Die Reichsfestung Ulm im 1. Weltkrieg 
Abschnitt Neu-Ulm 
Reichsfestung Ulm – Abschnitt Kuhberge Reichsfestung Ulm – Abschnitt Pfuhl

Beschreibung des Abschnitts
Der Abschnitt Neu-Ulm begann an der Donau südöstlich von Grimmelfingen und zog sich südwestlich an Wiblingen vorbei zur Iller, von dort nordöstlich nach Ludwigsfeld und weiter über die Ludwigsvorfeste bis zur Illertalbahn östlich der Riedhöfe. Eigentlich besteht dieser Abschnitt aus zwei getrennten Linien: der Hauptkampflinie zwischen Iller und Riedhöfe und der vorgeschobenen Linie vor Wiblingen. Geplant waren in diesem Bereich vier Infanteriestützpunkte und siebzehn Schützengräben. Als Baustofflager diente das Vorwerk Schwaighofen. Die Abschnittskommandantur sollte ihren Sitz im Kriegsspital hinter der Bastion 5 beziehen. Artillerieräume waren zwei Stück geplant, Munitionsdepots sollte ebenfalls noch eines gebaut werden. Die Zwischenraumstreiche 8 sorgte für einen Beschuss des Felds zwischen Donau und Wiblingen, die Zwischenraumstreiche 9 in Richtung Südosten vor die Riedhöfe. Kasernen in diesem Bereich waren die Fußartilleriekaserne, die Schlosskaserne, die Neu-Ulmer Friedenskaserne und die Chevauxlegerskaserne. Vor der Ludwigsvorfeste wurden Schießstände eingerichtet.


Baugeschichte und Erhaltungszustand
Gebaut wurde wie in allen Reichsfestungs-Abschnitten relativ wenig, da schon kurz nach Ausbruch des Kriegs feststand, dass der Feind (also die Franzosen) nicht bis Ulm vorrücken würde. Fertiggestellte und erhaltene Teile wurden meist nach dem 2. Weltkrieg durch die Amerikaner gesprengt, da diese sie für Bunker aus dem 2. und nicht aus dem 1. Weltkrieg betrachteten. Erhalten sind heute der komplette Stützpunkt 58 nördlich von Ludwigsfeld, er gehört heute zu großen Teilen dem Förderkreis Bundesfestung Ulm, der Wachraum 1 des Stützpunkts 63 nahe der Reuttier Straße und die Baugrube des Schützengrabens 2c am Illerkanal bei Ludwigsfeld. Der komplett erhaltene Wachraum 2 des Stützpunkts 63 wurde leider vor ein paar Jahren beseitigt.


Denkmalschutz
Die gesamten Reste der Anlage stehen unter Denkmalschutz.


Bildergalerie
Stützpunkt 58: Untertreteraum und Wachraum 3 Stützpunkt 58: Verbandraum vor der Ausgrabung Stützpunkt 58: Wachraum 2
Stützpunkt 58: Im Untertreteraum vor der Sanierung Stützpunkt 58: Wachraum 4 Stützpunkt 58: Untertreteraum nach der Rodung
Stützpunkt 58: Wachraum 3 nach der Rodung Stützpunkt 58: Im Untertreteraum Stützpunkt 58: Rekonstruierte Inneneinrichtung im Wachraum 2
Stützpunkt 58: Untertreteraum nach der Ausgrabung Stützpunkt 58: Verbandraum Stützpunkt 58: Untertreteraum
Stützpunkt 58: Verbandraum und Wachraum 2 Stützpunkt 58: Die Mitte des Stützpunkts aus der Luft Stützpunkt 63: Wachraum 1
Sitz der Abschnittskommandantur: Das Kriegsspital Munitionsraum 12 und Batterie-Befestigungsstelle XVII: Das Vorwerk Illerkanal Schlosskaserne Wiblingen, gleichzeitig Artillerie-Beobachtungswarte 5

Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021