Reichsfestung Ulm 
Die Erweiterungen 1901–1916 
Stützpunkt 58 bei Ludwigsfeld

Zwischen 1901 und 1916 wurde die Festung in zwei Wellen erneut modernisiert, nach der ersten Modernisierung zwischen 1875 und 1887. Ab 1901 wurden zehn Infanteriestützpunkte um Ulm und Neu-Ulm errichtet, die die Außenforts ergänzten. Als im Juli 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, sollte die Festung erneut ertüchtigt werden, dazu gab es bereits schon seit längerer Zeit Pläne, einen Festungsring bestehend aus Stützpunkten und Schützengräben in einem Umkreis von 40 km rund um Ulm und Neu-Ulm herum zu errichten und diesen mit Artilleriestellungen, Batterien, Beobachtungsstellen, einer kleinen Eisenbahn und vielem anderen auszustatten. Als bald nach Beginn der Bauarbeiten klar wurde, dass der Feind – in der damaligen Denke der Franzose – nicht bis auf Ulm vorrücken würde, wurden sechs Wochen nach Kriegsbeginn die Arbeiten bis auf wenige Einzelbauwerke eingestellt.

Erhalten ist daher heute auch nur wenig, denn das meiste, das dann trotzdem gebaut wurde, wurde nach dem 2. Weltkrieg von den Amerikanern gesprengt, da diese die Bauwerke für Bunker aus dem gerade beendeten Krieg hielten. Nur wenige Bauwerke blieben stehen, zumeist waren diese in der Hand von Landwirten oder Grundstücksbesitzern (die man bei Errichtung übrigens gar nicht erst gefragt hat, sondern die Bauwerke einfach dort hingestellt hat), die diese Bauten schon anderweitig nutzten.
Letzte Bearbeitung: 17. Januar 2021