nach der Atari Games die Rechte am Verpackungsdesign von Nintendo verletze. Ein Schadenersatz wird nicht festgelegt. Damit stehen derzeit noch zwei Prozesse aus.
August
Atari Corporation:

Laut Atari wurden seit Jahresbeginn etwa 13000 bis 14000
Falcon-Computer in Europa abgesetzt, etwa 40% davon (entspricht ca. 5200 bis 5600 Geräten) allein in Deutschland. Am 18. August wird die Spielkonsole
Jaguar in der Atari-Zentrale in Sunnyvale erstmals öffentlich vorgestellt. Der geplante Preis beträgt $199, jedoch nun ohne beigelegtes Spiel. Zum Marktstart sollen die Spiele
Cybermorph,
Alien vs. Predator und
Trevor McFur in the Crescent Galaxy zu haben sein. Weitere angekündigte Spiele sind
Raiden,
Evolution: Dino Dudes (entspricht
Dinolympics bzw.
The Humans),
Club Drive,
Checkered Flag II (bisher:
Jaguar Formula One Racing),
Tiny Toon Adventures,
Kasumi Ninja und
Tempest 2000. Ein Prototyp der
CD-Erweiterung wird ebenfalls schon vorgestellt, das Laufwerk soll 1994 auf den Markt kommen, angekündigt wird außerdem eun MPEG2-Modul zum Abspielen von Filmen in Spielfilmlänge von CDs. Noch 1993 soll die Konsole zuerst in New York und San Francisco erhältlich sein, 1994 dann landesweit.
Atari Games Corporation:
Tengen stellt die Spiele
Davis Cup Tennis,
Gauntlet IV und
Awesome Possum für Sega Genesis/MegaDrive vor. Mark Pierce wird Senior Vice President Product Development bei Atari Games.
September
Atari Corporation:
Für den
Lynx erscheinen
Lemmings und
Jimmy Connors' Tennis (HandMade Software). Bill Rehbock wird neuer Vice President Software Business Development, Norman Kowalewski wechselt von Atari Deutschland zu Atari nach Sunnyvale auf Rehbocks ehemaligen Posten als International Developer Support Manager. Wilfred Kilwinger (Atari (Benelux)) wird European Support Manager und ist zuständig für Deutschland, die Benelux-Länder, Skandinavien, Österreich, die Schweiz und die ehemaligen Ostblockländer. Terrence Valeski, einst Gründer und CEO von Ataris Konkurrent Intellivision, wird Marketingchef für den
Jaguar. Laut Atari stehen bereits zwanzig Spieletitel von Drittanbietern für den Jaguar fest.
Atari Games Corporation:

Das Tengen-Spiel
Robo Aleste wird für Sega Mega CD veröffentlicht.
Oktober
Atari Corporation:
Die australische Tochter Atari Computers Pty Limited wird geschlossen. Martin Brennan verlässt Flare II, Timothy Dunn wechselt von Flare II zu Atari nach Sunnyvale. Atari reicht am 19. Oktober Klage wegen Patentrechtsverletzung gegen Sega of America ein. Wieder einmal geht es um die Verletzung des US-Patents 4445115 Apparatus For Scrolling a Video Display von 1984.
Atari Games Corporation:
Mit dem
Showcase 33 wird ein neues universelles Gehäuse für Arcadespiele mit bis zu vier Spielern veröffentlucht, zum Einsatz kommen dabei 33″-Bildschirme. Ed Logg, Entwickler und Game Designer, wechselt zu Electronic Arts.
November
Atari Corporation:

Der
Jaguar wird am 4. November an der Ostküste vorgestellt, etwa 300 Journalisten und Händler nehmen an der Veranstaltung im Hemisphere Club im 48. Stock des Time/Life Buildings an der West 50
th Street in New York City teil. Der Preis wird nun auf $249 mit einem Spiel festgelegt. Mit den Softwareschmieden Virgin, Interplay, Micro Prose, UBI Soft, Gremlin Graphics, Millenium Interactive, Accolade und Activision sollen bereits Entwicklerverträge bestehen, außerdem soll die Time Warner-Videothek für Jaguar-Spiele zur Verfügung stehen. Die Schwesterfirma Atari Games will zukünftig die Jaguar-Technologie für ihre Arcadespiele nutzen. Ein MPEG1-Modul zur Unterstützung von CD-i und Video CD wird nun zusätzlich zum MPEG2-Modul angekündigt. Bis Weihnachten erwartet man 50.000 ausgelieferte Konsolen, davon sollen 10.000 nach Europa gehen sowie je 20.000 nach San Francisco und New York. Gabriel Baum, Vice President Entertainment Software, verlässt die Firma nach nur sechs Monaten wieder und geht zu seiner eigenen Firma Polynomics. Atari und Accolade geben eine Lizenzvereinbarung bekannt, wonach Accolade bis Herbst 1994 die fünf Titel
Al Michaels Announces HardBall III, Brett Hull Hockey, Bubsy in: Claws Encounters of the Furray Kind, Charles Barkley Basketball und
Jack Nicklaus' Power Challenge Golf auf den Jaguar portieren soll. Die Produktion des Computer
TT030 wird eingestellt. Auf der Fall COMDEX '93 vom 15. bis 19. November in Las Vegas wird der Jaguar am IBM-Stand als Teil der OEM-Sektion ausgestellt. Mittlerweile sind vier Spiele bereits komplett fertiggestellt (
Cybermorph,
Raiden,
Evolution: Dino Dudes,
Trevor McFur in the Crescent Galaxy), zwei weitere (
Alien vs. Predator,
Checkered Flag II) können schon vorgestellt werden. Die Konsole kommt am 23. November samt
Jaguar Controller und dem Spiel
Cybermorph für $249,99 in die Läden von San Francisco und New York. Laut Angaben von Atari haben weitere fünfzehn Softwarefirmen zugesagt, Spiele für den Jaguar entwickeln zu wollen. Unter den neuen Ankündigungen befinden sich die Titel
Return to Zork,
Doom,
3D Gunship 2000,
Zool 2 und
Jimmy Connors' Pro Tennis. Das belgische Büro der Atari (Benelux) in Wijnegem wird zum 30. November geschlossen.
Atari Games Corporation:
Atari Games gibt bekannt, dass man künftig die Spielkonsole
Jaguar der Schwesterfirma Atari Corporation unter dem Namen
CoJag als Plattform für einige Arcadespiele nutzen wolle. Die Tengen-Spiele
Gauntlet IV und
Awesome Possum für Sega Genesis/Mega Drive kommen auf den Markt, zusätzlich in den USA das Domark-Spiel
Formula One.
Dezember
Atari Corporation:

Für den
Jaguar erscheinen die Spiele
Trevor McFur in the Crescent Galaxy (Flare II),
Raiden und
Evolution: Dino Dudes (Imagitec Design), für den
Lynx Malibu Bikini Volleyball (HandMade Software, bisher
Malibu Beach Volleyball). James Grunke wird Director of Audio bei Atari. Robert Gleadow wird zum 22. Dezember zusätzlich Geschäftsführer der Atari Deutschland GmbH. Die Verkaufszahlen des Jaguar im Weihnachtsgeschäft bleiben weit hinter den Erwartungen zurück, nur etwa 20.000 Geräte werden in New York und San Francisco abgesetzt. Zum Jahresende wird die Entwicklungsarbeit in der Computerabteilung eingestellt, die Produktion aktueller Modelle, der technische Support und der Verkauf aber aufrecht erhalten, die Lager sind zudem prall gefüllt. Geplante weitere Modelle der Falcon-Serie wie die
Falcon 030 Microbox oder der
Falcon 040 schaffen es nicht mehr zur Marktreife. Atari France verkaufte 1993 jeweils 6000 Falcon- und
STE-Computer. Zum Jahresende beschäftigt Atari weltweit nur noch 133 Angestellte, davon 43 in der Entwicklung, 38 in Marketing und Vertrieb, 7 im Einkauf und 45 in der Administration. Derzeit werden noch aktive Niederlassungen in den USA, den Niederlanden (samt der vier ihr angegliederten Niederlassungen) und im Vereinigten Königreich unterhalten.
Atari Games Corporation:
Tengen bringt das von Electronic Arts entwickelte Spiel
PGA Tour Golf für den Sega Game Gear, die Domark-Spiele
Desert Strike und
Formula One (auch für Game Gear) sowie
Dragon's Revenge und
Race Drivin' für Sega Genesis/Mega Drive in den Handel.
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1994
Januar
Atari Corporation:
Atari nimmt erstmals seit 1991 wieder an der Winter CES teil, diese findet vom 6. bis 9. Januar in Las Vegas statt. Ausgestellt wird diesmal rund um die Konsolen
Jaguar und
Lynx, erstmals wird
Tempest 2000 neben
Alien vs. Predator und
Checkered Flag II vorgestellt, angekündigt werden die Titel
Club Drive,
Doom und
Tiny Toon Adventures. Für den
Lynx werden
Raiden (bisher:
Rai-Den),
Eye of the Beholder und
Ninja Gaiden III: The Ancient Ship of Doom vorgestellt. John Mathieson, Geschäftsführer von Flare II, wird Vice President Advanced Technology (Research & Development), er steht der neu gegründeten Atari Advanced Technology Group vor, die am
Jaguar², dem künftigen Nachfolger des Jaguar, arbeiten soll. Die Firma Flare II wird derweil aufgelöst. Pilgrim Beart wechselt von Euphonix als Entwickler in die Atari Advanced Technology Group.
Februar
Atari Corporation:
Für den
Lynx erscheint
Ninja Gaiden III: The Ancient Ship of Doom. Die Hotz Corporation wird als Nachfolger von Hotz Instruments Technology von Jimmy Hotz gegründet, der Hotz Translator für Windows soll hier auf Basis des
Hotz MIDI Translators entwickelt werden.
März
Atari Corporation:
Die Konsolidierung des europäischen Atari-Markts ist abgeschlossen, die Leitung, der Verkauf, das Marketing und die Entwicklung in ganz Europa untersteht nun der Atari Corp. (U.K.) in Slough, die Atari (Benelux) B.V. betreibt das Atari European Distribution Center in Vianen. Die deutsche Atari Computer GmbH stellt ihre Vertriebsaktivitäten ein, die erst achtzehn Monate zuvor bezogene neue Deutschlandzentrale in Schwalbach wird geräumt und soll verkauft werden. Dieter Preuß wechselt zu Commodore Deutschland, Irma Obersteiner wird die Firma ebenfalls verlassen. Auch die Atari Italia S.p.A. stellt ihre Aktivitäten ein. Bei Atari France S.A. geht der bisherige Geschäftsführer Daniel Hammaoui, er wird bis zur Schließung wenig später durch Jean Richen ersetzt, der zudem das europäische Marketingteam leitet. Hammaoui gründet wenig später die Firma Accord. Richen wechselt nach der Schließung von Atari France zu Atari (U.K.). Darryl Still, bisher Marketingleiter Atari (U.K.), wird zusätzlich Produktmanager für Europa. Die europäischen Geschäfte werden weiterhin von Robert Gleadow geleitet. Wilfred Kilwinger verlässt Atari (Benelux). Am 7. März verkündet Atari, dass angeblich weitere 48 Softwareentwickler für den
Jaguar unter Vertrag stehen. Am 24. März legen Atari und Nintendo ihre Differenzen in Sachen US-Patent 4445115 bei. Nintendo zahlt Atari die Summe von 2,2 Mio. Dollar, Atari vergibt eine Lizenz für bestimmte, nicht näher genannte Patente an Nintendo. Atari verkauft der Time Warner-Tochter Warner Communications 1,5 Mio. Aktien zum Stückpreis von $8,50 und übergibt weitere 70.000 Aktien als Bezahlung für ihre Entwicklungsarbeit für die Konsolen
2600,
7800 und
Lynx sowie den ST an Atari Games. Der Jaguar ist ab sofort auch in Los Angeles erhältlich.
Atari Games Corporation:
Nintendo und Atari Games legen am 24. März ihre Streitigkeiten endgültig bei. Nintendo erhält Schadenersatz in nicht genannter Höhe, Tengen erhält dafür eine neue Lizenz zur Produktion von Videospielen für Nintendo-Spielkonsolen.
April
Atari Corporation:

