Die Reichsfestung Ulm im 1. Weltkrieg 
Abschnitt Haslach 
Infanteriestützpunkte 1901–1910 Reichsfestung Ulm – Abschnitt Jungingen

Beschreibung des Abschnitts
Der Abschnitt Haslach begann an der Donau direkt südlich von Obertalfingen an der Brenzbahn und zog sich über die Böfinger Steige bis zur Haslacher Straße an der Bahnlinie Ulm–Stuttgart südlich von Oberhaslach. Geplant waren in diesem Bereich zwei Infanteriestützpunkte und sieben Schützengräben in der Hauptkampflinie sowie zwei weitere Stützpunkte und ein Batteriesystem im Rücken der Linie. Als Baustofflager diente das Fort Albeck. Die Abschnittskommandantur sollte ihren Sitz im Infanteriestützpunkt Haslach nahe der Straße nach Albeck beziehen. Artillerieräume waren südöstlich von Böfingen, am Lettenwald sowie an der Bahnlinie geplant, als Munitionsdepots dienten die beiden bestehenden Infanteriestützpunkte Böfingen und Haslach in diesem Bereich. Die Zwischenraumstreiche 1 diente als Schutz direkt an der Donau sowie des gegenüber liegenden Schussfelds nahe dem Striebelhof. Artilleriestellungen sollten rund um das Fort Albeck eingerichtet werden. Kasernen in diesem Gebiet waren die Pionierkaserne, die Gaisenbergkaserne und die Kaserne Fort Albeck. Das Fort Friedrichsau diente als Treibstofflager und wurde mit einem Betonpanzer versehen, der heute noch zum Teil erhalten ist.


Baugeschichte und Erhaltungszustand
Gebaut wurde wie in allen Reichsfestungs-Abschnitten relativ wenig, da schon kurz nach Ausbruch des Kriegs feststand, dass der Feind (also die Franzosen) nicht bis Ulm vorrücken würde. Fertiggestellte und erhaltene Teile wurden meist nach dem 2. Weltkrieg durch die Amerikaner gesprengt, da diese sie für Bunker aus dem 2. und nicht aus dem 1. Weltkrieg betrachteten. Vom Stützpunkt 3 bei Obertalfingen sind heute noch die Wachräume 1 und 2 vorhanden, vom Artillerieraum 3 die Trümmer am Lettenwald, außerdem die Batterien a1, a2 und a3 und die Baugrube der Zwischenraumstreiche 1 auf der Böfinger Halde. Der als Sitz der Abschnittskommandantur und als Munitionslager 2 genutzte Infanteriestützpunkt Haslach ist ebenso noch in Trümmern vorhanden.


Denkmalschutz
Die gesamten Reste der Anlage stehen unter Denkmalschutz.


Bildergalerie
Batterie a3 an der Böfinger Halde Das als Treibstofflager genutzte Reduit vom Fort Friedrichsau mit dem Betonpanzer Trümmer des Artillerieraums 3 am Lettenwald gegenüber der Einmündung Schlesienweg
Trümmer des Infanteriestützpunkts Haslach an der Heidenheimer Straße

Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021