Die Reichsfestung Ulm im 1. Weltkrieg 
Abschnitt Eselsberge 
Reichsfestung Ulm – Abschnitt Jungingen Reichsfestung Ulm – Abschnitt Kuhberge

Beschreibung des Abschnitts
Der Abschnitt Eselsberge begann südöstlich der Ortschaft Lehr an der Verbindungsstraße nach Mähringen und zog sich über Eselsberg und Söflinger Weinberge südwärts bis an die Blau vor Söflingen. Geplant waren in diesem Bereich vier Infanteriestützpunkte (davon einer im bereits bestehenden Infanteriestützpunkt Weinberge und zwei weitere in den Forts am Oberen Eselsberg) und vierzehn Schützengräben in der Hauptkampflinie sowie zwei weitere Stützpunkte und ein Batteriesystem im Rücken der Linie. Als Baustofflager diente der Wald hinter dem Fort Oberer Eselsberg Hauptwerk. Die Abschnittskommandantur sollte ihren Sitz im Fort Unterer Eselsberg beziehen. Artillerieräume waren südlich von Lehr sowie im Wald am oberen Eselsberg geplant, Munitionsdepots sollten ebenfalls noch drei gebaut werden. Im Lehrer Tal wurden eine Pumpstation eingerichtet.


Baugeschichte und Erhaltungszustand
Gebaut wurde wie in allen Reichsfestungs-Abschnitten relativ wenig, da schon kurz nach Ausbruch des Kriegs feststand, dass der Feind (also die Franzosen) nicht bis Ulm vorrücken würde. Fertiggestellte und erhaltene Teile wurden meist nach dem 2. Weltkrieg durch die Amerikaner gesprengt, da diese sie für Bunker aus dem 2. und nicht aus dem 1. Weltkrieg betrachteten. Erhalten sind unter anderem das Fort Oberer Eselsberg Nebenwerk im Ganzen sowie das Fort Oberer Eselsberg Hauptwerk in Teilen, die Trümmer des Artillerieraums 15 und des Munitionsraums 6, diverse Batterien im Wald am oberen Eselsberg sowie der Untertreteraum von Schützengraben 31e bei den Langen Lemppen. Gesprengt wurde auch der Infanteriestützpunkt Weinberge (Stützpunkt 32), die Trümmer wurden in den 1980er Jahren beseitigt, als begonnen wurde, den Eselsberg in Richtung Universität immer mehr zuzubauen. Die Trümmer des Munitionsraums 5 wurden beim Bau der Straßenbahnlinie 2 im Jahr 2016 beseitigt.


Denkmalschutz
Die gesamten Reste der Anlage stehen unter Denkmalschutz.


Bildergalerie
Artillerieraum 15: Trümmerhaufen im Wald am oberen Eselsberg Fort Oberer Eselsberg Hauptwerk: Genutzt als Stützpunkt 29 und Artillerie-Beobachtungswarte 3 Fort Oberer Eselsberg Nebenwerk: Genutzt als Stützpunkt 30
Sitz der Abschnittskommandantur: Fort Unterer Eselsberg

Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021