Vom 10. bis 12. April stellt Atari den
Jaguar samt
Tempest 2000 und einiger unfertiger Spiele auf der European Computer Trade Show in London erstmals in Europa vor. Am 13. April wird in einem Hotel bei Heathrow eine Entwicklerkonferenz für den Jaguar abgehalten, zu der etwa 100 europäische Softwareentwickler anreisen. Am gleichen Tag erscheint für den Jaguar das Spiel
Tempest 2000. Wavefront Technologies und Atari geben am 25. April eine Zusammenarbeit in Sachen Wavefront GameWare bekannt, die die exklusive Spielgrafik- und Animations-Entwicklungssoftware für den Jaguar wird.
Atari Games Corporation → Atari Games (Time Warner Interactive):
Auf der European Computer Trade Show in London kündigen die drei Time Warner-Gesellschaften Time Warner Interactive Group (TWIG, bis 1993 Warner New Media), Atari Games Corporation und Tengen Inc. an, künftig gemeinsam unter dem Namen Time Warner Interactive (Kürzel: TWI) operieren zu wollen, den Vorstandsvorsitz soll Geoffrey Holmes übernehmen. Craig Moody wird Executive Vice President, Ted Hoff wird Senior Vice President Sales & Marketing. Die Hauptverwaltung soll in der bisherigen TWIG-Zentrale in Burbank angesiedelt werden. Laut Dennis Wood, Senior Vice President Atari Games, soll die Entscheidung keine Auswirkungen auf die 210 Angestellten von Atari Games und Tengen in Milpitas haben. Geplante TWI-Videospiele sind
R.B.I. Baseball '94, Kawasaki SuperBike Challenge und
Dick Vitale's Awesome Baby College Hoops, geplante Arcadespiele umfassen
Primal Rage, Metal Maniax und
T-MEK.
Mai
Atari Corporation:
Roy Beltramo wechselt von Gallo Salame als Vice President Marketing zu Atari zurück und ersetzt Terrence Valeski, der schon nach kurzer Zeit die Firma wieder verlässt. Atari vergibt eine Lizenz zur Entwicklung einer Jaguar-Steckkarte für PCs an die Firma Sigma Designs. Mittlerweile ist die
Jaguar-Konsole zwar landesweit zu haben, zur Zeit sind aber immer noch nur fünf Spieletitel lieferbar und die Verkäufe des Systems laufen entgegen der sehr hoch gesteckten Erwartungen des Atari-Managements nur sehr schleppend. Atari Europe-Manager Bob Gleadow bestätigt unterdessen in einem Interview, dass der
Falcon 030 nach wie vor in Taiwan gefertigt und der ST je nach Nachfrage produziert wird.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Das Tengen-Spiel
R.B.I. Baseball '94 für Sega Genesis/MegaDrive erscheint. Pat Pickham wird neuer Geschäftsführer der Atari Games Ireland Limited in Tipperary und ersetzt Mike Nevin, der zu Namco Europe wechselt. Ted Hoff wechselt zum 23. Mai zur Twentieth Century Fox Interactive Multimedia Division. Die Tochter Tengen Inc. wird am 27. Mai in Time Warner Interactive (California) Inc. (Kürzel: TWIC) umbenannt.
Juni
Atari Corporation:
Kommunikationschef Bob Brodie verlässt zum 3. Juni die Firma. Auch Adron Beene, zuletzt Vice President Legal & Secretary, geht, seine Aufgaben werden vorerst von August Liguori übernommen. David Schwartz, Leiter der Jaguar CD-Entwicklungsabteilung, konzipiert mit
GameFilm eine neue Art von interaktiver Unterhaltung, in der Spielfilm und Videospiel zusammengeführt werden. Auf der letzten Summer CES, die vom 23. bis 25. Juni in Chicago stattfindet, präsentiert Atari erstmals die
Jaguar CD-Erweiterung, sie soll noch im Herbst 1994 auf den Markt kommen. Für die Erweiterung soll es zum Start die Spiele
Blue Lightning,
Battlemorph,
Highlander: The Last of the MacLeods,
Jack Nicklaus Cyber Golf,
Creature Shock und
Demolition Man geben. Angekündigt wird auch der
Jaguar Voice/Data Communicator, der von Phylon Communications entwickelt wird und von den Spielen
Doom,
Club Drive und
Iron Soldier unterstützt werden soll. Die Anzahl der Softwareentwickler für den
Jaguar ist laut Angaben von Atari mittlerweile auf 150 gestiegen. Mit
Tempest 2000 – The Soundtrack wird erstmals auch eine Audio-CD aus dem Hause Atari angekündigt. Atari gibt am 23. Juni die Teilnahme an der SuperTour '94 bekannt, während der nächsten Monate will Atari mit einer Jaguar-Ausstellung quer durch die USA touren. Gesponsert wurd das Event durch Electronic Gaming Monthly. Die 1992 fertiggestellte, mittlerweile ehemalige Atari-Deutschland-Zentrale in Schwalbach bei Frankfurt wird verkauft.
Atari Games (Time Warner Interactive):

Die japanische Tengen Limited wird in K.K. Time Warner Interactive (Japan) umbenannt. Die Umstrukturierung des Time Warner Interactive ist am 22. Juni abgeschlossen, sie besteht jetzt aus den drei Teilen Time Warner Interactive Inc. (interner Name: TWi Entertainment Division) mit Sitz in Burbank sowie der Atari Games Corporation und Time Warner Interactive (California) Inc. (interner und operativ genutzter Name: TWi Games Division) mit Sitz in Milpitas. Auf der letztmals ausgetragenen Summer CES in Chicago stellt Time Warner Interactive zwanzig Sega- und Nintendo-Spiele vor, darunter
Sylvester & Tweety in Cagey Capers, Dick Vitale's „Awesome, Baby“ College Hoops und
R.B.I. Baseball '94. Atari Games stellt die Arcadespiele
Primal Rage,
T-MEK und
Metal Maniax vor.
Juli
Atari Corporation:
Beamscope Canada übernimmt zum 7. Juli den Exklusivvertrieb der
Jaguar-Konsole in Kanada. Atari und Time Warner Interactive schließen die Lizenzvereinbarung ab, nach der die TWi-Gesellschaft Atari Games die Jaguar-Technologie nun auch für ihre Arcadespiele verwenden kann. Im Gegenzug soll Atari Games die mit dieser Technologie ausgestatteten Spiele auch für die Jaguar-Konsole bereitstellen.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Das Arcadespiel
T-MEK kommt auf den Markt. Hideyuji Nakajima, Präsident der Atari Games Corporation, erliegt am 11. Juli einem Krebsleiden. Die Atari Corporation macht die
Jaguar-Entwicklungsunterlagen für TWi zur Nutzing in Arcadespielen zugänglich, im Gegenzug soll die TWi-Gesellschaft Atari Games einige ihrer Spiele auf den Jaguar portieren.
August
Atari Corporation:

Für den
Jaguar erscheint zum Monatsanfang der Egoshooter
Wolfenstein 3D aus dem Hause id Software. Bis Ende des Jahres sollen die Spiele
Alien vs. Predator,
Doom,
Kasumi Ninja,
Iron Soldier und
Troy Aikman NFL Football marktreif sein.
Microsoft Arcade für den Apple Macintosh wird am 2. August auf der MacWorld Expo in Boston vorgestellt, enthalten sind die von Atari lizenzierten Spiele
Asteroids,
Centipede,
Battlezone,
Missile Command und
Tempest. Die Firma Telegames bringt
Brutal Sports Football als erstes Spiel eines Drittanbieters für den Jaguar auf den Markt.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Primal Rage kommt im Deluxe Showcase 33″-Format auf den Markt. TWI (Games) bringt die Spiele
Sylvester & Tweety in Cagey Capers (TecMagic) und
Dick Vitale's „Awesome, Baby“ College Hoops für Sega Mega Drive/Genesis auf den Markt.
September
Atari Corporation:
Auf der European Computer Trade Show in London findet die
European Atari Jaguar Premiere statt, auf der die Konsole erstmals einem größeren Publikum in Europa präsentiert wird.
Alien vs. Predator soll am 20. Oktober in den Handel kommen, kurz vor der Veröffentlichung sollen auch die Spiele
Checkered Flag (bisher
Checkered Flag II),
Club Drive und
Kasumi Ninja stehen. Weitere angekündigte Spiele sind
Doom,
Bubsy in: Fractured Furry Tales,
Cannon Fodder und
Iron Soldier. In Deutschland und Österreich soll der Vertrieb der
Jaguar-Konsole durch die Firma Pagedown übernommen werden. Atari und Sega of America legen am 26. September ihre Patentrechtsstreitigkeiten in Sachen US-Patent 4445115 bei. Sega erhält Zugriff auf über 70 US-Patente der Firma Atari und zahlt Atari dafür die nächsten sieben Jahre jeweils etwa sieben Millionen Dollar. Zusätzlich kauft Sega 4,7 Mio. Atari-Aktien für insgesamt 40 Mio. Dollar. Beide Firmen vereinbaren zudem eine Zusammenarbeit im Softwaresektor: Beide Firmen wollen jeweils fünf Titel pro Jahr auf die jeweils gegenwärtigen Plattformen des anderen portieren. Atari und Williams verkünden am 26. September, dass Atari neue Versionen der Williams-Spiele
Joust,
Defender und
Robotron: 2084 für den Jaguar umsetzen wolle, Williams selber wolle die Spiele zeitgleich für PCs auf den Markt bringen. Zudem kündigt Williams das Spiel
Double Dragon V für den Jaguar an. Die Produktion des Handhelds
Lynx wird aufgegeben.
Atari Games (Time Warner Interactive):
TWI Games kündigt am 6. September
Rise of the Robots als PC CD-ROM und Diskettenversion für SVGA-Systeme in Nordamerika sowie zehn Spieleplattformen in Europa an. Am gleichen Tag wird die WCI Games Corporation als Tochter der Warner Communications gegründet. Die britische Atari Overseas Services Limited wird am 12. September in Time Warner Interactive Limited umbenannt.
Primal Rage ist nun auch in der kleineren 25″-Upright-Variante zu haben. Masao Ohato von Jaleco wird Vice President International Business bei Atari Games. Die WCI Games Corporation fusioniert am 23. September mit der Atari Games Corporation, wodurch Atari Games nun wieder zu einer 100%igen Tochterfirma von Warner Communications wird, ihrerseits wiederum eine Tochter von Time Warner Inc.
Oktober
Atari Corporation:

Der Spielwarenriese Toys'R'Us nimmt den
Jaguar am 10. Oktober ins Sortiment auf. Der im Januar 1992 eingereichte Antrag auf Unfreiwillige Insolvenz der stillgelegten Elektromarktkette The Federated Group wird am 14. Oktober vom Insolvenzgericht Nordkalifornien abgewiesen. Die Antragsteller reichen den Antrag daraufhin beim Bezirksgericht Nordkalifornien erneut ein. David Schwartz wird zum Vice President New Media Systems and Technology befördert. Am 21. Oktober erscheint das Spiel
Alien vs. Predator für den Jaguar. Atari und die Virtuality Group kündigen am 25. Oktober die Entwicklung einer
Virtual-Reality-Steuerung für den Jaguar an, die durch Atari produziert und vermarktet werden soll. Sie soll zu Weihnachten 1995 auf den Markt kommen. Auf der Future Entertainments Show vom 26. bis 30. Oktober im Earls Court 2 in London wird der Jaguar erneut einem großen Publikum vorgestellt.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Das Arcadespiel
Cops kommt auf den Markt. TWI Games veröffentlicht
Battlecorps für Sega Mega CD,
The Lawnmower Man (SCi) für Sega Mega CD und Sega Mega Drive/Genesis,
Rise of the Robots für PCs als CD-ROM und Diskette,
Marko von Domark für Sega Genesis in den USA sowie
PGA Tour Golf II (Electronic Arts) und
R.B.I. Baseball '94 für Sega Game Gear.
November
Atari Corporation:

Vice President Technology Richard Miller verlässt Atari und gründet später die Firma VM Labs Inc. Vice President Manufacturing and Operations Laury Miller übernimmt zusätzlich den Aufgabenbereich von Miller. Als Werbeaktion bietet Atari ab dem 20. November zu jeder gekauften
Jaguar-Konsole ein Gratisspiel an, zur Auswahl stehen die drei Titel
Evolution: Dino Dudes,
Trevor McFur in the Crescent Galaxy und
Raiden. Richterin Claudia Wilken weist nach der außergerichtlichen Einigung zwischen Atari und Sega of America die Klage Ataris auf Grund von Patentrechtsverletzungen wunschgemäß am 21. November ab. In Japan kommt die Jaguar-Konsole am 21. Oktober in den Handel, anders als in den anderen Märkten wird hier statt
Cybermorph der Shooter
Alien vs. Predator beigelegt. Den Vertrieb in Japan übernimmt die Mumin Corporation aus Tokyo. Am 23. November erscheinen in den USA die Jaguar-Spiele
Checkered Flag,
Club Drive und
Dragon: The Bruce Lee Story. Die seit März inaktive deutsche Tochterfirma Atari Computer GmbH meldet am 29. November Konkurs an.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Wayne Gretzky unterschreibt bei Time Warner Interactive einen Dreijahres-Werbevertrag für eine Produktpalette rund um Hockey-Videospiele, außerdem wird eine Lizenz von der National Hockey League Players' Association (NHLPA) erworben, mit der es möglich ist, Hockey-Videospiele mit echten Namen, Profilen und Statistiken auszustatten.
Dezember
Atari Corporation:

Am 2. Dezember erscheint
Doom (id Software) für den
Jaguar. Das bereits für den PC und andere Plattformen erhältliche Spiel löste bereits im Vorfeld Diskussionen über Egoshooter in Politik und Wissenschaft aus und führte dazu, dass Altersfreigaben bei Videospielen eingeführt wurden. In Deutschland landet das Spiel ebenso wie der Shooter
Wolfenstein 3D aus dem gleichen Haus sehr schnell auf dem Index. Am 9. Dezember kommen
Zool 2 (Gremlin Interactive),
Bubsy in: Fractured Furry Tales (Imagitec Design) und
Val d'Isère Skiing and Snowboarding (Virtual Studios) für den Jaguar auf den Markt. Für 1995 werden
Hover Strike (bisher
Battlezone 2000),
Space War 2000,
Troy Aikman NFL Football,
Rayman,
Double Dragon V,
Theme Park,
Syndicate und
Fight for Life angekündigt. Mittlerweile sollen mehr als 200 Spieleentwickler verpflichtet worden sein. Atari und Time Warner erproben ab dem

14. Dezember ein Online-Netzwerk unter dem Titel
Time Warner Cable Full Service Network (kurz FSN) in Orlando. Über dieses Netzwerk sollen zukünftig auf zentralen Festplatten gespeicherte Jaguar-Spiele heruntergeladen werden können. Im Musterhaus des
Home of the 21st Century wird das System bereits installiert, ebenso in weiteren Musterhäusern in Sweetwater, Wekiva, Lake Brantley und Springdale (alle nahe Orlando). In Europa kommt die PAL-Version der Jaguar-Konsole erstmals in den Handel. Atari plant, 250.000 Konsolen nach Europa zu verschiffen, bis Anfang Dezember erreichen aber gerade einmal 25.000 Konsolen den Kontinent, weitere 25.000 bis zum 23. Dezember. Am 22. Dezember kommen mit
Iron Soldier und
Kasumi Ninja weitere Spiele für die Jaguar-Konsole auf den Markt. Zum Jahresende beschäftigt Atari weltweit noch 117 Angestellte, davon 101 in den USA, diese teilen sich auf 58 Angestellte in der Entwicklung, 18 Angestellte in Vertrieb und Marketing, 5 im Einkauf und 20 in der Administration auf. Die Produktion der Computer
Falcon 030,
ST und
Portfolio sowie der zuletzt nur noch für Europa und den Nahen Osten produzierten Konsolen
2600 und
7800 wurde zwischenzeitlich eingestellt. Die deutsche Firma C-Lab uuml;bernahm im Lauf des Jahres die Rechte am Falcon und vermarktet diesen seitdem mit technischen Verbesserungen in verschiedenen Ausführungen.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Red Zone kommt am 5. Dezember für Sega Mega Drive/Genesis durch TWI Games auf den Markt. Am 12. Dezember erscheint
Generations Lost für die selbe Konsole. Außerdem erscheinen im Dezember die TWI (Games)-Spiele
Soul Star (Core Design) für Sega Mega CD,
Rise of the Robots für Sega Game Gear und in Europa
PGA Tour Golf II (Electronic Arts) für Sega Game Gear.
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1995
Januar
Atari Corporation:
Auf der CES in Las Vegas wird die
CD-Erweiterung erneut vorgestellt, sie soll noch während der nächsten Wochen für $149 auf den Markt kommen und die
Virtual Light Machine enthalten, auch die Spiele
Battlemorph,
Blue Lightning,
Highlander: The Last of the MacLeods,
Demolition Man und
Creature Shock sollen dann verfügbar sein. Vorgestellt wird das
JagLink Interface, mit dem zwei Konsolen verbunden werden können, es soll im Früjahr für $29,95 in den Handel kommen, erneut vorgestellt werden auch der
Jaguar Voice/Data Communicator (unter $150, geplant für Herbst 1995) und das
Jaguar VR-Headset, welches zu Weihnachten für etwa $200 zu haben sein soll. Auch einige Spiele werden (zum Teil erneut) angekündigt, darunter
Batman Forever,
The Realm Fighters,
Primal Rage,
Charles Barkley Basketball,
Brett Hull Hockey,
Al Michaels Announces HardBall III,
Jack Nicklaus Cyber Golf,
Troy Aikman NFL Football,
White Men Can't Jump,
CD League Bowling,
Sensible Soccer,
Fight For Life,
Space War 2000,
Hover Strike,
Ultra Vortex,
Rayman,
Hover Hunter,
BurnOut,
Air Cars und
Varuna's Forces – viele dieser Titel werden jedoch nie erscheinen. Jon Correll wird Vice President Software Product Development.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Die TWI Games stellt während der CES in Las Vegas im nahegelegenen St. Tropez Hotel die Spiele
Kawasaki SuperBike Challenge (Domark, für
Mega Drive/Genesis,
Super Nintendo,
Game Gear, geplant März 1995),
Power Drive Rally (Rage Software, für Jaguar, Mai 1995),
Striker '95 (Rage Software, für PCs, April 1995),
Wayne Gretzky and the NHLPA All-Stars (für
Mega Drive/Genesis, April 1995; sowie zum Herbst 1995 für
Super Nintendo, PC, Jaguar und als
Arcadespiel),
Payne Stewart Pro Golf (F95, für Mega Drive/Genesis) und
R.B.I. Baseball '95 (F95, für Sega Mega CD und Sega 32X) vor.
Februar
Atari Corporation:
James Grunke, bisher Director of Audio, wechselt zu Online! Technologies. Time Warner verkauft 4500 der von ihr gehaltenen 15,77 Mio. Atari-Aktien.
Atari Games (Time Warner Interactive):
BC Racers von Core Design erscheint von TWI (Games) für Sega Mega CD.
März
Atari Corporation:

Eine Umsetzung von
Mortal Kombat III für den
Jaguar wird am 13. März angekündigt. Richard Munday, Financial Controller Atari (U.K.) und Atari Europe, übernimmt zum 15. März auch die Finanzaufsicht bei Atari (Benelux) an Stelle von Pieter Norp, der die Firma verlässt. Auch Jurek Ceglarek, Customer Support Manager bei Atari (Benelux), verlässt die Firma. Logistikmanager Tom Thomassen ist nun der letzte verbleibende Angestellte der Atari (Benelux). Neben der Hauptverwaltung in Sunnyvale unterhält Atari derzeit noch Büros in Vianen (Atari (Benelux) B.V., Atari Dutch Branch Corp., Atari European Distribution Center), Slough (Atari Corp. (U.K.) Limited, Atari Europe) und Dallas (Atari Computer Corporation). Am 17. März wird bekannt, dass Atari plant, Jaguar-Spiele auf x86-PCs zu portieren, vier dieser Spiele sollen bereits Ende 1995 auf CD-ROM zu haben sein, darunter
Tempest 2000. Am 21. März wird das
Jaguar 64-Bit Power Kit angekündigt, welches für $159,99 nur die Konsole, einen Controller, das Netzteil und das Videokabel enthält, jedoch kein Spiel. Time Warner verkauft am gleichen Tag weitere 60.000 Atari-Aktien. Am 22. März werden drei Titel aus dem Hause Acclaim für den Jaguar angekündigt, darunter
NBA Jam Tournament Edition und
Frank Thomas Big Hurt Baseball und Time Warner stößt nochmals 90.000 Aktien der Atari Corporation ab. Time Warner hält nun 24,5% an der Firma. Die verbliebenen Aktien verteilen sich auf die Töchter Warner Communications (15.545.500 Aktien) und Atari Games Corporation (70.000 Aktien). Schon am 25. März kündigt Time Warner an, alle Anteile an der Atari Corporation veräußern zu wollen, um den Schuldenstand des Konzerns zu senken. Der Time Warner-Anteil ist derzeit etwa 42,9 Mio. Dollar wert. Der Preis des Jaguar wird im Vereinigten Königreich ab dem 26. März von £230 auf £149 gesenkt, die Veröffentlichung der
CD-Erweiterung wird auf den Juni verschoben. Der Vertrag mit der Virtuality Group wird erweitert, die Gruppe soll nun noch zwei Spiele für das VR-Headset entwickeln. Am 27. März erscheint die Audio-CD
Tempest 2000 – The Soundtrack. Ron Beltramo wird zum Executive Vice President Marketing befördert.
Atari Games (Time Warner Interactive):

Von
Primal Rage gibt es ab sofort auch ein Showcase 33-Kit sowie ein Zwei-Spieler-JAMMA-Kit.
Mega SWIV erscheint von TWI (Games) für Sega Mega Drive/Genesis. Am 21. März erscheint
Kawasaki SuperBike Challenge (Domark) in den USA für
Sega Genesis und
Sega Game Gear, die Version für den
Super Nintendo wird auf Juni 1995 verschoben.
April
Atari Corporation:
Für den
Jaguar erscheint das Spiel
Hover Strike.
Atari Games (Time Warner Interactive):
Geoffrey Holmes scheidet am 7. April aus dem TWi-Vorstand aus, er wird durch ein fünfköpfiges Gremium unter dem Vorsitz von John Billock (Home Box Office Executive Vice President) vertreten.
Primal Rage wird für
Sega Mega Drive/Genesis,
Sega Game Gear,
Nintendo Game Boy und als PC-Version zum 25. August 1995 sowie für
Sega Saturn, Sega 32X,
3DO,
Sony PlayStation,
Atari Jaguar und Apple Macintosh für den 14. November angekündigt. LG Electronics U.S.A. erhält von TWI die Lizenz zur Portierung des Spiels auf das 3DO-System.
Mai
Atari Corporation:

Dean Fox wechselt am 1. Mai von Rocket Science Games als Senior Vice President Marketing zu Atari, John Correll kommt von Sega of America als Vice President Software Product Development zur Firma. Nach dem recht erfolgreichen Marktstart der
Jaguar-Konsole im Vereinigten Königreich unterzeichnet Atari am 9. Mai eine Reihe von Vertriebsverträgen, darunter mit Cosmo in Deutschland, die den bisherigen Vertriebspartner Pagedown ersetzen sollen, Mirage in Polen, Product Finale in Spanien und Adastra in Schweden. Atari strebt weitere Veröffentlichungen der Konsole in Dänemark, Italien, Israel und der Türkei an. Auf der allerersten Electronic Entertainment Expo (kurz: 3E), die vom 11. bis 13. Mai im Convention Center in Los Angeles stattfindet, stellen Atari und die Virtuality Group das
Jaguar VR-Headset erstmals offiziell vor, dazu passend die Spiele
Missile Command VR und
Zone Hunter. Die Markteinführung des
Jaguar CD wird nun auf den August verschoben und
Myst wird als neuer CD-Titel angekündigt. Vorgestellt wird auch der
TeamTap-Adapter, mit dem sich mehrere Controller an eine Konsole anschließen lassen. Bis zum Jahresende sollen ganze 100 Spiele für die Konsole erhältlich sein, die sich nach wie vor am Markt nicht behaupten kann. Angekündigt wird eine Reihe von Fortsetzungen des noch nicht erschienenen Spiels
Highlander: The Last of the MacLeods als RPG-Reihe, auch klassische Spiele sollen nun umgesetzt werden, darunter
Dactyl Joust. Der Start der PC-Spiele wird zum Jahresende bestätigt.
Atari Games (Time Warner Interactive) → TWi Games Division:

Dan van Elderen wird zum 8. Mai Präsident und COO der neuen Games Division, die sich aus der Arcade Games Division (bisher Atari Games Corporation) und der TWi Consumer Games Division (bisher Time Warner Interactive (California) oder TWI (Games)) zusammensetzt. Ihre Hauptverwaltung befindet sich in der Atari Games-Zentrale in Milpitas, die Division unterhält Niederlassungen in New York, London, Tipperary, Paris und Tokyo. Die Warner Music Group soll ab Juni 1995 die gesamte Computersoftware der Marke TWi produzieren. Die Warner Elektra Atlantic Corporation, eine Tochter der WMG, übernimmt diese Aufgabe für den US-Markt. Auf der Electronic Entertainment Expo (3E) in Los Angeles wird bekannt, dass
Power Drive Rally im Juni 1995 für den Atari Jaguar erscheinen soll,
T-MEK soll im Oktober für Sega 32X und als PC-Version erhältlich sein und
Virtua Racing im Juni für den Sega Saturn in Japan sowie zum Marktstart der Konsole am 2. September in den USA. Versionen von
Wayne Gretzky and the NHLPA All-Stars sind derzeit für PC, Atari Jaguar und
Super Nintendo in Arbeit, die Version für
Sega Mega Drive/Genesis erscheint bereits am 26. Mai. TWi gibt die Unterzeichnung eines Lizenzabkommens mit Prolific Publishing für die weltweiten Lizenzrechte an
Return Fire aus dem Hause Silent Software für PCs,
Sony PlayStation und Sega Saturn bekannt. Die PC-Version soll im Spätherbst erscheinen, die PlayStation-Version Anfang 1996.
Juni
Atari Corporation:
Am 20. Juni findet in der Atari-Hauptverwaltung in Sunnyvale die Veranstaltung Fun 'N' Games statt, auf der gleich 24 Spiele für den
Jaguar angekündigt werden, wobei einige dieser Spiele gar nicht und zwei erst nach dem Aus der Atari Corporation auf den Markt kommen. Unter den Neuvorstellungen sind die Titel
Hover Hunter,
FlipOut (CD),
SuperX,
Baldies (CD),
Robinson's Requiem (CD),
Commander Blood (CD),
Breakout 2000,
Vid Grid (CD),
Black ICE / White Noise (CD),
The Realm Fighters (CD) und
Max Force (CD). Ted Hoff wechselt von Fox Interactive als Präsident zu Atari North America (USA, Kanada, Mexiko), er ersetzt Garry Tramiel, der die Firma verlässt. Ron Beltramo wird Vice President Advertising and Merchandising, Dean Fox verlässt die Firma nach nur einem Monat wieder. Don Thomas wird Director of Customer Service Marketing.
TWI Games Division:
R.B.I. Baseball '95 erscheint Anfang des Monats für Sega 32X, ebenso
Super R.B.I. Baseball für den Super Nintendo. Am 12. Juni erscheint
Wayne Gretzky and the NHLPA All-Stars für Sega Mega Drive/Genesis, eine Version für das
SNES soll im Herbst erscheinen, die Jaguar- und PC-Versionen gegen Ende des Jahres.
Striker '95 aus dem Hause Rage Software erscheint als PC CD-ROM und in Europa zusätzlich als Diskettenversion.
Rise of the Robots erscheint in Europa als PC-Diskettenversion sowie für Amiga und Game Gear.
Juli
Atari Corporation:

Für den
Jaguar erscheint am 5. Juli das Spiel
Super Burnout (bisher:
BurnOut). Nintendo veröffentlicht die von Accolade entwickelte Spielesammlung
Arcade Classics No. 1 für den Game Boy mit den von Atari lizenzierten Spielen
Asteroids und
Missile Command. Atari und Activision kündigen am 17. Juli das Spiel
Pitfall: The Mayan Adventure für den Jaguar an, außerdem wird das
Atari Action Pak II für PCs angekündigt, in dem die Spiele
Air Sea Battle,
Breakout,
Super Breakout,
Space War,
Surround,
Millipede,
Combat,
Yars' Revenge,
Canyon Bomber,
Gravitar,
Maze Craze und
Night Driver enthalten sind. Der Vertriebsvertrag mit Cosmo in Deutschland wird von Atari zum 28. Juli aufgekündigt. Im europäischen Zentrallager in Vianen beginnt nun der Ausverkauf – von einer Palette
SF354-Laufwerken über tausende
Portfolio-Speicherkarten bis hin zu Dutzenden
ST Books ist alles dabei – ein nagelneuer
800XL kann hier schon für zwanzig Mark gekauft werden.
August
Atari Corporation:
White Men Can't Jump samt dem
TeamTap-Adapter kommt zu Monatsbeginn für den
Jaguar auf den Markt. Die Anzahl der Spiele, die bis Jahresende für die Konsole erhältlich sein sollen, wird von Atari von 100 auf 75 reduziert. Am 12. August spendet Atari 10.500 Dollar an den San Francisco Giants Community Fond. Im Vorjahr kündigte Atari an, für jeden Home Run von Matt Williams in dieser Saison $250 spenden zu wollen, 42 Home Runs wurden es zum Schluss. Über 300 Atari-Angestellte und Familienangehörige waren bei der Übergabe an Williams nach dem Spiel der Giants gegen die Chicago Cubs im Candlestick Park dabei. Am 9. August erscheint as Spiel
Flashback: The Quest for Identity aus dem Hause US Gold. Nintendos
Arcade Classics No. 2 für den Game Boy kommt auf den Markt, auch dieses Paket wurde von Accolade entwickelt und enthält unter anderem die Atari-Titel
Centipede und
Millipede. Am 28. August erscheint
Flip Out! für den Jaguar. Die Firma Atomix (vormals Topix) übernimmt zum 30. August die Aufgabe, eine Website für Atari zu entwickeln.
TWI Games Division:

Ed Logg kehrt von Electronic Arts als Programmierer zur TWI Games Division zurück. Vom 1. bis 24. August kann auf dem Sega Channel eine Demoversion von
Primal Rage für das Sega Genesis-System heruntergeladen werden. Am 25. August findet der
Primal Rage Day statt, an diesem Tag erscheinen Versionen des Atari Games-
Arcadespiels für die Konsolen Sega Mega Drive/Genesis,
Super Nintendo Entertainment System,
Sega Game Gear und
Nintendo Game Boy sowie auf CD-ROM als PC-Version. Die Vollversion des Spiels für Sega Genesis kann nur an diesem Tag aus dem Sega Channel heruntergeladen werden. Die anderen Versionen sollen wie geplant im November auf den Markt kommen. Das Redemptionspiel
Hoop It Up: World Tour kommt auf den Markt.
September
Atari Corporation:

In einem Interview mit der Financial Post Toronto am 5. September sagt Ron Beltramo aus, dass Atari seit dem Marktstart im November 1993 nur etwa 150.000
Jaguar-Konsolen verkaufen konnte. Auf der European Computer Trade Show, die vom 10. bis 12. September im Olympia in London stattfindet, werden die Spiele
Fight For Life,
Zero 5,
Primal Rage (Time Warner Interactive/Atari Games),
Fever Pitch Soccer (US Gold) und
Attack of the Mutant Penguins besonders hervorgehoben. Weitere vorgestellte neue Spiele sind
Atari Karts,
Pitfall: The Mayan Adventure,
Supercross 3D (bisher
SuperX),
Power Drive Rally (Time Warner Interactive) und
Rayman (UBI Soft). Das
Jaguar VR-Headset wird bereits nicht mehr gezeigt. Neuer Vertriebspartner für Deutschland wird die Firma Rushware (ABC Spielspaß). Hierzulande kostet die Jaguar-Konsole derzeit 299 DM ohne Spiel und 399 DM mit dem Spiel
Cybermorph, die
CD-Erweiterung soll für 299 DM auf den Markt kommen. Mike Fulton, bisher Development Support Engineer, verlässt die Firma. Für den Jaguar erscheinen in diesem Monat die Spiele
Ultra Vortek (bisher:
Ultra Vortex) und via UBI Soft
Rayman sowie am 21. September nach langer Verzögerung endlich der
Jaguar CD-Aufsatz samt der beigepackten CDs
Blue Lightning,
Myst Demo,
Vid Grid und
Tempest 2000 – The Soundtrack.
TWI Games Division:
Bei Six Flags Over Texas in Arlington findet am 16. September das National Primal Rage Video-Game Tournament statt.
Oktober
Atari Corporation:

Am 6. Oktober geht unter der Domain www.atari.com die von Atomix entwickelte Atari-Homepage unter dem Titel
JagWire online und via CompuServe wird ein Online-Serviceportal eingerichtet. Für den
Lynx gibt es mit
Super Asteroids/Super Missile Command und
Battlezone 2000 (HandMade Software) die zwei letzten Veröffentlichungen für die Konsole aus dem Hause Atari. Auf der zweiten Presseveranstaltung seit Juni werden im Atari-Hauptquartier erneut etliche neue
Jaguar-Spiele präsentiert, darunter
Fever Pitch Soccer,
Formula One Racing,
NBA Jam: Tournament Edition und
Phase Zero (bisher:
Hover Hunter). Auf den Markt kommen unterdessen der
Jaguar ProController, der
JagLink-Adapter sowie das

Speichermodul
Jaguar CD Memory Track, der
TeamTap-Adapter ist nun auch einzeln erhältlich. Am 18. Oktober erscheint dasSpiel
Pitfall: The Mayan Adventure, am 23. Oktober das CD-Spiel
Hover Strike: Unconquered Lands. Time Warner stößt am 24. Oktober 6,6 Mio. der von Warner Communications gehaltenen Aktien der Atari Corporation ab und verringert ihren Anteil auf 13,67%. Radio Shack und das Sears Wish Book nehmen den Jaguar nun auch ins Sortiment auf. Das Jaguar CD-Spiel
Highlander: The Last of the MacLeods kommt am 30. Oktober in den Handel. Während gerade Spiel um Spiel herausgebracht wird, entscheidet sich die Atari-Leitung dazu, sich schrittweise vom Hardwaregeschäft zurückzuziehen und sich anstatt dessen auf den stark wachsenden PC-Softwaremarkt zu konzentrieren. Das Management soll Ausschau nach Investitions- und Übernahmemöglichkeiten in diesem Markt halten. Das Zentrallager in Vianen ist nach dem Ausverkauf mittlerweile leer und wird geschlossen, die Tochtergesellschaften Atari (Benelux) B.V. und Atari Corp. Dutch Branch werden aufgelöst.
TWI Games Division → Time Warner Interactive:
Erneute Restrukturierung: Die Time Warner Interactive (TWi Entertainment Division) und WarnerActive gehen in der Firma Inscape auf, die TWi Games Division wird in Time Warner Interactive umbenannt. Der Markenname Atari Games soll nach wie vor für Arcadespiele genutzt werden. Unter der Marke Time Warner Interactive wird am 9. Oktober das Spiel
Power Drive Rally für den Atari
Jaguar veröffentlicht. In diesem Monat erscheint auch das Spiel
T-MEK für Sega 32X.
November
Atari Corporation:

Am 2. November wird die komplette
Jaguar-Entwicklermannschaft entlassen, darunter auch Bill Rehbock (Vice President Software Business), Norman Kowalewski (International Developer Support Manager) und James Hampton (Senior Producer / Designer) – der Legende nach soll Jack Tramiel auf Grund der schlechten Verkaufszahlen einen Wutanfall gehabt haben, eine Konsole gegen die Wand geschmettert und gerufen haben „Ihr könnt alle eure Koffer packen, euer Spielzeug nehme ich euch weg!“. Damit wurden auch die laufenden Nachfolgeentwicklungen
Jaguar·Duo und
Jaguar² gestoppt. Zwei Tage später eröffnet Run PC in der Twin Peaks Mall in Longmont, Colorado, einen Jaguar-Store. Dieser soll als Testmarkt für mögliche zukünftige Vermarktungskonzepte erprobt werden und führt neben Jaguar-Artikeln auch
Lynx-Produkte. Atari stellt dafür interaktives Werbematerial zur Verfügung. Am 6. November erscheint das von High Voltage Software entwickelte Jaguar-Spiel
Ruiner Pinball und Time Warner verkauft weitere 39.300 von Warner Communications gehaltene Anteile an der Atari Corporation. Am 10., 17. und 24. November läft jeweils von 23 Uhr bis 3 Uhr morgens auf USA Network die von Electronic Games Monthly produzierte Sendung
USA: Up All Night Atari Jaguar Sweepstakes. Zwischen Atari-Präsident und -CEO Sam Tramiel und Sirjang Lal „Jugi“ Tandon, CEO der JT Storage Inc., gibt es nach der COMDEX am 16. November am Flughafen Las Vegas ein erstes Treffen, es geht bei dem kurzen Gespräch um eine mögliche Investition Ataris in dem kriselnden Laufwerkshersteller.
Time Warner Interactive:
V.R. Virtua Racing erscheint am 6. November für den Sega Saturn, am 8. November kommt
Last Gladiators Digital Pinball für die Konsole auf den Markt. Stephen Wahid wird am 13. November Director of Product Development für die europäische TWI-Niederlassung in Manchester. Das von Mesa Logic entwickelte und unter der Marke Atari Games produzierte Arcadespiel
Area 51 kommt als erstes Spiel mit der CoJag-Hardware als 33″-Showcase- und 25″-Upright-Version auf den Markt.
Zero Divide, entwickelt von Zoom, erscheint am 20. November für die Sony PlayStation.
Dezember
Atari Corporation:

Das Spiel
Missile Command 3D (bisher:
Missile Command VR) von Virtuality Entertainment kommt in den Handel. Die Unterstützung des
Jaguar VR-Headsets ist zwar in das Spiel implementiert, jedoch wurde zwischenzeitlich entschieden, das Headset doch nicht auf den Markt zu bringen. Zweites Treffen der Führungsspitzen von Atari und JT Storage, dieses findet am 14. Dezember in der Zentrale von JT Storage am 166 Baypoint View in San Jose statt. Mit dabei sind diesmal auch Sams Vater Jack Tramiel sowie JT Storage-Präsident T. David Mitchell. Jack Tramiel bekommt einen Posten im JT-Vorstand angeboten. Der Preis der Jaguar-Konsole wird zum 15. Dezember auf $99 gesenkt, tags darauf erscheinen die Spiele
I-War (Imagitec Design),
Atari Karts,
Fever Pitch Soccer und
Supercross 3D. John Mathieson, zuletzt Vice President Advanced Technology, wechselt zu VM Labs. Präsident und CEO Sam Tramiel erleidet im Dezember eine leichte Herzattacke und verbringt zwei Tage im Stanford Medical Center. Zum Ende des Jahres hat Atari weltweit noch 73 Angestellte, die Produktion sämtlicher
Jaguar-Hardware wird zum Jahresende aufgegeben.
Time Warner Interactive:
Nintendo of America kündigt am 4. Dezember die geplante Veröffentlichung eines 3D-Hockey-Spiels auf Basis eines noch nicht erschienenen Atari Games-
Arcadespiels für die noch in der Entwicklung befindliche Spielkonsole Nintendo Ultra 64 für Herbst 1996 an.
Wayne Gretzky and the NHLPA All-Stars und
Kawasaki SuperBike Challenge kommen für den Super Nintendo kommen auf den Markt, ebenso
Last Gladiators Digital Pinball für den Sega Saturn. Das Wall Street Journal berichtet erstmals darüber, dass der Time Warner-Konzern die Tochter Time Warner Interactive verkaufen wolle. Am 19. Dezember erscheint
Primal Rage sowie
Zero Divide für die Sony PlayStation, zwei Tage später ist
Primal Rage auch für den Atari Jaguar zu haben. Am 20. Dezember spendet TWI Sylvester & Tweety-Stofftiere im Wert von $15.000 an CityTeam Ministries.
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1996
Januar
Atari Corporation:

Am 2. Januar gibt Atari den Start des Labels
Atari Interactive bekannt, unter dem die bereits seit Frührjahr 1995 geplanten Spiele für x86-Computer erscheinen sollen, bereits drei Tage später werden die Spiele
Tempest 2000,
Baldies,
Highlander und
Flip Out! auf der Winter CES vorgestellt, weitere Spiele, darunter
Missile Command, Crystal Castles, Asteroids, Pac-Man, Interactive Rocky Horror Show, Virtual War und
Centipede sind geplant. Insgesamt sind für das Jahr 1996 17 PC-Spiele unter dem Label geplant. Das dritte Treffen zwischen JT Storage und Atari findet am 8. Januar im Haus der Tramiels statt. Beim Meeting neun Tage später in der JT Storage-Zentrale sind neben den Tramiels, Tandon und Mitchell auch August Liguori (Vorstandsmitglied Atari) und Ms. Walker (JT Storage) anwesend, außerdem Vertreter der Beratungsfirma Wilson Sonsini Goordich & Rosati, P.C. für Atari und ein Vertreter der Beraterfirma Cooley Godward für JT Storage. Hierbei geht es konkret erstmals um eine mögliche Fusion beider Firmen. Von den auf der CES vorgestellten Spielen erscheint einzig das von Llamasoft entwickelte
Tempest 2000 auf dem europäischen Markt, eine Demoversion (
T2K-PC10.ZIP) wird in den USA zum Download bereitgestellt. Darryl Still, European Product Manager bei Atari (U.K.) wechselt zu Electronic Arts, Jean Richen verlässt die Firma ebenso, die Aufgabenbereiche von beiden werden von Paul Welch übernommen. Für die
Jaguar-Konsole erscheinen im Januar die Spiele
Zoop (Hookstone),
NBA Jam: Tournament Edition,
Myst (CD),
Baldies (CD) und
Battlemorph (CD). Zum 17. Januar werden weitere 20 Angestellte entlassen, darunter Jon Correll (Vice President Software), Ron Beltramo (Vice President Advertising and Merchandising), Ted Tahquechi (Senior Producer), Sandi LaBreq, Greg LaBreq und Dan McNamee. Die Atari Interactive Division wird schon am 17. Januar wieder geschlossen, die auf der CES angekündigten oder vorgestellten Spiele werden nicht mehr erscheinen. Garry Tramiel kehrt als Geschäftsführer für Nordamerika zu Atari zurück, er ersetzt Ted Hoff, der die Firma verlässt.
Time Warner Interactive:
Steve Calfee, Vice President Product Development, wird Vice President New Technology (Engineering) und folgt auf Brad Fuller, der die Firma verlässt. Bill Hindorff ersetzt Calfee auf seinem Posten. Das Zwei-Spieler-Universal-Umbauset des Spiels
Area 51 kommt auf den Markt.
Februar
Atari Corporation:

JT Storage gründet am 5. Februar die JTS Acquisition Corporation zum Zweck der Fusion von JT Storage mit Atari. Eine Woche später gibt es ein erstes Abkommen zwischen Atari,
JT Storage und JT Acquisition, die Reorganisation aller Firmen wird geplant. Am 13. Februar geben beide Firmen die geplante Fusion bekannt und Atari leiht JT Storage 25 Millionen Dollar. Die neue Firma soll den Namen
JTS Corporation tragen, die Geschäfte beider Firmen sollen unabhängig voneinander weiter betrieben werden. Am 14. Februar erscheint das
Jaguar-Spiel
Defender 2000. Atari auf der Mieterseite und Victor Owen and Judith Owen Burns 1990 Revocable Trust auf der Vermieterseite unterzeichnen den Mietvertrag für fünf Jahre für das 670m² große Gebäude an der 455 South Matilda Avenue in Sunnyvale, das künftig als Atari-Zentrale dienen soll.
Time Warner Interactive:
Auf der 93
rd American International Toy Fair in New York stellt die Firma Playmates Toys eine Actionfigur-Serie basierend auf dem Atari Games-Spiel
Primal Rage vor, die Lizenz dazu erhielt die Firma von Time Warner Interactive. Weitere Merchandising-Artikel zum Spiel sind kleine elektronische Handheld-Spiele von Tiger Electronics, Romane von Berkley Books, Comicbücher von Sirius Entertainment, Armbanduhren von Innovative Time, Bekleidung von SeaBell und Logotel, Kinderschuhe von Foot-Tec Industries und Telefonkarten von GTI Telecom. Warner Communications stimmt am 23. Februar dem Verkauf aller Atari Games-Aktien an die erst am 15. Februar durch WMS Industries gegründete Williams Interactive, Inc. zu.
März
Atari Corporation:

August Liguori wechselt am 1. März zur Marvel Entertainment Group, seine Geschäfte als CFO übernimmt Sam Tramiel. Liguori bleibt aber bis zum Abschluss der geplanten Fusion mit JTS Vorstandsmitglied von Atari. Zwei Tage später zieht Atari von der 1196 Borregas Avenue in die South Mathilda Avenue in Sunnyvale um, dort stehen zehn Büros zur Verfügung, die auf Jack Tramiel, Sam Tramiel, Leonard Tramiel, Garry Tramiel, Dave Schwartz, John Skruch, Don Thomas, Scott Sanders, Max Fagan und Gayle McKim aufgeteilt werden, dazu ein Großraumbüro mit neun Arbeitsplätzen für je fünf Personen. Am 15. März erscheint
Attack of the Mutant Penguins von Sunrise Games für den
Jaguar. Laury Scott, Vice President Manufacturing and Operations, wechselt als Vice President Materials zu JT Storage. Time Warner stößt weitere 70.000 von Warner Communications gehaltenen Atari-Aktien ab, die 70.000 von der Atari Games Corporation gehaltenen Aktien werden beim Verkauf der Tochter an WMS Industries mit übertragen. Zum Monatsende hat Atari in den USA noch 25 Angestellte (5 Entwickler, 12 Marketing und Vertrieb, 2 im Einkauf, 6 in der Administration) und sechs Angestellte außerhalb den USA.
Time Warner Interactive → Atari Games Corporation (WMS Industries):

WMS Industries bestätigt am 9. März gegenüber den Medien, dass eine ihrer Tochtergesellschaften im Begriff ist, Atari Games aufzukaufen, ein Kaufpreis wird jedoch nicht genannt.
Return Fire für die Sony PlayStation kommt in den USA (durch TWI) und Europa (durch Warner Interactive) in den Handel, die PC-Version erscheint nur in Europa.
T-MEK erscheint als PC CD-ROM in Europa unter Warner Interactive. Der Verkauf der Marke Atari Games durch Warner Communications an Williams Interactive ist am 29. März abgeschlossen. Der Kaufpreis soll zwischen 9,8 Millionen Dollar und 23,8 Millionen Dollar gelegen haben. Im Verkauf enthalten sind neben dem Firmensitz in Milpitas auch die Tochterfirmen Atari Games Ireland Limited, Time Warner Interactive (California) Inc. und K.K. Time Warner Interactive, zusätzlich 70.000 Aktien der Atari Corporation (die gerade selbst in Fusionsgesprächen mit dem Laufwerkshersteller JT Storage steckt). Nicht enthalten ist die britische Tochter Time Warner Interactive Limited. CEO der nun wieder Atari Games Corporation genannten Firma wird Neil Nicastro, bislang Präsident und Co-CEO von WMS Industries. Louis Nicastro wird Co-CEO. Die Produktion zieht um: Die Hallen am 735 Sycamore Drive in Milpitas werden aufgegeben, die Produktion zu Williams Electronic Games nach Waukegan in Illinois verlegt. Die Atari Games-Zentrale verbleibt weiterhin am 675 Sycamore Drive in Milpitas.
April
Atari Corporation:

Von den geliehenen 25 Millionen Dollar hat JT Storage bereits 19,7 Mio. ausgegeben. Am 19. April erscheint mit dem Jaguar-Titel
Fight for Life das letzte Spiel für den
Jaguar aus dem Hause Atari und das letzte Videospiel der Atari Corporation überhaupt.
Mai
Atari Corporation:
Dave Schwartz verlässt Atari und gründet FilmMagic (später ImaginOn).
Atari Games Corporation (WMS Industries):
Hardwareentwickler Pat McCarthy verlässt Atari Games.
Juni
Atari Corporation:
Zum 1. Juni gibt Atari bekannt, dass sich der Jaguar seit November 1993 nur etwa 135.000 mal verkauft habe (Beltramo sprach im September 1995 noch von 150.000 verkauften Konsolen), in den Lagern sollen sich noch weitere 90.000 Geräte befinden. Zur Zeit hält Atari in den USA über 150 Patente, die zwischen 1996 und 2010 auslaufen werden, drei weitere Patente stehen gerade zur Anmeldung aus. Atari verleiht weitere fünf Millionen Dollar an JT Storage. Am 19. Juni wird JT Storage in JTS Corporation umbenannt, Atari hat zu diesem Zeitpunkt weltweit noch 22 Angestellte, davon 15 in den USA und sieben bei der letzten verbliebenen Tochtergesellschaft Atari Corp. (U.K.) Limited. Zum 28. Juni gibt es etwa 2375 Anteilseigner und 63.854.718 Aktien der Atari Corporation.
Atari Games Corporation (WMS Industries):
Der als
Pinball Designer bekannt gewordene Steve Ritchie wechselt von Williams/Bally-Midway zu Atari Games. Ritchie war bereits von 1974 bis 1978 bei Atari beschäftigt. Die PC-Version von
Return Fire wird in den USA von GT Interactive auf den Markt gebracht. Neil Nicastro wird am 26. Juni alleiniger CEO, Louis Nicastro geht als Vorstandsvorsitzender zum Mutterkonzern WMS Industries.
Juli
Atari Corporation → Atari Division (JTS Corporation):
Am 30. Juli findet um neun Uhr das Meeting in den Büros der Kanzlei Wilson Sonsini Goodrich & Rosati, P.C. an der 650 Page Mill Road in Palo Alto statt, auf dem die Fusion der Atari Corporation und JTS zur JTS Corporation besiegelt wird. Am Ende des Tages wird Atari von der Börse genommen, JTS übernimmt auch die Mietverträge der Büroräume an der South Matilda Avenue, des Lagers in Santa Clara und des Atari House in Slough. JTS erhält Zugang zu den noch vorhandenen Vermögenswerten Ataris, darunter 15 Millionen Dollar in bar, 55 Millionen Dollar in geistigem Eigentum sowie acht Gebäude in Kalifornien und Texas mit einem Gesamtwert von zehn Millionen Dollar. Der Vorstand der JTS Corporation besteht aus Sirjang Tandon, T. David Mitchell, Jean Deleage, Roger Johnson, Lip-Bu Tan und Jack Tramiel. John Skruch, bisher Leiter der Jaguar-Softwareentwicklung, wird Leiter der Lizenzierungsabteilung Ataris. Im Gegensatz zur Ankündigung vom Februar ist eine Fortführung des operativen Geschäfts von Atari nicht mehr vorgesehen, alle vorhandenen Mittel gehen in die Laufwerksherstellung der JTS Corporation über.
Atari Games Corporation (WMS Industries) → Atari Games Corporation (Midway Games):
Williams Interactive wird in Midway Interactive, Inc. umbenannt. Alle Anteile und Rechte inklusive der eben gekauften Firma Atari Games Corporation gehen an die Midway Games, Inc., einer weiteren Tochter von WMS Industries, über. Neil Nicastro wird Co-CEO und Präsident der Firma, Louis Nicastro Co-CEO. Dan van Elderen ist nach wie vor Präsident und COO von Atari Games. Am 26. Juli wird Neil Nicastro alleiniger CEO und Präsident von Midway Games.
August
Atari Division (JTS Corporation):
Don Thomas, bisher Leiter des Kundenservice und des Marketings, wechselt zu Sony Computer Entertainment.
September
Atari Division (JTS Corporation):
JTS verkauft alle ehemaligen Atari-Gebäude für zehn Millionen Dollar an Jack Tramiel.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Time Warner Interactive (California) Inc. wird wieder in Tengen, Inc. umbenannt, allerdings ist nicht geplant, noch Spiele unter diesem Label herauszubringen. Das Spiel
Area 51 wird von Midway Home Entertainment
für den Sega Saturn veröffentlicht, GT Interactive bringt das Spiel auf PC CD-ROM in den Handel.
Oktober
Atari Division (JTS Corporation):
Die Atari Division der JTS Corporation hat zu Monatsende noch ganze elf Mitarbeiter in den USA und weitere sechs außerhalb.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Das Arcadespiel
The NHLPA & NHL Present Wayne Gretzky's 3D Hockey kommt als Komplettgerät und als JAMMA-Umbausatz auf den Markt. Atari Games Ireland Limited wird in Namco Ireland Limited umbenannt, die dazugehörige, seit 1978 bestehende Fabrik in Tipperary von WMS Industries am 18. Oktober an Namco verkauft. Atari Games und Namco vereinbaren, dass Namco die Produktion der Atari Games-Arcadespiele für den europäischen Markt weiterführt. WizardWorks Software veröffentlicht die PC-Version von
T-MEK auf CD-ROM in den USA.
November
Atari Games Corporation (Midway Games):
In Atari Games' neuestem Arcadespiel
San Francisco Rush Extreme Racing wird der Grafikprozessor Voodoo Graphics eingesetzt, teilt der Voodoo-Hersteller 3Dfx Interactive am 4. November in einer Pressemitteilung mit. Midway Home Entertainment veröffentlicht
The NHLPA & NHL Present Wayne Gretzky's 3D Hockey von Atari Games für den Nintendo 64 auf den Markt, außerdem erscheint
Area 51 für die Sony PlayStation.
Dezember
Atari Games Corporation (Midway Games):
Das Arcadespiel
San Francisco Rush: Extreme Racing wird veröffentlicht. Midway Home Entertainment bringt
Arcade's Greatest Hits: The Atari Collection 1 für die Sony PlayStation auf den Markt, enthalten sind die Titel
Asteroids,
BattleZone,
Centipede,
Missile Command,
Super Breakout und
Tempest, alle mit Lizenz durch die Atari Division der JTS Corporation.
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1997
Februar
Atari Division (JTS Corporation):
Die letzte Atari-Zentrale an der 455 South Mathilda Avenue in Sunnyvale wird aufgegeben. JTS vermietet das Gebäude anderweitig unter.
März
Atari Games Corporation (Midway Games):

Die 39″-Showcase- und 25″-Standard-Versionen des mit CoJag-Hardware ausgestatteten Arcadespiels
Maximum Force (Entwickler: Mesa Logic) werden veröffentlicht.
April
Atari Games Corporation (Midway Games):
MultiGen teilt mit, dass ihre Tools zur Kerntechnologie der Atari Games-Arcadespiel zählen, insbesondere im Spiel
San Francisco Rush Extreme Racing. PC- und PlayStation-Versionen des Spiels sollen im dritten Quartal 1997 auf den Markt kommen.
Mai
Atari Games Corporation (Midway Games):
Mace: The Dark Age wird als 25″-Komplettgerät angeboten.
Juni
Atari Games Corporation (Midway Games):
Ein Universal-Umbausatz von
Mace: The Dark Age ist ab 16. Juni erhältlich. Auf der E3 in Atlanta werden durch Midway Home Entertainment die Spiele
Mace: The Dark Age für Nintendo 64 und Sony Playstation für September angekündigt, außerdem
Maximum Force für die PlayStation für September und
The NHLPA & NHL Present Wayne Gretzky's 3D Hockey '98 für Nintendo 64 und PlayStation für November.
Juli
Atari Games Corporation (Midway Games):
Die von Digital Eclipse entwickelte Spielesammlung
Arcade's Greatest Hits: The Atari Collection 1 kommt für den Sega Saturn auf den Markt. Die derzeitige Administration von Atari Games sieht so aus:
Name |
Position |
Dan van Elderen |
Präsident, COO |
Mary Fujihara |
Vice President Marketing |
Mark Pierce |
Senior Vice President Product Development |
Masao Ohata |
Vice President International Business |
Mike Taylor |
Vice President Sales (Domestic) |
Steve Calfee |
Vice President New Technology (Engineering) |
Peter Takaichi |
Design Services Director |
Elaine Shirley |
Regional Sales Manager, Dallas |
Tim Keil |
Regional Sales Manager, Charlotte |
Rob Rower |
Senior Producer |
Steve Ritchie |
Senior Staff Producer |
Al Vernon |
Customer Service Representative |
Derzeit sind bei Atari Games 160 Leute angestellt, davon arbeiten etwa 100 in der Arcade-Produktentwicklung (Atari Games), 20 in der Consumer-Produktentwicklung (Midway Home Entertainment) sowie 40 in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Finanzen, Administration und Kundenservice.
Time Warner, Inc.:
Die britische Tochter Time Warner Interactive (UK) Limited (ehemals Atari Overseas) wird aufgelöst.
August
Atari Games Corporation (Midway Games):
Arcade's Greatest Hits: The Atari Collection 1 kommt für das Super Nintendo Entertainment System auf den Markt.
September
Atari Division (JTS Corporation):
Activision erwirbt von JTS Lizenzen zur Portierung der Spiele
Battlezone und
Asteroids auf aktuelle Systeme. Der Mietvertrag über das Atari House im englischen Slough läuft aus, die Atari Division verlässt
das Gebäude, das nun wieder seinen ursprünglichen Namen Intercity House annimmt.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Maximum Force wird als JAMMA-Umbausatz veröffentlicht.
Oktober
Atari Division (JTS Corporation):
Richard Munday, European Financial Controller der Atari Division, verlässt die Firma. In der Folge wird die Tochter Atari Corp. (U.K.) Limited geschlossen.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Zu Monatsbeginn wird
Mace: The Dark Age für den Nintendo 64 veröffentlicht. Die Tochter K.K. Time Warner Interactive (Japan) wird geschlossen.
November
Atari Games Corporation (Midway Games):

Am 8. November erscheint
San Francisco Rush: Extreme Racing für den Nintendo 64. Das Arcadespiel
San Francisco Rush: The Rock – Alcatraz Edition kommt als Komplettgerät und als Umbausatz für
San Francisco Rush-Geräte auf den Markt.
Maximum Force kommt am 17. November für Sony PlayStation und Sega Saturn in den Handel.
Dezember
Atari Games Corporation (Midway Games):
The NHLPA & NHL Present Wayne Gretzky's 3D Hockey '98 erscheint für Nintendo 64 und Sony PlayStation.
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1998
Januar
Atari Division (JTS Corporation):
SegaSoft erwirbt von JTS eine Lizenz zur Umsetzung von
Battlezone für das HEAT Internet Game Network.
Atari Games Corporation (Midway Games):
California Speed kommt als 25″-Classic-Version und als 33″-Deluxe-Version in die Spielhallen, außerdem wird das Gaelco-Spiel
Surf Planet als Universal-Umbausatz angeboten. Steve Calfee verlässt Atari Games.
Februar
Atari Division (JTS Corporation):
Die gesamte Atari Division, vormals Atari Corporation, wird am 23. Februar für gerade einmal fünf Millionen Dollar in bar an die HIAC XI Corporation verkauft, die als Tochter der Hasbro Inc. am 12. Februar zum
Zweck des Erwerbs dieser Rechte gegründet wurde. Neuer Sitz ist die 50 Dunham Road in Beverly, Massachusetts.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Am 23. Februar wird
Olympic Hockey '98 von Midway Home Entertainment für den Nintendo 64 veröffentlicht, am 28. Februar
San Francisco Rush: Extreme Racing für die PlayStation.
März
Atari Division (JTS Corporation) → HIAC XI Corporation:
Der Verkauf Ataris an die HIAC ist am 13. März abgeschlossen, die Atari Division der JTS Corporation wird geschlossen. John Skruch wechselt ebenfalls zu HIAC. Die Umsetzung von
Centipede für
PC und
PlayStation wird von Hasbro für Herbst 1998 angekündigt.
April
HIAC XI Corporation:
John Skruch, Leiter der Lizenzierungsabteilung, verlässt die Firma.
Atari Games Corporation:

Zu Monatsbeginn wird die Spielesammlung
Arcade's Greatest Hits: The Atari Collection 2 für die PlayStation angekündigt, enthalten sein sollen die Spiele
Millipede und
Crystal Castles (mit Lizenz von Atari Interactive) sowie
Paperboy,
Gauntlet,
RoadBlasters und
Marble Madness. Zum 6. April schließt WMS Industries den Verkauf aller Anteile an Midway Games an externe Aktionäre ab, wodurch Midway Games zu einer unabhängigen Firma wird.
Mai
HIAC XI Corporation → Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Die Firma wird am 7. Mai in Atari Interactive, Inc. umbenannt. Kathy Butters, vormals bei Psygnosis, wird Vice President Intellectual Property, Business Development & Affairs Group. Auf der E3 wird am 28. Mai das Spiel
Centipede für
PC und
PlayStation vorgestellt.
Juni
Atari Games Corporation (Midway Games):
Radikal Bikers kommt als Komplettgerät auf den Markt,
Area 51/
Maximum Force als JAMMA-Duo-Kit. GT Interactive bringt
Arcade's Greatest Hits: The Atari Collection 2 in Europa für die PlayStation in den Handel.
August
Atari Games Corporation (Midway Games):
Das von Blue Shift entwickelte Arcadespiel
Vapor TRX wird veröffentlicht. Der Chiphersteller Cyrix Corporation vermeldet, dass Atari Games den MediaGX-Prozessor mit MMX-Befehlssatz in einem ihrer nächsten Arcadespiele namens
Site 4 einsetzen will.
Oktober
Atari Games Corporation (Midway Games):
Area 51: Site 4 (bisher:
Site 4) kommt in die Spielhallen, zuerst als 39″ Showcase und als 25″ Standard, außerdem wird
Gauntlet Legends als 39″ Deluxe Showcase und als 27″ Showcase verkauft.
November
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Centipede erscheint am 12. November als erstes Spiel der neuen Atari Interactive für PC.
JTS Corporation:
Mehrere Gläubiger der JTS Corporation stellen einen sogenannten Unfreiwilligen Insolvenzantrag nach Chapter 7 des US-Insolvenzrechts gegen JTS. Ziel ist eine Liquidation der Vermögenswerte.
Atari Games Corporation (Midway Games):
San Francisco Rush 2: Extreme Racing kommt durch Midway Home Entertainment in den USA für den Nintendo 64 in den Handel.
Dezember
JTS Corporation:
JTS stellt nun selbst einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts. Dem noch vorhandenen Vermögen von 4,2 Millionen Dollar stehen Schulden in Höhe von 136 Millionen Dollar gegenüber.
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1999
Januar
JTS Corporation: Das Insolvenzgericht des Norddistrikts von Kalifornien wandelt den Insolvenzantrag nach Chapter 11 in eine Liquidation nach Chapter 7 um, JTS wird damit abgewickelt.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Arcade's Greatest Hits: The Atari Collection 2: wird von Midway Home Entertainment als PC-Version auf den Markt gebracht, statt
Millipede und
Crystal Castles sind nun die Titel
720° und
Vindicators enthalten.
Februar
Atari Games Corporation (Midway Games):
Das
Area 51: Site 4-Umbaukit wird veröffentlicht.
März
Atari Games Corporation (Midway Games):

Midway Home Entertainment veröffentlicht am 4. März
720° (Digital Eclipse) für den Game Boy Color. Das Arcadespiel
War: Final Assault kommt in die Spielhallen. Am 17. März kommt
California Speed für den Nintendo 64 in den Handel. Atari Games und Sega wollen kooperieren – Atari Games erteilt Sega Enterprises eine weltweite, nichtexklusive Lizenz zur Nutzung der
Force-Feedback-Technologie für Sega Arcadespiele und Spielkonsolen, dafür erteilt Sega Atari Games eine ebenfalls weltweite und nichtexklusive Lizenz zur Nutzung ihrer „Viewpoint Changeover“-Technologie.
April
Atari Games Corporation (Midway Games):
Klax (entwickelt von Digital Eclipse) kommt am 1. April für den Game Boy Color in den Handel, es gilt als erstes GBC-Spiel, welches nicht mehr mit dem klassischen Game Boy von 1989 kompatibel ist. Das Arcadespiel
Road Burners wird veröffentlicht und Mary Fujihara verlässt Atari Games.
Mai
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):

Alle Rechte an den Systemen
Lynx und
Jaguar werden am 13. Mai freigegeben, damit können Programmierer Spiele für die Plattformen entwickeln, ohne vorher eine Lizenz erwerben zu müssen. Auf der E3 zeigt Atari in diesem Jahr
die Spiele
Pong,
Missile Command,
The Next Tetris und
Q*Bert, die im Herbst für PC und PlayStation erscheinen sollen. Außerdem will die Hasbro-Tochter Tiger Electronics ebenfalls eine Version
für ihre Handheldsysteme Tiger Game.com und Tiger Game.com Pocket Pro herausbringen.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Auf der E3 in Los Angeles stellt Atari Games am 13. Mai das Spiel
Paperboy vor, die Nintendo 64- und PlayStation-Versionen sollen im Herbst erscheinen, die Game Boy Color-Version noch im Mai. Vorgestellt wird auch
Gauntlet Legends für N64 und PlayStation, beide Versionen sollen ebenfalls im Herbst erscheinen. Das Universal-Umbauset von
Gauntlet Legends wird veröffentlicht. Bill Hindorff wechselt zur 3DO Company.
Namco Ireland Limited:
Die ehemalige Atari- bzw. Atari Games-Fabrik in Tipperary wird von Namco Ireland geschlossen und verkauft.
Juni
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Mit Verzögerung ist
Centipede nun auch für die Sony PlayStation erhältlich. Außerdem erscheint
Atari Arcade Hits: Volume 1 für PC, das die Spiele
Asteroids,
Super Breakout,
Centipede,
Pong,
Tempest und
Missile Command beinhaltet.
Atari Games Corporation (Midway Games):

Als eins der letzten Arcadespiele unter dem Label Atari Games erscheint am 25. Juni
San Francisco Rush 2049.
August
Atari Games Corporation (Midway Games):
Mike Taylor verlässt die Firma und geht zu Global VR.
September
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Centipede wird nun auch für die Sega Dreamcast angekündigt.
Atari Games Corporation (Midway Games):
Gauntlet Legends für den Nintendo 64 wird von Midway Home Entertainment veröffentlicht. Die Tochterfirma Tengen, Inc. geht vollständig in der Atari Games Corporation auf.
Oktober
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):

Für PC und PlayStation erscheinen die Spiele
Pong,
Missile Command und
Q*bert, für die Dreamcast
Centipede, für die PlayStation
Glover (die N64- und PC-Versionen wurden bereits
1998 unter dem Hasbro-Logo veröffentlicht) und für PCs
Nerf ArenaBlast. Das bereits 1997 erschienene Spiel
Frogger wird ab sofort unter dem Label der Atari Interactive ausgeliefert, eine
Fortsetzung
des Spiels für das Jahr 2000 angekündigt.
November
Atari Games Corporation (Midway Games) → Midway Games West, Inc.:
Am 4. November erscheint
Paperboy (entwickelt von High Voltage Software) für den Nintendo 64, am 17. November kommt das
Arcade Party Pak (entwickelt von Digital Eclipse) für die PlayStation in den Handel, enthalten sind hier die Titel
Rampage, Smash TV,
720°,
Klax,
Toobin' und
Super Sprint. Am 19. November endet eine Ära, die mit der Veröffentlichung von
Pong im Jahr 1972 begann. Der Mutterkonzern Midway Games benennt die Atari Games Corporation in Midway Games West, Inc. (kurz MGW) um, die Marke Atari Games soll fortan nicht mehr genutzt werden.
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2000 + 2001
Januar 2000
Midway Games West, Inc.:
Die von Midway Games West entwickelten Arcadespiele
Gauntlet: The Dark Legacy (25″- und 33″-Versionen) und
Skins Game werden von Midway Games veröffentlicht.
Februar 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Die Spiele
Frogger 2: Swampy's Revenge und
Pac-Man werden für Herbst für PC und PlayStation angekündigt.
Midway Games West, Inc.:
Mark Beaumont wechselt von Psygnosis U.S. als Senior Vice President Business Development zu Midway Games.
März 2000
Midway Games West, Inc.:
Gauntlet Legends wird am 30. März von Midway Home Entertainment für die PlayStation veröffentlicht.
April 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Atari Arcade Hits: Volume 2 kommt für PCs in den Handel, es beinhaltet die Spiele
Asteroids Deluxe,
Battlezone,
Crystal Castles,
Gravitar,
Millipede und
Warlords. GT
Interactive, Varcon Systems und Hasbro einigen sich darauf, dass GT und Varcon ihre Versionen von Atari-Spielen künftig nicht mehr vertreiben, da keine Lizenzen dafür erworben wurden.
Midway Games West, Inc.:
Senior Vice President Product Development Mark Pierce verlässt die Firma.
Mai 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Auf der E3 stellt Atari Interactive das Spiel
Galaga: Destination Earth vor, das unter der Lizenz von Namco für PCs, PlayStation und den Game Boy Color entwickelt wurde. Es wird nicht mehr unter dem Atari-Logo erscheinen.
Midway Games West, Inc.:
Das Spiel
Toobin' (entwickelt von Digital Eclipse) wird von Midway Home Entertainment am 18. Mai für den Game Boy Color in den Handel gebracht.
Juni 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
Sarah Robb O'Hagan wechselt von Virgin Atlantic Airways/Virgin Entertainment Group als Vice President Marketing zu Atari Interactive.
Midway Games West, Inc.:
Gauntlet Legends wird am 6. Juni von Midway Home Entertainment für die Sega Dreamcast veröffentlicht. Die JAMMA- und Gauntlet Legends-Umbausätze des Spiels
Gauntlet: The Dark Legacy werden ausgeliefert.
Juli 2000
Midway Games West, Inc.:
Senior Staff Engineer Mike Albaugh verlässt die Firma, bei der er seit März 1976 tätig war.
San Francisco Rush 2049 kommt für Nintendo 64 und Sega Dreamcast auf den Markt, ebenso die von Hand Held Games entwickelte Version des Spiels für den Game Boy Color.
September 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):
eGames, MVP Software und Webfoot Technologies müssen ihre nicht lizenzierten Versionen von Atari-Spielen vom Markt nehmen und an Hasbro Schadenersatz zahlen. Am 21. September erscheint
Frogger 2: Swampy's
Revenge für
PC, Dreamcast,
PlayStation und Game Boy Color, jedoch tragen nur frühe PC- und PlayStation-Versionen noch das Atari-Logo.
Midway Games West, Inc.:
Senior Staff Producer Steve Ritchie verlässt die Firma.
Oktober 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro):

Als letztes Spiel unter der Marke Atari Interactive aus dem Hause Hasbro erscheint
Breakout für
PC und
PlayStation.
Dezember 2000
Atari Interactive, Inc. (Hasbro) → Atari Interactive, Inc. (Infogrames):
Am 6. Dezember kauft der französische Computerspielhersteller Infogrames Entertainment S.A. die Hasbro Interactive samt Atari Interactive für 100 Millionen Dollar auf, davon fünf Millionen Dollar in bar.
Infogrames erhält zusätzlich eine Langzeitlizenz zur Portierung von Hasbro-Spielen auf aktuelle und künftige Plattformen. Auch die Plattform Games.com wird aufgekauft.
Januar 2001
Atari Interactive, Inc. (Infogrames):
Die Muttergesellschaft Hasbro Interactive Inc. wird in Infogrames Interactive Inc. umbenannt., die Atari Interactive Inc. wird ein Tochterunternehmen dieser Firma.
Midway Games West, Inc.:
Vice President International Business Masao Ohata verlässt die Firma.
März 2001
Midway Games West, Inc.:
Etwa 60 Angestellte der Coin-Operated Division werden zum 6. März entlassen. Die Firma Team Play veröffentlicht das von Midway Games West und Infogrames lizenzierte Arcadespiel
Classic Arcade Centipede/Missile Command/Millipede als 25″-Standgerät aus.
Mai 2001
Midway Games West, Inc.:
Gauntlet: The Dark Legacy erscheint vom Midway Home Entertainment für die Sony PlayStation 2.
Juni 2001
Midway Games West, Inc.:
Midway Games verkündet am 22. Juni den Ausstieg aus dem stark rückläufigen Arcadegeschäft. Fortan will man sich auf die Entwicklung von PC-Spielen unter der Marke Midway Home Entertainment konzentrieren.
Midway Games West stellt daraufhin alle noch laufenden Entwicklungsarbeiten (inkl. dem noch nicht veröffentlichten Arcadespiel
Hot Rod Rebels) komplett ein und wird zum Entwicklungsstudio für das Label Midway Home Entertainment umfunktioniert.
Das Ende… oder doch nicht?
Damit endet die eigentliche Geschichte von Atari. Was danach mit den Marken Atari und Atari Games passierte, ist schnell erzählt: Atari (die ehemalige, 1984 von Atari Inc. abgespaltene Atari Corporation) wurde vollwertige Tochter des Spieleproduzenten Infogrames, der sich 2009 sogar in Atari umbenannte. 2013 meldeten die nordamerikanischen Tochtergesellschaften Insolvenz an und der Ex-Infogrames-CEO Frédéric Chesnais sprang als Finanzier in die Bresche. 2017 wurde die Retrokonsole Atari VCS angekündigt und 2018 ein Crowdfunding dazu gestartet, bis heute (Stand Oktober 2019) ist die Konsole jedoch nicht erschienen und es ist nicht sicher, ob sie jemals erscheinen wird. Atari Inc. ist heute eine kleine Firma mit drei Angestellten in New York.
Atari Games, bzw. Midway Games West, wie der Rest der 1972 als Atari, Inc. gegründeten Firma seit 1999 hieß, wurde im Februar 2003 endgültig geschlossen. 2009 musste der Mutterkonzern Insolvenz anmelden und wurde an Warner Bros. Entertainment verkauft.
Eine Anekdote sei aber am Rande noch erwähnt:
Ab dem 24. April 2014 wird der
Mythos von Alamogordo bestätigt, bei Ausgrabungen, die von der Stadt unter Bürgermeister Robert Rentschler genehmigt wurden, werden aus sechs Meter Tiefe diverse Atari-Devotionalien zu Tage gefördert.
E.T.-Entwickler Howard Scott Warshaw, dem immer noch ungerechterweise angelastet wird, mit seinem Spiel eine ganze Branche in den Ruin getrieben zu haben, war mit vor Ort. Beteiligt waren auch die Stony Brook University aus New York, die American School of Classical Studies aus Athen, Spieleentwickler und -historiker Mike Mika aus Oakland und Autor Ernest Cline aus Austin. Gegenwehr gab es zuerst von Umweltschützern, u.a. aus Sorge vor eventuellen Schwermetallen im Elektroschrott.
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Quellen, die beim Erstellen dieser Timeline geholfen haben:
Atari Timelines by Michael Current
Dokumente von der Atari Historical Society
Das Buch „Atari, Inc. – Business Is Fun“ von Marty Goldberg und Curt Vendel
Diverse Ausgaben der Zeitschriften Data Welt, ST Computer und TOS
…und sehr viele Kannen Kaffee ;-)
Bildnachweise
VCS Prototyp, Pong, Ultra Pong Doubles, Game Brain Console, Handhelds, Cosmos, Atari 2700, Atari VSX, Light Pen und Panther Development System: Curt Vendel, atarimuseum.com
1265 Borregas Avenue: Evan Nixon
Super Pong Ten, CDAR504: Matthias Wittland
520ST Prototyp und PC Prototyp: ST-Computer
Atari VCS: Atari, Inc.
Atari ST Pad: VintageComputer.net
Hotz MIDI Translator: Clint Thompson
Letzte Seitenbearbeitung: 8. November 2021